Die drei Wünsche; Maehre von den drei Wünschen
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AutorIn
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Der Stricker
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Entstehungszeit
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Ca. 1220-1250 (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1020)
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Entstehungsort
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Österreich? (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1020)
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Wien ÖNB: Cod. 2705, 24ra-25rb [1] Heidelberg, UB: Cpg 341, 265ra-266va [2] Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72, 272ra-273va [3] München, UB: 2° Cod. ms. 731, 87ra-88vb [4] Römhild, Stadt- und Stiftskirche: Ohne Signatur, 2rb-3rb [Fragment] Wien, ÖNB. Cod. 2885, 127rb-129rb [5] Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 62va-63va Handschrift des Herrn I. A. S., Nr. 1 [verschollen] Gotha: Membr. II 277 [Fragment]
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Ausgaben
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Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden, S. 150-165 Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen I, S. 1-11 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 56-69 Mettke, Heinz (Hg.): Fabeln und Mären von dem Stricker, S. 70-77 Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers, Band 2, S. 194-206 Rosenhagen, Gustav (Hg.): Mären von dem Stricker, S. 1-8 Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 253-259
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Übersetzungen
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Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden, S. 150-165 Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 203-208 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 56-69 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 269-273 Tegethoff, Ernst (Hg.): Märchen, Schwänke und Fabeln, S. 224-226
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Forschung
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Böhm, Sabine: Der Stricker, S. 46, 71f., 123; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 7, 8, 70, 102,114, 135, 143, 278; Haug, Walter: Schlechte Geschichten - böse Geschichten - gute Geschichten; Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker, S. 24, 160, 202, 217-227, 236, 244, 252f, 265; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 38, 46f., 57, 62f., 65, 68f., 71, 73
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Inhalt
Narratio
Ein Mann beklagt sich seiner Frau gegenüber über ihre Armut, die sie als eine
unverdiente Strafe Gottes empfinden. Um Gott umzustimmen, beten sie Tag
und Nacht um Reichtum, bis Gott endlich einen Engel schickt, der dem Mann
seine Torheit vor Augen stellen soll. Da dieser jedoch von seiner Bitte nicht
ablässt, gewährt ihm der Engel drei Wünsche, mit denen er sein Heil selbst
versuchen soll. Als der Mann seiner Frau berichtet, dass ihr beider Gebet erhört
worden sei, bittet sich diese einen der drei Wünsche zu eigenem Gebrauch aus.
Dann wünscht sie sich das allerschönste Kleid, das sie auch sofort am Leibe trägt.
Voller Zorn über den unvernünftigen Wunsch wünscht der Mann ihr das Gewand
in den Bauch, was ebenfalls sogleich geschieht. Auf ihre Schmerzensschreie
hin eilen die Freunde herbei und zwingen den Mann, mit seinem letzten Wunsche
die Frau wieder von ihrem Ungemach zu erlösen. So sind die drei Wünsche
vertan, und der Mann erfahrt so viel Hohn, dass er vor Leid stirbt.
Epipythion
Es gibt drei Arten von Toren: Die einen sind unheilbar unwissend, die anderen
verzichten freiwillig auf das Wissen, aber am schlimmsten sind jene, die Wissen
besitzen und trotzdem damit schlecht handeln. Nur wer nach dem Willen Gottes
handelt, ist weise.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 528)