Das Rädlein (Johannes von Freiberg): Unterschied zwischen den Versionen

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| namen              = Das Rädlein; The little wheel<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
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| ausgaben          = [[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 618-647<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 1/2, S. 322-337<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 3, S. 111-124<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
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| übersetzungen      = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 16-25<br />[[Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters]], S. 618-647<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 5, S. 151-154<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 216-225<br />[[Von Wolzogen, Ernst (Hg.): Das gut alt teutsch Schwankbuch]], S. 129-142<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
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| forschung          = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 124, 126, 183, 225f., 228, 231, 291, 296, 309; [[Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur]]; [[Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux]], S. 224f.; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 31, 35, 75-78, 320, 329; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 140; [[Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter]], S. 75f.; [[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 20, 126, 216; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 190, A.926, A.972; 76 A. 8, 233, 255, 299 A. 66<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
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==Inhalt==
===Promythion===
Der Dichter, Johannes von Freiberg, verbürgt sich für die Wahrheit seiner Geschichte.
===Narratio===
Ein junger Schreiber verliebt sich im Hause seines
Herrn in eine hübsche Magd und wirbt um sie, wird aber von ihr stets schnippisch abgewiesen. Als das Mädchen einmal nach einem harten Arbeitstag ermüdet auf der Ofenbank einschläft, ersinnt er eine List: Er malt der Schlafenden
mit Ruß ein Rädlein auf den Leib und redet ihr am nächsten Morgen ein, sie
habe sich ihm hingegeben. Als Beweis dafür nennt er das aufgemalte Rädlein. Da sie dieses Zeichen wirklich an sich findet, möchte sie wissen, wie er
ihr Magdtum so unbemerkt habe rauben können, und er verspricht, ihr seine
Kunst in der kommenden Nacht nochmals zu zeigen. Um ein Knarren der Diele
zu vermeiden, trägt sic den Schreiber auf dem Rücken in ihre Kammer. Das
Minnespiel entzückt sie so sehr, daß sie ihren Liebhaber immer neu dazu ermuntert und am Morgen nur ungern von ihm scheidet.
===Epimythion===
Die es
einem am Anfang am schwersten machen, lassen sich später am schnellsten
besiegen.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 477f.)


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]
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Aktuelle Version vom 13. August 2023, 23:30 Uhr

Das Rädlein; The little wheel

AutorIn Johannes von Freiberg
Entstehungszeit 2. Hälfte 13. Jhd. (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1230)
Entstehungsort Ostmitteldeutsch (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1229)
AuftraggeberIn
Überlieferung Heidelberg, UB: Cpg 341, 354ra-357rb [1]
Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Mgf 923 Nr. 3, 2ra-2vb [Fragment]
Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 186vb-190va [2]
Ausgaben Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 618-647
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/2, S. 322-337
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 3, S. 111-124
Übersetzungen Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 16-25
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 618-647
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 151-154
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 216-225
Von Wolzogen, Ernst (Hg.): Das gut alt teutsch Schwankbuch, S. 129-142
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 124, 126, 183, 225f., 228, 231, 291, 296, 309; Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 69, 181f. 214, 262f.; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 224f.; Grubmüller, Klaus: Erzählen und Überliefern, S. 476; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 31, 35, 75-78, 320, 329; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 5, 111, 113, 135; Jahn, Bruno: Johannes von Freiberg; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 140; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 75f.; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 20, 23, 27, 52, 56, 58, 59, 74; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 39f., 98, 104, 142, 144, 154-165, 168, 185, 248, 402; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 20, 126, 216; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 190, A.926, A.972; 76 A. 8, 233, 255, 299 A. 66

Inhalt

Promythion

Der Dichter, Johannes von Freiberg, verbürgt sich für die Wahrheit seiner Geschichte.

Narratio

Ein junger Schreiber verliebt sich im Hause seines Herrn in eine hübsche Magd und wirbt um sie, wird aber von ihr stets schnippisch abgewiesen. Als das Mädchen einmal nach einem harten Arbeitstag ermüdet auf der Ofenbank einschläft, ersinnt er eine List: Er malt der Schlafenden mit Ruß ein Rädlein auf den Leib und redet ihr am nächsten Morgen ein, sie habe sich ihm hingegeben. Als Beweis dafür nennt er das aufgemalte Rädlein. Da sie dieses Zeichen wirklich an sich findet, möchte sie wissen, wie er ihr Magdtum so unbemerkt habe rauben können, und er verspricht, ihr seine Kunst in der kommenden Nacht nochmals zu zeigen. Um ein Knarren der Diele zu vermeiden, trägt sic den Schreiber auf dem Rücken in ihre Kammer. Das Minnespiel entzückt sie so sehr, daß sie ihren Liebhaber immer neu dazu ermuntert und am Morgen nur ungern von ihm scheidet.

Epimythion

Die es einem am Anfang am schwersten machen, lassen sich später am schnellsten besiegen.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 477f.)