Das Herz; Das Herzmäre; Von der Minnen
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AutorIn
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Konrad von Würzburg
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Entstehungszeit
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Ca. 1260 (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1123)
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Entstehungsort
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Heidelberg, UB: Cpg 341, 346ra-349rb [1] Straßburg, Ehemal. Stadtbibliothek: Cod. A 94 der Johanniterbibliothek [1870 verbrannt] Wien, ÖNB. Cod. 2885, 10va-132rb [2] Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 8rb-10vb Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek: Hs. 104, 129va-132rb [3] München, BSB: Cmg 714, 147r-161r [4] Prag, Nationalmuseum: Ms. X. A. 12, 82r-89r [5] Berlin: Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Mgf 488, 97r-106v [6] Nürnberg, GNM: Hs. 42575 [Fragment] [7] Wien, ÖNB: Cod. Ser. nova 2593, 1r-8v [8] Ludwig Beschteins Handschrift, 89v-99r [verschollen]
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Ausgaben
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Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter, S. 50-87 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 262-295 Myller, Christoph Heinrich (Hg.): Samlung deutscher Gedichte aus dem XII. XIII. und XIV. Iahrhundert. Band 1, S. 208-215 Schröder, Edward (Hg.): Kleinere Dichtungen Konrads von Würzburg I, S. 13-40 Schröder, Edward/Miklautsch, Lydia (Hg.): Konrad von Würzburg: Das Herzmaere und andere Verserzählungen, S. 124-163 Schröder, Edward/Rölleke, Heinz (Hg.): Konrad von Würzburg: Heinrich von Kempten - Der Welt Lohn - Das Herzmaere, S. 66-99 Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 1, S. 229-244
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Übersetzungen
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Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 65-80 Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter, S. 50-87 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 262-295 Pretzel, Ulrich (Hg.): Deutsche Erzählungen des Mittelalters, S. 120-127 Schröder, Edward/Miklautsch, Lydia (Hg.): Konrad von Würzburg: Das Herzmaere und andere Verserzählungen, S. 124-163 Schröder, Edward/Rölleke, Heinz (Hg.): Konrad von Würzburg: Heinrich von Kempten - Der Welt Lohn - Das Herzmaere, S. 66-99 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 333-342 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters, Band 3, S. 37-44
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Forschung
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Blamires, David: Konrads von Würzburg "Herzmaere" im Kontext der Geschichte vom gegessenen Herzen; Blamires, David: Konrad von Würzburg’s Verse ‚Novellen’; Bohnengel, Jutta: Das gegessene Herz; Bonnemann, Jens: Die wirkungsästhetische Interaktion zwischen Text und Leser; Brandt, Rüdiger: Konrad von Würzburg; Brandt, Rüdiger: Literatur zu Konrad von Würzburg 1987 – 1996; Brandt, Rüdiger: Literatur zu Konrad von Würzburg 1997 - 2008; Buschinger, Danielle: Le 'herzmaere' de Konrad von Würzburg et la légende du 'Cœur mangé'; Dahm-Kruse, Margit: Versnovellen im Kontext; Dahm-Kruse, Margit: Konrads von Würzburg 'Herzmaere' im handschriftlichen Kontext; Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur; Dimpel, Friedrich Michael: Der Computerphilologe als Interpret – ein Teilzeit-Empiriker?; Eming, Jutta: Love and Disgust; Feix, Barbara: ... mit minneclichen Ougen; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 2, 7, 67, 81, 90, 99, 110, 141, 144, 163, 238, 240, 242, 256, 275, 277f.; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 26, 117, 153-157, 159-161, 163, 165f., 201, 257-259; Haferland, Harald: Erzählen des Unwahrscheinlichen und wahrscheinliches Erzählen im mittelhochdeutschen Märe; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 63; Jobst, Astrid: Konrads von Würzburg Herzmaere – ein Minnekasus; Jones, Claire Taylor: Relics and the Anxiety of Exposure in Konrad von Würzburg's Herzmaere; Kiening, Christian: Ästhetik des Liebestods; Knapp, Fritz Peter: Zweifels- und Grenzfälle; Kragl, Florian: Die (Un-)Sichtbarkeit des Paratexts; Kragl, Florian: Wie man in Furten ertrinkt und warum Herzen süss schmecken; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 15, 22, 56, 68f., 84, 110; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 116, 180; Majorossy, Imre Gábor: A Dish of Love; Müller, Jan Dirk: Wie christlich ist das Mittelalter oder: Wie ist das Mittelalter christlich?; Neuschäfer, Hans-Jörg: Die 'Herzmäre' in der altprovenzalischen Vida und in der Novelle Boccaccios; Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker, S. 27; Nowakowski, Nina: triuwe erzählen; Ohlendorf, Wiebke: Das gegessene Herz; Ortmann, Christa/Ragotzky, Hedda: Zur Funktion exemplarischer triuwe-Beweise in Minne-Mären; Patzig, Hermann: Zur Geschichte der Herzmäre; Pretzel, Ulrich: Geleitwort; Regn, Gerhard: Der wilde Traum; Rölleke, Heinz: Zum Aufbau des Herzmaere Konrads von Würzburg; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 35, 51, 89, 97, 108, 144-148, 157, 174f., 184f., 209; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 203; Schulze, Ursula: Konrads von Würzburg novellistische Gestaltungskunst im Herzmaere; Stammler, Wolfgang: Wolframs "Willehalm" und Konrads "Herzmaere" in mittelrheinischer Überlieferung; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 22f., 25, 128, 172, 179; Trînca, Beatrice: Der Zorn der Ohnmächtigen; Vetter, Angila: Hie hat dat herze ein ende; Wagner, Silvan: Literarische Didaxe als Arbeit am Glauben der Anderen, S. 53-54; Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters, S. 291-316; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen; Wagner, Silvan: Irdisches und himmlisches Jerusalem als Auslagerungsort einer Minnereligion im Herzmaere Konrads von Würzburg; Wagner, Silvan: Sterben als Eintritt in höfisches Heil, S. 311-316; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 6, 19, 233, 257, 334
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Inhalt
Promythion
Wahre Minne ist den Menschen der Gegenwart kaum noch bekannt; deshalb soll ihnen diese Geschichte als Beispiel dienen.
Narratio
Ein Ritter ist
der Frau eines andern in unauslöschlicher Minne zugetan. Als ihr Gatte dessen
inne wird, beschließt er, mit ihr eine Pilgerfahrt zum Heiligen Grabe zu unternehmen, um so die Liebenden zu trennen und sie ihre Minne vergessen zu
machen. Da bittet die Dame ihren Ritter, daß er statt ihrer ins Heilige Land
ziehe und damit den Argwohn ihres Gatten zerstreue. Schweren Herzens fügt
er sich ihrem Wunsche. Doch die Minnesehnsucht läßt ihn die Trennung nicht
überleben. Bevor er in der Fremde stirbt, beauftragt er seinen Knappen, sein
Herz einzubalsamieren und es zusammen mit dem Ring, den er zum Abschied
erhielt, in einem kostbaren Kästchen seiner Dame zu überbringen. Als der
Ritter tot ist, vollzieht der Knappe seinen Befehl. Doch der Gatte der Dame
nimmt ihm das Kästchen mit Gewalt und versteht sogleich die Bedeutung des
Inhalts. Er läßt den Koch das Herz zubereiten und setzt es dann seiner Gattin
vor. Als er ihr nach der Mahlzeit eröffnet, was sie gegessen hat, gelobt sie in
tiefster Verzweiflung, daß nach dieser Speise keine andere mehr ihre Lippen
berühren werde, und bricht tot zusammen.
Epimythion
Betrachtung über
den Verfall der höfischen Minne in der Gegenwart. Verfassersignatur
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 489f.)