Der Herrgottschnitzer: Unterschied zwischen den Versionen

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| namen              = Der Herrgottschnitzer; Der Maler mit der schönen Frau<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
| namen              = Der Herrgottschnitzer; Der Maler mit der schönen Frau; The artisan who carved figures of our Lord<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
| autorin            = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->
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| entstehungszeit    = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
| entstehungszeit    = 13. Jhd.<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
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| entstehungsort    = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
| auftraggeberin    = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
| auftraggeberin    = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
| überlieferung      = Heidelberg, UB: Cpg 341 92vb-93rb [Fragment] [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 132rb-132vb [https://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-1298]<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 35v-40v
| überlieferung      = Heidelberg, UB: Cpg 341 92vb-93rb [Fragment] [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 132rb-132vb [https://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-1298]<br />Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 35v-40v
<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
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| ausgaben          = [[Ridder/Ziegeler: Versnovellistik]]<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer]], S. 229-233<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 1/1, S. 234-253<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| übersetzungen      = [[Ridder/Ziegeler: Versnovellistik]]<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| übersetzungen      = [[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 5, S. 52f.<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 91-94<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters]], Band 3, S. 161-164<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = <!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
| forschung          = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 74f., 138f., 144-149, 201, 205, 242, 244f., 250, 261, 282, 290-292, 312; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 65, 67, 83; [[Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux]], S. 105-118; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 129, 132, 141, 150f., 245; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 111, 115, 134, 323, 329, 348, 359; [[Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters]], S. 134; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 207; [[Malm, Mike: Der Herrgottschnitzer]]; [[Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter]], S. 49, 76; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 75; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 150, 152, 158, 160; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 104, 107, 118, 146, 173, 259, 384; [[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 19, 92, 94, 219, 226f., 292, 308; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 170, 190, 199, 273f., 329; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 76 A. 8, 234, 255, 300<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->


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==Inhalt==
In einer Stadt am Rhein lebt ein Bildhauer, der mit einer schönen Frau verheiratet ist. Der Pfarrer, ein entlaufener Mönch, verliebt sich in sie und bietet
ihr für eine gemeinsame Nacht vierzig Pfund Pfennige. Da er trotz ihrer abweisenden Haltung nicht von seinem Werben abläßt, unterrichtet sie ihren Mann,
und beide beschließen, dem Pfarrer einen Denkzettel zu geben. Unter dem
Vorwand, ihr Mann sei abwesend, bestellt die Frau den Pfarrer zu sich, nimmt
ihm sein Geld ab und führt ihn in die Werkstatt ihres Mannes, wo ein Bett
aufgeschlagen ist ... Plötzlich kommt der Ehemann an die verschlossene Türe
und fordert Einlaß. Angeblich um ihn zu verbergen, stellt die Frau den Pfarrer
an eines der herumstehenden Kreuze und streicht ihn wie einen Kruzifixus mit
Farbe an. Der Bildschnitzer tritt ein und wendet sich gleich diesem Kruzifixus
zu. Er lobt ihn als eine gute Arbeit seiner Gesellen, mißbilligt aber das, was
unten „zu Tal hängt“. Schon wetzt er das Messer, um es zurechtzuschneiden,
da rennt der Pfarrer entsetzt davon. Der Künstler verfolgt ihn und klagt allen
Leuten, daß ihm ein hölzerner Kruzifixus entlaufen sei. Der Pfaffe entkommt,
muß aber aus Stadt und Land weichen und geht seiner Habe verlustig.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 477)
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Aktuelle Version vom 12. August 2023, 23:56 Uhr

Der Herrgottschnitzer; Der Maler mit der schönen Frau; The artisan who carved figures of our Lord

AutorIn Anon.
Entstehungszeit 13. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Heidelberg, UB: Cpg 341 92vb-93rb [Fragment] [1]
Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 132rb-132vb [2]
Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 35v-40v
Ausgaben Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 229-233
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/1, S. 234-253
Übersetzungen Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 52f.
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 91-94
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters, Band 3, S. 161-164
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 74f., 138f., 144-149, 201, 205, 242, 244f., 250, 261, 282, 290-292, 312; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 65, 67, 83; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 105-118; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 129, 132, 141, 150f., 245; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 111, 115, 134, 323, 329, 348, 359; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 134; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 207; Malm, Mike: Der Herrgottschnitzer; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 49, 76; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 75; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 150, 152, 158, 160; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 104, 107, 118, 146, 173, 259, 384; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 19, 92, 94, 219, 226f., 292, 308; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 170, 190, 199, 273f., 329; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 76 A. 8, 234, 255, 300

Inhalt

In einer Stadt am Rhein lebt ein Bildhauer, der mit einer schönen Frau verheiratet ist. Der Pfarrer, ein entlaufener Mönch, verliebt sich in sie und bietet ihr für eine gemeinsame Nacht vierzig Pfund Pfennige. Da er trotz ihrer abweisenden Haltung nicht von seinem Werben abläßt, unterrichtet sie ihren Mann, und beide beschließen, dem Pfarrer einen Denkzettel zu geben. Unter dem Vorwand, ihr Mann sei abwesend, bestellt die Frau den Pfarrer zu sich, nimmt ihm sein Geld ab und führt ihn in die Werkstatt ihres Mannes, wo ein Bett aufgeschlagen ist ... Plötzlich kommt der Ehemann an die verschlossene Türe und fordert Einlaß. Angeblich um ihn zu verbergen, stellt die Frau den Pfarrer an eines der herumstehenden Kreuze und streicht ihn wie einen Kruzifixus mit Farbe an. Der Bildschnitzer tritt ein und wendet sich gleich diesem Kruzifixus zu. Er lobt ihn als eine gute Arbeit seiner Gesellen, mißbilligt aber das, was unten „zu Tal hängt“. Schon wetzt er das Messer, um es zurechtzuschneiden, da rennt der Pfarrer entsetzt davon. Der Künstler verfolgt ihn und klagt allen Leuten, daß ihm ein hölzerner Kruzifixus entlaufen sei. Der Pfaffe entkommt, muß aber aus Stadt und Land weichen und geht seiner Habe verlustig.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 477)