Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt: Unterschied zwischen den Versionen

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===Die Weingrüße===
===Die Weingrüße===
====1. [[Weingruß Edels Getranck]] (392-394)====
====Ausführungen zu den einzelnen Weingrüßen====
=====1. [[Weingruß Edels Getranck]] (392-394)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 4 (''Du kanst mir als mein traurn verstopffen''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 23 (''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')
**V. 4 (''Du kanst mir als mein traurn verstopffen''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 23 (''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')
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**V. 19 (''Und vor des kallten reüffes frost''): vgl. Redefiguren vom Typus ‚Gnaden-Wedel‘ (331-337)
**V. 19 (''Und vor des kallten reüffes frost''): vgl. Redefiguren vom Typus ‚Gnaden-Wedel‘ (331-337)


====2. [[Weinsegen Allerliebster Trost]] (395-397)====
=====2. [[Weinsegen Allerliebster Trost]] (395-397)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 1 (''Nu gesegen dich got, du allerliebster trost''): [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 185 (''du maget, aller sünder trost''), V. 250 (''O trost aller sünder'')
**V. 1 (''Nu gesegen dich got, du allerliebster trost''): [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 185 (''du maget, aller sünder trost''), V. 250 (''O trost aller sünder'')
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**V. 20 (bei von Schüching V. 18) (''Wann ich muß mein munt oft in die schwem reyten''): [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 80 (''so reitest du dein sele in die tränk'')
**V. 20 (bei von Schüching V. 18) (''Wann ich muß mein munt oft in die schwem reyten''): [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 80 (''so reitest du dein sele in die tränk'')


====3. [[Weingruß Allerliebster Trunck]] (397-399)====
=====3. [[Weingruß Allerliebster Trunck]] (397-399)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 4 (''Ich wil dir tag und nacht nachschleichen''): [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 10 (''Dir schleichen nach die hellischen katzen''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 318 (''Ir habt sie lang gesucht und in nachgeslichen''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 183 (''eh dass der Tod uns hie erschleicht''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 127f. (Die treibt er aus dass sie von ihr weichen / Darum so soll man zu ihm schleichen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 140 (''Seines Vaters Reich du Mensch erschleichest'')
**V. 4 (''Ich wil dir tag und nacht nachschleichen''): [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 10 (''Dir schleichen nach die hellischen katzen''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 318 (''Ir habt sie lang gesucht und in nachgeslichen''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 183 (''eh dass der Tod uns hie erschleicht''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 127f. (Die treibt er aus dass sie von ihr weichen / Darum so soll man zu ihm schleichen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 140 (''Seines Vaters Reich du Mensch erschleichest'')
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*"Das ganze Gedicht drückt ohne Variation nur den einen Gedanken aus: Der Verfasser und alle anderen Menschen trinken gern." (399)
*"Das ganze Gedicht drückt ohne Variation nur den einen Gedanken aus: Der Verfasser und alle anderen Menschen trinken gern." (399)


====4. [[Weinsegen Creftenreiche Labung]] (399-402)====
=====4. [[Weinsegen Creftenreiche Labung]] (399-402)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 2 (''Du wolczeltende sanfttrabung''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 86 (''Das du nit hinden umb trabst'' - ''traben'' auch im bildlichen Sinn gebraucht); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 144 (''so trabet denn zu der hellisch zelter'')
**V. 2 (''Du wolczeltende sanfttrabung''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 86 (''Das du nit hinden umb trabst'' - ''traben'' auch im bildlichen Sinn gebraucht); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 144 (''so trabet denn zu der hellisch zelter'')
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**V. 22 (''Als einer der ein gut mel aus meuskot wil malen''): [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 216 (''meiner eren mal das würd zu kleien''); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 38-40 (''Dein acker tregt eitel bös getreide / daraus man solche kleien melt / Darin dein sele wird ewiglich gequelt''), V. 129f. (''der dir eitel zuckermel tut leien / und giltest im wieder eitel rucke kleien''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 181f. (''ein warhaftig mund ist ein mül / die eitel zuckermel ausmelt'')
**V. 22 (''Als einer der ein gut mel aus meuskot wil malen''): [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 216 (''meiner eren mal das würd zu kleien''); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 38-40 (''Dein acker tregt eitel bös getreide / daraus man solche kleien melt / Darin dein sele wird ewiglich gequelt''), V. 129f. (''der dir eitel zuckermel tut leien / und giltest im wieder eitel rucke kleien''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 181f. (''ein warhaftig mund ist ein mül / die eitel zuckermel ausmelt'')


====5. [[Weingruß Neczen Gumen]] (403-406)====
=====5. [[Weingruß Neczen Gumen]] (403-406)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 1f. (''Weingruss Neczen GumenNu grus dich got, du liber neczen gumen! / So warumb wiltu nit oft zu mir kumen?''): vgl. Reim in [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 7f. (''gumen:kumen'')
**V. 1f. (''Weingruss Neczen GumenNu grus dich got, du liber neczen gumen! / So warumb wiltu nit oft zu mir kumen?''): vgl. Reim in [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 7f. (''gumen:kumen'')
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**V. 25f. (''Wann aus einem krug wer mir dein liber ein süsser tropff / Dann ein ganczer emer wassers aus eim guldein kopff''): Vgl. hyperbolische Vergleiche, gesammelt S. 367
**V. 25f. (''Wann aus einem krug wer mir dein liber ein süsser tropff / Dann ein ganczer emer wassers aus eim guldein kopff''): Vgl. hyperbolische Vergleiche, gesammelt S. 367


====6. [[Weinsegen Edle Leibsalb]] (406-408)====
=====6. [[Weinsegen Edle Leibsalb]] (406-408)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 1 (''Nu gesegen dich got, du edle leibsalb''): [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 145 (''Daraus die heilsam salb her gusset''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 38 (''so machstu deiner sel ein salb''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 161 (''wenn er dann hie sein salb anstreicht''); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 203 (''salbe uns aus deinen heiligen fünf wunden'')
**V. 1 (''Nu gesegen dich got, du edle leibsalb''): [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 145 (''Daraus die heilsam salb her gusset''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 38 (''so machstu deiner sel ein salb''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 161 (''wenn er dann hie sein salb anstreicht''); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 203 (''salbe uns aus deinen heiligen fünf wunden'')
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**V. 4-6 (''Der kayser von Constantinopel / Und der gros chan von Kathaey / Und prister Johan, die mechtigen drey''): [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 197 (''Konstantinopel''), V. 86 (''der gross Chan dorst sich ir nicht schemen''), V. 202 (und an dem hofe prister Johan); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 50f. (''der hochmechtig Priester Johann / und auch der gross kam von Kathei'')
**V. 4-6 (''Der kayser von Constantinopel / Und der gros chan von Kathaey / Und prister Johan, die mechtigen drey''): [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 197 (''Konstantinopel''), V. 86 (''der gross Chan dorst sich ir nicht schemen''), V. 202 (und an dem hofe prister Johan); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 50f. (''der hochmechtig Priester Johann / und auch der gross kam von Kathei'')


====7. [[Weingruß Lieber Rebenknecht]] (408-409)====
=====7. [[Weingruß Lieber Rebenknecht]] (408-409)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 4 (''Das sie oft zihen am narn seil''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 59 (''der würket an der narren ram'')
**V. 4 (''Das sie oft zihen am narn seil''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 59 (''der würket an der narren ram'')
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**V. 19 (''Wann als mein traurn weicht von mir ab''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 23 (''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')
**V. 19 (''Wann als mein traurn weicht von mir ab''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 23 (''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')


====8. [[Weinsegen Libe Rebenprü]] (410-412)====
=====8. [[Weinsegen Libe Rebenprü]] (410-412)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 8 (''Der hat sein synn wol halb verzedt''): [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 101 (''Das du mit sunden hast verzet''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 340 (''Das ir uber hundert ir leben verzetten'')
**V. 8 (''Der hat sein synn wol halb verzedt''): [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 101 (''Das du mit sunden hast verzet''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 340 (''Das ir uber hundert ir leben verzetten'')
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**V. 14 (''Und wil all tag dein lob verneüen''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 135 (''solt ich ihr Lob darum nicht verneuen'')
**V. 14 (''Und wil all tag dein lob verneüen''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 135 (''solt ich ihr Lob darum nicht verneuen'')


====9. [[Weingruß Lieber Lantman]] (412-414)====
=====9. [[Weingruß Lieber Lantman]] (412-414)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 10-13 (''Got füg dem stock pfell, pannt und mist / Und sunnen und regen und auch ain man, / Der dich wol schneiden und hacken kan''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''den stock hack recht und schneid die reben'')
**V. 10-13 (''Got füg dem stock pfell, pannt und mist / Und sunnen und regen und auch ain man, / Der dich wol schneiden und hacken kan''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''den stock hack recht und schneid die reben'')


====10. [[Weinsegen Lieber Eydtgesell]] (414-417)====
=====10. [[Weinsegen Lieber Eydtgesell]] (414-417)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 2 (''Mit rechter lib und treü ich nach dir stell''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 60 (''und rechtlich nach dem Reich Gottes stellt''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 41f. (''das er nach adels ere / Stelle'')
**V. 2 (''Mit rechter lib und treü ich nach dir stell''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 60 (''und rechtlich nach dem Reich Gottes stellt''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 41f. (''das er nach adels ere / Stelle'')
**V. 9 (''Und schmeckst mir pas dann all die prunnen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 63 (''kein Kurzweil hätte mir nie bass geschmeckt'')
**V. 9 (''Und schmeckst mir pas dann all die prunnen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 63 (''kein Kurzweil hätte mir nie bass geschmeckt'')


====11. [[Weingruß Süsser Himeltau]] (417-420)====
=====11. [[Weingruß Süsser Himeltau]] (417-420)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 1f. (''Nu grüs dich got, du süsser himeltau! / Gee her und feücht mir meines herczen au''): [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 11 (''labender tau'' als Anrede für Maria); [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 11 (''von feuchtigung fruchtbars taues wedel''); zu ''herczen au'' vgl. zahlreiche Genitivkonstruktionen mit ''herz'', Belege S. 420; "zum Reim 'auftau' und 'rysel' vgl. 'in einer wohlgeblühmten Au / und in ein solchen Regen und Tau / wenn es eitel honig hätt' gesieselt' [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)|Uns. Fr. Schön. 120ff.]]
**V. 1f. (''Nu grüs dich got, du süsser himeltau! / Gee her und feücht mir meines herczen au''): [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 11 (''labender tau'' als Anrede für Maria); [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 11 (''von feuchtigung fruchtbars taues wedel''); zu ''herczen au'' vgl. zahlreiche Genitivkonstruktionen mit ''herz'', Belege S. 420; "zum Reim 'auftau' und 'rysel' vgl. 'in einer wohlgeblühmten Au / und in ein solchen Regen und Tau / wenn es eitel honig hätt' gesieselt' [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)|Uns. Fr. Schön. 120ff.]]
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**V. 13 (''Noch wil ich mich von dir nit scheiden''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 376 (''wer weiss, von wem sich Gott will scheiden''); [[Der König im Bad (Hans Rosenplüt)]], V. 138 (''wenn wir uns sollen scheiden von hinnen''), V. 140 (''wenn unsere Seele scheidet von dem Mund'')
**V. 13 (''Noch wil ich mich von dir nit scheiden''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 376 (''wer weiss, von wem sich Gott will scheiden''); [[Der König im Bad (Hans Rosenplüt)]], V. 138 (''wenn wir uns sollen scheiden von hinnen''), V. 140 (''wenn unsere Seele scheidet von dem Mund'')


====12. [[Weinsegen Edles Abkülen]] (421-423)====
=====12. [[Weinsegen Edles Abkülen]] (421-423)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 2 (''Die maister auf den hohen stülen''): [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 205 (''in der höchsten Schul Athenis'')
**V. 2 (''Die maister auf den hohen stülen''): [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 205 (''in der höchsten Schul Athenis'')
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**V. 20 (''Wer dich gern trinckt, der sprech: amen''): [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 263f. (''Das hilf uns durich dein werte Güt / Frau, amen spricht der Rosenplüt''); [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 297-299 (''Lasse deiner Gnaden Tür stehen offen / Hilfe uns abgrasen der Sünden Samen / Wer des begeht, der sprech Amen''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 484 (''Amen, sprich Schnepper Hans Rosenplüt'')
**V. 20 (''Wer dich gern trinckt, der sprech: amen''): [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 263f. (''Das hilf uns durich dein werte Güt / Frau, amen spricht der Rosenplüt''); [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 297-299 (''Lasse deiner Gnaden Tür stehen offen / Hilfe uns abgrasen der Sünden Samen / Wer des begeht, der sprech Amen''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 484 (''Amen, sprich Schnepper Hans Rosenplüt'')


====13. [[Weingruß Din Krafft]] (423-425)====
=====13. [[Weingruß Din Krafft]] (423-425)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**"Keine erwähnenswerten wörtlichen Übereinstimmungen mit Rosenplüts 19 Gedichten." (425)
**"Keine erwähnenswerten wörtlichen Übereinstimmungen mit Rosenplüts 19 Gedichten." (425)


====14. [[Weinsegen Dein Güt]] (426f.)====
=====14. [[Weinsegen Dein Güt]] (426f.)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**"Auch hier sind Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten spärlich." (427)
**"Auch hier sind Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten spärlich." (427)


====15. [[Weingruß Lieber Wein]] (428-430)====
=====15. [[Weingruß Lieber Wein]] (428-430)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 7 (''Du pist der, der mir mein taschen kan leren''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 55-59 (''Wenn ich men, seine kleider hangen / dort in der Kammern an einer Stangen / und mein Gewand liege in dem Schrein, / so hat er's dort bei ihm zum Wein / und hat es verspilt und das Geld dazu'')
**V. 7 (''Du pist der, der mir mein taschen kan leren''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 55-59 (''Wenn ich men, seine kleider hangen / dort in der Kammern an einer Stangen / und mein Gewand liege in dem Schrein, / so hat er's dort bei ihm zum Wein / und hat es verspilt und das Geld dazu'')
**V. 12 und 16 (bei von Schüching 10 und 14: ''Und kanst mir auch mein kragen spülen'', ''Dennoch wölt ich dich seczen an meinen kragen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 13 (''und füllet seinen Kragen'')
**V. 12 und 16 (bei von Schüching 10 und 14: ''Und kanst mir auch mein kragen spülen'', ''Dennoch wölt ich dich seczen an meinen kragen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 13 (''und füllet seinen Kragen'')


====16. [[Weinsegen Lieber Rebensafft]] (431f.)====
=====16. [[Weinsegen Lieber Rebensafft]] (431f.)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**"Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten". (432)
**"Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten". (432)


====17. [[Weingruß Gesunte Ercznei]] (433-437)====
=====17. [[Weingruß Gesunte Ercznei]] (433-437)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 3 (''Und gnad und applas aller gelerten und leyen''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 436 (''gelert oder lei''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 34 (''gelehrt oder Laien''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 3 (''von gelerten und leyen''; vgl. dort V. 2 ''walt'', im Weingruß V. 4 ''wallen'')
**V. 3 (''Und gnad und applas aller gelerten und leyen''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 436 (''gelert oder lei''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 34 (''gelehrt oder Laien''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 3 (''von gelerten und leyen''; vgl. dort V. 2 ''walt'', im Weingruß V. 4 ''wallen'')
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**V. 15 (''Und machst die weisen zu fantasten''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 136 (''so wer ich wol ein rechter fantast'')
**V. 15 (''Und machst die weisen zu fantasten''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 136 (''so wer ich wol ein rechter fantast'')


====18. [[Weinsegen Liber Heylant]] (437-439)====
=====18. [[Weinsegen Liber Heylant]] (437-439)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**"Arm an wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten". (439)
**"Arm an wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten". (439)


====19. [[Weingruß Süsser Geschmack]] (439-441)====
=====19. [[Weingruß Süsser Geschmack]] (439-441)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 3 (''Du bist ouch meines muͦtz ein kern''): Vgl. Infinitive mit ''ein'' und vorausgehendem objektiven Genitiv in [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 6 (''dass ich deiner Würde icht sei ein Fehlen''); [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 19 (''aller Schöne ein Überglitzen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 71 (''Aller Schätze ein Übertreffen'')
**V. 3 (''Du bist ouch meines muͦtz ein kern''): Vgl. Infinitive mit ''ein'' und vorausgehendem objektiven Genitiv in [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 6 (''dass ich deiner Würde icht sei ein Fehlen''); [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 19 (''aller Schöne ein Überglitzen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 71 (''Aller Schätze ein Übertreffen'')
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**V. 13 (''Mit froͤüden bin ich gantz besessen''): [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 84 (''mit freude durchsaftet''); [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 109 (''mit Freuden durchstreut'')
**V. 13 (''Mit froͤüden bin ich gantz besessen''): [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 84 (''mit freude durchsaftet''); [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 109 (''mit Freuden durchstreut'')


====20. [[Weinsegen Ein Kron]] (442f.)====
=====20. [[Weinsegen Ein Kron]] (442f.)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 2f. (''Dich fand von erst ein alter man: / Noe, der in der archen was''): [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 223 (''Herr, gib ihnen Alter als dem Noe'')
**V. 2f. (''Dich fand von erst ein alter man: / Noe, der in der archen was''): [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 223 (''Herr, gib ihnen Alter als dem Noe'')
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**V. 28 (''Du kanst mir als mein trauren wenden''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 23 (''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')
**V. 28 (''Du kanst mir als mein trauren wenden''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 23 (''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')


====21. [[Biergruß Liebes Pir]] (443-445)====
=====21. [[Biergruß Liebes Pir]] (443-445)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 16 (''Das icht hef mit werd streichen''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 58 (''die Hefe leer aus deines Herzen Fass'')
**V. 16 (''Das icht hef mit werd streichen''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 58 (''die Hefe leer aus deines Herzen Fass'')
**"sonst keine Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten, abgesehen von der Beharrlichkeit, mit der in den 38 Versen dieses und des folgenden Gedichtes ein und dieselbe Tatsache versichert wird, nämlich dass Bier auf die Darmtätigkeit wirkt." (445)
**"sonst keine Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten, abgesehen von der Beharrlichkeit, mit der in den 38 Versen dieses und des folgenden Gedichtes ein und dieselbe Tatsache versichert wird, nämlich dass Bier auf die Darmtätigkeit wirkt." (445)


====22. [[Biersegen Liebe Gerstenprü]] (445)====
=====22. [[Biersegen Liebe Gerstenprü]] (445)=====


====23. [[Metgruß Süßs Geschleck]] (446-448)====
=====23. [[Metgruß Süßs Geschleck]] (446-448)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**"Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten." (448)
**"Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten." (448)


====24. [[Metsegen Liber Met]] (448-450)====
=====24. [[Metsegen Liber Met]] (448-450)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**"Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten. Verse 19-20 erinnern an [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)|Drei Ehefr.]] 30 'und führt ein sprach, die heisst man die Lellen', und 28-29 sprechen dasselbe aus, worüber sich in Drei Ehefr. die Frau in den Versen 32 ff. beklagt." (450)
**"Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten. Verse 19-20 erinnern an [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)|Drei Ehefr.]] 30 'und führt ein sprach, die heisst man die Lellen', und 28-29 sprechen dasselbe aus, worüber sich in Drei Ehefr. die Frau in den Versen 32 ff. beklagt." (450)
**"Das Gedicht wirkt wie eine resümierende Aufzählung von Freuden und Leiden des Trinkers, es ist fast im selben Masse aus Teilen der anderen Weingr. zusammengesetzt wie [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)|Herz. Ludw.]] oder [[Die Woche (Hans Rosenplüt)|Woche]] aus Teilen der 18 'gesicherten' Gedichte." (450)
**"Das Gedicht wirkt wie eine resümierende Aufzählung von Freuden und Leiden des Trinkers, es ist fast im selben Masse aus Teilen der anderen Weingr. zusammengesetzt wie [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)|Herz. Ludw.]] oder [[Die Woche (Hans Rosenplüt)|Woche]] aus Teilen der 18 'gesicherten' Gedichte." (450)


====[[Pseudo-Weingruß Noes Pau]] (450)====
=====[[Pseudo-Weingruß Noes Pau]] (450)=====


====[[Vorspruch Weingruß]] (451)====
=====[[Vorspruch Weingruß]] (451)=====
*"Die vorliegende Form spricht (...) dafür, dass er ein späterer Zusatz ist." (451)
*"Die vorliegende Form spricht (...) dafür, dass er ein späterer Zusatz ist." (451)
====Diskussion der Autorschaft der Weingrüße====


===Die übrigen Dichtungen, die Rosenplüt zugeschrieben worden sind===
===Die übrigen Dichtungen, die Rosenplüt zugeschrieben worden sind===

Version vom 24. August 2021, 18:12 Uhr

Zitation

Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt. Harvard 1952

Beschreibung

Kommentarhafte Untersuchungen zum kleinepischen Werk Hans Rosenplüts mit dem Schwerpunkt, die Verfasserfrage der Weingrüße zu klären.

Inhalt

Einführung

  • Über Rosenplüts Biographie ist nach wie vor kaum etwas gesichert, weswegen seine Autorschaft für zahlreiche Texte in Frage steht. Forschungszusammenfassung zur Verfasserfrage.
  • Die „Weingrüße und -segen (...) sind (...) stillschweigend Rosenplüts Werken einverleibt worden, und wo gelegentlich Zweifel an ihrer Echtheit geäussert werden, geschieht auch das ohne Hinweis auf Umstände, die gegen seine Verfasserschaft sprächen.“ (11)
  • Zusammenfassung der Stellungnahmen der vorgängigen Forschung zur Verfasserfrage der Weingrüße (S. 11-13) und der gescheiterten bisherigen Rosenplütausgaben. (S. 14-16)

Die neunzehn Gedichte der Handschrift Dresden M 50, die einheitlich mit „Rosenplüt“ gekennzeichnet sind

  • Die Turteltaube (Hans Rosenplüt) (57-70, 95-97, 134-136, 155)
    • „Charakteristisch an diesem Gedicht, in dem eigentlich nur das, was im Ave Maria in schönen und schlichten Worten gesagt ist, lang ausgesponnen und verzerrt wird, ist die ständige Wiederholung desselben Gedankens und die Häufung der Bilder und Beispiele“. (68f.)
  • Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt) (70-97, 134-136, 155)
  • Die Welt (Hans Rosenplüt) (98-107, 134-136, 147-150)
  • Die Beichte (Hans Rosenplüt) (108-114, 134-136)
  • Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt) (115-164)
    • Rosenplüt greift wahrscheinlich auf Gedichte des Teichners zurück (135f.), daneben sind Parallelen zu Suchensinn und Folz festzumachen. (130-133)
    • Ausführungen zu den stilistischen Ähnlichkeiten der ersten fünf geistlichen Gedichte als Gruppe (134-136): „Nach einem (...) Vergleich mit der älteren und zeitgenössischen Mariendichtung habe ich den Eindruck, dass der spielerische Ton, die Freude an gewagten Vergleichen und an oft weit hergeholten, ans Komische grenzenden Bildern wesentliche Merkmale bei Rosenplüt sind (...). (136)
    • Ausführungen zum Verhältnis der Mariendichtung zu den ‚obszönen‘ Dichtungen Rosenplüts und einer parodistischen Lesart (137-143): Die Tatsache (...), dass der Verfasser sich im Mariengedicht sowohl wie im obszönen Schwank gleicher sprachlicher Mittel bedient, berechtigt die Ernsthaftigkeit dieser Gedichte anzuzweifeln“. (143)
    • Ausführungen und Forschungskritik zur literarischen Qualität, Autorschaftszuweisung und Datierung der geistlichen Dichtung. (143-164)
  • Der Spruch von Böhmen (Hans Rosenplüt) (158-171, 195, 237, 239)
    • „Was die Datierung des Gedichtes angeht, so können wir nur mit Sicherheit sagen, dass es nach 1427 verfasst sein muss; wieviel später, das wissen wir auch nicht. Nichts in dem Gedicht gibt uns den Eindruck, dass etwas unmittelbar Erlebtes geschildert wird – es ist ein Politisches Tendenzgedicht, und es ist durchaus denkbar, dass der Verfasser auch viele Jahre nach den Ereignissen diese zum Gegenstand eines Gedichtes wählte, um seinem oder seiner Mitbürger oder Auftraggeber Unwillen über die verfehlte Reichspolitik und die Unfähigkeit der Fürsten Ausdruck zu geben.“ (170)
  • Die Flucht vor den Hussiten (Hans Rosenplüt) (171-176, 196, 211, 237, 239)
  • Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt) (146, 176-200, 211)
    • Aufgrund der geringen Qualität des Gedichts und dem Fehlen einschlägiger Metaphern aus der geistlichen Dichtung Rosenplüts „erscheint (...) die Annahme gerechtfertigt, dass sowohl der grössere Teil der geistlichen Gedichte wie auch Spr. v. Beh. und Hussenfl. in der Zeit zwischen 1447 und 1460 entstanden sind und dass vielleicht Rosenplüts Leben etwas später anzusetzen ist als dies bisher geschehen.“ (198)
  • Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt) (196-212, 237, 239)
  • Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt) (196-226)
  • Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt) (227-240)
    • „(D)as Gedicht ist stärker als viele seiner anderen mit den bei ihm überall wiederkehrenden Phrasen, Vergleichen, etc. durchtränkt; es besteht eigentlich nur aus solchen. Kein anderes der beglaubigten Gedichte zeigt eine so starke Konzentration seiner Manier.“ (238)
    • „Wir können (...) annehmen, dass (...) der grösste Teil seiner Produktion zwischen 1447 und 1460 entstanden (ist), wobei ein Teil der geistlichen Gedichte all den weltlichen vorangehen wird, die die ‚Gnaden-Wedel‘-Manier zeigen.“ (240)
  • Der König im Bad (Hans Rosenplüt) (237f., 241-251)
    • „Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass das Strickersche Gedicht Rosenplüts Quelle war“ (243). „Die Tatsache, dass wir in diesem einen Fall Rosenplüts Abhängigkeit von einer Quelle nachweisen können, ist insofern wichtig, als wir somit bei seinen anderen Erzählungen und vielleicht bei all seinen Gedichten mit der Möglichkeit rechnen müssen, dass auch sie nichts als Nachdichtungen sind. (...) Rosenplüts Nachdichtung ist alles andere als eine Verbesserung; er hat nichts zur Belebung der Erzählung beigetragen sondern nur vergröbert und verwässert. Das Gedicht ist seines epischen Charakters beraubt, aus einer Erzählung ist eine Aufzählung von Ereignissen geworden, denen jede natürliche Verknüpfung fehlt.“ (247)
  • Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt) (249, 252-283)
    • Diskussion der Abhängigkeiten der Rosenplütschen Fassung mit der Fassung von Paumholz. (270-283)
  • Der kluge Narr (Hans Rosenplüt) (283-287)
  • Der Müßiggänger (Hans Rosenplüt) (140f., 287-292)
  • Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt) (293-302)
  • Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt) (138-140, 303-307)
  • Die Woche (Hans Rosenplüt) (308-317)
  • Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt) (316-324)

Merkmale der 19 beglaubigten Gedichte

  • „Nur diese 19 Gedichte dürfen als Rosenplüts ‚Gesichertes Eigentum‘ angesehen werden, und nur sie können als Grundlage dienen zur Entscheidung der Frage, welche von den anderen Dichtungen, die man ihm zugesprochen hat, wirklich oder wahrscheinlich oder vielleicht als echt anzusehen sind. Gemeinsam ist diesen 19 Stücken zunächst, dass sie alle in der Dresdener Handschrift stehen, also in der Handschrift, die seit 200 Jahren oder länger traditionell als ‘‘die‘‘ Rosenplüt-Handschrift gilt; sie enthält kaum etwas, das Rosenplüt ohne weiteres abzusprechen wäre, und mehr als bei jeder anderen Handschrift können wir bei ihr annehmen, dass die Schreiber die Absicht hatten, Rosenplütsches Gut zu sammeln. Ferner steht auch in allen anderen handschriftlichen Belegen dieser Gedichte der Name Rosenplüt (...).“ (325)
  • „Meine Zusammenstellung von Merkmalen besagt (...) nicht, dass Rosenplüt der Schöpfer, der ‘‘Dichter‘‘ dieser Stücke ist; dass diese 19 Dichtungen aber aus der Feder desselben ‘‘Bearbeiters‘‘ stammen, ist nicht zu bezweifeln.“ (328)
  • Prominente Merkmale:
    • Redefiguren vom Typus ‚Gnaden-Wedel‘ (331-337)
    • Abstrakta auf -ung, auf -heit (337)
    • Infinitiv als Nomen (337f.)
    • Verben mit dem Präfix ‚über‘ (338)
    • Diminutive auf -lein (339)
    • Collectiva auf -lich (339)
  • Autorcharakteristika:
    • „Rosenplüt drückt gerne ‘‘Abstraktes‘‘ durch ‘‘Konkreta‘‘ aus und beschreibt konkrete Vorgänge in allegorischen Redewendungen.“ (341)
    • „Bei Rosenplüts Metaphern scheint mir (...) besonders auffallend, dass er sich so vieles als Flüssigkeit vorstellt.“ (348)
    • Allegorische Bezeichnungen für transzendentale Wesen und Phänomene. (351-353)
    • Ausdruckshäufung (Hendiadyoin, Tautologie) (353-)
      • Ausdruckshäufung als Füllmittel für Flickverse. (356-359)
      • „Rosenplüts Sucht, ‘‘zu wiederholen‘‘ zeigt sich nicht nur darin, dass er in jedem Gedicht einzelne Verse und oft ganze Pertieen anderer Gedichte verwendet (...), sondern auch in der Beharrlichkeit, mit der er in jedem einzelnen Gedicht denselben Gedanken immer wieder ausdrückt und lang ausspinnt, wobei oft die einzige Variation die Wahl der Worte ist.“ (359f.)
    • Musikalische Termini (367f.)
    • Edelsteine und Metalle (368)
    • Himmelskörper (369)
    • Biblische Namen (369f.)
    • Namen aus Geschichte und Sage (370f.)
    • Geographische Namen (371f.)
    • Sprachen (372)
    • Thematisierung von Kreuzigung Christi, Lob Gottes und Marias, Bußmahnung, Gnade, Sündenvergebung. (372-374)
    • „Um ein richtiges Bild von Rosenplüts Dichtungsweise zu geben, genügt es aber nicht, wie ich es hier getan, zu zeigen, dass er oft und gern aufzählt, und bestimmte Aufzählungen in verschiedenen Gedichten wiederholt. Man muss darüber hinaus feststellen, dass seine Gedichte – zum Teil sogar gänzlich – aus Aufzählungen bestehen, und dass er in fast all diesen Aufzählungen genau ‘‘einteilt‘‘ und besonders gerne wirklich ‘‘zählt‘‘ und ‘‘numeriert‘‘.“ (374)
    • Betrachtungen (nicht-narrative Passagen) (379f.)
  • Lebensdaten Rosenplüts (381-391)
    • „(D)ie einzigen sicheren Daten aus Rosenplüts Leben, die uns die ‚gesicherten‘ Gedichte liefern, sind Nürnberg und die Jahre 1447 und 1460. Und da die Jahre 1450 (Markgrafenkrg.) und 1458 (V. d. Türk.) von diesen umschlossen sind, brauchen wir nicht auf die Frage einzugehen, ob auch diese Jahre als sichere Daten gelten können.“ (383f.)
    • „War der richtige Name des Autors (...) Hans Sneperer oder war er unter diesem Namen in Nürnberg bekannt, so sind wohl Hussenfl., Spr. v. Nürnb. und die Urkunden eine hinreichende Grundlage zur Annahme, dass dieser Dichter Rotschmied und später Büchsenmeister war.“ (386)
    • „So bald man annimmt, Schnepperer und nicht Rosenplüt seit der bürgerliche Name, sind alle Spekulationen über die Bedeutung des Wortes Schnepperer müssig.“ (387)

Die Weingrüße

Ausführungen zu den einzelnen Weingrüßen

1. Weingruß Edels Getranck (392-394)
2. Weinsegen Allerliebster Trost (395-397)
3. Weingruß Allerliebster Trunck (397-399)
4. Weinsegen Creftenreiche Labung (399-402)
5. Weingruß Neczen Gumen (403-406)
6. Weinsegen Edle Leibsalb (406-408)
7. Weingruß Lieber Rebenknecht (408-409)
8. Weinsegen Libe Rebenprü (410-412)
9. Weingruß Lieber Lantman (412-414)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • V. 10-13 (Got füg dem stock pfell, pannt und mist / Und sunnen und regen und auch ain man, / Der dich wol schneiden und hacken kan): Die Beichte (Hans Rosenplüt), V. 102 (den stock hack recht und schneid die reben)
10. Weinsegen Lieber Eydtgesell (414-417)
11. Weingruß Süsser Himeltau (417-420)
12. Weinsegen Edles Abkülen (421-423)
13. Weingruß Din Krafft (423-425)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Keine erwähnenswerten wörtlichen Übereinstimmungen mit Rosenplüts 19 Gedichten." (425)
14. Weinsegen Dein Güt (426f.)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Auch hier sind Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten spärlich." (427)
15. Weingruß Lieber Wein (428-430)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • V. 7 (Du pist der, der mir mein taschen kan leren): Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt), V. 55-59 (Wenn ich men, seine kleider hangen / dort in der Kammern an einer Stangen / und mein Gewand liege in dem Schrein, / so hat er's dort bei ihm zum Wein / und hat es verspilt und das Geld dazu)
    • V. 12 und 16 (bei von Schüching 10 und 14: Und kanst mir auch mein kragen spülen, Dennoch wölt ich dich seczen an meinen kragen): Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt), V. 13 (und füllet seinen Kragen)
16. Weinsegen Lieber Rebensafft (431f.)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten". (432)
17. Weingruß Gesunte Ercznei (433-437)
18. Weinsegen Liber Heylant (437-439)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Arm an wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten". (439)
19. Weingruß Süsser Geschmack (439-441)
20. Weinsegen Ein Kron (442f.)
21. Biergruß Liebes Pir (443-445)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • V. 16 (Das icht hef mit werd streichen): Die Beichte (Hans Rosenplüt), V. 58 (die Hefe leer aus deines Herzen Fass)
    • "sonst keine Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten, abgesehen von der Beharrlichkeit, mit der in den 38 Versen dieses und des folgenden Gedichtes ein und dieselbe Tatsache versichert wird, nämlich dass Bier auf die Darmtätigkeit wirkt." (445)
22. Biersegen Liebe Gerstenprü (445)
23. Metgruß Süßs Geschleck (446-448)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten." (448)
24. Metsegen Liber Met (448-450)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten. Verse 19-20 erinnern an Drei Ehefr. 30 'und führt ein sprach, die heisst man die Lellen', und 28-29 sprechen dasselbe aus, worüber sich in Drei Ehefr. die Frau in den Versen 32 ff. beklagt." (450)
    • "Das Gedicht wirkt wie eine resümierende Aufzählung von Freuden und Leiden des Trinkers, es ist fast im selben Masse aus Teilen der anderen Weingr. zusammengesetzt wie Herz. Ludw. oder Woche aus Teilen der 18 'gesicherten' Gedichte." (450)
Pseudo-Weingruß Noes Pau (450)
Vorspruch Weingruß (451)
  • "Die vorliegende Form spricht (...) dafür, dass er ein späterer Zusatz ist." (451)

Diskussion der Autorschaft der Weingrüße

Die übrigen Dichtungen, die Rosenplüt zugeschrieben worden sind