Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur: Unterschied zwischen den Versionen
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**In [[Weingruß Lieber Lantman]] wird Gott gebeten, den Weinbau zu schützen. Vers 16f. ist ein Anklang an Vers 88f. in [[Nr. 7 (muss noch identifiziert werden)]] | **In [[Weingruß Lieber Lantman]] wird Gott gebeten, den Weinbau zu schützen. Vers 16f. ist ein Anklang an Vers 88f. in [[Nr. 7 (muss noch identifiziert werden)]] (25). | ||
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**[[Weingruß Süsser Himeltau]] betont, dass sich der Trinker unter keinen Umständen vom Wein trennen will (25). | **[[Weingruß Süsser Himeltau]] betont, dass sich der Trinker unter keinen Umständen vom Wein trennen will (25). |
Aktuelle Version vom 24. Januar 2020, 10:44 Uhr
Zitation
Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur. Band 1: Die parodistische Predigt. Marburg 1907
Beschreibung
U.a. Hinweise auf den Weingruß.
Inhalt
Bislang wurden lediglich die Passagen zum Weingruß systematisch ausgewertet.
- Weingrüße sind Parodien auf den Mariengruß in Verbindung mit Gebet und Segen (23).
- Der Weingruß wird vor, der Weinsegen nach dem Genuss des Weins gesprochen (24).
- Einzelne Beobachtungen zur thematischen Ausrichtung der Weingrüße:
- Weingruß Edels Getranck ist eine komische Parodie auf die Seligpreisungen (24).
- In Weinsegen Allerliebster Trost werden die Wirkungen des Weingenusses „in besonders neckischer Weise geschildert“ (24).
- In Weingruß Allerliebster Trunck steht die große Anziehungskraft des Weins auf Menschen im Mittelpunkt (24).
- In Weinsegen Creftenreiche Labung wird die Weinfälschung behandelt, wodurch der „priamelartige Charakter dieser Spezialgattung“ zutage tritt (24f.).
- Weingruß Neczen Gumen behandelt wie Weinsegen Allerliebster Trost die Wirkung des Weins (25).
- Weinsegen Edle Leibsalb inszeniert den Wein als besten Arzt (25).
- Weingruß Lieber Rebenknecht inszeniert den Wein als Tröster aller Menschen (25).
- In Weinsegen Libe Rebenprü wird die üble Wirkung des Weins behandelt, wobei der Dichter dennoch an ihm festhält (25).
- In Weingruß Lieber Lantman wird Gott gebeten, den Weinbau zu schützen. Vers 16f. ist ein Anklang an Vers 88f. in Nr. 7 (muss noch identifiziert werden) (25).
- Weinsegen Lieber Eydtgesell ist eine Bitte an Gott, den Trinker beim Nachhauseweg zu behüten, mit komischer Note (25).
- Weingruß Süsser Himeltau betont, dass sich der Trinker unter keinen Umständen vom Wein trennen will (25).
- Weinsegen Edles Abkülen ist ein Spott auf die Trinksitten der Bauern (vgl. Nr. 30 (muss noch identifiziert werden) (25).
- Weingruß Din Krafft behandelt, dass der Wein kühn und stark macht (26).
- In Weinsegen Dein Güt wird der Wein als Tröster inszeniert (26).
- In Weingruß Lieber Wein wird der Wein trotz seiner schlimmen Folgen geliebt (vgl. Weinsegen Libe Rebenprü) und seine Gegner verwünscht. Das Bannmotiv am Schluss findet sich bereits in Minnepredigten und anderen parodistischen Predigten (26).
- Weinsegen Lieber Rebensafft betont wie Weingruß Din Krafft die Potenz des Weins und verwünscht abschließend (wie Weinsegen Libe Rebenprü) dessen Feinde (26).
- Weingruß Gesunte Ercznei lobt den Wein als Heilmittel (26).
- In Weinsegen Liber Heylant wird der Wein als Heiland angesprochen und Noah thematisiert (26).
- In Weingruß Süsser Geschmack findet sich eine Anspielung auf die Hochzeit zu Kana (26).
- In Weinsegen Ein Kron werden Noah und Papst Urban als Exempel der Streiche des Weins aufgeführt (27).
- „Diese Weingrüsse und Weinsegen, wie überhaupt alle unsere ‚Trinksprüche‘, sind meistens von einem trefflichen Humor beseelt, der, wie wir gesehen haben, nur sehr selten durch Obszönitäten entstellt wird“ (27).