Die drei Mönche von Kolmar; Die drei Mönche zu Kolmar; The three monks of Colmar
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AutorIn
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Nieman; Niemand
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Entstehungszeit
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Vor 1430 (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1301)
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Entstehungsort
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Ostalemannisch (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1302)
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 104, 41vb-44rb [1]
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Ausgaben
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Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 202-207 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 874-897 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 4, S. 35-49 Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 3, S. 163-173
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Übersetzungen
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Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 243-250 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 874-897 Rickard, Peter u.a.: Medieval comic tales, S. 74-78 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 438-441 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 95-102 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde, S. 26-33
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Forschung
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Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 16, 71, 73, 88f., 139, 148f., 178, 194, 223, 226, 234, 240, 242f., 245f., 249-254, 266, 292, 315-317, 319f., 329, 332; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 56 Anm. 66, 88f., 94; Dimpel, Friedrich Michael: Axiologische Dissonanzen; Dimpel, Friedrich Michael: Haus/Hütte; Ehrismann, Otfried: Fabeln, Mären, Schwänke und Legenden im Mittelalter, S. 68-70; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 68, 86, 98, 124, 130, 198, 216, 251; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 199-209; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 130, 132, 193, 220f., 246, 265; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 112, 116, 167; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 29f., 114f.; Jonas, Monika: Idealisierung und Dämonisierung als Mittel der Repression; Jurchen, Sylvia: Die drei Mönche von Kolmar; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 207, 213; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 32, 65; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 12, 136, 152, 205, 212; Rupp, Heinz: Schwank und Schwankdichtung in der deutschen Literatur des Mittelalters; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 229, 259; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 22, 37, 43, 91f., 94, 99f., 103, 226-229, 308, 327f.; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 170; Schupp, Volker: 'Die Mönche von Kolmar'; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 25, 139f., 170, 328, A.969; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen; Von Müller, Mareike: Schwarze Komik, S. 113-157; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234, 255, 298 A. 65, 300
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Inhalt
Narratio
In Kolmar möchte eine junge Frau ihre Osterbeichte ablegen, gerät aber nacheinander an einen Dominikaner, Franziskaner und Augustiner, die ihr für eine
gemeinsame Nacht hohe Geldsummen bieten. Als sich die fromme Frau bei
ihrem Mann über die Belästigungen beklagt, sieht er eine Möglichkeit, seine
jüngsten Geldverluste wieder wettzumachen. Auf sein Geheiß bestellt die Frau
die drei Mönche für die kommende Nacht nacheinander zu sich und gibt ihnen
zu verstehen, ihr Mann sei über Land geritten. Zu den angegebenen Stunden
stellen sich die Buhler mit ihren Geldbeträgen ein. Bevor sie sich aber des
Schäferstündchens erfreuen können, klopft der Ehemann an die Türe, und die
Frau rät ihnen, sich schnell in einem Zuber zu verstecken. Dieser jedoch ist mit
siedendem Wasser gefüllt, und so kommen die drei Mönche jämmerlich darin
um. Zur Beseitigung der Leichen dingt der Ehemann einen betrunkenen Scholaren. Der erklärt sich bereit, für vier Pfennige den einen Leichnam, von dem
er zunächst nur weiß, in den Rhein zu werfen. Als er nach vollbrachter Tat
seinen Lohn abholen will, findet er den zweiten Leichnam vor der Türe, glaubt,
der Mönch sei zurückgekehrt, und schafft ihn zum zweiten und schließlich zum
dritten Male weg. Beim Rückweg vom Rhein trifft er dann auf einen Mönch,
der eben zur Mette geht, und da er in seiner Trunkenheit glaubt, der Leichnam
sei zum vierten Male zurückgekehrt, stürzt er auch diesen noch ins Wasser.
Epimythion
Oft muß ein Unschuldiger für die Tat eines Schuldigen büßen.
Die drei Mönche haben ihren Tod verdient, weil sie Mißbrauch mit der Beichte
trieben.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 498f.)