Der Knecht im Garten (Hans Rosenplüt): Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(17 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Infobox Einzeltext | {{Infobox Einzeltext | ||
| namen = Der Knecht im Garten<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | | namen = Der Knecht im Garten; Der Mann im Garten<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | ||
| autorin = Hans Rosenplüt<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | autorin = Hans Rosenplüt<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungszeit = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungszeit = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | | auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | ||
| überlieferung = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Ms. M 42, 55r-58r<br />München, BSB: Cgm 713, 120r-124r[http://daten.digitale-sammlungen.de/0006/bsb00061175/images/index.html?fip=193.174.98.30&id=00061175&seite=1]<br />Prag, Nationalmuseum: Ms. X. A. 12, 229v-232r [http://v2.manuscriptorium.com/apps/main/en/index.php?request=show_tei_digidoc&docId=rep_remake160&client=]<br />Gießen, UB: Cod. 1264, 13r-14r [Fragment]<br />Leipzig, UB: Cod. 1590, 36r-40r<br />Nürnberg, GNM: Hs 5339a, 113r-118r [http://dlib.gnm.de/item/Hs5339a/html]<br />Wien, ÖNB: Cod. 13711, 30r-35r [http://manuscripta.at/m1/hs_detail.php?ID=21388]<br />Druck: | | überlieferung = Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Ms. M 42, 55r-58r<br />München, BSB: Cgm 713, 120r-124r[http://daten.digitale-sammlungen.de/0006/bsb00061175/images/index.html?fip=193.174.98.30&id=00061175&seite=1]<br />Prag, Nationalmuseum: Ms. X. A. 12, 229v-232r [http://v2.manuscriptorium.com/apps/main/en/index.php?request=show_tei_digidoc&docId=rep_remake160&client=]<br />Gießen, UB: Cod. 1264, 13r-14r [Fragment]<br />Leipzig, UB: Cod. 1590, 36r-40r<br />Nürnberg, GNM: Hs 5339a, 113r-118r [http://dlib.gnm.de/item/Hs5339a/html]<br />Wien, ÖNB: Cod. 13711, 30r-35r [http://manuscripta.at/m1/hs_detail.php?ID=21388]<br />Druck: Johann Sensenschmidt, Bamberg 1493 [GW M38992 [https://gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/M38992.htm]]<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 178-187<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | | ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 178-187<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 165-169<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 165-169<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = <!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | | forschung = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 295; [[Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages]], S. 29 Anm. 136, 98, 112, 128 Anm. 51, 171; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 3, 7, 56, 67, 91, 95, 243, 276, 278; [[Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux]], S. 170-176; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 217; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 215, 256f., 348, 378-382; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 211, 263, 290; [[Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter]], S. 33, 110f.; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 20, 58; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 133, 149f., 153; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 174, 287, 294, 298-306, 310-313, 351f.; [[Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz]], S. 170, 259; [[Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt]], S. 141, 153, 463-465; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 234, 257<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
}} | }} | ||
==Inhalt== | |||
===Narratio=== | |||
Ein Knecht, der bislang seinem Herrn treu gedient hat, verliebt sich in seine | |||
Herrin und wirbt um sie mit einem solchen Aufgebot an Beredsamkeit, daß | |||
sie ihm die Erfüllung seiner Wünsche verspricht. Bevor sie sich mit ihrem Mann | |||
zur Ruhe legt, versteckt sie den Knecht unter ihrem Bett und erzählt dann | |||
ihrem Gatten, daß der Knecht um ihre Gunst geworben habe und von ihr zu | |||
einem Stelldichein im Garten bestellt worden sei. U m sich von der Wahrheit | |||
ihrer Worte zu überzeugen, solle er in ihren Gewändern auf den Treulosen | |||
warten. Der Herr begibt sich in den Garten, und die Dame kann sich ungestört | |||
ihrem Liebhaber widmen. Zuletzt gibt sie ihm einen Knüppel in die Hand und | |||
fordert ihn auf, damit die unten wartende „Herrin“ zu verprügeln und vorzugeben, er habe nur „ihre“ Treue erproben wollen. Der solchermaßen verprügelte und genarrte Gatte ist fortan seinem Knecht noch mehr gewogen. | |||
===Epimythion=== | |||
Kein Mann hat sich je so gestreckt, daß eine Frau nicht doch noch | |||
über ihn hinausgelangt hätte. Verfassersignatur. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 506) | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | [[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | ||
[[Kategorie:Quelle Schwank]] | [[Kategorie:Quelle Schwank]] |
Aktuelle Version vom 13. August 2023, 11:52 Uhr
Inhalt
Narratio
Ein Knecht, der bislang seinem Herrn treu gedient hat, verliebt sich in seine Herrin und wirbt um sie mit einem solchen Aufgebot an Beredsamkeit, daß sie ihm die Erfüllung seiner Wünsche verspricht. Bevor sie sich mit ihrem Mann zur Ruhe legt, versteckt sie den Knecht unter ihrem Bett und erzählt dann ihrem Gatten, daß der Knecht um ihre Gunst geworben habe und von ihr zu einem Stelldichein im Garten bestellt worden sei. U m sich von der Wahrheit ihrer Worte zu überzeugen, solle er in ihren Gewändern auf den Treulosen warten. Der Herr begibt sich in den Garten, und die Dame kann sich ungestört ihrem Liebhaber widmen. Zuletzt gibt sie ihm einen Knüppel in die Hand und fordert ihn auf, damit die unten wartende „Herrin“ zu verprügeln und vorzugeben, er habe nur „ihre“ Treue erproben wollen. Der solchermaßen verprügelte und genarrte Gatte ist fortan seinem Knecht noch mehr gewogen.
Epimythion
Kein Mann hat sich je so gestreckt, daß eine Frau nicht doch noch über ihn hinausgelangt hätte. Verfassersignatur.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 506)