Weinsegen Libe Rebenprü (Hans Rosenplüt): Unterschied zwischen den Versionen
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| namen = Weinsegen Libe Rebenprü | | namen = Weinsegen Libe Rebenprü | ||
| autorin = Rosenplüt | | autorin = Hans Rosenplüt (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]]) | ||
| entstehungszeit = | | entstehungszeit = vor 1460 (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]]) | ||
| entstehungsort = Nürnberg | | entstehungsort = Nürnberg (vgl. [[Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße]]) | ||
| auftraggeberin = | | auftraggeberin = | ||
| überlieferung = Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 31r-31v<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 11v-12r<br />Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 145v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 109r-109v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 105r<br />Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 13711, 22v-23r<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Quart 564, 138v-139r<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 101r-101v (A); 201r-201v (B)<br />Druck M43176, 6r (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)<br />Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)<br />Druck VD16 ZV 29685, 9-10 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)<br />Druck VD16 R 439, 9-10 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4)) | | überlieferung = Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 31r-31v<br />Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 11v-12r<br />Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 145v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 109r-109v<br />Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 105r<br />Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 13711, 22v-23r<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Quart 564, 138v-139r<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 101r-101v (A); 201r-201v (B)<br />Druck M43176, 6r (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)<br />Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)<br />Druck VD16 ZV 29685, 9-10 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)<br />Druck VD16 R 439, 9-10 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4))<br />Druck VD16 ZV 30224, 7-8 (20 Verse, eingebettet in den [[Weinsegen Edles Abkülen]]; Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557) | ||
| ausgaben = | | ausgaben = [[Friedrich Karl Freiherr von Erlach (Hg.): Die Volkslieder der Deutschen]], S. 108 (nach W<sup>1</sup>)<br />[[Göz, Johann Adam (Hg.): Hans Sachs]], Band 3, S. 192 (nach W<sup>1</sup>)<br />[[Haupt, Moriz (Hg.): Weingrüße und Weinsegen]], S. 406f. (nach D)<br />[[Herder, Johann Gottfried: Andenken an einige ältere deutsche Dichter. Dritter Brief]], S. 485f. (nach W<sup>1</sup>)<br />[[Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters]], S. 225f. (nach S)<br />[[Morgenstern-Werner, Elisabeth (Hg.): Die Weimarer Liederhandschrift Q 564]]<br />[[Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen]], S. 40; 67 (Transkription nach N<sup>2</sup>)<br />[[Weller, Emil (Hg.): Dichtungen des sechzehnten Jahrhunderts]], S. 44f. (nach d<sup>2</sup>) | ||
| übersetzungen = | | übersetzungen = [[Gutkind, Kurt/Wolfskehl, Karl: Das Buch vom Wein]], S. 215f. (nach d<sup>3</sup> oder d<sup>5</sup>)<br />[[Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen]], S. 41 | ||
| forschung = | | forschung = [[Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur]], S. 25; [[Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt]], S. 410-412; [[Wagner, Silvan: Unterscheiden im Gleichmachen]], S. 80, 82 | ||
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==Synopse der Überlieferung<ref>Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.</ref>== | ==Synopse der Überlieferung<ref>Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.</ref>== | ||
Eigenständige Passagen und Übernahmen aus anderen Weingrüßen sind kursiviert. | |||
{| class="wikitable" | {| class="wikitable" | ||
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|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|VD16 ZV 29685 (Sigle d<sup>3</sup>) | |style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|VD16 ZV 29685 (Sigle d<sup>3</sup>) | ||
|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|VD16 R 439 (Sigle d<sup>5</sup>) | |style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|VD16 R 439 (Sigle d<sup>5</sup>) | ||
|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|VD16 ZV 30224 (Sigle d<sup>6</sup>) | |||
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<u>Valedutio vini</u> | <u>Valedutio vini</u> | ||
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<span style="color:#FF0000">Wein segen | <span style="color:#FF0000">Wein segen<ref>Marginale moderne Bleistifteintragung: "6r".</ref> | ||
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Das gesegen | Das gesegen | ||
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'''Der sechszt Segen''' | '''Der sechszt Segen''' | ||
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Umb dich hab ich grosse arbait und mue | Umb dich hab ich grosse arbait und mue | ||
Pis das ich dich wider zu mir pring | Pis das ich dich wider zu mir pring | ||
Du pist mir garr ain suesse gespreng | Du pist mir garr ain suesse gespreng<br /> | ||
Doch werr zu lang pei dir wöl harrenn<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | Doch werr zu lang pei dir wöl harrenn<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
Den zellen den weissen fuer aine(n) armen | Den zellen den weissen fuer aine(n) armen | ||
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Um dich hab ich arbeyt unnd mue [12r] | Um dich hab ich arbeyt unnd mue [12r] | ||
Uncz ich dich wide(r) zu mir pring | Uncz ich dich wide(r) zu mir pring | ||
Du pist mir gar ein sueß geding | Du pist mir gar ein sueß geding<br /> | ||
Doch we(r) zu lang pey dir wil harrenn<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | Doch we(r) zu lang pey dir wil harrenn<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
Denn zelenn die weyssenn fur ein nar(r)enn | Denn zelenn die weyssenn fur ein nar(r)enn | ||
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umb dich hab <ich> groß arbeit und mu | umb dich hab <ich> groß arbeit und mu | ||
Biß ich dich wider zu mir pring | Biß ich dich wider zu mir pring | ||
Du bist mir gar e<in> suß gespring | Du bist mir gar e<in> suß gespring<br /> | ||
Doch wer zulang be<i> <d>ir wil harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | Doch wer zulang be<i> <d>ir wil harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
Den zelen die weisen fur ein narren | Den zelen die weisen fur ein narren | ||
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Umb dich so hab ich groß arbait und mü | Umb dich so hab ich groß arbait und mü | ||
Piß ich dich wider zu mir breng | Piß ich dich wider zu mir breng | ||
Du pist mir gar ein süßs gespreng | Du pist mir gar ein süßs gespreng<br /> | ||
Doch wer zulang pei dir wil harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | Doch wer zulang pei dir wil harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
Den zelen die weisen zu einem narren | Den zelen die weisen zu einem narren | ||
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Und sollt mir weib und kindt darumb fluchen | Und sollt mir weib und kindt darumb fluchen | ||
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Nun grüeß dich gott rebhänßlin hie | ''Nun grüeß dich gott rebhänßlin hie | ||
Umb dich so hab ich grosse müe | ''Umb dich so hab ich grosse müe | ||
Biß ich dich selber zu mir preng | ''Biß ich dich selber zu mir preng | ||
Du bist mir gar ain süeß gespreng | ''Du bist mir gar ain süeß gespreng<br /> | ||
Doch wer zu lang will bey dir wan<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ''Doch wer zu lang will bey dir wan<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
Den thutt man für ein narr(e)nn han | ''Den thutt man für ein narr(e)nn han | ||
Wer dein zu vil thutt auff sich laden | ''Wer dein zu vil thutt auff sich laden | ||
Der thutt seim ars gar offt ain schaden | ''Der thutt seim ars gar offt ain schaden | ||
Scheüst durch die zen auff tüsch und banck | ''Scheüst durch die zen auff tüsch und banck | ||
Ein dreck iß sib(e)n el(e)nn langk | ''Ein dreck iß sib(e)n el(e)nn langk | ||
Er glarrett als ain flämische ku | ''Er glarrett als ain flämische ku | ||
Und singt und greint und lacht darzu | ''Und singt und greint und lacht darzu | ||
Er lället wie ain kindlin klain | ''Er lället wie ain kindlin klain | ||
Hebreysch kriechisch welsch latein | ''Hebreysch kriechisch welsch latein | ||
Sein synn die hang(e)n an der wand | ''Sein synn die hang(e)n an der wand | ||
Er sagtt von manch(e)m frembden land | ''Er sagtt von manch(e)m frembden land | ||
Den teüfel will er schlah(e)n zu tod | ''Den teüfel will er schlah(e)n zu tod | ||
Sein frau die muß auß trag(e)n das bad | ''Sein frau die muß auß trag(e)n das bad | ||
Es seind gar vil der voll(e)n schleüch | ''Es seind gar vil der voll(e)n schleüch | ||
Mit dir sy füll(e)nn därm und beüch | ''Mit dir sy füll(e)nn därm und beüch | ||
Ir anttlütz dz hencken sy gar vol | ''Ir anttlütz dz hencken sy gar vol | ||
Und salb(e)n oren(n) und aug(e)n wol | ''Und salb(e)n oren(n) und aug(e)n wol | ||
Der geifer hangtt in durch den bartt | ''Der geifer hangtt in durch den bartt | ||
Dz ist des rebenhänslins artt | ''Dz ist des rebenhänslins artt | ||
Diser stuck will ich nit acht | ''Diser stuck will ich nit acht | ||
Ich will dich such(e)n tag und nacht | ''Ich will dich such(e)n tag und nacht | ||
Gott mach selig all man und frauen(n) | ''Gott mach selig all man und frauen(n) | ||
Die dich in tal und berg erbauen(n) | ''Die dich in tal und berg erbauen(n) | ||
Gott helff in treulich alle zeitt | ''Gott helff in treulich alle zeitt | ||
Behüett sy auch vor schand und laid | ''Behüett sy auch vor schand und laid | ||
O rebhanns liebster geselle mein | ''O rebhanns liebster geselle mein | ||
Klopf wann du wiltt ich laß dich ein | ''Klopf wann du wiltt ich laß dich ein | ||
Alle tag will ich dich such(e)nn | ''Alle tag will ich dich such(e)nn | ||
Und sölt mich weib und kind verflüech(e)n | ''Und sölt mich weib und kind verflüech(e)n | ||
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Nu gesegen dich got du liebe rebenprü | Nu gesegen dich got du liebe rebenprü | ||
Umb dich hab ich groß arbeit und mü | Umb dich hab ich groß arbeit und mü | ||
Pis ich dich wider zü mir breng | Pis ich dich wider zü mir breng | ||
Du pist mir gar ein süß gespreng | Du pist mir gar ein süß gespreng<br /> | ||
Doch wer zu lang bey dir will har(r)en<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | Doch wer zu lang bey dir will har(r)en<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
Den zelen die weisen für ein narren | Den zelen die weisen für ein narren | ||
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Umb dich so hab ich grosse arbeyt un(d) mü | Umb dich so hab ich grosse arbeyt un(d) mü | ||
Biß ich dich wieder zumir preng | Biß ich dich wieder zumir preng | ||
Du pist mir gar ein sus gespreng | Du pist mir gar ein sus gespreng<br /> | ||
Doch wer zulang bey dir wil harren [139r] | Doch wer zulang bey dir wil harren [139r] | ||
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um(b) dich han ich groß arpait un(d) mutt | um(b) dich han ich groß arpait un(d) mutt | ||
so lang biß ich dich zu mir pring | so lang biß ich dich zu mir pring | ||
du bist mir gar ain suß gespring | du bist mir gar ain suß gespring<br /> | ||
doch wer zu lang bey dir wil haren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | doch wer zu lang bey dir wil haren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
den schatze(n) <del>den</del> die waisen für ain nare(n) | den schatze(n) <del>den</del> die waisen für ain nare(n) | ||
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umb dich so hab ich gros arbait \un(d)/ mü<del>?</del> | umb dich so hab ich gros arbait \un(d)/ mü<del>?</del> | ||
bis dz ich dich wid(er) zuͦ mir bring | bis dz ich dich wid(er) zuͦ mir bring | ||
du pist mir gar ain süss gespring | du pist mir gar ain süss gespring<br /> | ||
doch wer zelang wil bey dir harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | doch wer zelang wil bey dir harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
den zellent die weysse(n) für ain narren | den zellent die weysse(n) für ain narren | ||
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umb dich so hab ich arbeit und mu | umb dich so hab ich arbeit und mu | ||
Biß das ich dich nur zu mir pring | Biß das ich dich nur zu mir pring | ||
wan tag und nacht ich noch dir ring | wan tag und nacht ich noch dir ring<br /> | ||
Doch wer zu lang pey dir wil harn(n)<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | Doch wer zu lang pey dir wil harn(n)<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
den zelen die weisen fuͤr ein narn | den zelen die weisen fuͤr ein narn | ||
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Umb dich so hab ich arbait und müe, | Umb dich so hab ich arbait und müe, | ||
Biß das ich dich nur zu mir bring, | Biß das ich dich nur zu mir bring, | ||
Wann tag und nacht ich nach dir ring. | Wann tag und nacht ich nach dir ring.<br /> | ||
Doch wer zu lang bey dir will harren.<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | Doch wer zu lang bey dir will harren.<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
Den zelen die weisen für ain narren. | Den zelen die weisen für ain narren. | ||
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Umb dich so han ich grosse muͤ | Umb dich so han ich grosse muͤ | ||
Bissz ich dich wider zuͦ mir breng | Bissz ich dich wider zuͦ mir breng | ||
Du bist mir gar ein suͤß bespreng | Du bist mir gar ein suͤß bespreng<br /> | ||
Doch wer zuͦ lang will by dir harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | Doch wer zuͦ lang will by dir harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
Den zeln die wysen für ein narren | Den zeln die wysen für ein narren | ||
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Umb dich so hab ich grosse muͤ | Umb dich so hab ich grosse muͤ | ||
Biß ich dich wider zuͦ mir bring | Biß ich dich wider zuͦ mir bring | ||
Du bist mir gar ein suͤß bespreng | Du bist mir gar ein suͤß bespreng<br /> | ||
Doch wer zuͦ lang will bey dir harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | Doch wer zuͦ lang will bey dir harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | ||
Den zeln die weysen für ein narren | Den zeln die weysen für ein narren | ||
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Ich wil dich all tag wider suͦchen [10] | Ich wil dich all tag wider suͦchen [10] | ||
Solt mich halt weyb und kind verfluͦchen | Solt mich halt weyb und kind verfluͦchen | ||
|style="white-space: pre; vertical-align:top;"| | |||
[...] | |||
''Hernach so hab ich grosse muͤhe | |||
''Biß ich dich wider bring zu ruhe | |||
''Du bist mir doch ein suͤsz gespreng | |||
''Es wehrt aber nit in die leng | |||
''Doch wer zu lang bey dir will harren<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | |||
''Den haltn die meisten fuͤr ein narren | |||
''Wer dein zuviel auff sich gelegt | |||
''Der hat sein sinn wol halb verzehrt | |||
''Wer dich nicht huͤpschlich drincken kan | |||
''Regiert wol auff der narren wahn [8]<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /> | |||
''Wer dein zuvil an dohren henckt | |||
''Der hat sein weißheit ausgeschenckt | |||
''Der stück ich keins an dir wil scheuen | |||
''Und wil dein lob all tag erneuen | |||
''Gott mach selig all mann und frauen | |||
''Die dich an hohen bergen hauen<br /> | |||
''Das inen nimmer laidt geschehe<br /> | |||
''Fahr hin und halt dich in der nehe | |||
''Ich wil dich all tag wider suchen | |||
''Solt mich halt weib und kind verfluchen'' | |||
|- | |- | ||
|} | |} |
Aktuelle Version vom 22. August 2024, 20:04 Uhr
Weinsegen Libe Rebenprü | |
---|---|
AutorIn | Hans Rosenplüt (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße) |
Entstehungszeit | vor 1460 (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße) |
Entstehungsort | Nürnberg (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 31r-31v Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 11v-12r Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 145v Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 109r-109v Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 105r Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 13711, 22v-23r Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Quart 564, 138v-139r Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 101r-101v (A); 201r-201v (B) Druck M43176, 6r (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83) Druck VD16 ZV 32099 (verschollen) Druck VD16 ZV 29685, 9-10 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559) Druck VD16 R 439, 9-10 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4)) Druck VD16 ZV 30224, 7-8 (20 Verse, eingebettet in den Weinsegen Edles Abkülen; Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557) |
Ausgaben | Friedrich Karl Freiherr von Erlach (Hg.): Die Volkslieder der Deutschen, S. 108 (nach W1) Göz, Johann Adam (Hg.): Hans Sachs, Band 3, S. 192 (nach W1) Haupt, Moriz (Hg.): Weingrüße und Weinsegen, S. 406f. (nach D) Herder, Johann Gottfried: Andenken an einige ältere deutsche Dichter. Dritter Brief, S. 485f. (nach W1) Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters, S. 225f. (nach S) Morgenstern-Werner, Elisabeth (Hg.): Die Weimarer Liederhandschrift Q 564 Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 40; 67 (Transkription nach N2) Weller, Emil (Hg.): Dichtungen des sechzehnten Jahrhunderts, S. 44f. (nach d2) |
Übersetzungen | Gutkind, Kurt/Wolfskehl, Karl: Das Buch vom Wein, S. 215f. (nach d3 oder d5) Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 41 |
Forschung | Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur, S. 25; Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt, S. 410-412; Wagner, Silvan: Unterscheiden im Gleichmachen, S. 80, 82 |
Diese Seite ist Teil der Hybridedition der Weingrüße von Silvan Wagner, die in Zusammenarbeit mit dem Hirzel-Verlag und der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank entstand.
Dieser Weinsegen ist innerhalb derselben Handschrift (W1) an zwei unterschiedlichen Stellen aufgeführt.
Synopse der Überlieferung[1]
Eigenständige Passagen und Übernahmen aus anderen Weingrüßen sind kursiviert.
Mgq 2370 (Sigle B1) | Mgq 495 (Sigle B2) | Mscr. M 50 (Sigle D) | Hs. 5339a (Sigle F) | Hs. Merkel 2° 966 (Sigle N2) | Cod. 13711 (Sigle S) | Cod. Quart 564 (Sigle W) | Cod. Oct. 145, Teil A (Sigle W1) | Cod. Oct. 145, Teil B (Sigle W1) | M43176 (Sigle d1) | VD16 ZV 32099 (Sigle d2) | VD16 ZV 29685 (Sigle d3) | VD16 R 439 (Sigle d5) | VD16 ZV 30224 (Sigle d6) |
Valediccio vini |
Valedutio vini |
Wein segen[2] |
Das gesegen |
Das gesegnen |
Das geseg(e)n |
der ander spruch von dem wein |
ab schaiden |
Der.VI. Segen |
Der sechszt Segen |
||||
Nun gesegenn dich gott du liebe reb(e)n preü
Umb dich hab ich grosse arbait und mue
Pis das ich dich wider zu mir pring
Du pist mir garr ain suesse gespreng |
Nun gesegenn dich got du liebe rebenn prue
Um dich hab ich arbeyt unnd mue [12r]
Uncz ich dich wide(r) zu mir pring
Du pist mir gar ein sueß geding |
Nu gesegen dich <got> du liebe reben bru
umb dich hab <ich> groß arbeit und mu
Biß ich dich wider zu mir pring
Du bist mir gar e<in> suß gespring |
Nu gesegen dich got du libe rebenprü
Umb dich so hab ich groß arbait und mü
Piß ich dich wider zu mir breng
Du pist mir gar ein süßs gespreng |
Nun grüeß dich gott rebhänßlin hie
Umb dich so hab ich grosse müe
Biß ich dich selber zu mir preng
Du bist mir gar ain süeß gespreng |
Nu gesegen dich got du liebe rebenprü
Umb dich hab ich groß arbeit und mü
Pis ich dich wider zü mir breng
Du pist mir gar ein süß gespreng |
Nue geseg(e)n dich got du liebe reben prü
Umb dich so hab ich grosse arbeyt un(d) mü
Biß ich dich wieder zumir preng
Du pist mir gar ein sus gespreng |
nu(n) gesegne dich got du edler rebeplut
um(b) dich han ich groß arpait un(d) mutt
so lang biß ich dich zu mir pring
du bist mir gar ain suß gespring |
Nun gesege(n) dich got du liebe reben prü
umb dich so hab ich gros arbait \un(d)/ mü |
Nun gesegen dich got du liebe drester pru
umb dich so hab ich arbeit und mu
Biß das ich dich nur zu mir pring
wan tag und nacht ich noch dir ring |
Nun gesegen dich got, du liebe dresterprüe!
Umb dich so hab ich arbait und müe,
Biß das ich dich nur zu mir bring,
Wann tag und nacht ich nach dir ring. |
Nun gesegen dich got du liebe reben bruͤ
Umb dich so han ich grosse muͤ
Bissz ich dich wider zuͦ mir breng
Du bist mir gar ein suͤß bespreng |
Nun gesegne dich gott du liebe rebenbruͤe
Umb dich so hab ich grosse muͤ
Biß ich dich wider zuͦ mir bring
Du bist mir gar ein suͤß bespreng |
[...]
Hernach so hab ich grosse muͤhe
Biß ich dich wider bring zu ruhe
Du bist mir doch ein suͤsz gespreng
Es wehrt aber nit in die leng
Doch wer zu lang bey dir will harren |
Anmerkungen
- ↑ Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.
- ↑ Marginale moderne Bleistifteintragung: "6r".