Weinsegen Lieber Rebensafft (Hans Rosenplüt): Unterschied zwischen den Versionen
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| namen = Weinsegen Lieber Rebensafft | | namen = Weinsegen Lieber Rebensafft | ||
| autorin = Rosenplüt | | autorin = Hans Rosenplüt (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]]) | ||
| entstehungszeit = | | entstehungszeit = vor 1460 (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]]) | ||
| entstehungsort = Nürnberg | | entstehungsort = Nürnberg (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]]) | ||
| auftraggeberin = | | auftraggeberin = | ||
| überlieferung = | | überlieferung = München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 713, 191v-192r<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 27v<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 7r-7v<br />Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 219r<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 104r<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 205r-205v<br />Druck M43176, 3r (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)<br />Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)<br />Druck VD16 ZV 29685, 6 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)<br />Druck VD16 R 439, 5-6 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4))<br />Druck VD16 ZV 30224, 5-6 (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557) | ||
| ausgaben = [[Haupt, Moriz (Hg.): Weingrüße und Weinsegen]], S. 411f. (nach D)<br />[[Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters]], S. 230 (nach D)<br />[[Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen]], S. 18<br />[[Weller, Emil (Hg.): Dichtungen des sechzehnten Jahrhunderts]], S. 39 (nach d<sup>2</sup>) | |||
München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 713, | | übersetzungen = [[Gutkind, Kurt/Wolfskehl, Karl: Das Buch vom Wein]], S. 226f. (nach d<sup>3</sup> oder d<sup>5</sup>)<br />[[Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen]], S. 19 | ||
Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, | | forschung = [[Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur]], S. 26; [[Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt]], S. 431f.; [[Wagner, Silvan: Unterscheiden im Gleichmachen]], S. 80, 82f. | ||
Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, | |||
Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, | |||
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, | |||
Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, | |||
Druck M43176, | |||
Druck VD16 ZV 32099 (verschollen) | |||
Druck VD16 ZV 29685, | |||
Druck VD16 R 439, 5 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4)) | |||
Druck VD16 ZV 30224, 5 (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557) | |||
| ausgaben = | |||
| übersetzungen = | |||
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|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|VD16 ZV 30224 (Sigle d<sup>6</sup>) | |style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|VD16 ZV 30224 (Sigle d<sup>6</sup>) | ||
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Valediccio | |||
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<u>Valedutio vini</u> | |||
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Das gesegen | |||
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<span style="color:#FF0000">von abschaiden</span> | |||
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'''Der.III. Segen''' | |||
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'''Der dritt Segen''' | |||
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'''Der sechste gruͤsz''' | |||
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<span style="color:#FF0000">N</span>u grüß dich got du lieber reben safft | |||
<span style="color:#FF0000">D</span>u konst mir geben gute krafft<br /><br /> | |||
<span style="color:#FF0000">U</span>nd würckest yn mir meisterschafft | |||
<span style="color:#FF0000">D</span>avon man selten wirt sig hafft | |||
<span style="color:#FF0000">D</span>u machst das ich frölicher gepar | |||
<span style="color:#FF0000">D</span>an do mir mein vater lag auff der parr | |||
<span style="color:#FF0000">U</span>nd machst das ich mit frauen will scherczen | |||
<span style="color:#FF0000">S</span>o es mir nyndert ist am h(er)czen | |||
<span style="color:#FF0000">S</span>o machstu das ich mit zehen wil vechten | |||
<span style="color:#FF0000">D</span>er ich ein nit wetwung mit alle mein knechten | |||
<span style="color:#FF0000">S</span>o machstu mich offt zu einem stummen [192r] | |||
<span style="color:#FF0000">D</span>as nymants vor meiner red mag hin zu komen | |||
<span style="color:#FF0000">W</span>ann ich suppe dich lieber in mein haubt | |||
<span style="color:#FF0000">D</span>an ein keßprü daran ein alcz weip gelaubt<br /><br /><br /><br /> | |||
<span style="color:#FF0000">D</span>arumb liebstu mir ye lenger ye pas | |||
<span style="color:#FF0000">I</span>ch sprich wer dir veint sey oder gehaß | |||
<span style="color:#FF0000">D</span>en wöll wir für einen narren verkünden | |||
<span style="color:#FF0000">U</span>nd wöllen ym das har(r) ym arß anzunden | |||
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Nu geseg(e)nn dich gott du lieb(er) reb(e)nsafft | |||
Du hast mir geb(e)nn so garr guett(e)n crafft | |||
Du magst mir das ich mich vil weltlich(e)r du(n)ck | |||
Dan meiner neu(n)en so ich wasser trunck<br /><br /> | |||
Du magst das ich vill frolich geparr | |||
Dan da mir d(er) vat(er) lag auf der parr | |||
Und magst das ich mit frau(e)n will schercz(e)n | |||
So es mir nyndert ist am hercz(e)nn | |||
So magst dz ich mit zeh(e)nn will fecht(e)n | |||
Der ich aine(n) nit czwung mit all(e)n meine(n) mecht(e)n | |||
So machstu mich offt zu aine(m) stume(n) | |||
Das nyema(n)t vo(r) meiner rede hin zu kann kume(n) | |||
Wann ich supp dich lieb(er) in mein haup | |||
Dan ain käsprue daran ein kranker gelaubt | |||
So pad ich auch lieb(er) mein zung(e)n aus dir | |||
Dan aus aine(m) guet(e)n pier | |||
Unnd will mein zendt in dir necz(en) | |||
Dann solt mir ein alcz weib ein hinder(e)n dar(a)n secz(e)n | |||
Daru(m)b liebst du mir ye leng(er) ye pas | |||
Ich sprich wer dir fein sey od(er) hass | |||
Den well(e)n wir fur aine(n) nar(e)n v(er)kund(en) | |||
Unnd well(e)n im das harr ym arß anczund(en) | |||
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Nun gesegen dich got du liebe(r) rebenn safft | |||
Du hast mir geb(e)nn so gute krafft | |||
Du machst dz ich mich weck(er) dunnck | |||
Den meine(r) neun so ich wass(er) trunnck<br /><br /> | |||
Du machst dz ich pin frolich(er) zwa(r) | |||
Dan da mein vat(er) lag auff d(er) par(r) | |||
Unnd machst dz ich mit frau(en) scherz | |||
So es mir nyndert ist umb dz herz | |||
Du machst dz ich mit zehenn wil fechten | |||
Daz ich nit eine nit betzwunng mit mecht(e)nn | |||
Du machst mich offt zu eine(m) stümen(n) | |||
Das nyema(n)t vor mir zu redt mag küme(n) | |||
Ich sumpf dich lieb(er) inn mein haubt | |||
Denn ein keßprue dar um ein kranck(er) glaubt [7v] | |||
So pad ich mein zung(en) liebe(r) auß dir | |||
Dan auß eine(r) gut(e)nn wag(en) schmir | |||
So will ich mein zen lieb(er) an dich wetz(e)nn | |||
Denn solt mir ein altz weyb den ars dran secz(e)nn | |||
Darumb libst mir ye lenge(r) ye paß | |||
Wer dir feint sey od(er) gehaß | |||
Den wol mir fur ein narr(e)n |ver|kundenn | |||
Unnd wellenn imß har im ars anzund(e)nn | |||
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Gott gesegne dich du lieber rebensafft | |||
Du hast mir oft geben große krafft<br /><br /><br /><br /> | |||
Du machst daß ich frölicher far | |||
Dann do mein vatter lag auf der bar | |||
Und machest mich mit frauwen schertzen | |||
Wes mir niergend ist im hertzen | |||
Und machst das ich mit zehen will fechten | |||
Der ich kein fieng mit all mein knechten | |||
Und machest mich oft zu einem stummen | |||
Dz niemand vor mir zu red mag kummen | |||
Ich supp dich lieber in mein haubt | |||
Wann ein käßbrü da ein krancker an glaubt | |||
Ich bad mein zungen lieber aus dier | |||
Dann aus einer guten wagenschmier | |||
Mein zän will ich lieber aus dir netzen | |||
Dann solt mir ein alt weib den ars dran setzen | |||
Du liebest mir ye lenger ye baß | |||
Wer dir ist feind oder gehaß | |||
Den wend wir für ein narrn verkunden | |||
Und wöllen im shaar im ars anzünden | |||
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Nu gesegen dich got du lieb(er) rebensafft | |||
Du hast mir geben so gar gute krafft | |||
Du machst das ich mich vil weher dünck | |||
Dann meiner neün so ich wasser drünck | |||
Du wirckst in mir meisterschaft | |||
Davon man sellten wirt sighafft | |||
Du machst mich das ich frölicher gepar | |||
Dann da mir mein vater lag auf der par | |||
Und machst das ich mit frauen wil scherczen | |||
So es mir doch nyndert ist am herczen | |||
So machstu das ich mit zehen wil vechten | |||
Der ich ein nit bezwinng mit allen mein mechten | |||
So machstu mich oft zu einem stumen | |||
Das nyma(n)dt vor mein(er) rede hinzu mag kumen | |||
Wann ich supp dich lieber in mein haubt | |||
Dann ein kesprü daran ein krancker glaubt | |||
So pad ich doch mein zungen lieber aus dir | |||
Dann aus ein(er) gueten wagenschmir | |||
So wil ich mein zeen lieber in dir neczen | |||
Dann solt mir ein alts weib iren hindern daran seczen | |||
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Nu(n) gesege(n) dich got du lieb(er) rebe(n) saft | |||
du hast mir geben gar güte kraft | |||
du machst mich das ich mich weisser und stercker bey dir dunck | |||
den mein(er) neün so ich wass(er) trunck [205v]<br /><br /> | |||
du machst dz ich vil frelich(er) gepar | |||
den sech ich mein vat(er) lige(n) auf der par | |||
und machst dz ich mit schöne(n) fra(u)e(n) wil \schercze(n)/ | |||
so es mir auch nyend(er)t ist im h(er)cze(n) | |||
du machst dz ich mit zeche(n) fechte | |||
der ich ain nit zwung mit all(en) mein(en) machte | |||
du machst mich oft also zü aim stume(n) | |||
dz vor mein nyema(n)t hin zü mag kome(n) | |||
wan(n) ich supff dich lieb(er) in mein hapt | |||
dan ain kessprü da ain kranck(er) an gelapt | |||
und bad auch lieb(er) mein zunge(n) aus dir | |||
dan aus ain(er) güte(n) wage(n) schmir | |||
und wil lieb(er) mein zen in dir necze(n) | |||
dan(n) solt mir ain alcz weib iren hindern dar an seczen | |||
dar umb so liebstu mir ye leng(er) ye bas | |||
ich sprich wer dir sey veind od(er) gehaß | |||
den wöl wir für ain narre(n) v(er)sage(n) | |||
und wölle(n) in aus dem land jagen | |||
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Nun gesegen dich got du edler reben saft | |||
du gibst mir sollich muͤt und kraft | |||
Das ich mich doch vil weher dunck | |||
dan meiner neuͤn so ich wasser truͤnck<br /><br /> | |||
Und machst auch das ich frolicher gepar | |||
dan do mein vatter lag auf der par | |||
Du machst das ich mit frauen wil schertzen(n) | |||
mer dan ich vermag im hertzen(n) | |||
So machstu das ich mit zehen wil fechten | |||
der ich ein nit zwuͤng mit alln mein mechten | |||
So machstu mich offt zu einem solchen stumen | |||
das niemant vor meiner redt hin zu kan kumen | |||
Wan ich sup dich lieber in mein haupt | |||
dan ein keßpruͤ do ein krancker an glaubt | |||
so pad ich auch mein zung lieber auß dir | |||
dan auß einer gutten wagen schmir | |||
So wil ich mein zen lieber in dir netzen | |||
dan solt mir ein alts weib ir(e)n hintern dran setzen | |||
Des liebstu mir ye lenger ye paß | |||
und wer dir feint sey oder gehas | |||
Den wellen wir fuͤr ein nar(e)n verkuͤnden | |||
und weln im das hor im arß an zuͤnden | |||
|style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | |style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | ||
Nun gesegen dich got, du edler reben-safft! | |||
Du gibst mir söllich mut und krafft, | |||
Das ich mich doch vil weher dunck | |||
Dann meiner neün, so ich wasser trunck,<br /><br /> | |||
Und machst auch, das ich frölicher gepar | |||
Dann do mein vater lag auff der par. | |||
Du machst, das ich mit frauen will schertzen | |||
Mer dann ich vermag im hertzen. | |||
So machstu, das ich mit zehen wil fechten, | |||
Der ich ain nit zwung mit allen meinen mechten. | |||
So machstu mich offt zu ainen solichen stumen, | |||
Das nyemant vor meiner red hinzu kan kumen, | |||
Wann ich supff dich lieber in mein haubt | |||
Dann ain keßprüe, do ain krancker an gelaubt. | |||
So pad ich auch mein zung lieber auß dir | |||
Dann auß ainer guten wagen-schmir. | |||
So will ich mein zen lieber in dir netzen | |||
Dann solt mir ain alts weib irn hindern dran setzen. | |||
Des liebstu mir ye lenger ye baß | |||
Und wer dir veind sey oder gehaß, | |||
Den wöllen wir für ain narren verkünden | |||
Und wöllen im das har im ars anzünden. | |||
|style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | |style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | ||
Got gesegen dich du lieber reben safft | |||
Du hast mir offt geben grosse krafft<br /><br /><br /><br /> | |||
Du machst das ich froͤlicher far | |||
Dan(n) do mein vatter lag uff der bar | |||
Und machest mich mit frauen schertze(n) | |||
So es mir niergend ist am hertzen | |||
Und machst das ich mit zehen wil faͤchten | |||
Der ich kein fieng mit all mein knechten | |||
Und machest mich offt zuͦ eine(m) stummen | |||
Das niemand vor mir zuͦ red mag kummen | |||
Ich sup dich lieber in mein haubt | |||
Dan(n) ein kaͤßbruͤ do ein krancker an glaubt | |||
Ich bad mein zungen lieber auß dir | |||
Dan(n) auß einer guͦten wagen schmir | |||
Mein zen wil ich lieber ausz dir netzen | |||
Dan(n) solt mir ein alt weib den ars dran setzen | |||
Du liebest mir ye lenger ye baß | |||
Wer dir ist feind oder gehaß | |||
Den wend wir für ein narn verkünden | |||
Und wellen im(m)s hor im(m) ars anzünden | |||
|style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | |style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | ||
Gott gesegne dich du lieber rebensafft | |||
Du hast mir offt geben grosse krafft<br /><br /><br /><br /> | |||
Du machst daß ich froͤlicher far | |||
Dann do mein vatter lag auff der bar | |||
Und machest mich mit frauwen schertzen | |||
So es mir niergend ist im hertzen | |||
Und machst das ich mit zehen wil fechten | |||
Der ich kein fieng mit all mein knechten | |||
Und machest mich offt zuͦ einem stummen [6] | |||
Dz niemand vor mir zuͦ red mag kum(m)en | |||
Ich supp dich lieber in mein haubt | |||
Dan(n) ein kaͤßbruͤ da ein kra(n)cker an glaubt | |||
Ich bad mein zungen lieber auß dier | |||
Dann auß einer guͦten wagenschmier | |||
Mein zaͤn wil ich lieber auß dir netzen | |||
Dan(n) solt mir ein alt weyb de(n) ars dra(n) setze(n) | |||
Du liebest mir ye lenger ye baß | |||
Wer dir ist feind oder gehaß | |||
Den wend wir für ein narrn verkünden | |||
Und woͤllen im shaar im ars anzünden | |||
|style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | |style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | ||
Gott gruͤß dich lieber rebensafft | |||
Du hast mir offt gebn grosse krafft<br /><br /><br /><br /> | |||
Du machst das ich froͤlicher war | |||
Dann do mein vatter lag auff der bar | |||
Und machest mich mit frauen schertzen | |||
So es mir niergendt ist im hertzen | |||
Machest das ich mit zehen wil fechten | |||
Der ich kain fieng mit all mein knechten | |||
Und machst mich offt zu einem stummen | |||
Das keiner vor mir zu red mag kommen | |||
Ich suͤff dich lieber in mein haupt | |||
Dan(n) ein kaͤßsuppn da ein kranck an glaubt [6] | |||
Ich bad mein zungen lieber auß dir | |||
Dann auß einer guten wagen schmier | |||
Mein zaͤn ich liebr auß dir wil netzen | |||
Dann mir ein alt weib solt den arß dran \wetzn/ | |||
Du liebest mir je lenger je baß | |||
Wer dir ist feind oder gehaß | |||
Den woͤllen wir für ein narren verkͤndn | |||
Und woͤllen ims haar im ars anzuͤndn | |||
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Aktuelle Version vom 22. August 2024, 20:04 Uhr
Weinsegen Lieber Rebensafft | |
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AutorIn | Hans Rosenplüt (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße) |
Entstehungszeit | vor 1460 (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße) |
Entstehungsort | Nürnberg (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 713, 191v-192r Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 27v Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 7r-7v Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 219r Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 104r Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 205r-205v Druck M43176, 3r (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83) Druck VD16 ZV 32099 (verschollen) Druck VD16 ZV 29685, 6 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559) Druck VD16 R 439, 5-6 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4)) Druck VD16 ZV 30224, 5-6 (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557) |
Ausgaben | Haupt, Moriz (Hg.): Weingrüße und Weinsegen, S. 411f. (nach D) Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters, S. 230 (nach D) Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 18 Weller, Emil (Hg.): Dichtungen des sechzehnten Jahrhunderts, S. 39 (nach d2) |
Übersetzungen | Gutkind, Kurt/Wolfskehl, Karl: Das Buch vom Wein, S. 226f. (nach d3 oder d5) Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 19 |
Forschung | Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur, S. 26; Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt, S. 431f.; Wagner, Silvan: Unterscheiden im Gleichmachen, S. 80, 82f. |
Diese Seite ist Teil der Hybridedition der Weingrüße von Silvan Wagner, die in Zusammenarbeit mit dem Hirzel-Verlag und der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank entstand.
Synopse der Überlieferung[1]
Cgm 713 (Sigle B) | Mgq 2370 (Sigle B1) | Mgq 495 (Sigle B2) | Mscr. M 50 (Sigle D) | Hs. 5339a (Sigle F) | Cod. Oct. 145 (Sigle W1) | M43176 (Sigle d1) | VD16 ZV 32099 (Sigle d2) | VD16 ZV 29685 (Sigle d3) | VD16 R 439 (Sigle d5) | VD16 ZV 30224 (Sigle d6) |
Valediccio |
Valedutio vini |
Das gesegen |
von abschaiden |
Der.III. Segen |
Der dritt Segen |
Der sechste gruͤsz | ||||
Nu grüß dich got du lieber reben safft
Du konst mir geben gute krafft |
Nu geseg(e)nn dich gott du lieb(er) reb(e)nsafft
Du hast mir geb(e)nn so garr guett(e)n crafft
Du magst mir das ich mich vil weltlich(e)r du(n)ck
Dan meiner neu(n)en so ich wasser trunck |
Nun gesegen dich got du liebe(r) rebenn safft
Du hast mir geb(e)nn so gute krafft
Du machst dz ich mich weck(er) dunnck
Den meine(r) neun so ich wass(er) trunnck |
Gott gesegne dich du lieber rebensafft
Du hast mir oft geben große krafft |
Nu gesegen dich got du lieb(er) rebensafft Du hast mir geben so gar gute krafft Du machst das ich mich vil weher dünck Dann meiner neün so ich wasser drünck Du wirckst in mir meisterschaft Davon man sellten wirt sighafft Du machst mich das ich frölicher gepar Dann da mir mein vater lag auf der par Und machst das ich mit frauen wil scherczen So es mir doch nyndert ist am herczen So machstu das ich mit zehen wil vechten Der ich ein nit bezwinng mit allen mein mechten So machstu mich oft zu einem stumen Das nyma(n)dt vor mein(er) rede hinzu mag kumen Wann ich supp dich lieber in mein haubt Dann ein kesprü daran ein krancker glaubt So pad ich doch mein zungen lieber aus dir Dann aus ein(er) gueten wagenschmir So wil ich mein zeen lieber in dir neczen Dann solt mir ein alts weib iren hindern daran seczen |
Nu(n) gesege(n) dich got du lieb(er) rebe(n) saft
du hast mir geben gar güte kraft
du machst mich das ich mich weisser und stercker bey dir dunck
den mein(er) neün so ich wass(er) trunck [205v] |
Nun gesegen dich got du edler reben saft
du gibst mir sollich muͤt und kraft
Das ich mich doch vil weher dunck
dan meiner neuͤn so ich wasser truͤnck |
Nun gesegen dich got, du edler reben-safft!
Du gibst mir söllich mut und krafft,
Das ich mich doch vil weher dunck
Dann meiner neün, so ich wasser trunck, |
Got gesegen dich du lieber reben safft
Du hast mir offt geben grosse krafft |
Gott gesegne dich du lieber rebensafft
Du hast mir offt geben grosse krafft |
Gott gruͤß dich lieber rebensafft
Du hast mir offt gebn grosse krafft |
Anmerkungen
- ↑ Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.