Der Knecht im Garten; Der Mann im Garten
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AutorIn
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Hans Rosenplüt
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Entstehungszeit
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Entstehungsort
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Ms. M 42, 55r-58r München, BSB: Cgm 713, 120r-124r[1] Prag, Nationalmuseum: Ms. X. A. 12, 229v-232r [2] Gießen, UB: Cod. 1264, 13r-14r [Fragment] Leipzig, UB: Cod. 1590, 36r-40r Nürnberg, GNM: Hs 5339a, 113r-118r [3] Wien, ÖNB: Cod. 13711, 30r-35r [4] Druck: Johann Sensenschmidt, Bamberg 1493 [GW M38992 [5]]
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Ausgaben
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Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 178-187
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Übersetzungen
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Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 165-169
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Forschung
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Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 295; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 3, 7, 56, 67, 91, 95, 243, 276, 278; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 170-176; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 217; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 215, 256f., 348, 378-382; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 211, 263, 290; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 33, 110f.; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 20, 58; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 133, 149f., 153; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 170, 259; Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt, S. 141, 153, 463-465; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234, 257
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Inhalt
Narratio
Ein Knecht, der bislang seinem Herrn treu gedient hat, verliebt sich in seine
Herrin und wirbt um sie mit einem solchen Aufgebot an Beredsamkeit, daß
sie ihm die Erfüllung seiner Wünsche verspricht. Bevor sie sich mit ihrem Mann
zur Ruhe legt, versteckt sie den Knecht unter ihrem Bett und erzählt dann
ihrem Gatten, daß der Knecht um ihre Gunst geworben habe und von ihr zu
einem Stelldichein im Garten bestellt worden sei. U m sich von der Wahrheit
ihrer Worte zu überzeugen, solle er in ihren Gewändern auf den Treulosen
warten. Der Herr begibt sich in den Garten, und die Dame kann sich ungestört
ihrem Liebhaber widmen. Zuletzt gibt sie ihm einen Knüppel in die Hand und
fordert ihn auf, damit die unten wartende „Herrin“ zu verprügeln und vorzugeben, er habe nur „ihre“ Treue erproben wollen. Der solchermaßen verprügelte und genarrte Gatte ist fortan seinem Knecht noch mehr gewogen.
Epimythion
Kein Mann hat sich je so gestreckt, daß eine Frau nicht doch noch
über ihn hinausgelangt hätte. Verfassersignatur.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 506)