Die gezähmte Widerspenstige I; Die Zähmung der Widerspenstigen; Frauenerziehung; Frauenzucht; Der Zornbraten; The taming of the shrews
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AutorIn
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Sibote
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Entstehungszeit
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13. Jhd.
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Entstehungsort
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Heidelberg, UB: Cpg 341, 339vb-343vb [1] Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 328ra-332ra [2] Toruń, Universitätsbibliothek: Rps 10/I, 1ra-6ra Wien, Österreichische Nationalbibliothek: Cod. 2885, 154rb-163ra [3] Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 76ra-80va Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 104, 149va-155vb [4] Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Mscr.Dresd.M.68, 57vb-63ra [5] Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Ms. theol. lat. qu. 164, 144r-144v [Fragment]
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Ausgaben
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Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 1-35 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/2, S. 142-245 Sonntag, Cornelie (Hg.): Sibotes Frauenzucht Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 1, S. 41-57
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Übersetzungen
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Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 469-487 Greiner, Leo: Altdeutsche Novellen, Band 1, S. 53-62 Pretzel, Ulrich (Hg.): Deutsche Erzählungen des Mittelalters, S. 176-189 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 133-140 Tegethoff, Ernst (Hg.): Märchen, Schwänke und Fabeln, S. 222-224 Von Wolzogen, Ernst (Hg.): Das gut alt teutsch Schwankbuch, S. 65-73
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Forschung
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Ackermann, Dorothea: Gewaltakte - Disziplinierungsapparate, S. 122-133; Brietzmann, Franz: Die böse Frau in der deutschen Litteratur des Mittelalters, S. 135, 140, 144f., 147, 153, 156f., 162ff., 165f. 169, 173, 199, 225; Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 64, 66, 82, 90, 97, 104, 117, 180, 201, 213, 224, 230, 249, 262, 278; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 87-95; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 26, 104, 128, 131, 148f.; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 110, 117, 125; Jonas, Monika: Idealisierung und Dämonisierung als Mittel der Repression; Knapp, Fritz Peter: Sibote, 'Frauenerziehung'; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 127-130, 178f., 184, 322-324, 327, 331f.; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 52, 54, 62, 68f., 84, 94; Paulnsteiner, Verena: Eine Analyse der "bösen Frau" / des "üblen wîps" in ausgewählten mittelhochdeutschen Mären; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 20, 23, 28, 29; Pretzel, Ulrich: Geleitwort; Rupp, Heinz: Schwank und Schwankdichtung in der deutschen Literatur des Mittelalters; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 37, 52f., 55-74, 76, 78, 89f., 97f., 155, 160, 219, 333, 384; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 13, 71f., 84f., 87, 235, 261; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 129, 138-140, 258; Sonntag, Cornelie (Hg.): Sibotes Frauenzucht; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 20, 221ff., 292, 331; Wagner, Silvan: Literarische Didaxe als Arbeit am Glauben der Anderen, S. 50-53; Wagner, Silvan: Ehestands-Mären und Gewalt, S. 126-130; Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters, S. 155-192; Wagner, Silvan: Sibote; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 236; Ziegeler, Hans-Joachim: Sibote
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Inhalt
Promythion
Titelangabe. Verfassernennung, Der Dichter gibt vor, selbst eine
böse Frau daheim zu haben.
Narratio
Ein Ritter ist mit einer widerspenstigen Frau
verheiratet. Die Tochter aus dieser Ehe aber ist noch dreimal schlimmer als ihre
Mutter. Ein benachbarter Ritter will sie schließlich trotz der Warnung des
Vaters zur Frau nehmen. Bevor sie jedoch das elterliche Haus verläßt, schärft
ihr die Mutter ein, ihrem zukünftigen Mann das Leben ebenso schwer zu machen, wie sie es stets ihrem Gatten gemacht habe. Doch der Bräutigam schüchtert sie gleich beim Heimritt so nachhaltig ein, indem er seinen Habicht, seinen
Windhund und sein Pferd wegen angeblichen Ungehorsams kurzerhand tötet
und sie anschließend als sein Pferd gebraucht, daß sie von ihrer Widerspenstigkeit
ein für allemal geheilt ist und sich als die beste Ehefrau zeigt. Bei einem Besuch
der Schwiegereltern belauschen die beiden Ritter ihre Frauen und hören, wie
die Mutter der Tochter heftige Vorwürfe wegen ihrer Fügsamkeit macht. Der
Jungverheiratete Ritter verspricht daraufhin dem Schwiegervater, auch seine
Gattin zu heilen. Er hält der Schwiegermutter ihre Widerspenstigkeit vor und
meint, ihre Bosheit rühre von zwei „Zornbraten“ in ihrem Leibe her. Als sie
ihn deswegen verspottet, läßt er sie durch zwei Knechte niederwerfen und
schneidet ihr eine tiefe Wunde in den Schenkel. Dann zieht er eine Schafsniere
aus der Tasche und weist sie als den angeblich eben entfernten Zornbraten vor.
Um sich vor den Schmerzen einer zweiten Operation zu bewahren, verspricht
sie, fortan ihrem Manne gehorsam zu sein. Künftig braucht der alte Ritter nur
mit seinem Schwiegersohn zu drohen, um sich seine Frau gefügig zu machen.
Epimythion
Alle Frauen mögen sich die Geschichte zur Lehre dienen lassen
und ihrem Manne besser aufwarten, als es jene Frau tat.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 518f.)