Weingruß Allerliebster Trunck (Hans Rosenplüt): Unterschied zwischen den Versionen
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| namen = Weingruß Allerliebster Trunck | | namen = Weingruß Allerliebster Trunck | ||
| autorin = Rosenplüt | | autorin = Hans Rosenplüt (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]]) | ||
| entstehungszeit = | | entstehungszeit = vor 1460 (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]]) | ||
| entstehungsort = Nürnberg | | entstehungsort = Nürnberg (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]]) | ||
| auftraggeberin = | | auftraggeberin = | ||
| überlieferung = München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 713, 192r-193r<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 31v-32r<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 12v-13r<br />Cambridge/Mass., Harward Houghton Library: MS. Ger 74, 2r<br />Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 142v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 109v-110r<br />Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms. 1590, 123r-123v<br />Dessau, Landesbücherei: Hs. Georg. 150.8°, 155r-155v<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Quart 564, 139r-139v<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 103r-104r<br />Druck M43176, 3r-3v (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)<br />Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)<br />Druck VD16 ZV 29685, 10 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)<br />Druck VD16 ZV 15959, 7 (Nachdruck: VD16 H 5686, 5-6; Exemplare: Berlin, Staatsbibliothek: Yd 7821, Nr. 39 R; Nachdruck Zwickau, Ratsschulbibliothek: Zwick.Facs.13 (30.5.20.(42))<br />Druck VD16 R 439, 10 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4))<br />Druck VD16 ZV 30224, 8-9 (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557) | | überlieferung = München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 713, 192r-193r<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 31v-32r<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 12v-13r<br />Cambridge/Mass., Harward Houghton Library: MS. Ger 74, 2r<br />Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 142v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 109v-110r<br />Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms. 1590, 123r-123v<br />Dessau, Landesbücherei: Hs. Georg. 150.8°, 155r-155v<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Quart 564, 139r-139v<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 103r-104r<br />Druck M43176, 3r-3v (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)<br />Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)<br />Druck VD16 ZV 29685, 10 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)<br />Druck VD16 ZV 15959, 7 (Nachdruck: VD16 H 5686, 5-6; Exemplare: Berlin, Staatsbibliothek: Yd 7821, Nr. 39 R; Nachdruck Zwickau, Ratsschulbibliothek: Zwick.Facs.13 (30.5.20.(42))<br />Druck VD16 R 439, 10 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4))<br />Druck VD16 ZV 30224, 8-9 (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557) | ||
| ausgaben = | | ausgaben = [[Götze, Alfred (Hg.): Ein hübscher Spruch von dem edlen Wein]] (Faksimile von d<sup>4</sup>)<br />[[Haupt, Moriz (Hg.): Weingrüße und Weinsegen]], S. 403 (nach D)<br />[[Kurz, Heinrich: Geschichte der deutschen Literatur]], Band 1, S. 612f. (nach D)<br />[[Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters]], S. 222 (nach D)<br />[[Morgenstern-Werner, Elisabeth (Hg.): Die Weimarer Liederhandschrift Q 564]]<br />[[Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen]], S. 42<br />[[Weller, Emil (Hg.): Dichtungen des sechzehnten Jahrhunderts]], S. 39f. (nach d<sup>2</sup>) | ||
| übersetzungen = | | übersetzungen = [[Gutkind, Kurt/Wolfskehl, Karl: Das Buch vom Wein]], S. 214f. (nach d<sup>3</sup> oder d<sup>5</sup>)<br />[[Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen]], S. 43 | ||
| forschung = | | forschung = [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]], S. 16-21; [[Götze, Alfred (Hg.): Ein hübscher Spruch von dem edlen Wein]]; [[Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur]], S. 24; [[Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt]], S. 397-399; [[Wagner, Silvan: Unterscheiden im Gleichmachen]], S. 59-61, 80f. | ||
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<span style="color:#FF0000">O</span>fft einer zu mittem tag zu dir get | <span style="color:#FF0000">O</span>fft einer zu mittem tag zu dir get | ||
<span style="color:#FF0000">U</span>nd kumpt kaum von dir zu mitter nacht | <span style="color:#FF0000">U</span>nd kumpt kaum von dir zu mitter nacht | ||
<span style="color:#FF0000">D</span>as haben dein süße züg gemacht [193r] | <span style="color:#FF0000">D</span>as haben dein süße züg gemacht [193r]<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
<span style="color:#FF0000">C</span>risten heiden jüden die alle piten | <span style="color:#FF0000">C</span>risten heiden jüden die alle piten | ||
<span style="color:#FF0000">D</span>as<span style="color:#FF0000"> g</span>ot woll will beschiermen und befrieden | <span style="color:#FF0000">D</span>as<span style="color:#FF0000"> g</span>ot woll will beschiermen und befrieden | ||
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So will ich im elle(nd) nit von dir weich(e)n | So will ich im elle(nd) nit von dir weich(e)n | ||
Und wil tag und nacht nach dir schleich(e)n | Und wil tag und nacht nach dir schleich(e)n | ||
Wan wo du pist da pin | Wan wo du pist da pin ich auch gern | ||
Unnd kan pecher und kraussen woll ler(e)n | Unnd kan pecher und kraussen woll ler(e)n | ||
Unnd auch schlauch(e)n aus dem glass | Unnd auch schlauch(e)n aus dem glass | ||
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Manich(er) zu mittentag zu dir geet [32r] | Manich(er) zu mittentag zu dir geet [32r] | ||
Unnd kaum vonn dir kumpt zu mitt(er)nacht | Unnd kaum vonn dir kumpt zu mitt(er)nacht | ||
Das habenn als dein sues zug gemacht | Das habenn als dein sues zug gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Und wirt si offt yns katt nider | Und wirt si offt yns katt nider | ||
Noch genn si des morgens all gern hin wid(er) | Noch genn si des morgens all gern hin wid(er) | ||
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Manche(r) zu mittag zu dir gett | Manche(r) zu mittag zu dir gett | ||
Unnd kaum <del>zu</del> \von/ dir kumbt zu mitte(r)nacht | Unnd kaum <del>zu</del> \von/ dir kumbt zu mitte(r)nacht | ||
Das hab(e)nn dein sues zueg gemacht | Das hab(e)nn dein sues zueg gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Unnd wurfft sy offt inn keck da nider | Unnd wurfft sy offt inn keck da nider | ||
Noch kumenß des morgenß all he(r) wider [13r] | Noch kumenß des morgenß all he(r) wider [13r] | ||
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Unnd also lieplich vor mir prangst | Unnd also lieplich vor mir prangst | ||
Wie mocht ich dir dann ds v(er)sag(en) | Wie mocht ich dir dann ds v(er)sag(en) | ||
Ich muest dich secz(e)nn | Ich muest dich secz(e)nn an meine(n) krag(en) | ||
Das kumdt mir hie zu gutt(e)nn statt(e)nn | Das kumdt mir hie zu gutt(e)nn statt(e)nn | ||
Schuecht euch ab ir muest watt(e)nn | Schuecht euch ab ir muest watt(e)nn | ||
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Mange(r) zuͦ mittag zuͦ dir get | Mange(r) zuͦ mittag zuͦ dir get | ||
Der ka/u\m zuͦ mitter nacht |kömt| von dir | Der ka/u\m zuͦ mitter nacht |kömt| von dir | ||
Daß soltu sich(er) gelaub(e)n mir | Daß soltu sich(er) gelaub(e)n mir<br /><br /><br /><br /> | ||
Und würffestu zech(e)n in dz ka/u\t nide(r) | Und würffestu zech(e)n in dz ka/u\t nide(r) | ||
So giengeß doch deß mo(r)g(e)nß g(er)n hin wider | So giengeß doch deß mo(r)g(e)nß g(er)n hin wider | ||
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So wil ich im allter nicht von dir weichen | So wil ich im allter nicht von dir weichen | ||
Ich wil dir nacht und tag nachsleichen | Ich wil dir nacht und tag nachsleichen | ||
Und wo du bist da bin | Und wo du bist da bin ich gern | ||
Wenn ich kan krausen und pecher leren | Wenn ich kan krausen und pecher leren | ||
Und auch wol slauchen auß dem glaß | Und auch wol slauchen auß dem glaß | ||
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Mancher zu mittage zu dir get | Mancher zu mittage zu dir get | ||
Der kaum von dir kumpt zu mitt(er)nacht | Der kaum von dir kumpt zu mitt(er)nacht | ||
Das haben dein sueße zug gemacht | Das haben dein sueße zug gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Und wurffest du ir zehen des nachts in das kot er<nider> | Und wurffest du ir zehen des nachts in das kot er<nider> | ||
So gingen sie doch des morgens alle gern hinw<ider> | So gingen sie doch des morgens alle gern hinw<ider> | ||
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Mancher zu mittemtag zu dir geet | Mancher zu mittemtag zu dir geet | ||
Und kaum von dir kumbt zu mitt(er)nacht | Und kaum von dir kumbt zu mitt(er)nacht | ||
Das haben als dein süeß züg gemacht | Das haben als dein süeß züg gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Und würft sy des nachts ins kot dernyder | Und würft sy des nachts ins kot dernyder | ||
Noch gingen sy des morgens gern hinwider | Noch gingen sy des morgens gern hinwider | ||
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<span style="color:#FF0000">M</span>aniger zu mittag zu dir get | <span style="color:#FF0000">M</span>aniger zu mittag zu dir get | ||
<span style="color:#FF0000">U</span>n(d) kaum vo(n) dir ku(m)pt uncz mitt(er) nacht | <span style="color:#FF0000">U</span>n(d) kaum vo(n) dir ku(m)pt uncz mitt(er) nacht | ||
<span style="color:#FF0000">D</span>as habe(n) die sussen zug gemacht | <span style="color:#FF0000">D</span>as habe(n) die sussen zug gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
<span style="color:#FF0000">U</span>nd wurfstus zehe(n) dz nachtes ins kot /nid(er)\ | <span style="color:#FF0000">U</span>nd wurfstus zehe(n) dz nachtes ins kot /nid(er)\<br /> | ||
<span style="color:#FF0000">U</span>n(d) suche(n) solich lieb un(d) freuntschaft zu dir | <span style="color:#FF0000">U</span>n(d) suche(n) solich lieb un(d) freuntschaft zu dir | ||
<del><span style="color:#FF0000">S</span>am werstu ir leiplich(er) prud(er)</del> | <del><span style="color:#FF0000">S</span>am werstu ir leiplich(er) prud(er)</del> | ||
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Mancher zu mittag zu dir ghett | Mancher zu mittag zu dir ghett | ||
Und kumpt kam von dir zu mitternacht | Und kumpt kam von dir zu mitternacht | ||
Das haben dein sus zieg als gemacht | Das haben dein sus zieg als gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Und wurffts sie nachts ins koth der nyder | Und wurffts sie nachts ins koth der nyder | ||
Noch ging(en) sie smorgens gern hynwider | Noch ging(en) sie smorgens gern hynwider | ||
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All mein freunt hab(e)n dich nye v(er)smecht | All mein freunt hab(e)n dich nye v(er)smecht | ||
Wan(n) du zeuchst an dich als der magnet | Wan(n) du zeuchst an dich als der magnet | ||
Mancher zu | Mancher zu mittem tag zu der get | ||
Und kaum von dir kumpt zu mitter nacht | Und kaum von dir kumpt zu mitter nacht | ||
Das hab(e)n als dein suß züg gemacht | Das hab(e)n als dein suß züg gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Und wurfst sie in das kot der nyder | Und wurfst sie in das kot der nyder | ||
Noch gen sie des morgens all ger(e)n hinwieder | Noch gen sie des morgens all ger(e)n hinwieder | ||
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Ich muß dich setz(e)n an meine(n) krag(e)n | Ich muß dich setz(e)n an meine(n) krag(e)n | ||
Wan(n) es kumpt mir zugrossem schaden | Wan(n) es kumpt mir zugrossem schaden | ||
Nu schucht euch all lieben zen ir müß < | Nu schucht euch all lieben zen ir müß <wat(en)> | ||
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nu(n) grüß dich gott du edler drunck | nu(n) grüß dich gott du edler drunck | ||
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maniger zu mittag zu dir gatt | maniger zu mittag zu dir gatt | ||
der kumpt kam vo(n) dir biß mitnacht | der kumpt kam vo(n) dir biß mitnacht | ||
daz haben all dein süß züg gemacht | daz haben all dein süß züg gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
und wurfest huit 10 in dz kat nyder | und wurfest huit 10 in dz kat nyder | ||
morgen kumes alher wider | morgen kumes alher wider | ||
un(d) suchent plu pillich fruindschaftder | un(d) suchent <del>plu</del> pillich fruindschaftder | ||
als ob du werest ir leiplich pruder [104r] | als ob du werest ir leiplich pruder [104r] | ||
all juden und heiden puttent | all juden und heiden puttent | ||
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vil mancher zu mittag zu dir get | vil mancher zu mittag zu dir get | ||
Der kaum von dir kumpt zu mitnacht | Der kaum von dir kumpt zu mitnacht | ||
das haben dein suͤsse guͤsse gemacht | das haben dein suͤsse guͤsse gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Und wuͤrffestu sie all nacht dar nider | |||
noch schlichen sie des morges gern hin wider | noch schlichen sie des morges gern hin wider | ||
Und suchen solch lieb und freuͤtschaft zu dir | |||
sam seistu ir leipltcher prudir | sam seistu ir leipltcher prudir | ||
All juden heiden und christen die pitten | All juden heiden und christen die pitten | ||
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Die reben do du ane hangest | Die reben do du ane hangest | ||
wan du so lieplich vor mir prangest | wan du so lieplich vor mir prangest | ||
Wie mocht ich dir dan das versagen | |||
ich muͤst dich setzen an meynen kragen | ich muͤst dich setzen an meynen kragen | ||
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Vil mancher zu mittag zu dir get, | Vil mancher zu mittag zu dir get, | ||
Der kaum von dir kumpt zu mittnacht. | Der kaum von dir kumpt zu mittnacht. | ||
Das haben dein süsse güsse gemacht, | Das haben dein süsse güsse gemacht,<br /><br /><br /><br /> | ||
Und würffestu sy all nacht dernider, | Und würffestu sy all nacht dernider, | ||
Noch schleichen sy des morgens gern hinwider | Noch schleichen sy des morgens gern hinwider | ||
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Mancher zuͦ mittag zuͦ dir get | Mancher zuͦ mittag zuͦ dir get | ||
Und kumpt kum heim zuͦ mitternacht | Und kumpt kum heim zuͦ mitternacht | ||
Das hand din suͤssen züg gemacht | Das hand din suͤssen züg gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Würfft sie deß nachts in dreck dar nider | Würfft sie deß nachts in dreck dar nider | ||
Noch gen sie morgens gern hin wider | Noch gen sie morgens gern hin wider | ||
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Und kumpt kaum von dir bis zuͦ mitternacht | Und kumpt kaum von dir bis zuͦ mitternacht | ||
das haben deyne sussen zuͦg gemacht | das haben deyne sussen zuͦg gemacht | ||
''Du hast auch der pauren in den dorffen''<ref>Die vier kursivierten Verse stammen eigentlich aus dem [Weingruß | ''Du hast auch der pauren in den dorffen''<ref>Die vier kursivierten Verse stammen eigentlich aus dem [[Weingruß Allerliebster Trunck]].</ref> | ||
''Vil in den kot geworffen'' | ''Vil in den kot geworffen'' | ||
''Wann sie sich nestelten an die wein[9]reben'' | ''Wann sie sich nestelten an die wein[9]reben'' | ||
Zeile 413: | Zeile 413: | ||
Und suchtend freundtschafft zuͦ dir | Und suchtend freundtschafft zuͦ dir | ||
als werest ir leyblicher bruͦder das glaub du<ref>Fehlt in VD16 H 5686.</ref> mir | als werest ir leyblicher bruͦder das glaub du<ref>Fehlt in VD16 H 5686.</ref> mir | ||
Darumb du edels reben safft | ''Darumb du edels reben safft | ||
du gibst allen krancken krafft | ''du gibst allen krancken krafft | ||
Und den gesunden freud | ''Und den gesunden freud | ||
Gott behuͤt uns all vor leyd | ''Gott behuͤt uns all vor leyd | ||
Das wir dich nun mit witzen | ''Das wir dich nun mit witzen | ||
und das ewig leben moͤgen besitzen | ''und das ewig leben moͤgen besitzen | ||
Das helff uns des weynes krafft | ''Das helff uns des weynes krafft | ||
die manchen helden schwach macht | ''die manchen helden schwach macht | ||
Und da die guͦten trincker nun zuͦsammen kamen | ''Und da die guͦten trincker nun zuͦsammen kamen | ||
do sprachen sie all sampt amen<ref>Darunter folgt "Gedruckt zuͦ nuͤrnberg durch kunegund hergotin" (fehlt in VD16 H 5685).</ref> | ''do sprachen sie all sampt amen<ref>Darunter folgt "Gedruckt zuͦ nuͤrnberg durch kunegund hergotin" (fehlt in VD16 H 5685).</ref> | ||
|style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | |style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | ||
Nun gruͤß dich gott mein lieber trunck | Nun gruͤß dich gott mein lieber trunck | ||
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Ich kan wol krausen und becher laͤrn | Ich kan wol krausen und becher laͤrn | ||
Und kan wol schlauchen auß dem glaß | Und kan wol schlauchen auß dem glaß | ||
Das lernet ich do ich | Das lernet ich do ich jungk was | ||
Das dunckt mich im alter auch seyn recht | Das dunckt mich im alter auch seyn recht | ||
All mein freünd hand dich nie verschmecht | All mein freünd hand dich nie verschmecht | ||
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Mancher zuͦ mittag zuͦ dir geht | Mancher zuͦ mittag zuͦ dir geht | ||
Und kumpt kaum heim zuͦ mitternacht | Und kumpt kaum heim zuͦ mitternacht | ||
Das hand dein suͤssen züg gemacht | Das hand dein suͤssen züg gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Würfft sy des nachts in dreck darnider | Würfft sy des nachts in dreck darnider | ||
Noch gehn sy morgens gern hin wider | Noch gehn sy morgens gern hin wider | ||
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Mancher zu mittag zu dir geht | Mancher zu mittag zu dir geht | ||
Und kombt kaum heim zu mitternacht | Und kombt kaum heim zu mitternacht | ||
Das habn dein suͤsse zuͤg gemacht | Das habn dein suͤsse zuͤg gemacht<br /><br /><br /><br /> | ||
Wirffst sie des nachts in dreck darnider | Wirffst sie des nachts in dreck darnider | ||
Noch gehn sie morgens gern hinwider | Noch gehn sie morgens gern hinwider |
Aktuelle Version vom 22. August 2024, 19:50 Uhr
Weingruß Allerliebster Trunck | |
---|---|
AutorIn | Hans Rosenplüt (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße) |
Entstehungszeit | vor 1460 (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße) |
Entstehungsort | Nürnberg (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 713, 192r-193r Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 31v-32r Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 12v-13r Cambridge/Mass., Harward Houghton Library: MS. Ger 74, 2r Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 142v Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 109v-110r Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms. 1590, 123r-123v Dessau, Landesbücherei: Hs. Georg. 150.8°, 155r-155v Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Quart 564, 139r-139v Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 103r-104r Druck M43176, 3r-3v (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83) Druck VD16 ZV 32099 (verschollen) Druck VD16 ZV 29685, 10 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559) Druck VD16 ZV 15959, 7 (Nachdruck: VD16 H 5686, 5-6; Exemplare: Berlin, Staatsbibliothek: Yd 7821, Nr. 39 R; Nachdruck Zwickau, Ratsschulbibliothek: Zwick.Facs.13 (30.5.20.(42)) Druck VD16 R 439, 10 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4)) Druck VD16 ZV 30224, 8-9 (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557) |
Ausgaben | Götze, Alfred (Hg.): Ein hübscher Spruch von dem edlen Wein (Faksimile von d4) Haupt, Moriz (Hg.): Weingrüße und Weinsegen, S. 403 (nach D) Kurz, Heinrich: Geschichte der deutschen Literatur, Band 1, S. 612f. (nach D) Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters, S. 222 (nach D) Morgenstern-Werner, Elisabeth (Hg.): Die Weimarer Liederhandschrift Q 564 Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 42 Weller, Emil (Hg.): Dichtungen des sechzehnten Jahrhunderts, S. 39f. (nach d2) |
Übersetzungen | Gutkind, Kurt/Wolfskehl, Karl: Das Buch vom Wein, S. 214f. (nach d3 oder d5) Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 43 |
Forschung | Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße, S. 16-21; Götze, Alfred (Hg.): Ein hübscher Spruch von dem edlen Wein; Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur, S. 24; Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt, S. 397-399; Wagner, Silvan: Unterscheiden im Gleichmachen, S. 59-61, 80f. |
Diese Seite ist Teil der Hybridedition der Weingrüße von Silvan Wagner, die in Zusammenarbeit mit dem Hirzel-Verlag und der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank entstand.
Synopse der Überlieferung[1]
Cgm 713 (Sigle B) | Mgq 2370 (Sigle B1) | Mgq 495 (Sigle B2) | MS. Ger 74 (Sigle C) | Mscr. M 50 (Sigle D) | Hs. 5339a (Sigle F) | Ms. 1590 (Sigle L) | Hs. Georg. 150.8° (Sigle U) | Cod. Quart 564 (Sigle W) | Cod. Oct. 145 (Sigle W1) | M43176 (Sigle d1) | VD16 ZV 32099 (Sigle d2) | VD16 ZV 29685 (Sigle d3) | VD16 ZV 15959 (Sigle d4) | VD16 R 439 (Sigle d5) | VD16 ZV 30224 (Sigle d6) |
Salutacio vini |
Salutat(i)o vini |
Wein gruß |
Der acht |
Wein gruss |
Der drytt gruß |
der funft spruch vo(n) dem wein |
Der.VII Grusz |
Der sibend Gruͦsz |
|||||||
Nu gruß dich got du lieber trunck
Ich was dir holt do ich was yunck
So will ich noch nit von dir weichen [192v]
Ich will dir tag und nacht nach sleichen
Wan wo du pist do pin ich gern
Ich kan wol pecher und kraussen lernn
Und auch slauchen auß dem glas
Das lernte ich do ich jung was
Nu thu ich ym in dem alter auch recht
Alle mein freünd haben dich nie vorsmecht
Wan du czeüchst an dich sam der magnet
Offt einer zu mittem tag zu dir get
Und kumpt kaum von dir zu mitter nacht
Das haben dein süße züg gemacht [193r] |
Nu grues dich gott du all(er) liebst(er) trunnck
Ich was dir hold da ich was junck
So will ich im elle(nd) nit von dir weich(e)n
Und wil tag und nacht nach dir schleich(e)n
Wan wo du pist da pin ich auch gern
Unnd kan pecher und kraussen woll ler(e)n
Unnd auch schlauch(e)n aus dem glass
Das lernt ich da ich junck wass
So tunck mich ich thue im im alt(er) auch recht
All mein freundt hab(e)nn dich nie verschmacht
Wann du zeugst an dich als der mangnet
Manich(er) zu mittentag zu dir geet [32r]
Unnd kaum vonn dir kumpt zu mitt(er)nacht
Das habenn als dein sues zug gemacht |
Nun gruß dich got du lieb(er) trunck
Ich was dir holt do ich waß junck
Wil auch inn alte(r) nit von dir weich(e)nn
Unnd wil dir tag unnd nacht nach schleuch(e)nn
Wo du pist do pin ich ger(e)nn
Ich kann wol pecher unnd krauss(e)nn lerenn
Unnd auch schlauch(e)nn auß den glaß
Das lernet ich do ich |
Nu grieß dich got du lieber trunck
Ich waß dir hold da ich waß junck
So will ich im alter nit von dir wychen(n)
Ich will dir tag und nacht nach schleich(e)n
Und wa du bist da bin ich g(er)n
wan(n) ich kan krusen und becher ler(e)n
Und auch wol schlüch(e)n uss dem glaß
Daß lernet ich wol da ich junck waß
Doch dunckt mich ich tuͤ im im alte(r) a/u\ch recht
All mein fraind hab(e)nt dich nie v(er)schmecht
Wan(n) du zuichst an dich alß de(r) magnet
Mange(r) zuͦ mittag zuͦ dir get
Der ka/u\m zuͦ mitter nacht |kömt| von dir
Daß soltu sich(er) gelaub(e)n mir |
Nu gruße dich got du lieber trunck[2]
Ich was dir holt da ich was jungk
So wil ich im allter nicht von dir weichen
Ich wil dir nacht und tag nachsleichen
Und wo du bist da bin ich gern
Wenn ich kan krausen und pecher leren
Und auch wol slauchen auß dem glaß
Das lernt ich wol do ich jungk was
Doch dunckt mich ich thu im allter auch recht[3]
Alle mein freunde haben dich nie versmeht
Wann du zeuhest an dich als der mangnet
Mancher zu mittage zu dir get
Der kaum von dir kumpt zu mitt(er)nacht
Das haben dein sueße zug gemacht |
Nu grus dich got mein allerliebst(er) trunck
Ich was dir hollt do ich was junck
So wil ich im allter auch nit von dir weichen
Ich wil dir tag und nacht nachschleichen
Und wo du pist da pin ich auch gern
Wann ich krausen und pecher wol kan lern
Und auch schlauchen aus dem glas
Das lernt ich da ich junck was
So dünckt mich ich thu im im allt(er) auch recht
All mein freünd haben dich nie verschmecht [110r]
Wann du zeüchst an dich als der magnet
Mancher zu mittemtag zu dir geet
Und kaum von dir kumbt zu mitt(er)nacht
Das haben als dein süeß züg gemacht |
Nun gruß dich got du lieb(er) drunck
Ich was dir holt do ich waz ju(n)k
So wil ich im alter nit vo(n) dir weiche(n)
Ich wil dir tag un(d) nacht nach schleiche(n)
Un(d) wo du pist do pin ich ger(e)n
Wan ich kan krausen un(d) pech(er) ler/e\n
Un(d) auch wol schlauch(e)n auß de(m) glas
Das lernet ich do ich ju(n)ck was
Doch dunckt mich ich thu im alt(er) auch /recht\
Wan mein freunt hab(e)n dich nie v(er)schmecht [123v]
Wan du zeuchst an dich als der maget
Maniger zu mittag zu dir get
Un(d) kaum vo(n) dir ku(m)pt uncz mitt(er) nacht
Das habe(n) die sussen zug gemacht |
Nun grus dich goth du allerliebster trunck
Ich was dir holt da ich was jungk
Szo wil ich ym alter auch nit von dir weich(en)
Ich wil nacht und tag dir nach schleichen
Und wo du bist da bin ich auch geren
Ich kan wol krausen und pecher leren [155v]
Und auch wol schlauchen aus dem glaßs
Das lernet ich da ich jungk was
Mich dungkt ich thu ym alter auch recht
All mein frund han dich nye verschmecht
Du zeugst an dich als der magnet
Mancher zu mittag zu dir ghett
Und kumpt kam von dir zu mitternacht
Das haben dein sus zieg als gemacht |
Nue gruß dich got mein allerlibster trunck
Ich was dir holt do ich was jung [139v]
So wil ich im alter auch nicht von dir weich(e)n
Ich wil dir nacht und tag nach sleichen
Und wo du pist da pin ich auch ger(e)n
Wan(n) ich kraussen un(d) pecher wol kan ler(e)n
Und auch slauch(e)n auß dem glaß
Das lernt ich do ich jung was
So dunckt mich ich thue im im alter auch recht
All mein freunt hab(e)n dich nye v(er)smecht
Wan(n) du zeuchst an dich als der magnet
Mancher zu mittem tag zu der get
Und kaum von dir kumpt zu mitter nacht
Das hab(e)n als dein suß züg gemacht |
nu(n) grüß dich gott du edler drunck
ich waz dir hold weil ich waz junck [103v]
so will ich im alter nit von dir weiche(n)
ich wil dir tag und nacht nach schleiche(n)
wan wa du bist do pin ich geren
ich kan woll kraußlen un(d) becher lören
und kan wol schleiche(n) auß dem glaß
daz lernet ich weil ich jung waz
mich du(n)ckt ich die auch im alter recht
we(n) allmein fruind hand dich nye ver\schmeht/
du zuichst si an dich als der ma(n)gnat
maniger zu mittag zu dir gatt
der kumpt kam vo(n) dir biß mitnacht
daz haben all dein süß züg gemacht |
Nun gruͤß dich got du aller liebster trunck
ich was dir holt do ich was junck
So wil ich auch im alter von dir nit weichen(n) [3v]
ich wil dir nacht tag und nach schleichen
Und wo du pist do pin ich auch ger(e)n
wan ich krausen und pecher wol kan ler(e)n
Und auch schlauchen auß dem glaß
das lernt ich do ich junger waß
So dunckt mich ich thu im ytzundt auch recht
wan all mein freuͤndt han dich nie verschmecht
Wan du zeuͤchst an dich als der magnet
vil mancher zu mittag zu dir get
Der kaum von dir kumpt zu mitnacht
das haben dein suͤsse guͤsse gemacht |
Nun grüeß dich got, du allerliebster trunck!
Ich was dir hold, do ich was junck.
So will ich auch ym alter nit von dir weichen,
Ich will dir tag und nacht nachschleichen,
Und wo du bist, do bin ich auch geren,
Wann ich kraußen und pecher wol kan leren
Und auch schlauchen auß dem glaß,
Das lernet ich, do ich jünger was.
So dunckt mich, ich thü ym yetzund auch recht,
Wann all mein fründ haben dich nye verschmeht.
Wann du zeuchst an dich als der magnet,
Vil mancher zu mittag zu dir get,
Der kaum von dir kumpt zu mittnacht.
Das haben dein süsse güsse gemacht, |
Nun gruͤß dich got mein lieber trunck
Ich was dir hold do ich was junck
Ouch wil ich nimmer von dir wychen
Ich wil dir tag und nacht nach schlychen
Und wa du bist da bin ich gern
Ich kan wol krausen und baͤcher lern
Und kan wol schlauchen auß dem glaß
Das lernet ich do ich junck was
Das dunckt mich im(m) alter ouch sin recht
All mein fründ hand dich nie verschmaͤcht
Du zeüchst an dich als der magnet
Mancher zuͦ mittag zuͦ dir get
Und kumpt kum heim zuͦ mitternacht
Das hand din suͤssen züg gemacht |
Nun gruͤß dich gott du lieber trunck Ich was dir hold da ich was junck Noch wil ich in meynem alter nit von dir weychen ich wil dir tag und nacht nach schleychen Wann wo du bist do bin ich gern[6] Ich kan wol becher und krausen außlern Und kan schlauchen auß eynem glaß Ich lernet es da ich jung was Doch dunckt mich ich thuͦ im in meynem alter gar recht[7] meyne freund haben dich nie verschmecht Wann du zeuchst an dich als[8] der magnet mancher zuͦ mittag zuͦ dir gehet Und kumpt kaum von dir bis zuͦ mitternacht das haben deyne sussen zuͦg gemacht Du hast auch der pauren in den dorffen[9] Vil in den kot geworffen Wann sie sich nestelten an die wein[9]reben das sey dir vor got alles sampt vergeben Und wuͤrffest du hinnacht dreyssig darnider So kemen sie noch dannocht morgen all herwider[10] Und suchtend freundtschafft zuͦ dir als werest ir leyblicher bruͦder das glaub du[11] mir Darumb du edels reben safft du gibst allen krancken krafft Und den gesunden freud Gott behuͤt uns all vor leyd Das wir dich nun mit witzen und das ewig leben moͤgen besitzen Das helff uns des weynes krafft die manchen helden schwach macht Und da die guͦten trincker nun zuͦsammen kamen do sprachen sie all sampt amen[12] |
Nun gruͤß dich gott mein lieber trunck
Ich was dir hold do ich was jungk
Auch wil ich nimmer von dir weychen
Ich wil dir tag und nacht nachschleychen
Und wo du bist da bin ich gern
Ich kan wol krausen und becher laͤrn
Und kan wol schlauchen auß dem glaß
Das lernet ich do ich jungk was
Das dunckt mich im alter auch seyn recht
All mein freünd hand dich nie verschmecht
Du zeüchst an dich als der magnet
Mancher zuͦ mittag zuͦ dir geht
Und kumpt kaum heim zuͦ mitternacht
Das hand dein suͤssen züg gemacht |
Nun gruͤsz dich got mein lieber trunck
Ich war dir holt da ich was jung
Auch wil ich nimmer von dir weichen
Ich wil dir tag und nacht nachschleichen
Und wo du bist do bin ich gern
Ich kan wol krausen und becher lern
Und kan wol schleichen aus dem glas
Das lernet ich do ich jung was
Dunckt mich im alter auch sein recht
All mein freundt habn dich nie verschmecht
Du zeugst an dich als der magnet
Mancher zu mittag zu dir geht
Und kombt kaum heim zu mitternacht
Das habn dein suͤsse zuͤg gemacht |
Anmerkungen
- ↑ Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.
- ↑ Marginale moderne Bleistifteintragung: "7r".
- ↑ Interlineare moderne Bleistifteintragung: "Das im alter auch sagen recht".
- ↑ Marginale moderne Bleistifteintragung: "Das Gott woll beschirmen und beschatten".
- ↑ Links daneben eine farbige Zeichnung einer Weinrebe.
- ↑ S. 6 in VD16 H 5686.
- ↑ VD16 H 5686 überliefert hier "im alter recht".
- ↑ VD16 H 5686 überliefert hier "wie".
- ↑ Die vier kursivierten Verse stammen eigentlich aus dem Weingruß Allerliebster Trunck.
- ↑ VD16 H 5686 überliefert hier "wider".
- ↑ Fehlt in VD16 H 5686.
- ↑ Darunter folgt "Gedruckt zuͦ nuͤrnberg durch kunegund hergotin" (fehlt in VD16 H 5685).