Die Rache des Ehemanns; Die Vergeltung
|
AutorIn
|
Heinrich Kaufringer
|
Entstehungszeit
|
Spätes 14. Jhd. (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1274, 1270)
|
Entstehungsort
|
Landsberg am Lech (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1274, 1270)
|
AuftraggeberIn
|
|
Überlieferung
|
München, BSB: Cgm 270, 339r-349r [1]
|
Ausgaben
|
Sappler, Paul (Hg.): Heinrich Kaufringer. Werke, Bd. 1, S. 140-153 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 738-767
|
Übersetzungen
|
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 738-767
|
Forschung
|
Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 102, 138, 143f., 147-150, 174, 178, 191f., 201, 206, 282f., 321f., 332; Dimpel, Friedrich Michael: Sprech- und Beißwerkzeuge, Kunsthandwerk und Kunst; Euling, Karl: Studien über Heinrich Kaufringer, S. 86-87; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 69, 96, 120, 126; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 176, 183, 185-187, 206, 212, 217; Heiles, Marco: Heinrich Kaufringer Bibliographie 1809–2018; Hildenbrock, Aglaja: Heinrich Kaufringers 'Die Rache des Ehemannes' in psychoanalytischer Betrachtung; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 116, 184; Jurchen, Sylvia: Die Geschichte auf dem Prüfstein der Moral; Jurchen, Sylvia: Kaufringer; Kellner, Johannes: Spuren frühneuzeitlicher Medialität in Heinrich Kaufringers Erzählen; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 276f., 341, 346; Mühlherr, Anna: Gewaltsame Gaben; Nowakowski, Nina: Alternativen der Vergeltung; Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker, S. 25; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 18, 179, 182, 188; Rippl, Coralie: Erzählen als Argumentationsspiel, S. 1, 34, 147-210, 214, 261, 270, 275, 277f., 280f., 285, 296f., 299, 301, 303, 312, 335-337; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen; Stede, Marga: Schreiben in der Krise; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234, 257
|
Inhalt
Die Frau eines Ritters vertreibt sich, während ihr Gatte zu Turnieren reitet,
ihre Zeit mit dem Pfarrer. Eines Tages verlangt der Pfaffe von ihr als Liebesbeweis zwei Backenzähne aus dem Munde ihres Mannes, Unter dem Vorwand,
sein übler Mundgeruch belästige sie, läßt die Frau ihrem Gatten zwei gesunde
Zähne ausbrechen und bringt sie ihrem Liebhaber, der daraus zwei Würfel
machen und sie in Silber fassen läßt. In weinseliger Laune vertraut der Pfarrer
dem Ritter bei einem Spiel an, die beiden kostbaren Würfel seien vor kurzem
noch als Zähne im Munde eines Ritters gestanden. Der Ritter erkennt den
Zusammenhang und beschließt, sich zu rächen. Er gibt vor, ein Turnier besuchen zu wollen, kehrt aber heimlich zurück und versteckt sich im Schlafgemach seiner Frau, in dem sich diese bald mit dem Pfarrer zum Minnespiel
einfindet. Nachdem beide eingeschlafen sind, schneidet er dem Geistlichen den
Hodensack ab. Diesen läßt er zu einem kostbaren Beutel verarbeiten und überreicht ihn später dem kranken Pfarrer als Geschenk. Dabei zwingt er seinen
Nebenbuhler unter Androhung des Todes dazu, der Frau die Zunge abzubeißen.
Als dies geschehen ist, verstößt er die Ungetreue in Gegenwart ihrer Verwandten.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 485)