Der Liebeszehnte; Der Zehnte von der Minne
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AutorIn
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Heinrich Kaufringer
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Entstehungszeit
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Ende 14. Jh. (?)
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Entstehungsort
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Lechtal (Landsberg am Lech ?)
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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München, BSB: Cgm 270, 332r-338r [1]
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Ausgaben
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Sappler, Paul (Hg.): Heinrich Kaufringer. Werke, Bd. 1, S. 131-139
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Übersetzungen
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Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 228-233 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 103-109 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters, Band 1, S. 17-22 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde, S. 68-74
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Forschung
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Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 81, 98, 111, 126, 138, 146, 148f., 192, 200, 203, 282, 305; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 86, 88, 149; Euling, Karl: Studien über Heinrich Kaufringer, S. 84-86; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 70, 81, 87, 96, 103, 123; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 179, 217; Heiles, Marco: Heinrich Kaufringer Bibliographie 1809–2018; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 116, 184-186, 319; Jurchen, Sylvia: Kaufringer; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 266, 268, 270, 284; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 74; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 188, 198, 205; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 11; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 259; Stede, Marga: Schreiben in der Krise; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234, 255
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Inhalt
Promythion
Männer zu foppen ist der Frauen täglich Brot.
Narratio
Ein Pfarrer ist
in eine Bauersfrau verliebt, deren Sittsamkcit ihn nicht auf die Erfüllung seiner
Wünsche hoffen läßt. Er nützt daher ihre Einfalt aus und beschuldigt sie, ihm
pflichtwidrig den Zehnten, der ihm auch von ihrer Minne gebühre, vorenthalten zu haben. Um der angedrohten Höllenpein zu entgehen, entrichtet die
Bäuerin anderntags die Schuld des verflossenen Halbjahres. Als der Bauer, vom
Felde heimkehrend, den Pfarrer vom Hofe gehen sieht, will er den Grund für
dessen Anwesenheit wissen und erfährt die ganze Geschichte. Um sich für die
ihm zugefügte Schmach zu rächen, lädt er den Pfarrer zu einem Mahle ein und
setzt ihm schließlich „Wein“ aus einem Fäßlein vor, das die Frau auf sein Geheiß
zuvor mit ihrem Wasser gefüllt hatte. Der Pfarrer muß sich beim ersten Schluck
übergeben und hört entsetzt, daß der Wein „von der gleichen Rebe“ stamme,
von der er kürzlich den Zehnten eingenommen habe. Er nimmt alle Schuld
auf sich und bittet den Bauern um Verzeihung, die ihm dieser auch gewährt.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 486)