Drei listige Frauen C (Hans Folz): Unterschied zwischen den Versionen

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| namen              = Drei listige Frauen C<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
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| autorin            = Hans Folz<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->
| autorin            = Hans Folz<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->
| entstehungszeit    = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
| entstehungszeit    = 2. Hälfte 16. Jahrhundert<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
| entstehungsort    = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
| entstehungsort    = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
| auftraggeberin    = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
| auftraggeberin    = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
| überlieferung      = Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 181v-186v<br />Druck: Hans Folz, Nürnberg um 1480/81 (GW 10166)<br />Druck: Hans Folz, Nürnberg um 1488 (GW 10167)<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
| überlieferung      = Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 181v-186v<br />Druck: Hans Folz, Nürnberg um 1480/81 (GW 10166) (Exemplar: Kolmar, Bibliothèque de la ville: V 12641 Nr. 10)<br />Druck: Hans Folz, Nürnberg um 1488 (GW 10167) (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 117.7 Eth. Nr. 11)<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = <!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Cramer, Thomas (Hg.): Märendichtung]], Band 2, S. 62-71 (Fassung I); S. 72-78 (Fassung II)<br />[[Fischer, Hanns (Hg.): Hans Folz. Die Reimpaarsprüche]], S. 74-87<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| übersetzungen      = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 86-89<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| übersetzungen      = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 86-89<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = [[Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen]]; [[Von Müller, Mareike: Schwarze Komik]], S. 157-190; [[Von Müller, Mareike: Schwarze Komik in Heinrich Kaufringers 'Drei listige Frauen B']]<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
| forschung          = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 77, 79, 174, 200, 260, 262, 295; [[Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages]], S. 70, 111, 135f., 138, 146; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 66, 79, 118, 123, 218, 241, 264, 271; [[Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux]], S. 177-192; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 134, 150; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 130f., 187f., 193, 313, 321f.; [[Grubmüller, Klaus: Erzählen und Überliefern]], S. 472, 488-493; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 215, 282, 348, 364f., 381; [[Jonas, Monika: Idealisierung und Dämonisierung als Mittel der Repression]]; [[Laude, Corinna: Manipulierte Öffentlichkeit in spätmittelalterlichen Kurzerzählungen]], S. 117-121; [Liebrecht, Felix: Von den drei Frauen]], S. 390; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 334, 336; [[Müller, Jan-Dirk: Noch einmal: Maere und Novelle]]; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 47, 74; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 107, 109f., 112f., 148, 174, 286; [[Von Müller, Mareike: Schwarze Komik]], S. 157-190; [[Von Müller, Mareike: Schwarze Komik in Heinrich Kaufringers 'Drei listige Frauen B']]; [[Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen]]; [[Witthöft, Christiane: Inszenierte Evidenz]]; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 23, 234<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->


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Zur Stofftradition vgl. [[Drei listige Frauen (Erzählstoff)]].
==Inhalt==
===Narration===
Drei Frauen beschließen, einen gefundenen Gürtel derjenigen zuzuerkennen, die ihren Mann am besten nasführen kann. Die erste bestreicht ihrem schlafenden Gatten das Gesicht mit Ruß und Safran und macht ihn glauben, er sei im Schlafe gestorben. Dann schiebt sie ihn unter eine Bank, auf der sie sich sogleich mit dem Hausknecht Heinz vergnügt, bis der „Tote" abgeholt wird. Die zweite Frau schert ihrem schlafenden Mann eine Tonsur und redet ihm ein, er sei der Pfarrer und müsse dem verstorbenen Nachbarn Tol die Seelenmesse singen. Die dritte Frau holt ihren Ehemann aus dem Bett und schickt ihn, der sich für bekleidet hält, nackt zur Totenmesse. In der Kirche müssen die drei erkennen, dass sie von ihren Frauen zum besten gehalten worden sind. Welcher der drei Frauen der Gürtel gebührt, lässt der Dichter den Leser raten; er selbst würde ihn der ersten zusprechen.
===Epimythion der Fassung I===
Die drei Frauen bedeuten das Fleisch, den Teufel und die Welt, die drei Männer die drei Stände: Fürsten, Klerus und das Volk. Verfassersignatur.
===Epimythion der Fassung II===
Wenn sich die Männer zu sehr vom Weine übermannen lassen, werden sie von ihren Frauen an der Nase herumgeführt. Verfassersignatur.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S.456)


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Aktuelle Version vom 14. August 2023, 12:16 Uhr

Drei listige Frauen C

AutorIn Hans Folz
Entstehungszeit 2. Hälfte 16. Jahrhundert
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 181v-186v
Druck: Hans Folz, Nürnberg um 1480/81 (GW 10166) (Exemplar: Kolmar, Bibliothèque de la ville: V 12641 Nr. 10)
Druck: Hans Folz, Nürnberg um 1488 (GW 10167) (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 117.7 Eth. Nr. 11)
Ausgaben Cramer, Thomas (Hg.): Märendichtung, Band 2, S. 62-71 (Fassung I); S. 72-78 (Fassung II)
Fischer, Hanns (Hg.): Hans Folz. Die Reimpaarsprüche, S. 74-87
Übersetzungen Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 86-89
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 77, 79, 174, 200, 260, 262, 295; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 70, 111, 135f., 138, 146; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 66, 79, 118, 123, 218, 241, 264, 271; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 177-192; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 134, 150; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 130f., 187f., 193, 313, 321f.; Grubmüller, Klaus: Erzählen und Überliefern, S. 472, 488-493; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 215, 282, 348, 364f., 381; Jonas, Monika: Idealisierung und Dämonisierung als Mittel der Repression; Laude, Corinna: Manipulierte Öffentlichkeit in spätmittelalterlichen Kurzerzählungen, S. 117-121; [Liebrecht, Felix: Von den drei Frauen]], S. 390; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 334, 336; Müller, Jan-Dirk: Noch einmal: Maere und Novelle; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 47, 74; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 107, 109f., 112f., 148, 174, 286; Von Müller, Mareike: Schwarze Komik, S. 157-190; Von Müller, Mareike: Schwarze Komik in Heinrich Kaufringers 'Drei listige Frauen B'; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen; Witthöft, Christiane: Inszenierte Evidenz; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 23, 234

Zur Stofftradition vgl. Drei listige Frauen (Erzählstoff).

Inhalt

Narration

Drei Frauen beschließen, einen gefundenen Gürtel derjenigen zuzuerkennen, die ihren Mann am besten nasführen kann. Die erste bestreicht ihrem schlafenden Gatten das Gesicht mit Ruß und Safran und macht ihn glauben, er sei im Schlafe gestorben. Dann schiebt sie ihn unter eine Bank, auf der sie sich sogleich mit dem Hausknecht Heinz vergnügt, bis der „Tote" abgeholt wird. Die zweite Frau schert ihrem schlafenden Mann eine Tonsur und redet ihm ein, er sei der Pfarrer und müsse dem verstorbenen Nachbarn Tol die Seelenmesse singen. Die dritte Frau holt ihren Ehemann aus dem Bett und schickt ihn, der sich für bekleidet hält, nackt zur Totenmesse. In der Kirche müssen die drei erkennen, dass sie von ihren Frauen zum besten gehalten worden sind. Welcher der drei Frauen der Gürtel gebührt, lässt der Dichter den Leser raten; er selbst würde ihn der ersten zusprechen.

Epimythion der Fassung I

Die drei Frauen bedeuten das Fleisch, den Teufel und die Welt, die drei Männer die drei Stände: Fürsten, Klerus und das Volk. Verfassersignatur.

Epimythion der Fassung II

Wenn sich die Männer zu sehr vom Weine übermannen lassen, werden sie von ihren Frauen an der Nase herumgeführt. Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S.456)