Gartengesellschaft (Jakob Frey): Unterschied zwischen den Versionen
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==Inhalt== | |||
Vorred | |||
An den guetigen leser. | |||
1. Von einem groben närrischen bauren, der wolt junge gänß außbrütlen. | |||
2. Von den bauren, die ein lebendigen herrgott haben wolten. | |||
3. Ein jüdin hielt viel mehr vom tauff dann von der beschneidung. | |||
4. Von einem schümacher, der einem bauren die füß beschneiden wolt. | |||
5. Von einem Türcken, der in der christen kirchen zuo opffer gieng. | |||
6. Ein junckfraw ward zuo Costentz vom concilio eins kindlins schwanger. | |||
7. Es wolt einer uff dem seyl gehn und fiel herab. | |||
8. Von eim ungelerten schülmeister, der das Agnus dei außlegt. | |||
9. Von einem verdorbnen müller, der betlen gieng. | |||
10. Von einem bauren, der sterben wolt und klagt, das er ziehen müst, und hett noch vier güter pferd im stall. | |||
11. Ein jud ward christen, verdarb und ward wider reych. | |||
12. Die bauren von Garburg woltne einem nußbaum zü trincken geben. | |||
13. Vonn einem bannwart, der forcht, wann er inn den waissen gieng, so thet er schaden; aber vier müsten in darein tragen. | |||
14. Ein ungelerter pfarrherr verkündt seinen bauren weder faßnacht, fasten noch ostern. | |||
15. Ein koch begert, das in sein herr zü einem esel machte. | |||
16. Von einem, der sich beklagt, er wer beraubt, und behielt noch den besten rock. | |||
17. Ein curtisan sagt züm bapst, er het ein bösen kopff. | |||
18. Ein baur gab seinem nachbauren ein rath, der güt für alles fallen was. | |||
19. Von einem gauckler, der fliegen wolt. | |||
20. Ein man und ein fraw wurden eins, sie solt mann mit der arbeit, so wolt er fraw mit haußhalten sein, damit yedes die geschefft beyde ein ander mal kündt außrichten. | |||
21. Ein pfaffenmagt wolt lehren auff dem rucken auff die kirchwey gehn. | |||
22. Ein karger haußschaffner tranck bruntz für cardobenedicten wein. | |||
23. Von einem artzet, der mit sechs pillulen einen verlornen esel wider fande. | |||
24. Es wolt einer tausent gulden geben, daß man ihn inn aller welt kandte. | |||
25. Von einer thochter, die irer müter in alle weg nachschlüg. | |||
26. Von zweyen bösen zanckechten weibern. | |||
27. Von eim, der seoiner gemein gauch erhielt, und ime der wolff ein pferd darüber frass. | |||
28. Von einem, der niemands dann seins vatters narr wolt sein. | |||
29. Von einem reichen pfarrherrn, der sagt, man solt gott nit zü vil vertrawen. | |||
30. Von einem lantzknecht, der einem alten münch beicht. | |||
31. Von eim bauren, der ein schwein wolt mesten. | |||
32. Von einem statzionierer mit sanct Sebastians brüderschafft. | |||
33. Ein pfaff zeert zü abendt und schisse hinder den ofen. | |||
34. Ein ungelerter pfaff gab den bauren ein bein von einem todten esel für heilthumb zü küssen für die pestilenz. | |||
35. Von einem bauren, der seinen pfarrherrn über studiert. | |||
36. Von eines bauren sün, der auff die faßnacht züm wein was gangen. | |||
37. Ein bawr hette groß laid umb sein weyb unnd kind, die ihm gestorben warend. | |||
38. Mit unserm hergot kriegt ein baur umb des wetters willen, das er nit hew machen kunt. | |||
39. Ein baur klagt den anderen von seines vatters todts und absterbens wegen. | |||
40. Von einer junckfrawen, wie sie eim alten mann ein antworten gab. | |||
41. Warumb der edelleut kinder so hesslich unnd der kaufleut unnd burgers kinder so hüpsch sind. | |||
42. Ein landsknecht theilt mit einem münch. | |||
43. Ein baierischer pfaff predigt seinen bauren. | |||
44. Wo der landsknecht wonung sein würt, wann sie gesterben. | |||
45. Von einem andern, der nit in den himmel wolt, darumb das er vernam, das sein weib darinnen war. | |||
46. Ein esel ist gedultiger weder ein münch. | |||
47. Von einer frawen, die nit wolte, das man gott für ihren mann bitten solte. | |||
48. Von einem groben, ungehobleten bauren. | |||
49. Von einem herren, der übel schweren verbieten ließ. | |||
50. Von eim, der sein fraw stetigs ein huor schalte und sie ihme darüber antwort gab. | |||
51. Von einer guoten dirnen, wie sich die verantwort. | |||
52. Von einem burgermeister zuo Hechingen, wie man in zuo Rotenburg nit kennen wolte. | |||
53. Ein schultheus von Haußbergen wüßt nit, ob er gezwagen hette oder nitt. | |||
54. Ein fraw begert, das die orgel zuo Straßburg zuo ir in ir hauß gen Ingenheim komen solte. | |||
55. Ein baur wolt die dreyfaltigkeit nit glauben; vatter und suon glaubt er, wolt aber den heiligen geist nit glauben. | |||
== Anmerkungen == | |||
<references /> | |||
[[Kategorie:Quelle Schwanksammlung]] | [[Kategorie:Quelle Schwanksammlung]] | ||
Version vom 11. Dezember 2025, 11:23 Uhr
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Gartengesellschaft | |
|---|---|
| AutorIn | Jakob Frey |
| Entstehungszeit | 1556 |
| Entstehungsort | Straßburg |
| AuftraggeberIn | |
| Überlieferung | |
| Ausgaben | |
| Übersetzungen | |
| Forschung | Bachorski, Hans-Jürgen: Ehe und Trieb, Gewalt und Besitz, S. 15; Kipf, Johannes Klaus: Auf dem Weg zum Schwankbuch; Schwitzgebel, Bärbel: Noch nicht genug der Vorrede, S. 118-141; Selmayr, Pia: Dinge des Anstoßes |
Inhalt
Vorred
An den guetigen leser.
1. Von einem groben närrischen bauren, der wolt junge gänß außbrütlen.
2. Von den bauren, die ein lebendigen herrgott haben wolten.
3. Ein jüdin hielt viel mehr vom tauff dann von der beschneidung.
4. Von einem schümacher, der einem bauren die füß beschneiden wolt.
5. Von einem Türcken, der in der christen kirchen zuo opffer gieng.
6. Ein junckfraw ward zuo Costentz vom concilio eins kindlins schwanger.
7. Es wolt einer uff dem seyl gehn und fiel herab.
8. Von eim ungelerten schülmeister, der das Agnus dei außlegt.
9. Von einem verdorbnen müller, der betlen gieng.
10. Von einem bauren, der sterben wolt und klagt, das er ziehen müst, und hett noch vier güter pferd im stall.
11. Ein jud ward christen, verdarb und ward wider reych.
12. Die bauren von Garburg woltne einem nußbaum zü trincken geben.
13. Vonn einem bannwart, der forcht, wann er inn den waissen gieng, so thet er schaden; aber vier müsten in darein tragen.
14. Ein ungelerter pfarrherr verkündt seinen bauren weder faßnacht, fasten noch ostern.
15. Ein koch begert, das in sein herr zü einem esel machte.
16. Von einem, der sich beklagt, er wer beraubt, und behielt noch den besten rock.
17. Ein curtisan sagt züm bapst, er het ein bösen kopff.
18. Ein baur gab seinem nachbauren ein rath, der güt für alles fallen was.
19. Von einem gauckler, der fliegen wolt.
20. Ein man und ein fraw wurden eins, sie solt mann mit der arbeit, so wolt er fraw mit haußhalten sein, damit yedes die geschefft beyde ein ander mal kündt außrichten.
21. Ein pfaffenmagt wolt lehren auff dem rucken auff die kirchwey gehn.
22. Ein karger haußschaffner tranck bruntz für cardobenedicten wein.
23. Von einem artzet, der mit sechs pillulen einen verlornen esel wider fande.
24. Es wolt einer tausent gulden geben, daß man ihn inn aller welt kandte.
25. Von einer thochter, die irer müter in alle weg nachschlüg.
26. Von zweyen bösen zanckechten weibern.
27. Von eim, der seoiner gemein gauch erhielt, und ime der wolff ein pferd darüber frass.
28. Von einem, der niemands dann seins vatters narr wolt sein.
29. Von einem reichen pfarrherrn, der sagt, man solt gott nit zü vil vertrawen.
30. Von einem lantzknecht, der einem alten münch beicht.
31. Von eim bauren, der ein schwein wolt mesten.
32. Von einem statzionierer mit sanct Sebastians brüderschafft.
33. Ein pfaff zeert zü abendt und schisse hinder den ofen.
34. Ein ungelerter pfaff gab den bauren ein bein von einem todten esel für heilthumb zü küssen für die pestilenz.
35. Von einem bauren, der seinen pfarrherrn über studiert.
36. Von eines bauren sün, der auff die faßnacht züm wein was gangen.
37. Ein bawr hette groß laid umb sein weyb unnd kind, die ihm gestorben warend.
38. Mit unserm hergot kriegt ein baur umb des wetters willen, das er nit hew machen kunt.
39. Ein baur klagt den anderen von seines vatters todts und absterbens wegen.
40. Von einer junckfrawen, wie sie eim alten mann ein antworten gab.
41. Warumb der edelleut kinder so hesslich unnd der kaufleut unnd burgers kinder so hüpsch sind.
42. Ein landsknecht theilt mit einem münch.
43. Ein baierischer pfaff predigt seinen bauren.
44. Wo der landsknecht wonung sein würt, wann sie gesterben.
45. Von einem andern, der nit in den himmel wolt, darumb das er vernam, das sein weib darinnen war.
46. Ein esel ist gedultiger weder ein münch.
47. Von einer frawen, die nit wolte, das man gott für ihren mann bitten solte.
48. Von einem groben, ungehobleten bauren.
49. Von einem herren, der übel schweren verbieten ließ.
50. Von eim, der sein fraw stetigs ein huor schalte und sie ihme darüber antwort gab.
51. Von einer guoten dirnen, wie sich die verantwort.
52. Von einem burgermeister zuo Hechingen, wie man in zuo Rotenburg nit kennen wolte.
53. Ein schultheus von Haußbergen wüßt nit, ob er gezwagen hette oder nitt.
54. Ein fraw begert, das die orgel zuo Straßburg zuo ir in ir hauß gen Ingenheim komen solte.
55. Ein baur wolt die dreyfaltigkeit nit glauben; vatter und suon glaubt er, wolt aber den heiligen geist nit glauben.