Das erzwungene Gelübde (Der Stricker): Unterschied zwischen den Versionen

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| überlieferung      = Wien ÖNB: Cod. 2705, 115ra-116rb [https://manuscripta.at/hs_detail.php?ID=11811]<br />Heidelberg, UB: Cpg 341, 262va-264ra [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72, 269va-271ra [https://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/fmb/cb-0072]<br />München, UB: 2° Cod. ms. 731, 94va-96va [https://epub.ub.uni-muenchen.de/10638/]<br />Wien, ÖNB. Cod. 2885, 131va-133vb [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2759142.xml&dvs=1541659152778~357&locale=de_DE&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<br />Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 64vb-66ra<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
| überlieferung      = Wien ÖNB: Cod. 2705, 115ra-116rb [https://manuscripta.at/hs_detail.php?ID=11811]<br />Heidelberg, UB: Cpg 341, 262va-264ra [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72, 269va-271ra [https://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/fmb/cb-0072]<br />München, UB: 2° Cod. ms. 731, 94va-96va [https://epub.ub.uni-muenchen.de/10638/]<br />Wien, ÖNB. Cod. 2885, 131va-133vb [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2759142.xml&dvs=1541659152778~357&locale=de_DE&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<br />Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 64vb-66ra<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen I]], S. 11-21<br />[[Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers]], Band 5, S. 29-40<br />[[Rosenhagen, Gustav (Hg.): Mären von dem Stricker]], S. 45-52<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 2, S. 197-203<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen I]], S. 11-21<br />[[Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers]], Band 5, S. 29-40<br />[[Rosenhagen, Gustav (Hg.): Mären von dem Stricker]], S. 45-52<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 2, S. 197-203<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| übersetzungen      = [[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 210-215<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| übersetzungen      = [[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 210-215<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters]], Band 3, S. 157-160<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 66, 97, 143; [[Holznagel, Franz-Joseph: Gezähmte Fiktionalität]], S. 50; [[Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker]], S. 72, 160-170, 186, 191f., 255; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 37, 46, 55f., 60, 71, 73<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
| forschung          = [[Agricola, Erhard: Die Prudentia als Anliegen der Strickerschen Schwänke]]; [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 67, 268, 270; [[Böhm, Sabine: Der Stricker]], S. 49f., 63, 123, 138; [[Coxon, Sebastian: der werlde spot]]; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 66, 97, 143; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 81, 83-85, 107; [[Grubmüller, Klaus: Zum Verhältnis von 'Stricker-Märe' und Fabliau]]; [[Haug, Walter: Schlechte Geschichten - böse Geschichten - gute Geschichten]]; [[Holznagel, Franz-Joseph: Gezähmte Fiktionalität]], S. 50; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 35, 46, 50; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 313, 319f.; [[Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker]], S. 72, 160-170, 186, 191f., 255; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 36, 202, 223; [[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 234; [[Steinmetz, Ralf-Henning: Fiktionalitätstypen in der mittelalterlichen Epik]]; [[Strasser, Ingrid: Und sungen ein liet ze prîse in einer hôhen wîse]]; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 37, 46, 55f., 60, 71, 73; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 119, 137, 139, 141, 151 A. 106, 178-182 u. A. 160, 234, 480f.<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->


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==Inhalt==
==Inhalt==
Ein Mann fordert unter Drohungen von seiner Frau das Versprechen, nach
Ein Mann fordert unter Drohungen von seiner Frau das Versprechen, nach seinem Tode sich nicht mehr zu verheiraten. Sie erbittet sich drei Tage Bedenkzeit und nützt die, um sich von einer klugen Gevatterin beraten zu lassen. Als
seinem Tode sich nicht mehr zu verheiraten. Sie erbittet sich drei Tage Bedenkzeit und nützt die, um sich von einer klugen Gevatterin beraten zu lassen. Als
ihr Mann am vierten Tag alle Freunde versammelt hat, fragt sie, ob er das Versprechen aus Liebe fordere, und als er ihre Frage bejaht, verlangt sie, dass auch er ihr verspreche, nach ihrem Tode ehelos zu bleiben. Dies schwört er ihr zu und muss als Pfand für seinen Schwur dreißig Pfund Geld setzen. Da sagt die Frau, sie wisse kein besseres Gegenpfand, als dass sie beide sich bereits jetzt trennten und ins Kloster gingen, um sich schon bei Lebzeiten daran zu gewöhnen, ohne Gatten zu leben. Da den Mann die sofortige Trennung hart ankäme, fleht er seine Frau an, seinen Eid zurücknehmen zu dürfen. Die Frau lässt sich lange bitten und verlangt als Gegenleistung, dass sie sich bei seinen Lebzeiten einen Liebhaber nehmen dürfe, wenn es ihr gefalle. Notgedrungen geht er auf ihre Forderung ein, hält sie aber fortan so gut, dass sie von ihrem Vorrecht nie Gebrauch macht.
ihr Mann am vierten Tag alle Freunde versammelt hat, fragt sie, ob er das
Versprechen aus Liebe fordere, und als er ihre Frage bejaht, verlangt sie, dass
auch er ihr verspreche, nach ihrem Tode ehelos zu bleiben. Dies schwört er ihr
zu und muss als Pfand für seinen Schwur dreißig Pfund Geld setzen. Da sagt
die Frau, sie wisse kein besseres Gegenpfand, als dass sie beide sich bereits jetzt
trennten und ins Kloster gingen, um sich schon bei Lebzeiten daran zu gewöhnen,
ohne Gatten zu leben. Da den Mann die sofortige Trennung hart ankäme,
fleht er seine Frau an, seinen Eid zurücknehmen zu dürfen. Die Frau lässt sich
lange bitten und verlangt als Gegenleistung, dass sie sich bei seinen Lebzeiten
einen Liebhaber nehmen dürfe, wenn es ihr gefalle. Notgedrungen geht er auf
ihre Forderung ein, hält sie aber fortan so gut, dass sie von ihrem Vorrecht nie
Gebrauch macht.


([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 524-525)
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 524-525)
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Aktuelle Version vom 12. August 2023, 20:06 Uhr

Das erzwungene Gelübde; Ehe im Leben und im Tode

AutorIn Der Stricker
Entstehungszeit ca. 1220-1250 (Malm, Mike: Der Stricker, S. 369)
Entstehungsort Ostfränkisch/Rheinfränkisch, Österreich? (Malm, Mike: Der Stricker, S. 369)
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien ÖNB: Cod. 2705, 115ra-116rb [1]
Heidelberg, UB: Cpg 341, 262va-264ra [2]
Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72, 269va-271ra [3]
München, UB: 2° Cod. ms. 731, 94va-96va [4]
Wien, ÖNB. Cod. 2885, 131va-133vb [5]
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 64vb-66ra
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen I, S. 11-21
Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers, Band 5, S. 29-40
Rosenhagen, Gustav (Hg.): Mären von dem Stricker, S. 45-52
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 197-203
Übersetzungen Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 210-215
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters, Band 3, S. 157-160
Forschung Agricola, Erhard: Die Prudentia als Anliegen der Strickerschen Schwänke; Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 67, 268, 270; Böhm, Sabine: Der Stricker, S. 49f., 63, 123, 138; Coxon, Sebastian: der werlde spot; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 66, 97, 143; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 81, 83-85, 107; Grubmüller, Klaus: Zum Verhältnis von 'Stricker-Märe' und Fabliau; Haug, Walter: Schlechte Geschichten - böse Geschichten - gute Geschichten; Holznagel, Franz-Joseph: Gezähmte Fiktionalität, S. 50; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 35, 46, 50; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 313, 319f.; Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker, S. 72, 160-170, 186, 191f., 255; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 36, 202, 223; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 234; Steinmetz, Ralf-Henning: Fiktionalitätstypen in der mittelalterlichen Epik; Strasser, Ingrid: Und sungen ein liet ze prîse in einer hôhen wîse; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 37, 46, 55f., 60, 71, 73; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 119, 137, 139, 141, 151 A. 106, 178-182 u. A. 160, 234, 480f.

Inhalt

Ein Mann fordert unter Drohungen von seiner Frau das Versprechen, nach seinem Tode sich nicht mehr zu verheiraten. Sie erbittet sich drei Tage Bedenkzeit und nützt die, um sich von einer klugen Gevatterin beraten zu lassen. Als ihr Mann am vierten Tag alle Freunde versammelt hat, fragt sie, ob er das Versprechen aus Liebe fordere, und als er ihre Frage bejaht, verlangt sie, dass auch er ihr verspreche, nach ihrem Tode ehelos zu bleiben. Dies schwört er ihr zu und muss als Pfand für seinen Schwur dreißig Pfund Geld setzen. Da sagt die Frau, sie wisse kein besseres Gegenpfand, als dass sie beide sich bereits jetzt trennten und ins Kloster gingen, um sich schon bei Lebzeiten daran zu gewöhnen, ohne Gatten zu leben. Da den Mann die sofortige Trennung hart ankäme, fleht er seine Frau an, seinen Eid zurücknehmen zu dürfen. Die Frau lässt sich lange bitten und verlangt als Gegenleistung, dass sie sich bei seinen Lebzeiten einen Liebhaber nehmen dürfe, wenn es ihr gefalle. Notgedrungen geht er auf ihre Forderung ein, hält sie aber fortan so gut, dass sie von ihrem Vorrecht nie Gebrauch macht.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 524-525)