Die Wolfsgrube (Hans Rosenplüt)

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Die Wolfsgrube

AutorIn Hans Rosenplüt
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Ms. M 42, 112v-116r
Gießen, UB: Cod. 1264, 17v-18v [Fragment]
Nürnberg, GNM: Hs 5339a, 112r-127r [1]
Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Hs. Q 565, 22v-26r [2]
Nürnberg, GNM: Hs Merkel 2° 966, 77v-78r
Dessau, Landesbücherei: Hs. Georg. 150.8°, 38v-44r [3]
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 202-209
Übersetzungen Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 234-238
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 76-80
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde, S. 102-106
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters, Band 1, S. 37-40
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 72, 102, 138, 146, 148-150, 201, 206, 283, 302, 321f.; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 70, 91, 96, 105, 117, 126, 141, 218, 264; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 142-144; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 113, 130, 194, 218, 245, 313, 322f., 329; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 215, 257; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 262, 276f.; Polczynska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 23, 36, 65, 74; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 144, 162, 229; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 62; Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt, S. 153, 467-469; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234, 257

Inhalt

Narratio

Ein Edelmann entdeckt, daß seine Frau ein Verhältnis mit einem Pfaffen hat. Als sie diesen wieder einmal für die kommende Nacht zu sich bestellt, läßt er von seinen Knechten vor der Hintertür eine Wolfsgrube ausheben, an deren Falltür er als Köder eine Gans bindet. Am Abend begibt er sich mit seinem besten Diener auf den Anstand und beobachtet, wie zuerst ein Wolf in die Falle geht, dann der Pfaffe, dann die Magd, die von der ungeduldigen Herrin nach dem Liebhaber ausgeschickt worden war, und schließlich die Herrin selbst, die aus Furcht, der Pfaffe vergnüge sich mit der Magd, nach dem Rechten sehen will. Nun läßt er die Freunde und Verwandten seiner Frau kommen, um ihnen ihre Untreue zu demonstrieren. Diese geben sich alle Mühe, ihn mit seiner Frau wieder zu versöhnen und auch dem Pfaffen das Leben zu retten. Doch muß dieser zur Strafe die Entmannung leiden, und seine Hoden werden zur Warnung der Magd um den Hals und der Frau über das Bett gehängt.

Epimythion

Die Geschichte soll alle anständigen Frauen vor solchen Schandtaten bewahren. Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 509)