Des Teufels Ächtung: Unterschied zwischen den Versionen

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| namen              = Des Teufels Ächtung; Die Teufelsacht; Banishing the devil<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
| autorin            = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->
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| überlieferung      = Heidelberg, UB: Cpg 341, 164vb-166vb [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 180vb-182vb [http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/fmb/cb-0072]
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<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
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| ausgaben          = [[Ridder/Ziegeler: Versnovellistik]]<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 1/2, S. 31-41<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 2, S. 127-135<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
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| übersetzungen      = [[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 5, S. 120-122<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 661-667<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = [[Wagner: Gottesbilder]], S. 317-339<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
| forschung          = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 167, 170, 200, 204, 286, 288; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 64, 69, 97, 240, 267; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 143; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 111, 115, 136-140, 159f., 320, 337, 389; [[Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters]], S. 109; [[Malm, Mike: Des Teufels Ächtung]]; [[Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter]], S. 17; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 25, 223; [[Rupp, Heinz: Schwank und Schwankdichtung in der deutschen Literatur des Mittelalters]]; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 248; [[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 53, 213, 246f., 286, 295; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 134f.; [[Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters]], S. 317-339; [[Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen]]; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 233, 340, 341<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->


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==Inhalt==
Ein junges, unerfahrenes Mädchen wird vor der Hochzeitsnacht von ihrer Mutter ermahnt, alles, was ihr Mann mit ihr tun werde, willig zu ertragen; es sei
zu ihrem Heile, Später im Brautbett will sie wissen, was ihr Mann denn da
mit ihr treibe, und dieser antwortet, das sei die Achtung des Teufels; das Küssen
dagegen nennt er Minne. Auf die Frage, was von beiden ihr lieber sei, meint sie,
wenn man nicht beides gemeinsam haben könne, müsse man, nach der Lehre
ihrer Mutter und des Pfarrers, zuerst an sein Seelenheil denken und den Teufel
ächten. Und ihrer Sünden eingedenk, fordert sie von ihrem Mann immer wieder
die Fortsetzung des Heils Werks. Anderntags beim Festessen erzählt sie, sehr zur Verlegenheit ihres Mannes, daß sie beide in der Nacht dreimal den Teufel geächtet
hätten. Da die junge Ehefrau unbedingt von ihrem frommen Tun erzählen will,
werden die Männer hinausgeschickt, und nun preist sie den Frauen die Teufelsächtung mehr als alle Wallfahrten nach Rom und ins Heilige Land; sie selbst
wolle ihre Sünden niemals mehr auf andere Weise büßen. Als ein Bote die
Frauen zur Kirche ruft, sagt sie, sie wolle lieber zu Hause mit ihrem Manne den
Teufel ächten, und auf diese Weise haben sie auch später ihre Sünden gebüßt.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 530)
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Aktuelle Version vom 28. Oktober 2024, 12:04 Uhr

Des Teufels Ächtung; Die Teufelsacht; Banishing the devil

AutorIn Anon.
Entstehungszeit 13. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Heidelberg, UB: Cpg 341, 164vb-166vb [1]
Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 180vb-182vb [2]
Ausgaben Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/2, S. 31-41
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 127-135
Übersetzungen Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 120-122
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 661-667
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 167, 170, 200, 204, 286, 288; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 64, 69, 97, 240, 267; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 143; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 111, 115, 136-140, 159f., 320, 337, 389; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 109; Malm, Mike: Des Teufels Ächtung; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 17; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 25, 223; Rupp, Heinz: Schwank und Schwankdichtung in der deutschen Literatur des Mittelalters; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 248; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 53, 213, 246f., 286, 295; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 134f.; Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters, S. 317-339; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 233, 340, 341

Inhalt

Ein junges, unerfahrenes Mädchen wird vor der Hochzeitsnacht von ihrer Mutter ermahnt, alles, was ihr Mann mit ihr tun werde, willig zu ertragen; es sei zu ihrem Heile, Später im Brautbett will sie wissen, was ihr Mann denn da mit ihr treibe, und dieser antwortet, das sei die Achtung des Teufels; das Küssen dagegen nennt er Minne. Auf die Frage, was von beiden ihr lieber sei, meint sie, wenn man nicht beides gemeinsam haben könne, müsse man, nach der Lehre ihrer Mutter und des Pfarrers, zuerst an sein Seelenheil denken und den Teufel ächten. Und ihrer Sünden eingedenk, fordert sie von ihrem Mann immer wieder die Fortsetzung des Heils Werks. Anderntags beim Festessen erzählt sie, sehr zur Verlegenheit ihres Mannes, daß sie beide in der Nacht dreimal den Teufel geächtet hätten. Da die junge Ehefrau unbedingt von ihrem frommen Tun erzählen will, werden die Männer hinausgeschickt, und nun preist sie den Frauen die Teufelsächtung mehr als alle Wallfahrten nach Rom und ins Heilige Land; sie selbst wolle ihre Sünden niemals mehr auf andere Weise büßen. Als ein Bote die Frauen zur Kirche ruft, sagt sie, sie wolle lieber zu Hause mit ihrem Manne den Teufel ächten, und auf diese Weise haben sie auch später ihre Sünden gebüßt.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 530)