Das Schneekind A

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Das Schneekind A; Von einem kaufman; The snow-child (version A)

AutorIn Anon.; Der Stricker? (Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 692)
Entstehungszeit Vor 1280 (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1056)
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien, ÖNB: Cod. 2705, 161vb-162rb [1]
München, UB: 2° Cod. ms. 731 (Cim. 4), 85rb-85vb [2]
Wien, ÖNB: Cod. 2885, 126va-127rb [3]
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 8ra-8rb
Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 93, 24r-26r
Ausgaben Cramer, Thomas (Hg.): Märendichtung, Band 1, S. 171-174
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 82-93
Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 61-64
Pfeiffer, Franz: Altdeutsche Beispiele, S. 377-380
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/1, S. 49-54
Rosenhagen, Gustav (Hg.): Mären von dem Stricker, S. 52-58
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 383-385
Übersetzungen Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 249-251
Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 74-75
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 82-93
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 12
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 738-741
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 292; Däumer, Matthias: Was man neu erfinden kann, darüber muss man schweigen; Dimpel, Friedrich Michael/Hammer, Martin: Prägnanz und Polyvalenz; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 7, 69, 97, 124, 234; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 43-61; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 107-110; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 264, 267, 276; Malm, Mike: Das Schneekind; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 98, 106f.; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 92, 122; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 24, 233; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 165; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 292, 331, 334, 337, A.511; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 24 A. 68, 25, 99 A. 7. 8, 119, 137, 139, 141, 143, 151 A. 106, 187-196, 234f., 476

Inhalt

Narratio

Ein Kaufmann begibt sich auf eine weite Handelsreise. Als er aber am Ende des vierten Jahres zurückkehrt, empfängt ihn seine Frau mit einem Kind an der Hand. Sie behauptet, sie habe während seiner Abwesenheit einmal aus lauter Sehnsucht im Garten etwas Schnee in den Mund genommen und davon das Kind empfangen. Ihr Gatte gibt sich mit dieser Erklärung scheinbar zufrieden und läßt den Knaben aufs sorgfältigste erziehen, bis er ihn eines Tages mit auf eine Handelsreise nimmt. In einem fernen Land kann er den Bastard für dreihundert Mark, das Doppelte seiner Aufwendungen, an einen reichen Händler verkaufen. Heimgekehrt, erklärt er seiner Frau, das Schneekind sei im Sturm auf dem Meere naß geworden und zerlaufen. Da aber das Wasser in Jahresfrist stets an seinen Ursprung zurückkehre, so werde das zergangene Schneekind, falls sie die Wahrheit gesprochen habe, auch in sie zurückkehren.

Epimythion

Ein Mann, der Frauenlist mit einer zweiten List begegnet und den zugefügten Schaden wieder gutmacht, beweist große Klugheit.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 514f.)