Der Wettstreit der drei Liebhaber (Hans Rosenplüt)

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Der Wettstreit der drei Liebhaber

AutorIn Hans Rosenplüt
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Dessau, Landesbücherei: Hs. Georg. 150.8°, 49r-55r [1]
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 210-216
Übersetzungen Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 754-761
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde, S. 166-171
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 103, 133, 136, 200, 203, 283, 311, 329; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 70, 95; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 193-199; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 215, 261-263, 348, 360f., 364, 379; Jonas, Monika: Idealisierung und Dämonisierung als Mittel der Repression; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 36; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 141, 162, 229; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 62; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 236, 257

Inhalt

Eine schöne Bäuerin bestellt für eine Nacht gleich drei Liebhaber zu sich: Pfaffe, Edelmann und Bauer, die nichts voneinander wissen. Als diese sich zu ihrer Überraschung vor dem Haus treffen und bemerken, daß sie das gleiche Ziel haben, schlägt der Pfaffe einen Wettstreit vor: Wer am schlauesten den Bauern um seine Gattin betrügen kann, soll ein Fuder Wein erhalten. Als erster klopft der Geistliche an die Tür, wird vom Bauern nach seinem Begehren gefragt und bittet um Gewürze, die seine Köchin zur Bewirtung unerwarteter Gäste benötige. Unter diesem Vorwand gelangt er in die Kemenate der Bäuerin und kann mit ihr seine Wünsche erfüllen. Als zweiter kommt der Edelmann ins Haus und gibt vor, gewettet zu haben, er könne den dicken Hausherrn samt seiner Frau hochheben; der Hausherr möge ihm einen Versuch gestatten. Dieser ist dazu bereit und legt sich nach der Anweisung des Edelmanns auf den Bauch, seine Frau rücklings auf ihn. So kann sich der Gast über dem Rücken des Hahnreis seinen Minnelohn holen. Zuletzt kommt der Bauer und bittet beim Hausherrn um Schutz und Unterkunft, weil er bei einem Streit einem anderen den Schädel eingeschlagen habe. Der Hauswirt weist ihm einen Platz auf einem Trockengestell zu, von wo aus der freche Gast dem Bauern Schamlosigkeit vorwirft, weil er mit dem Minnespiel nicht warten könne, bis er mit seiner Frau im Bette sei. Entrüstet weist der Bauer das zurück; als der Gast aber weiterhin bei seiner Behauptung bleibt, wechseln die beiden Männer ihre Plätze, und der Bauer sieht zu, wie der Gast vor seinen Augen der Hausfrau beiwohnt, Wieder vor dem Haus, erkennen die beiden Rivalen dem dritten Liebhaber den ausgesetzten Preis zu. - Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 508)