Der Schüler zu Paris A; Der Schüler zu Paris G; The scholar of Paris (version A)
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AutorIn
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Anon.
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Entstehungszeit
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2. Hälfte 13. Jhd.
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Entstehungsort
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Pommersfelden, Gräflich Schönbornsche Schloßbibliothek: Cod. 54, 1r-10v Frankfurt a.M., UB: Ms. germ. qu. 2, 22ra-25vb Bremen, Staats- und Universitätsbibliothek: msb 0042-02, 151r-164v [1] Heidelberg, UB: Cpg 4, 211r-225v [2]
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Ausgaben
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Meyer, Nikolaus/Mooyer, Ernst Friedrich (Hg.): Altdeutsche Dichtungen, S. 63-73 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 2, S. 336-384 Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 1, S. 281-311
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Übersetzungen
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Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 115-147 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 234-241
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Forschung
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Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 93, 183, 186, 188, 193, 225, 232, 246, 249f., 268, 270, 309; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 69, 99, 122f., 229, 234f., 240; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 163, 166, 168; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 31, 35, 81f., 97, 111, 141; Knapp, Fritz Peter: Zweifels- und Grenzfälle; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 151-155, 158, 184; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 16f., 20; Moshövel, Andrea: Wîplîch man, S. 247-272; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 20, 24, 31, 32, 54, 65, 66, 83; Rupp, Heinz: Schwank und Schwankdichtung in der deutschen Literatur des Mittelalters; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 6f., 61f., 81, 97, 108, 123, 175, 177, 186f., 204; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 172, 180, 294, 326, A.972; 233, 255, 258, 263, 274 A. 31, 288-290, 293, 392 A. 84, 422, 442, 448; Zapf, Volker: Der Schüler von (zu) Paris (A, B, C)
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Inhalt
Die Tochter eines Pariser Bürgers und ein Student sind in heißer Liebe zu
einander entbrannt. Als der Vater des Mädchens davon erfährt, verbannt er sie
unter der Obhut dreier Mägde und einer Beschließerin in eine Kemenate. In
ihrer Verzweiflung über die erzwungene Trennung greift sie zu einer List. Sie
bittet einen Barfüßermönch zu sich und beichtet ihm, der Student habe sie, als
die Beschließerin verkleidet, auch weiterhin besucht und ihr dabei ein Kleinod geschenkt. Der Mönch möge ihm den Schmuck zurückgeben und ihn ermahnen, sie fortan in Ruhe zu lassen. Der fromme Mann hält dem Studenten
daraufhin sein Treiben vor, und dieser, den versteckten Wink seiner Geliebten
verstehend, bekennt sich schuldig und überreicht dem Mönch nun seinerseits ein
Schmuckstück zur „Rückgabe“ an das Mädchen. Bald darauf kommt er wirklich
in der empfohlenen Verkleidung zu ihr, und beide können sich lange Zeit ihrer
heimlichen Minne erfreuen. Einmal sucht er sie in Begleitung eines als Magd verkleideten Vertrauten auf, obwohl er zur Ader gelassen hat. In der verzehrenden
Minneglut bricht die Wunde auf, und der Student verblutet. Nach einer bewegten Totenklage des Mädchens nimmt der Freund den Toten mit und bringt
ihn in dessen Herberge, so daß der Wirt am nächsten Morgen glaubt, der Student sei in seiner Kammer gestorben. Die Tochter erwirbt sich die väterliche
Erlaubnis, am Begräbnis des Geliebten teilzunehmen. Als man nach der Totenmesse, bei der sie ihr Jungfrauenkränzlein opfert, den Leichnam ins Grab senkt,
übermannt sie das Leid so sehr, daß sie über der Bahre tot niedersinkt. Der
erschütterte Vater verschenkt all sein Gut und gründet ein Frauenkloster, in
dem die beiden Liebenden bestattet werden; er selber zieht bis zu seinem Tode
als Pilger büßend durch die Welt.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 517)