Frauentreue: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Frauentreue entbrennt ein auf Frauendienst fokussierter Ritter in unbezwingbarer Liebe zu einer verheirateten Bürgersfrau, die ihren Werber aber konsequent abweist. Erst als er aus unerfüllter Liebe ungerüstet ein Turnier reitet und daraufhin an einer metaphorisch zur Liebeswunde ausgestalteten Turnierverletzung am Herzen stirbt, wird sich die Frau der Bedeutung seiner Liebe bewusst. In emphatisch ausgestalteter Trauergebärde entblößt sie sich an der Bahre des Ritters bis aufs Hemd und stirbt ihrerseits an gebrochenem Herzen. | In der Frauentreue entbrennt ein auf Frauendienst fokussierter Ritter in unbezwingbarer Liebe zu einer verheirateten Bürgersfrau, die ihren Werber aber konsequent abweist. Erst als er aus unerfüllter Liebe ungerüstet ein Turnier reitet und daraufhin an einer metaphorisch zur Liebeswunde ausgestalteten Turnierverletzung am Herzen stirbt, wird sich die Frau der Bedeutung seiner Liebe bewusst. In emphatisch ausgestalteter Trauergebärde entblößt sie sich an der Bahre des Ritters bis aufs Hemd und stirbt ihrerseits an gebrochenem Herzen. | ||
Neben dem Cgm 714 ist die Frauentreue auch in dem früher datieren-den Handschriftenpaar Cpg 341 und Bodm. 72 überliefert. Dort wird der Erzählung ein Promythion vorangestellt, das den großen Wert wahrer und aufopfernder Liebe herausstellt und die besondere Treue der Bürgersfrau lobt, die das Opfer ihres Werbers adäquat aufgewogen hat. | |||
([[Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur]], S. 26) | ([[Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur]], S. 26) | ||
Version vom 1. März 2021, 09:23 Uhr
Inhalt
In der Frauentreue entbrennt ein auf Frauendienst fokussierter Ritter in unbezwingbarer Liebe zu einer verheirateten Bürgersfrau, die ihren Werber aber konsequent abweist. Erst als er aus unerfüllter Liebe ungerüstet ein Turnier reitet und daraufhin an einer metaphorisch zur Liebeswunde ausgestalteten Turnierverletzung am Herzen stirbt, wird sich die Frau der Bedeutung seiner Liebe bewusst. In emphatisch ausgestalteter Trauergebärde entblößt sie sich an der Bahre des Ritters bis aufs Hemd und stirbt ihrerseits an gebrochenem Herzen.
Neben dem Cgm 714 ist die Frauentreue auch in dem früher datieren-den Handschriftenpaar Cpg 341 und Bodm. 72 überliefert. Dort wird der Erzählung ein Promythion vorangestellt, das den großen Wert wahrer und aufopfernder Liebe herausstellt und die besondere Treue der Bürgersfrau lobt, die das Opfer ihres Werbers adäquat aufgewogen hat. (Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur, S. 26)