Schampiflor: Unterschied zwischen den Versionen
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| namen = Alten Weibes List; Schampiflor<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | | namen = Alten Weibes List; Schampiflor<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | ||
| autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungszeit = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungszeit = Um 1300?<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | | auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | ||
| überlieferung = Pommersfelden, Gräflich Schönbornsche Schloßbibliothek: Cod. 54, 40v-48v<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | | überlieferung = Pommersfelden, Gräflich Schönbornsche Schloßbibliothek: Cod. 54, 40v-48v<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| ausgaben = [[Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer]], S. 63-69<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | | ausgaben = [[Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer]], S. 63-69<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 2, S. 422-437<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = [[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = [[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 5, S. 252-255<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = [[Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz]], S. 259<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | | forschung = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 98, 208, 215, 225, 229, 232; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 56, 69, 95, 124, 134, 163; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 31, 35, 103-106, 147-149, 321, 348, 373f., 379, 392; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 299, 302, 304; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. S. 20, 24, 29, 32, 36, 46; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 173, 202, 259, 329, 354; [[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 11, 318, 328; [[Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz]], S. 259; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 176, 232f., A.953, A.974; [[Zapf, Volker: Schampiflor]]; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 88, 234, 236, 255<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
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==Inhalt== | |||
===Promythion=== | |||
Vor der Schlauheit der Frauen kann sich niemand bewahren. | |||
===Narratio=== | |||
Rupert, der Bruder des englischen Königs, studiert in Paris. Eines Abends erblickt er auf der Straße eine Dame und ist von ihrer Schönheit so hingerissen, | |||
daß er ihr folgt, um ihre Wohnung zu erkunden. Dabei erfährt er, daß die Dame | |||
Schampiflor heißt und die Gattin des schönen und reichen Bilamor ist. Rupert | |||
dingt nun eine alte Kupplerin, damit sie ihm zur Gunst Schampiflors verhelfe. | |||
Die Alte begibt sich zu Schampiflor, berichtet ihr, daß sich der Königssohn | |||
Rupert in Sehnsucht nach ihr verzehre, und bittet sie, ihm ihre Minne zu | |||
schenken. Die Dame schlägt das Ansinnen zunächst aus, läßt sich aber beim | |||
zweiten und dritten Besuch der Kupplerin und vor allem unter dem Eindruck | |||
kostbarer Geschenke zu einem Stelldichein in der Wohnung der Alten überreden. Als Schampiflor bei ihr eintrifft, macht sich die Kupplerin eilig auf, um | |||
Rupert herbeizuholen. Doch dieser ist an diesem Tag nicht abkömmlich, und | |||
so spricht die Kupplerin in ihrer Verzweiflung einen beliebigen hübschen Mann | |||
auf der Straße an und lädt ilui zu einem Liebesabenteuer ein. Unglücklicherweise ist dies aber Bilamor. Doch Schampiflor weiß sich aus der Verlegenheit | |||
zu ziehen: Sie stürzt sich auf ihren Gatten, schlägt ihn und macht ihm die | |||
heftigsten Vorwürfe wegen seiner Treulosigkeit. Erst als er ihr kostbare Kleinode | |||
verspricht, ist sie zur Versöhnung bereit; Rupert aber hat sein Geld umsonst | |||
ausgegeben. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 512) | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | [[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | ||
[[Kategorie:Quelle Schwank]] | [[Kategorie:Quelle Schwank]] |
Aktuelle Version vom 14. August 2023, 10:07 Uhr
Inhalt
Promythion
Vor der Schlauheit der Frauen kann sich niemand bewahren.
Narratio
Rupert, der Bruder des englischen Königs, studiert in Paris. Eines Abends erblickt er auf der Straße eine Dame und ist von ihrer Schönheit so hingerissen, daß er ihr folgt, um ihre Wohnung zu erkunden. Dabei erfährt er, daß die Dame Schampiflor heißt und die Gattin des schönen und reichen Bilamor ist. Rupert dingt nun eine alte Kupplerin, damit sie ihm zur Gunst Schampiflors verhelfe. Die Alte begibt sich zu Schampiflor, berichtet ihr, daß sich der Königssohn Rupert in Sehnsucht nach ihr verzehre, und bittet sie, ihm ihre Minne zu schenken. Die Dame schlägt das Ansinnen zunächst aus, läßt sich aber beim zweiten und dritten Besuch der Kupplerin und vor allem unter dem Eindruck kostbarer Geschenke zu einem Stelldichein in der Wohnung der Alten überreden. Als Schampiflor bei ihr eintrifft, macht sich die Kupplerin eilig auf, um Rupert herbeizuholen. Doch dieser ist an diesem Tag nicht abkömmlich, und so spricht die Kupplerin in ihrer Verzweiflung einen beliebigen hübschen Mann auf der Straße an und lädt ilui zu einem Liebesabenteuer ein. Unglücklicherweise ist dies aber Bilamor. Doch Schampiflor weiß sich aus der Verlegenheit zu ziehen: Sie stürzt sich auf ihren Gatten, schlägt ihn und macht ihm die heftigsten Vorwürfe wegen seiner Treulosigkeit. Erst als er ihr kostbare Kleinode verspricht, ist sie zur Versöhnung bereit; Rupert aber hat sein Geld umsonst ausgegeben.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 512)