Frau Seltenrein: Unterschied zwischen den Versionen

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(/* Synopse der ÜberlieferungTranskriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); hochgestellte Vokale werden in den Fließtext übernommen; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë →…)
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<span style="color:#FF0000">Amen fiat</span>
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Version vom 28. Dezember 2025, 09:50 Uhr

Frau Seltenrein

AutorIn Anon.
Entstehungszeit 14. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien, ÖNB. Cod. 2885, 16vb-17va [1]
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 12va-13rb
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 427-430
Übersetzungen
Forschung Altenhöfer, Florian: Frau Seltenrein; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 14, 114f., 180; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 240, 243, 314; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 36 A. 18, 74 A. 42, 500

Synopse der Überlieferung[1]

Cod. 2885 FB 32001
Daz ist vo(n) fraw selt(e)n rain Daz mär von dem smid knecht

Ez waz ain bübsch(er) schmid knecht der waz den frawn gerecht Der warb vmb ain altz weib So v(er)flucht sei ir leib Dew waz gehaizz(e)n selt(e)nrain Der tiefel spil mit ire(m) gepain Er warb vmb sei wol fünf jar Ains tags kom er dar Und er der hübsch(e)n min(n)e gert Der wart er posleich gewert Er sprach fraw gedenk daran Daz ich dir vil gedint han Her in fünf jar(e)n Nu sicht man mich gepar(e)n Laider trawrichleich Nu mach mich frawd(e)nreiche Mit dein(er) edeln minne Si sp(ra)ch nu küss mich in die krinne Er sprach waffn waz ist daz [17ra] Recht als ain rose vo(n) taw naz Ist dein rosenvarb(er) munt Un(d) ist dem sülche poshait kunt Daz müz got erparm(en) Ich muz an frawd(e)n armen Vn(d) meins hails zu v(er)sicht Si sprah also scheicz ich nicht Owe dz ich ye wart gepor(e)n Vn(d) ist mein dienst also v(er)lor(e)n Des meret sich meins h(er)tz(e)n klag Vn(d) swindet meiner frawd tag Daz ain so minnichlcihs weib Vn(d) ain so frawd(e)nreich(en) leib Ist so gar vnuerwizz(e)n Si sprach ich han geschizz(e)n Fraw des wz ew leicht not rechte zuht ez ye verpot Daz man ez niema(n) sol sag(e)n Nu sei ew alls noh vertrag(e)n Vn(d) gedenkt an weipleich ere Sprecht also nicht mere Durh ewr zucht ich ew man Si sp(ra)ch ich fist ew in den zan Naina seldenreiche jugent Vo(n) frawn kom ye all tug(e)nt Vn(d) all raine wirdikait Ewr leib vil tug(e)nt trait Do ich ew allerst erkant Ir het ez nicht gesproch(e)n vmb ain lant Do waren ew pöse wort v(er)pot(e)n Si sp(ra)ch peiz mir auz de(m) ars di zot(e)n [17rb] Naina spilendw awgel waide Du geist trost nach laide Aine(m) reich(e)n chaiser wol Seit ich dw warhait sprech(e)n sol Dem alls sein her wer erslag(e)n Er soltz durh dein gruz v(er)trag(e)n Ob nach dir stünd sein ger Ich scheiz wol so uil daz ich ew gew(er) Alch vil hertz(e)n liebew fraw Der red ich dir nicht getraw Du hast mein hertz beslozz(e)n Mit deiner lieb pegozz(e)n Ich muz ymm(er) trawrig sein Mich tröst dann dein mündelein So het ende mein sends klag(e)n Sp(ra)ch ir müzt mei(n) drek nag(e)n Waff(e)n fraw fraw swederhilt Daz ew der red nicht peuilt Die ir mir an nöt piet Vn(d) ew vnzucht niet Ich want ir wert wolgezog(e)n Dar an pin ich ser petrog(e)n Vn(d) wil von ew mein wek Mir ist ewr minn alz ain drek Si sprah ich han ye hör(e)n sag(e)n Daz man den frawn sülle v(er)trag(e)n Durh iren minnichleich(e)n lon Han ich geredet vnschön Da zu twang mich grözz not Daz sünet wol mei(n) mündl rot Vn(d) ain liepleich vmbvank [17va] Mit mein wizz(e)n arm(en) plank So fraw fraw hürrinne Ich geb vmb ewr minne Nicht ain stinknd(e)n drek Der far ew in de(n) hals enwek Drey meil in e<u>r(e)n leib Ir seit ain erloses weib Si sprah herr lat den zor(e)n Ja wart nie chain man gepor(e)n Der der edel(e)n minne ger Wil er daz man in gewer Vn(d) daz im lieb sull gescheh(e)n Er müz den fraw(e)n vber seh(e)n Swa ich vbel han getan Oder vbel geredet han Dz lat durh den will(e)n mein So wil ich ewr frewnt sein Er sp(ra)ch fraw vo(n) ars lapp(e)n Durh ain ginenden trapp(e)n Ir seit gar vngewizz(e)n Ir habt mein huld v(er)schizz(e)n Also wünsch ich all(e)n fraw(e)n Die sich in schand(e)n lazz(e)nt schaw(e)n Den müz also gescheh(e)n Den wunsch hab(e)n vo(n) mir ze leh(e)n Datz gut mer hat ain end Got alle vnzucht wende Un(d) pehüt vns vo(n) unzühtig(e)n weib(e)n Dz wir div zeit m(it) züht(e)n v(er)treib(e)n Amen fiat

Ez was ain hubsch(er) smid knecht Der was den frawen gerecht

  1. Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); hochgestellte Vokale werden in den Fließtext übernommen; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.