Der Student von Prag; Vom Studenten in Prag
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AutorIn
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Peter Schmieher
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Entstehungszeit
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1. Hälfte 15. Jhd.
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Entstehungsort
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Leipzig, UB: Cod. 1590, 89r-91v Nürnberg, GNM: Hs 5339a, 333v-336v [1] Philadelphia (Pennsylvania), Rare Book & Manuscript Libr. Collections: Ms. Cod. 824 (früher Ms. Ger. 4), 22r-24r [2] München, BSB: Cgm 5919, 214r-216v [3]
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Ausgaben
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Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 89-92
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Übersetzungen
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Forschung
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Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 225f.; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 50, 91, 95, 160, 173; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 69, 91, 95, 166, 172, 218, 223, 235, 262; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 145-160; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 144; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 214, 233, 331; Jonas, Monika: Idealisierung und Dämonisierung als Mittel der Repression; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 113; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 174, 287, 306f., 311-313; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 47; Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt, S. 497f.; Zapf, Volker: Schmieher; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 24, 234, 255, 300
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Das Märe war noch überliefert in Gießen, UB: Cod. 1264, wurde aber ausgeschnitten.
Inhalt
Narratio
Ein Student spricht in Prag eine schöne Bürgerin auf der Straße an und erbietet
sich, sie achtmal zu minnen, wenn sie ihn in der Nacht zu sich lasse. Sie sagt
erfreut zu, aber als der Student nachts an ihrer Türe klopft, öffnet der Ehemann
an Stelle der eingeschlafenen Frau. Er gibt sich jedoch in der Dunkelheit für
seine Gattin aus und „versteckt“ den Liebhaber in einer Kiste mit dem Bemerken, der Hausherr werde bald aufstehen, dann könne er seine Stelle einnehmen. Am Morgen holt der Ehemann seine und ihre Freunde zusammen,
um seine Frau vor ihren Augen der Untreue zu überführen. Inzwischen jedoch
entdeckt diese den eingesperrten Studenten, läßt ihn frei und steckt an seiner
Stelle einen jungen Esel in die Kiste. Als der Mann sie dann vor den Freunden
der Untreue bezichtigt, weist sie seine Vorwürfe zurück und fordert, wer von
ihnen unrecht habe, müsse Haus und Habe verlassen. Er öffnet die Kiste und
findet darin den Esel, der seine Verdächtigung Lügen straft. So behält die Frau
die Oberhand.
Epimythion
Gegen Frauenlist sind alle Männer machtlos.
Verfassersignatur.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 513)