Biergruß Liebes Pir (Hans Rosenplüt)

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Biergruß Liebes Pir

AutorIn Hans Rosenplüt (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße)
Entstehungszeit vor 1460 (vgl. Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan: Rosenplüt als Autor der Nürnberger Weingrüße)
Entstehungsort Nürnberg
AuftraggeberIn
Überlieferung Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 32v
Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 13v-14r
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 111r
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 13711, 25v-26r
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Cod. Guelf. 29.6 Aug. 4°, 58v
Druck M43176, 6v (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)
Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)
Ausgaben Bolte, Johannes: Nach Sammlungen Reinhold Köhlers, S. 268 (nach R)
Graesse, Johann: Bierstudien, S. 152 (nach R)
Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters, S. 233f. (nach S)
Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 52
Weller, Emil (Hg.): Dichtungen des sechzehnten Jahrhunderts, S. 45 (nach d2)
Übersetzungen Wagner, Silvan (Hg.): Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen, S. 53
Forschung Bolte, Johannes: Nach Sammlungen Reinhold Köhlers; Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt, S. 443-445; Wachinger, Burghart: Weingrüße, Sp. 820; Wagner, Silvan: Du pist der, der mir mein taschen kan leren, S. 80

Diese Seite ist Teil der Hybridedition der Weingrüße von Silvan Wagner, die in Zusammenarbeit mit dem Hirzel-Verlag und der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank entstand.

Synopse der Überlieferung[1]

Mgq 2370 (Sigle B1) Mgq 495 (Sigle B2) Hs. 5339a (Sigle F) Cod. Guelf. 29.6 Aug. 4° (Sigle R) Cod. 13711 (Sigle S) M43176 (Sigle d1) VD16 ZV 32099 (Sigle d2)

Salutacio

Salutat(i)o vien
Salutatio Cervisie

Hie hernach volgt der pir grus

Hienach so volget der pir grüs
Cervisa

Nu grus dich got du liebes pier Gee herr und lesch mir den durst schier Und mach mich nit zu schanden pei den leuten Und behuet mich von dem schnell(e)n geutt(e)n

Wan dein nam haist rumpl(er) inder plassen Vo(n) dir wachss(e)n solich rossen Die nymant mit henden(n) ab kan prech(e)n Darein die seu und(er) den zeunen zechen Wan dort hint(e)n in aine(m) winck(el) knoch So haist dein nam der pratz(el) in das loch Wann man dich in aine(n) kess(el) geseut So haist dein nam d(er) pflad(er) geut Und schwanck(e)n darin in dem schwais Und werr von dir lass(e)n will ain schais D(er) muos den h(er)für gan seib(er)lich(e)n lassen schleich(e)n Das icht pepf(e)n nit wert schleich(e)n

Nun gruß dich got du liebes pir Gee h(er) lesch mir mein durst ga(r) schier Unnd mach mich nit zu sanden vorn(n) leutt(e)nn Unnd pehuet mich vor d(er) schnell(e)nn geutt(e)nn Wann dein man hayst prastell im loch Wann ich unte(r) eine(m) zaun knoch Du hayst auch rumpel ind(er) plasenn Wann von(n) dir wachssenn sollich rosenn [14r] Die mann mit hend(e)nn nit dar ab prech(e)nn Dar ein die schwein untern(n) zeun zech(e)nn

Wenn mann dich inn eine(n) kessel padt seüdt So haist dein nam die pfflad(er) geut Schwanck(e)nn dar(i)nn[2] unnd ind(e)nn schwaiß We(r) vonn dir wil lassenn ein schayß Der muß in seub(er)lich(e)nn lan schleuch(e)nn Das nit die heff da mit werdt streich(e)nn Darumb so thue das dar zu ga(r) schier Unnd gee seub(er)lich(e)nn her zuo mir

Nu grüs dich got du libes pir Gee her und lesch mir den turst schir Und mach mich nit zuschanden vor den leüten Und behüt mich vor der schnellen geütten

Wann dein nam der heist der rumpel in plosen Von dir so wachssen solche rosen Die man nit mit den henden abthut prechen Darein die seü untern(n) zeünn zechen Wann ich dort in einem winckel knoch So heist dein nam der praczel im loch Wann man dich in einem kessel geseütt So heist dein nam auch pfladergeütt Und schwancken darein den juden schwais Und wer von dir will lassen ein scheis Der muß gar seüberlich herfur lassen schleichen Der muß das icht hef mit werd streichen

Nun grüs dich got du liebeß pier Gee her und lesch mir den durst schier Und mach mich nit zu schande(n) vor de(n) leute(n) Un(d) behüt mich auch vor der snelle(n) geuten

Wan(n) dey(n) nam d(er) haist rumpel in die plasen Von dir so wachsen solch rosen Dy nyma(n)t mit de(n) hend(e)n thar abprech(e)n Darein die Sew unter den zeun zechen

Wan(n) ma(n) dich dan(n) in einem kessel geseut so heist ma(n) dich dan(n) pfladergeut Swancken darm und juden swaiß Un(d) wer von dir wil lassen ein schaiß Der muß gar seuberlich lassen sleich(e)n Daß nit heffen mit werd(e)n streich(e)n

Grüs dich got du liebes pir Gee her und lesch mir den türst schir Und mach mich nit zü schanden vor den leüte(n) Und behüt mich vor der schnellen geütten

Wan(n) dein nam der heist der rümpel in plose(n) Von dir so wachssen solche rosen Die man nit mit henden ab thüt prechen Daran die seü untern zeün zechen Wan(n) ich dort in eim winckel knoch So heist dein nam der praczel im loch Wann man dich in einem kessel geseütt So heist dein nam auch pfladergeütt Und pist ein ungesunter schwais Und wer von dir will lassen ein schais Der müß gar seüberlich herfür lan schleichen [26r] Das icht heff mit werd streichen

Nun gruͤß dich got du liebes pier gee her ein und lesch mir den durst schier Und mach mich nit zu schanden vor den leuͤten(n) und behuͤt mich vor der schneln geuͤten(n) wen ich in einem winckel knoch so heist dein nam pratzel im loch





wen man dich in einem kessel seuͤt so heist dein nam pflader geuͤt Schwanck den darm und in den schweiß wen wer von dir wil lan ein scheiß Der muß gar seuͤberlich herfuͤr schleichen das nit heffen da mit streichen

Nun grieß dich got, du liebes byer! Gee herein und lesch mir den durst schier Und mach mich nit zu schanden vor den leüten Und behiet mich vor der schnellen geüten. Wenn ich in ainem winckel knoch, So haist dein nam pratzel im loch;





Wenn man dich in ainem kessel seüt, So haist dein nam pfladergeüt. Schwanck dendarm und in den schwaiß, Wenn wer von dir wil lan ain schaiß, Der muß gar seüberlich herfür schleichen, Das nit heffen damit streichen.

Anmerkungen

  1. Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.
  2. Moderne marginale Bleistifteintragung: "darin?".