Friedrich, Udo: Es lebe der Tod!

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Zitation

Friedrich, Udo: Es lebe der Tod! Sinnparadoxien in mittelalterlichen Exempeln. In: Von Müller, Mareike/Schwarzbach-Dobson, Michael (Hg.): Brüchige Finalität. Erzähl- und kulturhistorische Perspektiven auf das Ende in vormoderner Kleinepik. Oldenburg 2024, S. 75-95 (online)

Beschreibung

Der Beitrag verfolgt narrative Konstellationen, die im Anschluss an Odo Marquard aus der Paradoxie von Mortalität – der Notwendigkeit des Todes – und Finalität des Lebens – der Notwendigkeit der Sinngebung – resultieren. Im Oxy­moron des lebenden Todes tritt zum einen die Paradoxie menschlicher Existenz real und allegorisch vor Augen. Zum andern findet die Frage nach der Sinnbildungsfunk­tion des Erzählens im Tod ihre ultimative Herausforderung. Vorgeführt werden Dif­ferenzen von individueller Betroffenheit und sozialer Opferlogik, kasuistische Kon­kurrenzen sozialer Werteregister sowie die ideologische Verwaltung von Grenzüber­schreitung zwischen Leben und Tod. Dabei erweist sich das Thema als unerschöpfli­ches Reservoir für ein Erzählen, das die inventio an ihre Grenzen treibt. Es sind durchweg besondere Fälle, die konventionelle Erwartung an Sinn und Erzählen durch spezifische Verfahren unterminieren: Aufschub, Beispiel, Kasus, Oxymoron, Allegorie, Ironie, Fortuna.

(Abstract)

Behandelte Kleinepik