Weinsegen Libe Rebenprü (Hans Rosenplüt): Unterschied zwischen den Versionen

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| namen              = Weinsegen Libe Rebenprü
| namen              = Weinsegen Libe Rebenprü
| autorin            = Rosenplüt
| autorin            = Hans Rosenplüt (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]])
| entstehungszeit    =  
| entstehungszeit    = vor 1460 (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]])
| entstehungsort    = Nürnberg
| entstehungsort    = Nürnberg (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]])
| auftraggeberin    =  
| auftraggeberin    =  
| überlieferung      = Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 31r-31v<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 11v-12r<br />Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 145v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 109r-109v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 105r<br />Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 13711, 22v-23r<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Quart 564, 138v-139r<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 101r-101v<br />Druck M43176, 6r (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)<br />Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)<br />Druck VD16 ZV 29685, 9-10 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)<br />Druck VD16 R 439, 9-10 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4))
| überlieferung      = Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 31r-31v<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 11v-12r<br />Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 145v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 109r-109v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 105r<br />Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 13711, 22v-23r<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Quart 564, 138v-139r<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 101r-101v (A); 201r-201v (B)<br />Druck M43176, 6r (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)<br />Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)<br />Druck VD16 ZV 29685, 9-10 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)<br />Druck VD16 R 439, 9-10 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4))<br />Druck VD16 ZV 30224, 7-8 (20 Verse, eingebettet in den [[Weinsegen Edles Abkülen]]; Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557)
| ausgaben          =  
| ausgaben          = [[Friedrich Karl Freiherr von Erlach (Hg.): Die Volkslieder der Deutschen]], S. 108 (nach W<sup>1</sup>)<br />[[Göz, Johann Adam (Hg.): Hans Sachs]], Band 3, S. 192 (nach W<sup>1</sup>)<br />[[Haupt, Moriz (Hg.): Weingrüße und Weinsegen]], S. 406f. (nach D)<br />[[Herder, Johann Gottfried: Andenken an einige ältere deutsche Dichter. Dritter Brief]], S. 485f. (nach W<sup>1</sup>)<br />[[Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters]], S. 225f. (nach S)<br />[[Morgenstern-Werner, Elisabeth (Hg.): Die Weimarer Liederhandschrift Q 564]]<br />[[Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen]], S. 40; 67 (Transkription nach N<sup>2</sup>)<br />[[Weller, Emil (Hg.): Dichtungen des sechzehnten Jahrhunderts]], S. 44f. (nach d<sup>2</sup>)
| übersetzungen      =  
| übersetzungen      = [[Gutkind, Kurt/Wolfskehl, Karl: Das Buch vom Wein]], S. 215f. (nach d<sup>3</sup> oder d<sup>5</sup>)<br />[[Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen]], S. 41
| forschung          =  
| forschung          = [[Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur]], S. 25; [[Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt]], S. 410-412; [[Wagner, Silvan: Unterscheiden im Gleichmachen]], S. 80, 82


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''Diese Seite ist Teil der Hybridedition der [[Weingruß|Weingrüße]] von Silvan Wagner, die in Zusammenarbeit mit dem [http://www.hirzel.de/portal.html Hirzel-Verlag] und der [http://mhdbdb.sbg.ac.at Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank] entstand.''
''Diese Seite ist Teil der Hybridedition der [[Weingruß|Weingrüße]] von Silvan Wagner, die in Zusammenarbeit mit dem [http://www.hirzel.de/portal.html Hirzel-Verlag] und der [http://mhdbdb.sbg.ac.at Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank] entstand.''
Dieser Weinsegen ist innerhalb derselben Handschrift (W<sup>1</sup>) an zwei unterschiedlichen Stellen aufgeführt.


==Synopse der Überlieferung<ref>Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, &#124;von der Seite&#124;); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ &#8594; y; ë &#8594; e.</ref>==
==Synopse der Überlieferung<ref>Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, &#124;von der Seite&#124;); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ &#8594; y; ë &#8594; e.</ref>==
Eigenständige Passagen und Übernahmen aus anderen Weingrüßen sind kursiviert.


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{| class="wikitable"
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|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|Cod. 13711 (Sigle S)
|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|Cod. 13711 (Sigle S)
|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|Cod. Quart 564 (Sigle W)
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<u>Valedutio vini</u>
<u>Valedutio vini</u>
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<span style="color:#FF0000">Wein segen
<span style="color:#FF0000">Wein segen<ref>Marginale moderne Bleistifteintragung: "6r".</ref>
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Das gesegen
Das gesegen
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<span style="color:#FF0000">der ander spruch von dem wein
<span style="color:#FF0000">der ander spruch von dem wein
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<span style="color:#FF0000">ab schaiden
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'''Der sechszt Segen'''
'''Der sechszt Segen'''
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Umb dich hab ich grosse arbait und mue
Umb dich hab ich grosse arbait und mue
Pis das ich dich wider zu mir pring
Pis das ich dich wider zu mir pring
Du pist mir garr ain suesse gespreng
Du pist mir garr ain suesse gespreng<br />
Doch werr zu lang pei dir wöl harrenn
Doch werr zu lang pei dir wöl harrenn<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Den zellen den weissen fuer aine(n) armen
Den zellen den weissen fuer aine(n) armen
Wer dan dein zu vill auf sich legt &#91;31v&#93;
Wer dan dein zu vill auf sich legt &#91;31v&#93;
Derr hatt sein synn wol halb verzelt
Derr hatt sein synn wol halb verzelt
Werr dich nit hubschich trincken kan
Werr dich nit hubschich trincken kan
Der krät auf der narren pann
Der krät auf der narren pann<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Werr dein zu vill an die oren henckt
Werr dein zu vill an die oren henckt
Der hatt sein weishait aus geschenckt
Der hatt sein weishait aus geschenckt
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Und will altag dein lob verneuen(n)
Und will altag dein lob verneuen(n)
Got mach sälig all man unnd frauen
Got mach sälig all man unnd frauen
Die dich an hohen pergen herr hauen(n)
Die dich an hohen pergen herr hauen(n)<br />
Und das in nymer laid geschech
Und das in nymer laid geschech<br />
Far hin und hald in der nee
Far hin und hald in der nee
Wan ich dich alltag will wider suechen
Wan ich dich alltag will wider suechen
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Um dich hab ich arbeyt unnd mue &#91;12r&#93;
Um dich hab ich arbeyt unnd mue &#91;12r&#93;
Uncz ich dich wide(r) zu mir pring
Uncz ich dich wide(r) zu mir pring
Du pist mir gar ein sueß geding
Du pist mir gar ein sueß geding<br />
Doch we(r) zu lang pey dir wil harrenn
Doch we(r) zu lang pey dir wil harrenn<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Denn zelenn die weyssenn fur ein nar(r)enn
Denn zelenn die weyssenn fur ein nar(r)enn
Wer dein(n) zu vil auff inn ledt
Wer dein(n) zu vil auff inn ledt
Der hat seine syn wol halbe ve(r)zett
Der hat seine syn wol halbe ve(r)zett
W(e)r dich nit hübslich trinckenn kann
W(e)r dich nit hübslich trinckenn kann
Der regirt auff der nar(r)en pann
Der regirt auff der nar(r)en pann<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Der dein zuvil ann die oren(n) hanckt
Der dein zuvil ann die oren(n) hanckt
Der hat seyn syn gar ausß geschenkt
Der hat sein syn gar ausß geschenkt
Der stück wil ich kainß ann dir scheuenn
Der stück wil ich kainß ann dir scheuenn
Alle tag wil ich dein lob ve(r)neuenn
Alle tag wil ich dein lob ve(r)neuenn
Got mach selig all man(n) unnd frauen(n)
Got mach selig all man(n) unnd frauen(n)
Die dich ann hoh(e)nn pergenn ab hauenn
Die dich ann hoh(e)nn pergenn ab hauenn<br />
Unnd das im nyme(r) leyd geschech
Unnd das im nyme(r) leyd geschech<br />
Far hin unnd halt dich inn d(er) nech
Far hin unnd halt dich inn d(er) nech
Wann ich dich pald wil wide(r) suchenn
Wann ich dich pald wil wide(r) suchenn
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umb dich hab &lt;ich&gt; groß arbeit und mu
umb dich hab &lt;ich&gt; groß arbeit und mu
Biß ich dich wider zu mir pring
Biß ich dich wider zu mir pring
Du bist mir gar e&lt;in&gt; suß gespring
Du bist mir gar e&lt;in&gt; suß gespring<br />
Doch wer zulang be&lt;i&gt; &lt;d&gt;ir wil harren
Doch wer zulang be&lt;i&gt; &lt;d&gt;ir wil harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Den zelen die weisen fur ein narren
Den zelen die weisen fur ein narren
Wenn wer zuvil auf dich legt
Wenn wer zuvil auf dich legt
Der hat sein synne wol halb vertzet
Der hat sein synne wol halb vertzet
Wer dich nicht hubschlich trincken kan
Wer dich nicht hubschlich trincken kan
Der kreyirt auf der narren plan
Der kreyirt auf der narren plan<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Wer dein zuvil an die oren hengt
Wer dein zuvil an die oren hengt
Der hat sein weißheit auß geschenckt
Der hat sein weißheit auß geschenckt
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Und wil alle tag dein lob verneuen
Und wil alle tag dein lob verneuen
Got mach selig alle man und frauen
Got mach selig alle man und frauen
Die dich an hohem perg erhauen
Die dich an hohem perg erhauen<br />
Und das in nymmer leyt gescheh
Und das in nymmer leyt gescheh<br />
Var hin und halt dich in der neh
Var hin und halt dich in der neh
Wann ich dich alle tag wil suchen
Wann ich dich alle tag wil suchen
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Umb dich so hab ich groß arbait und mü
Umb dich so hab ich groß arbait und mü
Piß ich dich wider zu mir breng
Piß ich dich wider zu mir breng
Du pist mir gar ein süßs gespreng
Du pist mir gar ein süßs gespreng<br />
Doch wer zulang pei dir wil harren
Doch wer zulang pei dir wil harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Den zelen die weisen zu einem narren
Den zelen die weisen zu einem narren
Wer dein zuvil dann auf sich ledt
Wer dein zuvil dann auf sich ledt
Der hat sein synn wol halb verzedt
Der hat sein synn wol halb verzedt
Wer dich nit hübschlich trinken kan
Wer dich nit hübschlich trinken kan
Der kreigirt auf der narren pan
Der kreigirt auf der narren pan<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Wer dein zuvil an die oren henckt &#91;109v&#93;
Wer dein zuvil an die oren henckt &#91;109v&#93;
Der hat sein weisheit aufgeschenckt
Der hat sein weisheit aufgeschenckt
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Und wil all tag dein lob verneüen
Und wil all tag dein lob verneüen
Got mach selig all man und frauen
Got mach selig all man und frauen
Die dich an hohem perg her her hauen
Die dich an hohem perg her her hauen<br />
Und das in nym(m)er leit geschech
Und das in nym(m)er leit geschech<br />
Var hin und hallt dich in der nech
Var hin und hallt dich in der nech
Wann ich dich all tag wil wider suchen
Wann ich dich all tag wil wider suchen
Und sollt mir weib und kindt darumb fluchen
Und sollt mir weib und kindt darumb fluchen
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Nun grüeß dich gott rebhäußlin hie
''Nun grüeß dich gott rebhänßlin hie
Umb dich so hab ich grosse müe
''Umb dich so hab ich grosse müe
Biß ich dich selber zu mir preng
''Biß ich dich selber zu mir preng
Du bist mir gar ain süeß gespreng
''Du bist mir gar ain süeß gespreng<br />
Doch wer zu lang will bey dir wan
''Doch wer zu lang will bey dir wan<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Den thutt man für ein narr(e)nn han
''Den thutt man für ein narr(e)nn han
Wer dein zu vil thutt auff sich laden
''Wer dein zu vil thutt auff sich laden
Der thutt seim ars gar offt ain schaden
''Der thutt seim ars gar offt ain schaden
Scheüst durch die zen auff tüsch und banck
''Scheüst durch die zen auff tüsch und banck
Ein dreck iß sib(e)n el(e)nn langk
''Ein dreck iß sib(e)n el(e)nn langk
Er glarrett als ain flämische ku
''Er glarrett als ain flämische ku
Und singt und greint und lacht darzu
''Und singt und greint und lacht darzu
Er lället wie ain kindlin klain
''Er lället wie ain kindlin klain
Hebreysch kriechisch welsch latein
''Hebreysch kriechisch welsch latein
Sein synn die hang(e)n an der wand
''Sein synn die hang(e)n an der wand
Er sagtt von manch(e)m frembden land
''Er sagtt von manch(e)m frembden land
Den teüfel will er schlah(e)n zu tod
''Den teüfel will er schlah(e)n zu tod
Sein frau die muß auß trag(e)n das bad
''Sein frau die muß auß trag(e)n das bad
Es seind gar vil der voll(e)n schleüch
''Es seind gar vil der voll(e)n schleüch
Mit dir sy füll(e)nn därm und beüch
''Mit dir sy füll(e)nn därm und beüch
Ir anttlütz dz hencken sy gar vol
''Ir anttlütz dz hencken sy gar vol
Und salb(e)n oren(n) und aug(e)n wol
''Und salb(e)n oren(n) und aug(e)n wol
Der geifer hangtt in durch den bartt
''Der geifer hangtt in durch den bartt
Dz ist des rebenhänsleins artt
''Dz ist des rebenhänslins artt
Diser stuck will ich nit acht
''Diser stuck will ich nit acht
Ich will dich such(e)n tag und nacht
''Ich will dich such(e)n tag und nacht
Gott mach selig all man und frauen(n)
''Gott mach selig all man und frauen(n)
Die dich in tal und berg erbauen(n)
''Die dich in tal und berg erbauen(n)
Gott helff in treulich alle zeitt
''Gott helff in treulich alle zeitt
Behüett sy auch vor schand und laid
''Behüett sy auch vor schand und laid
O rebhanns liebster geselle mein
''O rebhanns liebster geselle mein
Klopf wann du wiltt ich laß dich ein
''Klopf wann du wiltt ich laß dich ein
Alle tag will ich dich such(e)nn
''Alle tag will ich dich such(e)nn
Und sölt mich weib und kind verflüech(e)n
''Und sölt mich weib und kind verflüech(e)n
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Nu gesegen dich got du liebe rebenprü
Nu gesegen dich got du liebe rebenprü
Umb dich hab ich groß arbeit und mü
Umb dich hab ich groß arbeit und mü
Pis ich dich wider zü mir breng
Pis ich dich wider zü mir breng
Du pist mir gar ein süß gespreng
Du pist mir gar ein süß gespreng<br />
Doch wer zu lang bey dir will har(r)en
Doch wer zu lang bey dir will har(r)en<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Den zelen die weisen für ein narren
Den zelen die weisen für ein narren
Wer dein zü vil auff sich ledt
Wer dein zü vil auff sich ledt
Der hat sein synn wol hab verzedt
Der hat sein synn wol hab verzedt
Wer dich nit hübschlich trincken kan
Wer dich nit hübschlich trincken kan
Der kreigiert auff den narren pan
Der kreigiert auff den narren pan<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Wer dein zü vil an die orn henckt
Wer dein zü vil an die orn henckt
Der hat sein weißheit auß geschenckt
Der hat sein weißheit auß geschenckt
Der ding will ich keins an dir scheinen
Der ding will ich keins an dir scheüen
Und will all tag dein lob verneuen
Und will all tag dein lob verneuen
Got mach selig all man(n) und frauen
Got mach selig all man(n) und frauen
Die dich an hohen pergen her hauen &#91;23r&#93;
Die dich an hohen pergen her hauen &#91;23r&#93;<br />
Das in nym(m)er laid geschech
Das in nym(m)er laid geschech<br />
Varhin und halt dich in der nech
Varhin und halt dich in der nech
Wan(n) ich dich all tag wider will süchen
Wan(n) ich dich all tag wider will süchen
Zeile 197: Zeile 205:
Umb dich so hab ich grosse arbeyt un(d) mü
Umb dich so hab ich grosse arbeyt un(d) mü
Biß ich dich wieder zumir preng
Biß ich dich wieder zumir preng
Du pist mir gar ein sus gespreng
Du pist mir gar ein sus gespreng<br />
Doch wer zulang bey dir wil harren &#91;139r&#93;
Doch wer zulang bey dir wil harren &#91;139r&#93;
<del>Pcursor
<del>Pcursor
<del>her wirt ir sult und urlaub geben
her wirt ir sult uns urlaub geben
<del>und fürt im hauß ein rechts leben
und furt im hauß ein rechts leben
<del>habt ir vyh so lat sein wol warten
habt ir vyh so lat sein wol warten
<del>So gewin(n)t ir guten mist im garten
So gewin(n)t ir guten mist im garten
<del>habt ir eehalten die eue(r)n willen volbring(e)n
habt ir eehalten die eue(r)n willen volbring(e)n
<del>Die sult ir biß jar wiederumb ding(e)n
Die sult ir biß jar wiederumb ding(e)n
<del>Und leckt im pad
Und leckt im pad</del>
Den zelen die weysen für eine(n) narren
Den zelen die weysen für eine(n) narren
Wer dein zuvil auf sich legt
Wer dein zuvil auf sich legt
Der hat sein synn wol halp verzett
Der hat sein synn wol halp verzett
Wer dich nicht hübschlich trincken kan
Wer dich nicht hübschlich trincken kan
Der kreygirt auf der narren pan
Der kreygirt auf der narren pan<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Wer dein zuvil an die oren henckt
Wer dein zuvil an die oren henckt
Der hat sein weyßheit außgeschenckt
Der hat sein weyßheit außgeschenckt
Zeile 217: Zeile 225:
Und wil altag dein lob vernewen
Und wil altag dein lob vernewen
Got mach selig all man und frau(e)n
Got mach selig all man und frau(e)n
Die dich am hohen perg her hauen
Die dich am hohen perg her hauen<br />
Und das in nym(er) leyt geschech
Und das in nym(er) leyt geschech<br />
far hin und halt dich in der nech
far hin und halt dich in der nech
Wan(n) ich dich alltag wil wiedersuch(e)n
Wan(n) ich dich alltag wil wiedersuch(e)n
Zeile 224: Zeile 232:
|style="white-space: pre; vertical-align:top;"|
|style="white-space: pre; vertical-align:top;"|
nu(n) gesegne dich got du edler rebeplut
nu(n) gesegne dich got du edler rebeplut
um(b) dich han ich groß arpait un(d) mut
um(b) dich han ich groß arpait un(d) mutt
so lang biß ich dich zu mir pring
so lang biß ich dich zu mir pring
du bist mir gar ain suß gespring
du bist mir gar ain suß gespring<br />
doch wer zu lang bey dir wil haren
doch wer zu lang bey dir wil haren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
den schatze(n) den die waisen für ain nare(n)
den schatze(n) <del>den</del> die waisen für ain nare(n)
wer dein zu vil an oren henckt
wer dein zu vil an oren henckt
der hatt sein weißhait pald uf gschenckt
der hatt sein weißhait pald uf gschenckt
wer den hofflich drincken kan
wer den hofflich drincken kan
der kriegt auff der naren pan
der kriegt auff der naren pan<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
der ding der wolt ich kaines nit \schüen/
der ding der wolt ich kaines nit \schüen/
ich wil allzeit dein lob ernüye(n)
ich wil allzeit dein lob ernüye(n)
gott mach sällig all mann un(d) Frauen &#91;101v&#93;
gott mach sällig all mann un(d) frauen &#91;101v&#93;
die dich an hochen pergen paue(n)
die dich an hochen pergen paue(n)<br />
den selben nymer laid beschech
den selben nymer laid beschech<br />
far hin und halt dich in der nech
far hin und halt dich in der nech
ich will dich ab gott wol pald wider umb su&#870;chen  
ich will dich ab gott wol pald wider umb su&#870;chen  
und solt mir weib und kind darumb flu&#870;chen
und solt mir weib und kind darumb flu&#870;chen
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Nun gesege(n) dich got du liebe reben prü
umb dich so hab ich gros arbait \un(d)/ mü<del>?</del>
bis dz ich dich wid(er) zu&#870; mir bring
du pist mir gar ain süss gespring<br />
doch wer zelang wil bey dir harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
den zellent die weysse(n) für ain narren
wer dan dem zu&#870; vil auf sich let
der hat sein sinn wol halb verzet
wer dich nit hüpschlich trincke(n) kan
der torglot auf der narren ban &#91;201v&#93;<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
wer dein zu&#870; vil an die oren henckt
der hat sein weisshait aus geschenckt
der stuck ich kains an dir wil schüche(n)
und wil altag dein lob ernüen
got mach sellig alle man und fraue(n)
die dich an den hoche(n) berge(n) her haue(n)<br />
und das in nym(er) laid geschech<br />
var hin und halt dich in der na&#868;ch
wan(n) ich dich altag wil wid(er) su&#870;chen
und solt mir weib un(d) kind dar um(b) flu&#870;che(n)
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Nun gesegen dich got du liebe drester pru
Nun gesegen dich got du liebe drester pru
umb dich so hab ich arbeit und mu
umb dich so hab ich arbeit und mu
Biß das ich dich nur zu mir pring
Biß das ich dich nur zu mir pring
wan tag und nacht ich noch dir ring
wan tag und nacht ich noch dir ring<br />
Doch wer zu lang pey dir wil harn(n)
Doch wer zu lang pey dir wil harn(n)<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
den zelen die weisen fu&#868;r ein narn
den zelen die weisen fu&#868;r ein narn
Wer dein zu vil dan zu im let
Wer dein zu vil dan zu im let
der hat sein sum wol halb verzett
der hat sein sum wol halb verzett
wer dich nit hu&#868;bschlich trincken kan
Wer dich nit hu&#868;bschlich trincken kan
der kriegt wol auf der narn pan
der kriegt wol auf der narn pan<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Der stu&#868;ck ich keinst an dir wil scheuen(n)
Der stu&#868;ck ich keinst an dir wil scheuen(n)
und wil al tag dein lob erneuen
und wil al tag dein lob erneuen
Got mach selig all man und frauen(n)
Got mach selig all man und frauen(n)
die dich alle jar doch wider pauen
die dich alle jar doch wider pauen<br />
Und das in nymer leit gesche
Und das in nymer leit gesche<br />
far hin und halt dich in der nehe
far hin und halt dich in der nehe
wan ich wil dich all tag wider suchen
Wan ich wil dich all tag wider suchen
und solt mir weib und kinut drum fluchen
und solt mir weib und kinut drum fluchen
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Zeile 264: Zeile 293:
Umb dich so hab ich arbait und müe,
Umb dich so hab ich arbait und müe,
Biß das ich dich nur zu mir bring,
Biß das ich dich nur zu mir bring,
Wann tag und nacht ich nach dir ring.
Wann tag und nacht ich nach dir ring.<br />
Doch wer zu lang bey dir will harren.
Doch wer zu lang bey dir will harren.<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Den zelen die weisen für ain narren.
Den zelen die weisen für ain narren.
Wer dein zu vil dann zu im let,
Wer dein zu vil dann zu im let,
Der hat sein synn wol halb verzett.
Der hat sein synn wol halb verzett.
Wer dich nit hübschlich trincken kan,
Wer dich nit hübschlich trincken kan,
Der kriegt wol auff der narren pan.
Der kriegt wol auff der narren pan.<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Der stuck ich kains an dir wil scheuchen
Der stuck ich kains an dir wil scheuchen
Und wil altag dein lob erneüen.
Und wil altag dein lob erneüen.
Got mach selig als mann und frauen,
Got mach selig als mann und frauen,
Die dich all jar doch wider pauen,
Die dich all jar doch wider pauen,<br />
Und das in nimer laid geschehe,
Und das in nimer laid geschehe,<br />
Far hin und halt dich in der nehe,
Far hin und halt dich in der nehe,
Wann ich will dich altag wider suchen
Wann ich will dich altag wider suchen
Zeile 283: Zeile 312:
Umb dich so han ich grosse mu&#868;
Umb dich so han ich grosse mu&#868;
Bissz ich dich wider zu&#870; mir breng
Bissz ich dich wider zu&#870; mir breng
Du bist mir gar ein su&#868;ß bespreng
Du bist mir gar ein su&#868;ß bespreng<br />
Doch wer zu&#870; lang will by dir harren
Doch wer zu&#870; lang will by dir harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Den zeln die wysen für ein narren
Den zeln die wysen für ein narren
Wer dein zu&#870; vyl uff sich gelet
Wer dein zu&#870; vyl uff sich gelet
Der hat sein sin(n) wol halb verzet
Der hat sein sin(n) wol halb verzet
Wer dich nit hübschlich trincken kan
Wer dich nit hübschlich trincken kan
Der kra&#868;giert wol uff der narren ban
Der kra&#868;giert wol uff der narren ban<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Wer din zu&#870; vyl an die oren henckt
Wer din zu&#870; vyl an die oren henckt
Der hat sein wyßheit auß geschenckt
Der hat sein wyßheit auß geschenckt
Zeile 295: Zeile 324:
Und wil din lob all tag ernüwen &#91;10&#93;
Und wil din lob all tag ernüwen &#91;10&#93;
Got macht sa&#868;lig all man und frauen
Got macht sa&#868;lig all man und frauen
Die dich an hohen bergen hauen
Die dich an hohen bergen hauen<br />
Das inen nümmer leid gescha&#868;ch
Das inen nümmer leid gescha&#868;ch<br />
Far hin und halt dich in der na&#868;ch
Far hin und halt dich in der na&#868;ch
Ich wil dich altag wider su&#870;chen
Ich wil dich altag wider su&#870;chen
Zeile 304: Zeile 333:
Umb dich so hab ich grosse mu&#868;
Umb dich so hab ich grosse mu&#868;
Biß ich dich wider zu&#870; mir bring
Biß ich dich wider zu&#870; mir bring
Du bist mir gar ein su&#868;ß bespreng
Du bist mir gar ein su&#868;ß bespreng<br />
Doch wer zu&#870; lang will bey dir harren
Doch wer zu&#870; lang will bey dir harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Den zeln die weysen für ein narren
Den zeln die weysen für ein narren
Wer dein zevil auff dich gelett
Wer dein zevil auff dich gelett
Der hat sein sinn wol halb verzett
Der hat sein sinn wol halb verzett
Wer dich nit hüpschlich trincken kan
Wer dich nit hüpschlich trincken kan
Der kra&#868;giert wol auff der narren ban
Der kra&#868;giert wol auff der narren ban<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
Wer dein zevil an die orn henckt
Wer dein zevil an die orn henckt
Der hat sein weyßheit außgeschenckt
Der hat sein weyßheit außgeschenckt
Zeile 316: Zeile 345:
Und wil dein lob all tag erneüwen
Und wil dein lob all tag erneüwen
Gott macht sa&#868;lig all mann und frauwen
Gott macht sa&#868;lig all mann und frauwen
Die dich an hohen bergen hauwen
Die dich an hohen bergen hauwen<br />
Daß inen nimmer leid gescha&#868;ch
Daß inen nimmer leid gescha&#868;ch<br />
Far hin und halt dich in der na&#868;ch
Far hin und halt dich in der na&#868;ch
Ich wil dich all tag wider su&#870;chen &#91;10&#93;
Ich wil dich all tag wider su&#870;chen &#91;10&#93;
Solt mich halt weyb und kind verflu&#870;chen
Solt mich halt weyb und kind verflu&#870;chen
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&#91;...&#93;
''Hernach so hab ich grosse mu&#868;he
''Biß ich dich wider bring zu ruhe
''Du bist mir doch ein su&#868;sz gespreng
''Es wehrt aber nit in die leng
''Doch wer zu lang bey dir will harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
''Den haltn die meisten fu&#868;r ein narren
''Wer dein zuviel auff sich gelegt
''Der hat sein sinn wol halb verzehrt
''Wer dich nicht hu&#868;pschlich drincken kan
''Regiert wol auff der narren wahn &#91;8&#93;<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />
''Wer dein zuvil an dohren henckt
''Der hat sein weißheit ausgeschenckt
''Der stück ich keins an dir wil scheuen
''Und wil dein lob all tag erneuen
''Gott mach selig all mann und frauen
''Die dich an hohen bergen hauen<br />
''Das inen nimmer laidt geschehe<br />
''Fahr hin und halt dich in der nehe
''Ich wil dich all tag wider suchen
''Solt mich halt weib und kind verfluchen''
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Aktuelle Version vom 22. August 2024, 20:04 Uhr

Weinsegen Libe Rebenprü

AutorIn Hans Rosenplüt (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße)
Entstehungszeit vor 1460 (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße)
Entstehungsort Nürnberg (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße)
AuftraggeberIn
Überlieferung Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 31r-31v
Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 11v-12r
Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 145v
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 109r-109v
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 105r
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 13711, 22v-23r
Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Quart 564, 138v-139r
Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 101r-101v (A); 201r-201v (B)
Druck M43176, 6r (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)
Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)
Druck VD16 ZV 29685, 9-10 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)
Druck VD16 R 439, 9-10 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4))
Druck VD16 ZV 30224, 7-8 (20 Verse, eingebettet in den Weinsegen Edles Abkülen; Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557)
Ausgaben Friedrich Karl Freiherr von Erlach (Hg.): Die Volkslieder der Deutschen, S. 108 (nach W1)
Göz, Johann Adam (Hg.): Hans Sachs, Band 3, S. 192 (nach W1)
Haupt, Moriz (Hg.): Weingrüße und Weinsegen, S. 406f. (nach D)
Herder, Johann Gottfried: Andenken an einige ältere deutsche Dichter. Dritter Brief, S. 485f. (nach W1)
Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters, S. 225f. (nach S)
Morgenstern-Werner, Elisabeth (Hg.): Die Weimarer Liederhandschrift Q 564
Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 40; 67 (Transkription nach N2)
Weller, Emil (Hg.): Dichtungen des sechzehnten Jahrhunderts, S. 44f. (nach d2)
Übersetzungen Gutkind, Kurt/Wolfskehl, Karl: Das Buch vom Wein, S. 215f. (nach d3 oder d5)
Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 41
Forschung Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur, S. 25; Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt, S. 410-412; Wagner, Silvan: Unterscheiden im Gleichmachen, S. 80, 82

Diese Seite ist Teil der Hybridedition der Weingrüße von Silvan Wagner, die in Zusammenarbeit mit dem Hirzel-Verlag und der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank entstand.

Dieser Weinsegen ist innerhalb derselben Handschrift (W1) an zwei unterschiedlichen Stellen aufgeführt.

Synopse der Überlieferung[1]

Eigenständige Passagen und Übernahmen aus anderen Weingrüßen sind kursiviert.

Mgq 2370 (Sigle B1) Mgq 495 (Sigle B2) Mscr. M 50 (Sigle D) Hs. 5339a (Sigle F) Hs. Merkel 2° 966 (Sigle N2) Cod. 13711 (Sigle S) Cod. Quart 564 (Sigle W) Cod. Oct. 145, Teil A (Sigle W1) Cod. Oct. 145, Teil B (Sigle W1) M43176 (Sigle d1) VD16 ZV 32099 (Sigle d2) VD16 ZV 29685 (Sigle d3) VD16 R 439 (Sigle d5) VD16 ZV 30224 (Sigle d6)

Valediccio vini

Valedutio vini

Wein segen[2]

Das gesegen

Das gesegnen

Das geseg(e)n

der ander spruch von dem wein

ab schaiden

Der.VI. Segen

Der sechszt Segen

Nun gesegenn dich gott du liebe reb(e)n preü Umb dich hab ich grosse arbait und mue Pis das ich dich wider zu mir pring Du pist mir garr ain suesse gespreng
Doch werr zu lang pei dir wöl harrenn







Den zellen den weissen fuer aine(n) armen Wer dan dein zu vill auf sich legt [31v] Derr hatt sein synn wol halb verzelt Werr dich nit hubschich trincken kan Der krät auf der narren pann











Werr dein zu vill an die oren henckt Der hatt sein weishait aus geschenckt Der stuck ist kains an dir das ich wil scheuh(e)n Und will altag dein lob verneuen(n) Got mach sälig all man unnd frauen Die dich an hohen pergen herr hauen(n)
Und das in nymer laid geschech
Far hin und hald in der nee Wan ich dich alltag will wider suechen Und sult mir darumb weib und kindt fluech(e)n

Nun gesegenn dich got du liebe rebenn prue Um dich hab ich arbeyt unnd mue [12r] Uncz ich dich wide(r) zu mir pring Du pist mir gar ein sueß geding
Doch we(r) zu lang pey dir wil harrenn







Denn zelenn die weyssenn fur ein nar(r)enn Wer dein(n) zu vil auff inn ledt Der hat seine syn wol halbe ve(r)zett W(e)r dich nit hübslich trinckenn kann Der regirt auff der nar(r)en pann











Der dein zuvil ann die oren(n) hanckt Der hat sein syn gar ausß geschenkt Der stück wil ich kainß ann dir scheuenn Alle tag wil ich dein lob ve(r)neuenn Got mach selig all man(n) unnd frauen(n) Die dich ann hoh(e)nn pergenn ab hauenn
Unnd das im nyme(r) leyd geschech
Far hin unnd halt dich inn d(er) nech Wann ich dich pald wil wide(r) suchenn Unnd solt mir unnd kint fluchenn

Nu gesegen dich <got> du liebe reben bru umb dich hab <ich> groß arbeit und mu Biß ich dich wider zu mir pring Du bist mir gar e<in> suß gespring
Doch wer zulang be<i> <d>ir wil harren







Den zelen die weisen fur ein narren Wenn wer zuvil auf dich legt Der hat sein synne wol halb vertzet Wer dich nicht hubschlich trincken kan Der kreyirt auf der narren plan











Wer dein zuvil an die oren hengt Der hat sein weißheit auß geschenckt Der ding wil ich keins an dir scheuhen Und wil alle tag dein lob verneuen Got mach selig alle man und frauen Die dich an hohem perg erhauen
Und das in nymmer leyt gescheh
Var hin und halt dich in der neh Wann ich dich alle tag wil suchen Und solt mir weib und kint dorumb fluchen

Nu gesegen dich got du libe rebenprü Umb dich so hab ich groß arbait und mü Piß ich dich wider zu mir breng Du pist mir gar ein süßs gespreng
Doch wer zulang pei dir wil harren







Den zelen die weisen zu einem narren Wer dein zuvil dann auf sich ledt Der hat sein synn wol halb verzedt Wer dich nit hübschlich trinken kan Der kreigirt auf der narren pan











Wer dein zuvil an die oren henckt [109v] Der hat sein weisheit aufgeschenckt Der stück ich keins an dir wil scheüen Und wil all tag dein lob verneüen Got mach selig all man und frauen Die dich an hohem perg her her hauen
Und das in nym(m)er leit geschech
Var hin und hallt dich in der nech Wann ich dich all tag wil wider suchen Und sollt mir weib und kindt darumb fluchen

Nun grüeß dich gott rebhänßlin hie Umb dich so hab ich grosse müe Biß ich dich selber zu mir preng Du bist mir gar ain süeß gespreng
Doch wer zu lang will bey dir wan







Den thutt man für ein narr(e)nn han Wer dein zu vil thutt auff sich laden Der thutt seim ars gar offt ain schaden Scheüst durch die zen auff tüsch und banck Ein dreck iß sib(e)n el(e)nn langk Er glarrett als ain flämische ku Und singt und greint und lacht darzu Er lället wie ain kindlin klain Hebreysch kriechisch welsch latein Sein synn die hang(e)n an der wand Er sagtt von manch(e)m frembden land Den teüfel will er schlah(e)n zu tod Sein frau die muß auß trag(e)n das bad Es seind gar vil der voll(e)n schleüch Mit dir sy füll(e)nn därm und beüch Ir anttlütz dz hencken sy gar vol Und salb(e)n oren(n) und aug(e)n wol Der geifer hangtt in durch den bartt Dz ist des rebenhänslins artt Diser stuck will ich nit acht Ich will dich such(e)n tag und nacht Gott mach selig all man und frauen(n) Die dich in tal und berg erbauen(n) Gott helff in treulich alle zeitt Behüett sy auch vor schand und laid O rebhanns liebster geselle mein Klopf wann du wiltt ich laß dich ein Alle tag will ich dich such(e)nn Und sölt mich weib und kind verflüech(e)n

Nu gesegen dich got du liebe rebenprü Umb dich hab ich groß arbeit und mü Pis ich dich wider zü mir breng Du pist mir gar ein süß gespreng
Doch wer zu lang bey dir will har(r)en







Den zelen die weisen für ein narren Wer dein zü vil auff sich ledt Der hat sein synn wol hab verzedt Wer dich nit hübschlich trincken kan Der kreigiert auff den narren pan











Wer dein zü vil an die orn henckt Der hat sein weißheit auß geschenckt Der ding will ich keins an dir scheüen Und will all tag dein lob verneuen Got mach selig all man(n) und frauen Die dich an hohen pergen her hauen [23r]
Das in nym(m)er laid geschech
Varhin und halt dich in der nech Wan(n) ich dich all tag wider will süchen Und solt mir weib und kind darumb flüchen

Nue geseg(e)n dich got du liebe reben prü Umb dich so hab ich grosse arbeyt un(d) mü Biß ich dich wieder zumir preng Du pist mir gar ein sus gespreng
Doch wer zulang bey dir wil harren [139r] Pcursor her wirt ir sult uns urlaub geben und furt im hauß ein rechts leben habt ir vyh so lat sein wol warten So gewin(n)t ir guten mist im garten habt ir eehalten die eue(r)n willen volbring(e)n Die sult ir biß jar wiederumb ding(e)n Und leckt im pad Den zelen die weysen für eine(n) narren Wer dein zuvil auf sich legt Der hat sein synn wol halp verzett Wer dich nicht hübschlich trincken kan Der kreygirt auf der narren pan











Wer dein zuvil an die oren henckt Der hat sein weyßheit außgeschenckt Der stuck ich keins an dir wil schau(e)n Und wil altag dein lob vernewen Got mach selig all man und frau(e)n Die dich am hohen perg her hauen
Und das in nym(er) leyt geschech
far hin und halt dich in der nech Wan(n) ich dich alltag wil wiedersuch(e)n Und solt mir dorumb weyb und kint fluch(e)n

nu(n) gesegne dich got du edler rebeplut um(b) dich han ich groß arpait un(d) mutt so lang biß ich dich zu mir pring du bist mir gar ain suß gespring
doch wer zu lang bey dir wil haren







den schatze(n) den die waisen für ain nare(n) wer dein zu vil an oren henckt der hatt sein weißhait pald uf gschenckt wer den hofflich drincken kan der kriegt auff der naren pan













der ding der wolt ich kaines nit \schüen/ ich wil allzeit dein lob ernüye(n) gott mach sällig all mann un(d) frauen [101v] die dich an hochen pergen paue(n)
den selben nymer laid beschech
far hin und halt dich in der nech ich will dich ab gott wol pald wider umb suͦchen und solt mir weib und kind darumb fluͦchen

Nun gesege(n) dich got du liebe reben prü umb dich so hab ich gros arbait \un(d)/ mü? bis dz ich dich wid(er) zuͦ mir bring du pist mir gar ain süss gespring
doch wer zelang wil bey dir harren







den zellent die weysse(n) für ain narren wer dan dem zuͦ vil auf sich let der hat sein sinn wol halb verzet wer dich nit hüpschlich trincke(n) kan der torglot auf der narren ban [201v]











wer dein zuͦ vil an die oren henckt der hat sein weisshait aus geschenckt der stuck ich kains an dir wil schüche(n) und wil altag dein lob ernüen got mach sellig alle man und fraue(n) die dich an den hoche(n) berge(n) her haue(n)
und das in nym(er) laid geschech
var hin und halt dich in der naͤch wan(n) ich dich altag wil wid(er) suͦchen und solt mir weib un(d) kind dar um(b) fluͦche(n)

Nun gesegen dich got du liebe drester pru umb dich so hab ich arbeit und mu Biß das ich dich nur zu mir pring wan tag und nacht ich noch dir ring
Doch wer zu lang pey dir wil harn(n)







den zelen die weisen fuͤr ein narn Wer dein zu vil dan zu im let der hat sein sum wol halb verzett Wer dich nit huͤbschlich trincken kan der kriegt wol auf der narn pan













Der stuͤck ich keinst an dir wil scheuen(n) und wil al tag dein lob erneuen Got mach selig all man und frauen(n) die dich alle jar doch wider pauen
Und das in nymer leit gesche
far hin und halt dich in der nehe Wan ich wil dich all tag wider suchen und solt mir weib und kinut drum fluchen

Nun gesegen dich got, du liebe dresterprüe! Umb dich so hab ich arbait und müe, Biß das ich dich nur zu mir bring, Wann tag und nacht ich nach dir ring.
Doch wer zu lang bey dir will harren.







Den zelen die weisen für ain narren. Wer dein zu vil dann zu im let, Der hat sein synn wol halb verzett. Wer dich nit hübschlich trincken kan, Der kriegt wol auff der narren pan.













Der stuck ich kains an dir wil scheuchen Und wil altag dein lob erneüen. Got mach selig als mann und frauen, Die dich all jar doch wider pauen,
Und das in nimer laid geschehe,
Far hin und halt dich in der nehe, Wann ich will dich altag wider suchen Und solt mir weib und kind darumb fluchen.

Nun gesegen dich got du liebe reben bruͤ Umb dich so han ich grosse muͤ Bissz ich dich wider zuͦ mir breng Du bist mir gar ein suͤß bespreng
Doch wer zuͦ lang will by dir harren







Den zeln die wysen für ein narren Wer dein zuͦ vyl uff sich gelet Der hat sein sin(n) wol halb verzet Wer dich nit hübschlich trincken kan Der kraͤgiert wol uff der narren ban











Wer din zuͦ vyl an die oren henckt Der hat sein wyßheit auß geschenckt Der stück ich keins wil an dir schüen Und wil din lob all tag ernüwen [10] Got macht saͤlig all man und frauen Die dich an hohen bergen hauen
Das inen nümmer leid geschaͤch
Far hin und halt dich in der naͤch Ich wil dich altag wider suͦchen Solt mich halt wyb und kind verfluͦchen

Nun gesegne dich gott du liebe rebenbruͤe Umb dich so hab ich grosse muͤ Biß ich dich wider zuͦ mir bring Du bist mir gar ein suͤß bespreng
Doch wer zuͦ lang will bey dir harren







Den zeln die weysen für ein narren Wer dein zevil auff dich gelett Der hat sein sinn wol halb verzett Wer dich nit hüpschlich trincken kan Der kraͤgiert wol auff der narren ban











Wer dein zevil an die orn henckt Der hat sein weyßheit außgeschenckt Der stuck ich keins wil an dir scheühen Und wil dein lob all tag erneüwen Gott macht saͤlig all mann und frauwen Die dich an hohen bergen hauwen
Daß inen nimmer leid geschaͤch
Far hin und halt dich in der naͤch Ich wil dich all tag wider suͦchen [10] Solt mich halt weyb und kind verfluͦchen

[...] Hernach so hab ich grosse muͤhe Biß ich dich wider bring zu ruhe Du bist mir doch ein suͤsz gespreng Es wehrt aber nit in die leng Doch wer zu lang bey dir will harren







Den haltn die meisten fuͤr ein narren Wer dein zuviel auff sich gelegt Der hat sein sinn wol halb verzehrt Wer dich nicht huͤpschlich drincken kan Regiert wol auff der narren wahn [8]











Wer dein zuvil an dohren henckt Der hat sein weißheit ausgeschenckt Der stück ich keins an dir wil scheuen Und wil dein lob all tag erneuen Gott mach selig all mann und frauen Die dich an hohen bergen hauen
Das inen nimmer laidt geschehe
Fahr hin und halt dich in der nehe Ich wil dich all tag wider suchen Solt mich halt weib und kind verfluchen

Anmerkungen

  1. Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.
  2. Marginale moderne Bleistifteintragung: "6r".