Kipf, Johannes Klaus: Die humanistische Fazetiensammlung als Buchtyp

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Zitation

Kipf, Johannes Klaus: Die humanistische Fazetiensammlung als Buchtyp. 'Missing Link' zwischen der spätmittelalterlichen Kleinepikhandschrift und dem gedruckten Schwankbuch? In: Plotke, Seranina/Seeber, Stefan (Hg.): Schwanksammlungen im frühneuzeitlichen Medienumbruch. Transformationen eines sequentiellen Erzählparadigmas. Heidelberg 2019, S. 91-122 (online)

Beschreibung

Die Studie von Johannes Klaus Kipf stellt die gattungstypologische Frage nach dem Konnex zwischen der handschriftlichen Märenüberlieferung und den gedruckten Schwanksammlungen, die sich seit Wickrams Rollwagenbüchlein (1555) durch das 16. Jahrhundert erfolgreich auf dem Buchmarkt behaupten. Während Märensammlungen lediglich mikrostrukturell geordnete Kleinstkorpora in inhomogenen Überlieferungskontexten erschaffen, sind die Schwankbücher stärker durch die Kohärenz der in ihnen versammelten Textsorte ‚Schwank‘ geprägt, die den Gesamteindruck der Drucke dominiert. Kipf stellt auf der Basis dieses Befundes die humanistische Fazetiensammlung als mögliches Bindeglied zwischen den beiden Sammelordnungen von Märe und Schwank vor: Erstens sind diese Sammlungen durch spezifische Ordnungskriterien wie die Autorbindung und inhaltliche Zentrierung gekennzeichnet, zweitens sind sie sowohl in Handschriften als auch im Druck zu finden. So werden Bebels Fazetien als Vorbild für Wickrams Schwanksammlung erkennbar und wird die generische Homogenität des Fazetienbuchs als Bindeglied zwischen Märe und Schwank in Handschrift und Druck fasslich. (Plotke, Seraina/Seeber, Stefan: Ko- und Kontexte, S. 8)

Behandelte Kleinepik