Die Tinte (Hans Rosenplüt): Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 8: | Zeile 8: | ||
| ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 174-177<br />[[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 936-943<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | | ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 174-177<br />[[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 936-943<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = [[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 936-943<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 120-122<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde]], S. 38-40<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = [[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 936-943<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 120-122<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde]], S. 38-40<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = [[Ackermann, Dorothea: Gewaltakte - Disziplinierungsapparate]], S. 114-119; [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 72, 142, 146, 242-245, 261, 264, 285, 313, 319; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 215, 324; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 24, 235, 256<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | | forschung = [[Ackermann, Dorothea: Gewaltakte - Disziplinierungsapparate]], S. 114-119; [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 72, 142, 146, 242-245, 261, 264, 285, 313, 319; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 69, 81, 98, 218, 263, 267; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 215, 324; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 24, 235, 256<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
}} | }} | ||
==Inhalt== | |||
Eine Frau, die von einem Mönch heftig umworben wird, verspricht ihm, gegen | |||
ein Entgelt nachts in seine Zelle zu kommen. Als der Mönch die gemeinsame | |||
Nacht zur Mettenzeit unterbrechen muß, fühlt er sich so ermattet, daß er seine | |||
Stirn zur Erfrischung mit Rosenwasser einreibt. Während der Liebhaber beim | |||
nächtlichen Chorgebet weilt, wird auch der Frau schwindelig. Sie will sich mit | |||
dem Rosenwasser erfrischen, gerät aber in der Dunkelheit an das falsche Glas | |||
und reibt sich das Gesicht mit Tinte ein. Als der Mönch mit einem Licht in | |||
seine Zelle zurückkehrt und das schwarze Gesicht der Frau erblickt, glaubt er, | |||
den Teufel zu sehen, und ruft entsetzt seine Mitbrüder herbei. Die Frau erwacht, | |||
richtet sich im Bett auf und schlägt durch ihren Anblick die Mönche in die | |||
Flucht. Dann hüllt sie sich in ein Leintuch und läuft, Rock und Mantel zurücklassend, davon. Zu Hause sieht sie in den Spiegel und begreift den allgemeinen | |||
Schrecken. | |||
===Epimythion=== | |||
Allen Klostcrbuhlerinnen soll es so ergehen. Ver�fassersignatur. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 507f.) | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | [[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | ||
[[Kategorie:Quelle Schwank]] | [[Kategorie:Quelle Schwank]] |
Version vom 2. Juli 2021, 22:52 Uhr
Inhalt
Eine Frau, die von einem Mönch heftig umworben wird, verspricht ihm, gegen ein Entgelt nachts in seine Zelle zu kommen. Als der Mönch die gemeinsame Nacht zur Mettenzeit unterbrechen muß, fühlt er sich so ermattet, daß er seine Stirn zur Erfrischung mit Rosenwasser einreibt. Während der Liebhaber beim nächtlichen Chorgebet weilt, wird auch der Frau schwindelig. Sie will sich mit dem Rosenwasser erfrischen, gerät aber in der Dunkelheit an das falsche Glas und reibt sich das Gesicht mit Tinte ein. Als der Mönch mit einem Licht in seine Zelle zurückkehrt und das schwarze Gesicht der Frau erblickt, glaubt er, den Teufel zu sehen, und ruft entsetzt seine Mitbrüder herbei. Die Frau erwacht, richtet sich im Bett auf und schlägt durch ihren Anblick die Mönche in die Flucht. Dann hüllt sie sich in ein Leintuch und läuft, Rock und Mantel zurücklassend, davon. Zu Hause sieht sie in den Spiegel und begreift den allgemeinen Schrecken.
Epimythion
Allen Klostcrbuhlerinnen soll es so ergehen. Ver�fassersignatur.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 507f.)