Die drei Wünsche (Der Stricker): Unterschied zwischen den Versionen

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| ausgaben          = [[Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden]], S. 150-165<br />[[Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen I]], S. 1-11<br />[[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 56-69<br />[[Mettke, Heinz (Hg.): Fabeln und Mären von dem Stricker]], S. 70-77<br />[[Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers]], Band 2, S. 194-206<br />[[Rosenhagen, Gustav (Hg.): Mären von dem Stricker]], S. 1-8<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 2, S. 253-259<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| übersetzungen      = [[Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden]], S. 150-165<br />[[Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke]], S. 203-208<br />[[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 56-69<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 269-273<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| übersetzungen      = [[Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden]], S. 150-165<br />[[Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke]], S. 203-208<br />[[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 56-69<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 269-273<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = [[Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker]], S. 24, 160, 202, 217-227, 236, 244, 252f, 265<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
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==Inhalt==
===Narratio===
Ein Mann beklagt sich seiner Frau gegenüber über ihre Armut, die sie als eine
unverdiente Strafe Gottes empfinden. Um Gott umzustimmen, beten sie Tag
und Nacht um Reichtum, bis Gott endlich einen Engel schickt, der dem Mann
seine Torheit vor Augen stellen soll. Da dieser jedoch von seiner Bitte nicht
ablässt, gewährt ihm der Engel drei Wünsche, mit denen er sein Heil selbst
versuchen soll. Als der Mann seiner Frau berichtet, dass ihr beider Gebet erhört
worden sei, bittet sich diese einen der drei Wünsche zu eigenem Gebrauch aus.
Dann wünscht sie sich das allerschönste Kleid, das sie auch sofort am Leibe trägt.
Voller Zorn über den unvernünftigen Wunsch wünscht der Mann ihr das Gewand
in den Bauch, was ebenfalls sogleich geschieht. Auf ihre Schmerzensschreie
hin eilen die Freunde herbei und zwingen den Mann, mit seinem letzten Wunsche
die Frau wieder von ihrem Ungemach zu erlösen. So sind die drei Wünsche
vertan, und der Mann erfahrt so viel Hohn, dass er vor Leid stirbt.
===Epipythion===
Es gibt drei Arten von Toren: Die einen sind unheilbar unwissend, die anderen
verzichten freiwillig auf das Wissen, aber am schlimmsten sind jene, die Wissen
besitzen und trotzdem damit schlecht handeln. Nur wer nach dem Willen Gottes
handelt, ist weise.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 528)


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
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[[Kategorie:Quelle Schwank]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Version vom 23. September 2020, 19:42 Uhr

Die drei Wünsche; Maehre von den drei Wünschen

AutorIn Der Stricker
Entstehungszeit Ca. 1220-1250 (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1020)
Entstehungsort Österreich? (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1020)
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien ÖNB: Cod. 2705, 24ra-25rb [1]
Heidelberg, UB: Cpg 341, 265ra-266va [2]
Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72, 272ra-273va [3]
München, UB: 2° Cod. ms. 731, 87ra-88vb [4]
Römhild, Stadt- und Stiftskirche: Ohne Signatur, 2rb-3rb [Fragment]
Wien, ÖNB. Cod. 2885, 127rb-129rb [5]
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 62va-63va
Handschrift des Herrn I. A. S., Nr. 1 [verschollen]
Gotha: Membr. II 277 [Fragment]
Ausgaben Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden, S. 150-165
Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen I, S. 1-11
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 56-69
Mettke, Heinz (Hg.): Fabeln und Mären von dem Stricker, S. 70-77
Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers, Band 2, S. 194-206
Rosenhagen, Gustav (Hg.): Mären von dem Stricker, S. 1-8
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 253-259
Übersetzungen Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden, S. 150-165
Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 203-208
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 56-69
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 269-273
Forschung Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 7, 8, 70, 102,114, 135, 143, 278; Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker, S. 24, 160, 202, 217-227, 236, 244, 252f, 265

Inhalt

Narratio

Ein Mann beklagt sich seiner Frau gegenüber über ihre Armut, die sie als eine unverdiente Strafe Gottes empfinden. Um Gott umzustimmen, beten sie Tag und Nacht um Reichtum, bis Gott endlich einen Engel schickt, der dem Mann seine Torheit vor Augen stellen soll. Da dieser jedoch von seiner Bitte nicht ablässt, gewährt ihm der Engel drei Wünsche, mit denen er sein Heil selbst versuchen soll. Als der Mann seiner Frau berichtet, dass ihr beider Gebet erhört worden sei, bittet sich diese einen der drei Wünsche zu eigenem Gebrauch aus. Dann wünscht sie sich das allerschönste Kleid, das sie auch sofort am Leibe trägt. Voller Zorn über den unvernünftigen Wunsch wünscht der Mann ihr das Gewand in den Bauch, was ebenfalls sogleich geschieht. Auf ihre Schmerzensschreie hin eilen die Freunde herbei und zwingen den Mann, mit seinem letzten Wunsche die Frau wieder von ihrem Ungemach zu erlösen. So sind die drei Wünsche vertan, und der Mann erfahrt so viel Hohn, dass er vor Leid stirbt.

Epipythion

Es gibt drei Arten von Toren: Die einen sind unheilbar unwissend, die anderen verzichten freiwillig auf das Wissen, aber am schlimmsten sind jene, die Wissen besitzen und trotzdem damit schlecht handeln. Nur wer nach dem Willen Gottes handelt, ist weise.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 528)