Das Rädlein; The little wheel
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AutorIn
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Johannes von Freiberg
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Entstehungszeit
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2. Hälfte 13. Jhd. (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1230)
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Entstehungsort
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Ostmitteldeutsch (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1229)
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Heidelberg, UB: Cpg 341, 354ra-357rb [1] Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Mgf 923 Nr. 3, 2ra-2vb [Fragment] Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 186vb-190va [2]
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Ausgaben
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Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 618-647 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/2, S. 322-337 Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 3, S. 111-124
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Übersetzungen
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Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 16-25 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 618-647 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 151-154 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 216-225 Von Wolzogen, Ernst (Hg.): Das gut alt teutsch Schwankbuch, S. 129-142
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Forschung
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Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 124, 126, 183, 225f., 228, 231, 291, 296, 309; Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 69, 181f. 214, 262f.; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 224f.; Grubmüller, Klaus: Erzählen und Überliefern, S. 476; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 31, 35, 75-78, 320, 329; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 5, 111, 113, 135; Jahn, Bruno: Johannes von Freiberg; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 140; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 75f.; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 20, 23, 27, 52, 56, 58, 59, 74; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 39f., 98, 104, 142, 144, 154-165, 168, 185, 248, 402; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 20, 126, 216; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 190, A.926, A.972; 76 A. 8, 233, 255, 299 A. 66
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Inhalt
Promythion
Der Dichter, Johannes von Freiberg, verbürgt sich für die Wahrheit seiner Geschichte.
Narratio
Ein junger Schreiber verliebt sich im Hause seines
Herrn in eine hübsche Magd und wirbt um sie, wird aber von ihr stets schnippisch abgewiesen. Als das Mädchen einmal nach einem harten Arbeitstag ermüdet auf der Ofenbank einschläft, ersinnt er eine List: Er malt der Schlafenden
mit Ruß ein Rädlein auf den Leib und redet ihr am nächsten Morgen ein, sie
habe sich ihm hingegeben. Als Beweis dafür nennt er das aufgemalte Rädlein. Da sie dieses Zeichen wirklich an sich findet, möchte sie wissen, wie er
ihr Magdtum so unbemerkt habe rauben können, und er verspricht, ihr seine
Kunst in der kommenden Nacht nochmals zu zeigen. Um ein Knarren der Diele
zu vermeiden, trägt sic den Schreiber auf dem Rücken in ihre Kammer. Das
Minnespiel entzückt sie so sehr, daß sie ihren Liebhaber immer neu dazu ermuntert und am Morgen nur ungern von ihm scheidet.
Epimythion
Die es
einem am Anfang am schwersten machen, lassen sich später am schnellsten
besiegen.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 477f.)