Buch der natürlichen Weisheit (Ulrich von Pottenstein)

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Buch der natürlichen Weisheit; Speculum sapientiae

AutorIn Ulrich von Pottenstein
Entstehungszeit Um 1411 bis 1417 (vgl. Bodemann, Ulrike: Cyrillus in Türingen, S. 171)
Entstehungsort Enns bei Linz
AuftraggeberIn Reinprecht von Wallsee?
Überlieferung Basel, Universitätsbibliothek: Cod. F II 31a, 11r-127ra
Berlin, Staatsbibliothek: Mgf 459, 1r-262r (online)
Berlin, Staatsbibliothek: Mgf 641, 2r-260v
Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 38, 1r-144v (online)
Erlau / Eger (Ungarn), Erzdiözesanbibliothek: Cod. U2. III. 3 (früher B V 6), 1r-138v
Herzogenburg, Stiftsbibliothek: Cod. 369, 1r-151r (online)
Klagenfurt, Bischöfliche Bibliothek: Cod. XXXI b 24, 3r-139r
London, British Library: MS Egerton 1121, 1r-127v (online)
Melk, Stiftsbibl., Cod. 437 (88; B 55), 2r-112v
Melk, Stiftsbibliothek: Cod. 551 (961), 1r-120v
München, Staatsbibliothek: Cgm 254, 1r-78r (online)
München, Staatsbibliothek: Cgm 340, 13ra-128va (online)
München, Staatsbibliothek: Cgm 583, 1r-241v
München, Staatsbibliothek: Cgm 584, 1ra-140va (online)
München, Staatsbibliothek: Cgm 9602, 1ra-88vb (zuvor: Privatbesitz Antiquariat Dr. Jörn Günther Rare Books AG, Schweiz, Nr. 2017/13,1; Privatbesitz Antiquariat Dr. Jörn Günther Rare Books AG, Schweiz, Nr. 2016/17,6; Privatbesitz Auktionshaus Christie's, London, Nr. 2008/45; Privatbesitz Konstanz; Privatbesitz Antiquariat Joseph Baer, Frankfurt a. M., Nr. 1921/259; Ashburnham-Place, Bibl. Ashburnhamiana, Coll. Barrois, Nr. 487) (online)
München, Staatsbibliothek: Clm 30069, 154ra-279vb (früher Privatbesitz Auktionshaus Zisska & Kistner, München, Nr. 1987/10,6; Schloß Churburg bei Schluderns, Archiv der Grafen von Trapp, ohne Sign. (4))
New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653, 162ra-237rb (online)
Princeton (New Jersey), University Library, Cotsen Children's Library (CTSN): 40765, 1ra-70vb (früher Privatbesitz Lloyd E. Cotsen, Los Angeles; Privatbesitz Antiquariaat FORUM (Sebastian S. Heeselink) und Les Enluminures, Nr. 1998/19; Privatbesitz Antiquariat Reiss & Sohn, Königstein im Taunus; Privatbesitz Antiquariat Nicolaus Rauch, Genf, Nr. 1953/5,11; Kreuzenstein bei Korneuburg (NÖ), Bibl. der Grafen Wilczek, Nr. 28091)
Schlägl, Stiftsbibliothek: Cpl. 93 (Kat.-Nr. 185)
Stockholm, Königliche Bibliothek: Cod. X 537, 3r-155r
Warschau, Nationalbibliothek: Cod. 8033 III, 122r–260r (online)
Wien, Österreichische Nationalbibliothek: Cod. 12645, 1ra-110ra
Druck Augsburg 1490: Anton Sorg (GW 7896, online, online), 2ra-112vb
Ausgaben Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein (Edition von Vorrede, I,24, II,13, II,21, IV,1)
Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 1, S. 3-9 (Edition von I,1, II,4, III,19, IV,9)
Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein (Edition der Vorrede, I,18, I,24, II,5, II,12, III,10, III,17, IV,6, IV,11)
Übersetzungen
Forschung Anon.: Cyrillus-fables in Ulrich von Pottenstein's version, "Das Buch der natürlichen Weisheit", in a Middle High German translation; Baptist-Hlawatsch, Gabriele: Ulrich von Pottenstein; Baptist-Hlawatsch, Gabriele/Bodemann, Ulrike: Ulrich von Pottenstein; Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein; Bodemann, Ulrike: Ulrich von Pottenstein, Cyrillusfabeln, deutsch; Einhorn, Jürgen Werinhard: Der Bilderschmuck der Handschriften und Drucke zu Ulrichs von Pottenstein 'Buch der Natürlichen Weisheit'; Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 2, S. 22-26, 153-156; Ernst, Peter: Ulrich von Pottenstein; Grubmüller, Klaus: Meister Esopus, S. 424; Günthart, Romy: Virtus est ratio; Knapp, Fritz Peter: Ulrich von Pottenstein; Menhardt, Hermann: Funde zu Ulrich von Pottenstein; Müller, Rolf: Die Cyrillischen Fabeln und ihre Verbreitung in der deutschen Literatur; Scharf, Georg: Die handschriftliche Überlieferung der deutschen Cyrillus-Fabeln des Ulrich von Pottenstein; Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein; Schmidtke, Dietrich: Ulrich von Pottenstein; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten; Zapf, Volker: Ulrich von Pottenstein

Der Text ist Teil der Textreihe Speculum sapientiae (Übertragungsreihe).

Inhalt

Vorrede[1]

Buch I: Nun heben wir vnser buch an vnd schreiben des ersten von dem laster der vnweisen torheit das der ersten angeltugent der weißheit widerwertige ist

I, 1: Lernen allzeit vnd in den letsten zeiten hab den größten fleiß weißeit ze leren. (vgl. Wissbegieriger Fuchs und Rabe (Erzählstoff))[2]
I, 2: Der mensch ist im selber gar zenichten on weißheit. (vgl. Adler und Sonne (Erzählstoff))[3]
I, 3: Ware weißheit ist die dye mit einfaltiger vnschuld gezieret ist. (vgl. Rabe, Fuchs und Affe (Erzählstoff))[4]
I, 4: Nütze die pesten ding mit weißheit. vnnd sihe vnnd merck mit ir alle ding nach der zeit vnd nach der stat vnd tuo alle ding mit maß. (vgl. Ameise und Grille (Erzählstoff))[5]
I, 5: Als lang vnd du totlich bist so bis allentthalben in wachen. (vgl. Scheintoter Fuchs und Rabe (Erzählstoff))[6]
I, 6: Sihe wo du deinen fuose hinsetzest. vnd zweiffel in gar sichern dingen. (vgl. Spinne und Fliege (Erzählstoff))[7]
I, 7: Mit sicher purd gee alzeit leidenlich. (vgl. Maus und Schnecke (Erzählstoff))[8]
I, 8: Den anckhen deyner hofnung hefft allein in die immerwerende ewige güter. (vgl. Wal und Schiffer (Erzählstoff))[9]
I, 9: Hab allein das ewige lieb das gerewet dych sicher nymmer. (vgl. Fuchs und Affe I (Erzählstoff))[10]
I, 10: Wo vil rates ist do ist auch vil heils. (vgl. Ameise und Fuchs (Erzählstoff))[11]
I, 11: Gedenck alle ding mit wolgedewtem eintruck en ee vnd du sy thuost. (vgl. Ochse und Schwein (Erzählstoff))[12]
I, 12: Gee in allen dingen mit schwären vnnd geordneten siten. (vgl. Pferd und Ochse (Erzählstoff))[13]
I, 13: Bis schnäll zuo hören. vnd träg zeglauben. (vgl. Fuchsmönch, Rabe und Hennen (Erzählstoff))[14]
I, 14: Hab lieb rüe des herczens. vnnd fleuhe den müssigang. (vgl. Ochse und Wolf I (Erzählstoff))[15]
I, 15: Rede wolgelerter vnd bis begirig zvo hören. (vgl. Rabe und Frosch (Erzählstoff))[16]
I, 16: Schrey nit vast vnd thuo doch vil. (vgl. Löwe, Esel und Wölfe (Erzählstoff))[17]
I, 17: Mässiges gelück das waltet grosses heiles. (vgl. Sonne und Merkur (Erzählstoff))[18]
I, 18: Verschmähe niemant vnnd erzaig yederman pilliche ere. (vgl. Löwe und Maus (Erzählstoff))[19]
I, 19: Hab menigklichen lieb. Hab lüczel geheyme. Bis menigklichem getrew. (vgl. Igel und Natter (Erzählstoff))[20]
I, 20: Thuo dein hercz in haubte nöten allein einem erwölten menschen alldo auff. (vgl. Rabe und Taube I (Erzählstoff))[21]
I, 21: Großmütige gedult vberwindet alles vbel. (vgl. Weizenkorn und Stein (Erzählstoff))[22]
I, 22: Bis allzeit genaigett zu barmhertzigkeit. (vgl. Bär und Taube (Erzählstoff))[23]
I, 23: Hast du niemant belaidet vor dem besorg dych allzeit. (vgl. Fuchs und Schlange (Erzählstoff))[24]
I, 24: Mit einem außerwölten gesellen soltu handlen oder geen. (vgl. Fuchs als Pilger (Erzählstoff))[25]
I, 25: Bis wolgeschickt in allen dingen. (vgl. Ohr, Natur und Auge (Erzählstoff))[26]
I, 26: Der höchsten vestigkeyt beystendigkeyt besteet dich in allen dingen. (vgl. Drei Steine (Erzählstoff))[27]
I, 27: Ein gutter leumunde grunet allzeit in den vier angeltugenten. (vgl. Lorbeer, Ölbaum, Lärche, Palme und Feigenbaum (Erzählstoff))[28]

Buch II: Also endet sich daz erste buch von der edelen weißheit. Vnd hebet sich an das ander buch von der andern angeltugent das ist die großmütigkeit wyder daz laster der hoffart

II, 1: Hie hebt sich an das ander buch vnnd saget von dem gut der demütigkeit wider daz vbel der hoffart. (vgl. Luft und Erde (Erzählstoff))[29]
II, 2: Dye geleichnuß istt wider die uberwertigen aufpläer. (vgl. Seele und Leib (Erzählstoff))[30]
II, 3: Dye gleichnuß istt wider die die grosser dinge wöllent wirdig sein. (vgl. Bock und Igel (Erzählstoff))[31]
II, 4: Die geleichnus ist wider die türstigen türrer. (vgl. Strauß und Henne (Erzählstoff))[32]
II, 5: Dise geleychnuß istt wider die künen. (vgl. Pferd und Maulesel (Erzählstoff))[33]
II, 6: Dyse geleichnuß ist wyder dye hoffertigen die sich got dez almächtigen geleichend. (vgl. Affe, Rabe, Schiffer und Fuchs (Erzählstoff))[34]
II, 7: Dyse geleichnuß ist wider die dye besunderlich für ander leüt wöllent gesehen werden und gesellschaft haben in übermuot. (vgl. Spatz und Biene (Erzählstoff))[35]
II, 8: Merck die geleichnuse ist wider die dye mainend sy seyen von in sellber und wöllend ir selbs sein. (vgl. Wille und Vernunft (Erzählstoff))[36]
II, 9: Ein geleichnuß dye ist wider dye die frei und ledig wöllen sein unnd keinen herrn habend. (vgl. Schaf und Hirsch (Erzählstoff))[37]
II, 10: Dyse geleichnuß ist wider die begir des herzschens. (vgl. Begierde und Verstand (Erzählstoff))[38]
II, 11: Dyse geleichnuß ist wider dye begir der wirdigkeyt. (vgl. Bär, Fuchs und Hirschkuh (Erzählstoff))[39]
II, 12: Dyse geleichnuß ist wider dye begier weltlicher höhe. (vgl. Wolke und Erde (Erzählstoff))[40]
II, 13: Dyse geleichnuß ist wider die die sich groß und hoch wegen wann sy hoch gesetzt seind. (vgl. Ameise, Nachtigall und Biene (Erzählstoff))[41]
II, 14: Ein geleichnuß wyder die dye die armen vermähent als bald von sy erhöcht werden. (vgl. Schilfrohr und Zuckerrohr (Erzählstoff))[42]
II, 15: Dyse geleichnuß ist wider die güffter die sich irer kunst und maysterschaft rümend und auch darvon geüdend. (vgl. Fuchs und Hahn (Erzählstoff))[43]
II, 16: Dyse geleichnuß ist wider die dye sich ires gespräches rümend. (vgl. Frosch und Aal (Erzählstoff))[44]
II, 17: Merck dise geleichnuse ist wider die dye sich irer freünde trösten der sy vil habend und tuont darauf übel. (vgl. Zwei Fische (Erzählstoff))[45]
II, 18: Dyse geleichnuß ist wider die die sich in hoffart rümend unnd sich trösten irer sterck. (vgl. Einhorn und Rabe (Erzählstoff))[46]
II, 19: Ein geleichnuß wyder die dye sich ires Adels rümendt. (vgl. Maulpferd und Maulesel (Erzählstoff))[47]
II, 20: Ein geleichnuß wyder dye dye sich ires reichtumbs rümend. (vgl. Affe und Fuchs I (Erzählstoff))[48]
II, 21: Ein geleichnuß wyder dye die erwirdige wöllend gesehen werden vor menigklichen. (vgl. Pfau und Igel (Erzählstoff))[49]
II, 22: Dyse geleichnuß ist wyder dye die in ruome wöllent gesehen werden und sich des freüent und seind doch nichssen an in selber. (vgl. Strauß und Rabe (Erzählstoff))[50]
II, 23: Dise geleichnuß istt wyder die die außwendig erscheynend on innwendiges wesen. (vgl. Dornbusch und Feigenbaum (Erzählstoff))[51]
II, 24: Die geleichnuß ist wider die dye außwendig erscheinend on innwendiges wesen. (vgl. Firmament und Saturn (Erzählstoff))[52]
II, 25: Ein geleichnuß wyder die dye sich rüment der gestalt ires flaisches. (vgl. Pfau und Rabe (Erzählstoff))[53]
II, 26: Ein geleichnuß wyder die dye sich irer klaren stymm rümend. (vgl. Rabe und Nachtigall (Erzählstoff))[54]
II, 27: Dyse geleichnuß ist wider dye die begern dz sy mit liebkosen vonn den andern gelobet werden. (vgl. Rabe und Fuchs I (Erzählstoff))[55]
II, 28: Dise geleichnuß istt wider die die sich selber lobend. (vgl. Hahn und Rabe (Erzählstoff))[56]
II, 29: Dise geleichnuß istt wider die neidigen. (vgl. Affe und Waldesel (Erzählstoff))[57]
II, 30: Dyse geleichnuß ist wider die dye die andern verunleümbden an iren eren. (vgl. Taube und Kotlache (Erzählstoff))[58]

Buch III: Hie hebet sich an das drit buoch In dem begriffen unnd gesaget wirtt von dez schantlichen laster der Geytigkeit daz do der gerechtigkeit wyder ist.

III, 1: Dyse erste geleychnuß des dritten buoches ist wyder die dye weltlicher reychtumbe begerend. (vgl. Rabe und Fuchs II (Erzählstoff))[59]
III, 2: Dise geleichnuß lert das die schedlich plind seind die irdische güter geitigklichen begeren. (vgl. Maulwurf und Natur (Erzählstoff))[60]
III, 3: Die geitigen wievyl die habend dennocht so seind sy notig und arm. (vgl. Krokodil und Vogel Scrophill (Erzählstoff))[61]
III, 4: Das ist wider die dei sich nit genügen lassen wiewol sy doch zuo vyl habend. (vgl. Mensch und Glück (Erzählstoff))[62]
III, 5: Vonn den üblen dye gemeinklichen kommen von überigem reychtumbe. (vgl. Fuchs und Affe II (Erzählstoff))[63]
III, 6: Das Ebenpild ist wider die dye reichtumbe wöllendt widerpringen darnach und sy verloren seind. (vgl. Rabe und Pfau (Erzählstoff))[64]
III, 7: Ein gleichnuß wyder die dye sich des sällige schäczen das sy des guotes reych seind. (vgl. Drache und Hyäne (Erzählstoff))[65]
III, 8: Von der sach warumb des groß laster der geytigkeit niemandt mag erfüllen noch auch ersatten. (vgl. Fuchs und Wiesel II (Erzählstoff))[66]
III, 9: Es ist pesser man bedürff denn das man zuo vil hab. (vgl. Affe und Fuchs II (Erzählstoff))[67]
III, 10: Welliches die waren reichtumb seind. (vgl. Jüngling am Goldberg (Erzählstoff))[68]
III, 11: Wo wyr reichtumbe suochen söllen. (vgl. Fuchs und Wiesel I (Erzählstoff))[69]
III, 12: Wyder die dye geren gabe nemend. (vgl. Affe und Spielmann (Erzählstoff))[70]
III, 13: Wyder die die dy Eylent reich zuo werden und sich des freüwend dz sy bald reich seind worden. (vgl. Kürbis und Palme (Erzählstoff))[71]
III, 14: Wider die sich freüent das sy des raubes soll seind. (vgl. Egel und Ameise (Erzählstoff))[72]
III, 15: Wider dye die arbeyt fliehend und wöllendtt des raubes pflegen. (vgl. Biene und Spinne (Erzählstoff))[73]
III, 16: Wider die die raubes fleissig seind daz sy sich mügend in hohem ruom erzaigen. (vgl. Ochse und Wolf II (Erzählstoff))[74]
III, 17: Dieb und rauber die werdend nick gefangen wann sy wänen gar sycher zesein. (vgl. Eule im Tageslicht (Erzählstoff))[75]
III, 18: Ein underschaid zwischen den geitigen unnd den freymütigen. (vgl. Spinne und Seidenwurm (Erzählstoff))[76]
III, 19: Ein freymütiger gibet on alle widergab alles das er gibet. (vgl. Erde und Luft (Erzählstoff))[77]
III, 20: Ein freymütiger verweyset niemandt seyn wolthat. Wann er wyl von niemand darumbe gerümet sein. (vgl. Mensch und Seidenwurm (Erzählstoff))[78]
III, 21: Ein freymütiger gybet allen den den er wol gegeben mag. (vgl. Erde und Himmel (Erzählstoff))[79]
III, 22: Ein freymütiger gybet größlichen. (vgl. Tag und Nacht (Erzählstoff))[80]
III, 23: Eines freymütigen wolthat sol ewig sein. (vgl. Donau und Meer (Erzählstoff))[81]
III, 24: Ein freymütiger istt schnäll zuo der gab und verzeühet nymmer nit. (vgl. Sonne und Finsternis (Erzählstoff))[82]
III, 25: Der freymütig gibt frölichen. (vgl. Adler und Phönix (Erzählstoff))[83]
III, 26: Wy der dye undancknämigkeyt. (vgl. Viper und ihre Jungen (Erzählstoff))[84]
III, 27: Des dancknemen eigenschafft. (vgl. Hund und Wolf I (Erzählstoff))[85]

Buch IV: Hie endet sich daz drite buoch Und hebet sich an das vierd buoch. das leret von dem laster der unmäßigkeit daz die mäsigkeit gancz widerwertige ist.

IV, 1: Die erst geleichnuß ist wider die die unrein ding lieb haben unnd sich des fleissend. (vgl. Katze und Schwein (Erzählstoff))[86]
IV, 2: Wider die schwachen lyebhaber unkeüscher wollust. (vgl. Schwein und Fuchs (Erzählstoff))[87]
IV, 3: Was übels wollußt pringendt unkeyschem leben. (vgl. Hund und Wolf II (Erzählstoff))[88]
IV, 4: Ein man sol mässige sein wievil er hat unnd sol dem fraß nit dienen. (vgl. Fuchs, Wiesel und Schwein (Erzählstoff))[89]
IV, 5: Wider die die den wein zuo lieb habend. (vgl. Biene und Weinmücke (Erzählstoff))[90]
IV, 6: Wyder dye liebhaber vester ding. (vgl. Wasser, Öl und Flamme (Erzählstoff))[91]
IV, 7: Wider die die schöne begerent der unkeüsche zuo steüer. (vgl. Kamel und Stiere (Erzählstoff))[92]
IV, 8: Dem iunckfräulichen stand zuo lobe. (vgl. Phönix und Natter (Erzählstoff))[93]
IV, 9: Den iunckfrauen zuo lobe. (vgl. Rose, Lilie und Feigenbaum (Erzählstoff))[94]
IV, 10: Wider dye liebhaber der unkeüsch. (vgl. Viper und Elefant (Erzählstoff))[95]
IV, 11: Wider die die unkeüsche pflegend allein von schwaches unlusts wegen. (vgl. Sperling und Turteltaube (Erzählstoff))[96]

Synopse der Überlieferung

Die Auswahl der transkribierten Versionen erfolgt auf Basis folgender Kriterien: Repräsentativität hinsichtlich des durch Bodemann erstellten Stemmas, Ergänzung durch dort nicht erfasste Neufunde und Erreichbarkeit eines Digitalisats.

Entsprechend ergibt sich folgende Empfehlung für die Anlage der Synopsen:

  • Druck (Augsburg: Anton Sorg 1490) - Repräsentativ für Redaktion Z (online)
  • München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 - Repräsentativ für Redaktion Y (online)
  • München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 - Repräsentativ für Redaktion X (online)
  • Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 - Sonderfassung, vgl. Bodemann, S. 134 (online)

Zusätzlich nach Möglichkeit (bei Bodemann nicht erfasst Textzeugen, deren Digitalisate einsehbar sind):

  • Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 (online)
  • London, British Library: MS Egerton 1121 (online)
  • München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 (online)
  • New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653 (online)

Bislang ist die Synopse erst exemplarisch angelegt. Eine Komplettierung wäre anzustreben.

I, 1: Lernen allzeit vnd in den letsten zeiten hab den größten fleiß weißeit ze leren. (vgl. Wissbegieriger Fuchs und Rabe (Erzählstoff))

Druck 1490[97] München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254, 1v-2r[98] Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459, 2r-3v[99] Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033, 123ra-124ra[100] London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602, 1vb-2va[101] New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653, 163ra-163vb [102]
Lernen allzeit und in den letsten zeite(n) hab de(n) groeszten fleisz weiszheit ze leren[103]·
Das ·i· Capitel
Die Fabel ist nicht ausgeführt. Leren allczeit Vn(d) in den leczt(e)n zeit(e)n hab den grözzten fleis weishait czu lernenn (et) c(etera)[104]

Des ersten sprichwörts gleichnüss ist die hör alzo cu/[105]

Anfangsfragment Leren allzeit vn(d) in den lesten zeiten hab [123rb] den großen fleiss weishait zu lernen

Dez ersten sprichwortes gleichnüss

<Überschrift 1121> Leren alczeit vnd in den(n) lesten czeytt(e)n hab denn grossen fleis weishait czelernen/ das merckch gar eben(n) von aynem(m) Raben vnd Fuchs vnd vo(n) czwai(e)n nackchunden(n) chindern(n) (et) c(etera) Des erst(e)n spruchwortz geleichnüsse ist dye

EIn alter fuchß[106] wz entzündet in begire mer zuo künden[107] der suochet eine(n) maister und leget seynem schwaeren leib ein schwaere purd auf eins wegfertigen[108] laufs· un(d) da er also lief mit schwaerer kra(n)ckheit sei(n)s alters aber doch mit schnaeller begir mer zuo künden/ Do kam dem listigen ein kündiger[109] rapp[110] engegen geflogen· Do gruoßt einer den andern als[111] yecklichem zymmlich wz· Do dz geschehen was/ da sprach d(er) fuchß in freüden· Waerlich es ist gottes will gewesen daz mir der so schnaell engegen kommen ist· Des[112] ich so lang begert hab· wenn ich hab dich fliegend in den hohen lüfften vnd kündenden vil heimlicher vn(d) verporgner ding mit fleiß gesuocht/ das du mich hungerigen vnd türstigen deiner ler meiner vnkunst[113] weyser machst Im antwurt der rapp vnnd sprach· Du alter meister manigfeltiger listigkeit wes begerstu zuo ki(n)den· Ich sag dir fürwar das dir nit anders vor ligt[114] dann das dei(n) sünde mitsampt dein falschen listen[115] ein end naemen· da wid(er) zu redt der fuchs als ein ju(n)ger[116]· Aber doch war er zu einez lerer vnd sprach· Mein pruod(er) nu(n) sag mir warumb spricht Salomo(n)· Ei(n) weyser so der hoert d(as) wirt noch weyser fürwar vmb anders nichs/ dann das der weißheit kein zal ist· Vnd darumb so muoß ma(n) allzeit lernen Vnd in der letsten zeite menschliches lebens den gru(n)d der weißheit begirlich erfragen wenn des weysen ende ist nit anders dann weißheit· Vnd daru(m)be so wir der ye naeher seyen So [3v] wir ye mit groesserm vn(d) schnaellerem saum natuerlicher begire lauffen[117] vn(d) gahen soelle(n) wie wir sy vmbfahen· Allso das sy mitt vns vnnd wir mit jr begraben werden/ Wann aller tugendt erwegen[118] ist natürlich an dem end am sterckosten das laß auch also erweysen· Wenn nu(n) scharfps sehen oder augen von alters wegen stumpf werden/ so wirt es naturlicher nach jnnwendiger vernunft scherpffer[119]/ wenn das ist pillich[120] so die vernunft d(as) verstaentnuß in der sel auf nymmet das wir dann groessern fleiß haben zuo lernen· wa(n)n die weil wir in dem leben seyen So beleyben wir nymmer in einem aynigen vnd dem selben stand[121] Darumb wenn wir nicht aufnemen[122] so nemen wyr ab/ denn werden wyr weiß in natürlichen vnd sitige(n) dingen Also wenn die sunn nit mer fürsich geet So trit sy wyder hindersich an die statt da sy vor gewesen ist· Vnd alsbalde der tag nymmer wechßt so nymet er ab· Also ist auch dez: wa(n)n menschlichs leben nymmer auf nymmet zehand so nymmet es ab vnd naiget sich zuo dem alter Darumb die weil du in dem leben arbeytest so leren allzeit vn(d) schaecz auch nymmer das du genuoge gelernet habest· On zweyfel du sihest wol das die nature keines vnser gelider hindersich nun fürsich[123] geordnet vn(d) geschicket hat vns zuo uebung vnd czuo lere das wir in tuge(n)thafte(r) wercken jcht hinder[124] vns geen Aber[125] das wir aufnemen vnd wachßsen mit taeglichem für vns geen[126] Wann die maisten synn als augen hend vnd fueß seind fürgeseczet[127] Damit endet der fuchs sein lere vnd schieden[128] von einander·

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AIn alter füchs was erczundt in pegier mer czukünnen// d(er) sücht ainen maister/ vnd legt seinen sweren leib an ain swäre pürd ains beguertigen lauffes auf Vnd do er alzo lief mit swerer krankch<a>it seins alters/ aber doch mit sneller pegier mer czu kunnen/ da cham dem listigen füchs ein kundiger rab entgegen geflogen/ da grüst ain(er) den andern als in jeden czimleich was/ Da sprach der fuchs in frewden Werleich es ist gotes will gewesen/ das mir so snell entgegen chömen ist/ des ich so lang pegert han/ Wann ich hab dich fliegunden/ in den hohen luften vnd künunden vil haimleiher in den hohen[129] vnd verpargen dingen mit [2r] vleis gesüchte/ das du mich hungrigen vnd dürstigen deiner lere meiner vnkünst weiser machest Im antwürt der rab vnd sprach Du alter maister manigueltiger listikait wes pegert du mer czukünnen Ich sag dir furbar/ das dir nicht andr(e)s noch vörleit/ den(n) das dein sunde mit sambt dein(en) valschen listen ein end nemen/ dawider redt der füchs als ein iunger/ aber doch er ward czu ainem lerer vnd sprach Mein pruder nü sag mir warumb spricht Salomon/ Ein weiser man so der höret weishait/ wirdt noch weiser/ fürbar vmb anders nicht/ denn das der weishait anczal ist/ Darumb alzo müs man allczeit lernen/ vnd in der leczten czeit menschleichs geslechts/ vn(d) ires lebens den grunt der weishait begierleicher erfragen wenn des weisen end ist nicht anders dann weishait/ Darumb so wir der ye neheter sein/ so wir ye grösseren vnd sneller(e)n saws natürleicher pegir lauffen/ vn(d) gahen schullen/ wie wir sie vmbuahen Alzo das sie mit vns vnd wir mit ir begraben werden/ wann aller tugenden erwegen/ ist natürleich an dem ende/ an dem sterkchisten/ des lass dich alzo beweisen/ Wann scharfs sechen der awgen vor alters wegen stumph wirdet/ So wirdt es natürleich nach in wendiger vernuft scherfer/ wann das ist pilleich so die vernuft der verstentnüss in der sele aufnimpt das wir dann grözz(te)n fleis czu lernen haben Wann die weil vnd wir in dem leben sein So peleiben wir ni(e)mer in ainer aynnu(n)g in kainerlay stund nach stand/ Darumb wann wir nicht aufnemen So nemen wir ab/ des werden wir weis in natürleichen vnd sichtigen dingen alzo Wenn die sunne nicht mer fürsich get/ So tritt sie wider hindersich an die stat da sie vör gewesen[130] ist/ vnd als pald/ niemer wechst So nimpt er ab Alzo ist auch[131] dem/ wenn menschleichs leben aufnimpt allczehant nimpt er ab vnd naiget sich czu dem alter darumb vnd die weil aribaittest/ So lerne allczeit vnd schäcz auch ni(e)mer das du gnug gelernet habest/ On czweiuel du siechst wol das die natur chains vnserr[132] glider hindersich nür fürsich geördent vnd geschiket hat vns czü übung vnd czu lere das wir in tugenthaften werhen mit abnemu(n)g icht hindersich geen Aber wir aufnemen vnd wachsen mit tegleichem für vns gen/ Wann die maisten sinne als augen hend vnd fuess sind für geseczt/ Damit endt der füchs sein lere vnd schieden von einander

der fuchs in fremden werleich es ist gottes wille gewesen das mir der so snell engegenn chomen ist des ich so lang begert han wann Ich hab dich fliegunden in den hochen Lufften vnd chuminden vil hain Leicher vnd verporgner dinge mit flezze fleizze gesuecht das dw mich hungrigen vnd durstigen deiner lere meiner vnchunst weyser machest Im anttvurt der rab vnd sprach dw alter maister manigvaltiger listichait wes begerest dw mer zw chimnen Ich sag dir furbar das dir nicht anders noch vorleit denn das deine sunde mit sampt deinen falschen listen ain ende nemen Da wider redt der fuchs als ein lunger Aber doch er wart zw ainem leraer vnd sprach mein pruder nu sag mir warumb spricht salomon Am weyser so der hoeret der wirdet er noch weyser furbar vmb anders nicht denn daß der weyshait an zall ist Darumb so mnezz ma(n) [2v] Alrzeyt lernen vnd in der lesten zeytt menschleiches lebens den grunt der weyshait begneleicher erfragen wenn des mensen ende ist nicht anders denn menshait vnd darumb so wie der ye nahenter sein so wir ye mit grösserm vnd snellern saws naturleicher begne Lauffen vnd sagen schullen wie wir sy vmbuahen Also das sy mit vns vnd wir mit ir begraben werdenn wann allervtugenden erwegen ist naturleych an dem ende an dem sterbchisten des las dich also weweysen wann scharffes scheim der augen von alters wegen timbchel wirdet so wirdet es naturleich nach in wendyger vernufft scherffer wann das ist pilleich so die vernünfft der verstenttnuesse in der sele auff wympt das wir den groessern fleizz zw lern haben wann die weil vnd wir in dem leben sein so beleiben wir wymmer in ainem ewigen stannd und dem selbigen stande Darumb wann wir nicht auf nemen so nemen wir ab [3r] des werden wir weyse in naturleichen vnd sichtigen dingen Also wenn die sim nicht mer fur sich gett so tritt sy wider hindersich an die srat do sy vor gewesen ist vnd als pald der tag ne mer waechst so nympt er ab Also ist auch dem wenn menschleiches leben nemer auf nympt Alirchant nympt es ab vnd naigt sich zw dem alter Darumb die weil vnd du ni dem lebn arbaittest so lerne alrzeyt vnd schaerz auch nymmer das du genug gelernet habst An zweyuel din stechst wol daz die natur chaines vnser gelider hinder sich nuer fursich geordent vnd geschicket hat vns zw vbung vnd zw lere das wir ni tugenthafften werchen mit abnemen icht hinder vns geenn Aber das wir auf nemen vnd wachsen mit taegleichen fur vns geenn wen die maisten vnser synne als augen hendt vnd fuezze sind fur geserzet damit endet der fuchs sein lere vnd schieden von [3v] einander der mensch ist im selber gar zu nichte an weyshait

Ayn alter fuchs was enzindet[133] in begier mer czu chünen der sucht ainen maister vnd leget seinem swären leib ein swärere purde aines weguertigen lawfs· auff und da er also lieff mit swärer ckranckheit/ seines alters aber doch mit sneller begier mer chu(n)nen Da cham dem listige(n) ein ckündiger Rab entgege(n) geflogen da grüsset ainer den ander(e)n als In peden zimleich was· da das nu geschehen was Da sprach der Fuchs in frewden werleich es ist/ der gotes will geweßen das nuer der so snell entgegen chomen ist/ des ich so lang begert han wann ich hab dich flige(n)de(n)· inn den hochen lüften vnchunnenden vil haimleich vnd verporgner dinge mit vleiss gesucht/ das du mich hungrigen vnd dürstigen deiner lere meiner vnchu(n)st weiser machest/ Im antwurt der Rab vn(d) sprach [123va] Du alter maister manigveltiger listichait wes begerstu mer ze chunnen· Ich sag· dier furwar das dir nicht/ anders doch vorleit/ Wenn das dein sünd mit sampt deinen falschen listen ein ende nemen Da wider redet der fuchs als ein Junger ab(er) doch er wardt· ze eine(m) ler(er) vnd sprach/ mein pruder nu sage mier warumb sprichet Salomon Ain weiser so der höret/ der wirdet/ noch weiser für war vmb annders nicht/ wen(n) das der weishait/ kain zal ist/ darumb so mus ma(n) allzeit lernen Vnd Inn der leste(n) zeit mentschleiches lebens den grunt der weishait/ begierleicher fragen wen(n) des we\i/sen ende ist nicht anders wenn weishait/ vn(d)· darumb so wir der ye näh(er) sein so wir ye mit grösser(e)m vnd sneller(e)m sawss naturleicher begier lawffen vnd jahen schüllen wie wir sei vmbrahen also das sie mit/ uns vnd wir mit Ir begraben werden wann aller tugenden erwegen ist naturleich an [123vb] dem ennde am sterckesten Des las dich also beweisen Wenn scharffes sehen der awgen von alters wegen stumpff wirdet/ so wirdet/ es natürleich nach· Inwendiger vernuft scherffer· Wann das ist pilleich so die vernunft der v(er)stantniz in der sele aufnympt/ das wir danne grossern vleiss zu lernen haben Wann dieweil vnd wir Inn dem leben sein so peleiben wir nymmer in ainem ainige(n) vnd dem selbigen stannde Darumb wenne wir nicht aufnemen so nemen wir ab des werden wir weise· in naturleichen vnd sichtigen dingen also Wenn die sunne nicht mer fur sich geet/ so drittet sie wid(er) hinder sich an die stat do sie vor gewesen ist Vnd alspald der tag nymmer wechset/ so nymet er ab Also ist auch dem Wenn me(n)tschleiches leben nym(m)er auffnympt/ alzuhant nymet es ab vnd naiget sich Zu dem alter Darumb die weil vnd du in dem leben [124ra] arbaitest/ so leren alzeit/ vnd schecz auch nymmer das du genug gelernt habst/ In zweifel du siehest wol das die natur chaines vnser glieder hinder sich newr für sich geordent/ vnd geschicket· hat/ vns zu übung vnd zu lere das wir· In tugenthaften werche(n) mit abnemmen icht· Hinder uns gen aber das wir aufnemen vnd wachsen mit/ tägleichen für uns geen wa(nn) die maisten vnser synne · als augen hennde vnd füsse sind für geseczet/ da mit/ endet der fuchs sein lere vnd schiede(n)· voneinader Der mentsch ist im selber gar zu nichte an weishait·

[2ra] Ein alter füchs was enczundet in begier mer czechüe(n)nen der suchet aynen mayster vnd leget seynem swaeren leib ain swaere purd ains weguertigen lauffs auff vnd do er also lieff mit swarer chranckhait seyns alters Aber doch mit sneller begier mer zekü(n)nen[134] do cham dem listigen ain Kündiger Rab engegen geflogen Do grüst ayner den ander(e)n als in pay den czymleich was da das nun geschehen was do sprach der fuchss in frewd(e)n Warleich es ist der gots will gewesen(n) das mir der so snell entgegen chomen ist des ich so lang begehrt hab Wann ich hab dich fliegunden in den hoch(e)n lufft(e)n vnd künund(e)n vil haimlicher vnd verporgner ding mit vleis gesücht das du mich hungrigen vnd durstigen deyner ler meyner vnkünst weiser magst Im antwürt der Rab vnd sprach du alter maister maniguaeltiger listichait wes begerstu mer zekünnen(n) Ich sag dir vorwar das dir nit anders noch vorleyt wann das dein sündt mit sampt deinen valsch(e)n listen ain enndt nemen(n) Da wider rett der fuchss als ain junger Aber doch ward er cze aynem lerer vnd sprach mein prüder Nun sag mir warumb spricht Salomon ain weyser So der hört der wirt noch weisser verwar umb anders nicht Wann das der weishait chain zall ist Warumb so müs man allczait lernen vnd in[135] der lesten czeytt menschleichs lebens den grundt der weishait begirleich [2rb] erfragen wann des weisen end ist nit anders dann weishait vnd darumb so wir der ye nächer seyn So wir so wirs je mit grössern vnd sneller(e)n saüs nattürleicher begier lauffen vnd jag(e)n schüllen wie wir sie vmbrachen also das sy mit vns vnd wir mit ir begraben werden Wann aller tugenden erweg(e)n ist natürleich an dem End am sterckist(e)n Des lass dich also beweisen Wann scharffes sehen der aug(e)n d(es) von alters weg(e)n stumph wirt So wirt es nat(ur)leich nach inwendiger vernüfft Scherffer Wann das ist pilleich So die vernufft der verstentnüs inder sel auff nympt das wir dann groesser(e)n vleiss zuleren haben Wann die weil vnd wir in dem leben sind So beleib(e)n wir nym(m)er in aynem ainigem vnd dem selbigen stanndt Darumb wenn wir nicht auffnemen so nemen wir ab des werden wir weis in(n) Natürleichen dingen Also wann die Sunn Nicht mer fürsich get So tritt sey weider hindersich an die Stat do sey vor gewesen ist vnd als pald der tag nym(mer) wechst So nympt er ab Also ist auch dem wann menschliches leben nymmer auff nymbt allczuhannt nympt es ab vnd naygt sich czu dem alter Darumb die weil du in dem leben arbaittest So lern(e) allczeytt vnd schacz auch nym(m)er das du genüg gelernt habest An czweiual du siechst wol das die nat(ur) chains vnsern gelidern(n) hinder sich Nur fürsich geordent vnd geschickt hat vns czeübung vnd czuler Das wir In[136] tugenthafftigen werchen mit abnemen(n) [3va] icht hinder vns geen aber das wir aus nemen vnd wachsen[137] mit taegleichen für vns gen Wann die maisten vnser synn als augen hend vnd füss sind für geseczt [138]

[2ra] Eyn alter füechss was enczündet in begier mer Ze künnen[139] der suechte ein maister vnd legte seine(n) swer(e)n leib an ein swer(e) purd eins weg(e)nuertig(e)n lauffs auff vnd do er [2rb] also lieff mit swärer Krancheit seins alters aber doch mit sneller begier mer Ze künnen do cham dem listig(e)n füechs ein kündige(r) rab enkeg(e)n geflogen da grüesste ain(er) den ander(e)n als in yed(e)n czimleich was do das Nü gescheh(e)n was Do sprach der fuechs in frewd(e)n Werlich es ist gotz wil gewesen das mir der so snel enkeg(e)n chomen ist das ich so lang pegert han Wan ich dich fliegund(e)n in den höhen lufften vnd kundend(e)n vil haimlich(e)r in den höh(e)n vnd verporg(e)n dingen mit fleiss gesuchte das du mich hungrig(e)n und dürsstig(e)n dein(er) ler meiner vnchunst weyser machest Im antwurt der Rab vnd sprach Du alter maister manigualtig(e)r listicheytt Wes begerstu mer Ze künnen Ich sag dir fur war das dir nicht anders nach vor ligt [2va] dan das dem sünde mit dem falsch ein end nemen Da wider redte der fuchs als ein Junger aber doch er wart vnd sprach Mein pruder sag mir Warumb spricht Salomon ein weyser man so erhörtt weishait wirdt er noch weyß für war vmb anders nicht dan das der weishait an zal ist Darumb also muess man allczeit lernen vnd in der leczten zeit menschleichs geslechcz vnd irs leb(e)ns der grunt der weishait begierleich(en) erfrag(e)n wan des weys(e)n end ist nicht anders dan weyshait vnd darumb so wir der ye nehender sein So wie ye grösser(e)n vnd snellern saws naturleichen begier lauff(e)n vnd gah(e)n süllen wie wir vmbuah(e)n also das sy mit vns vnd wir mit ir begrab(e)n werd(e)n Wan(n) aller tugent erweg(e)n ist natürlich an dem end an dem stercksten des las dich also webeis(e)n Wan scharffes seh(e)n der aug(e)n von von alters weg(e)n tünkel wirt So wirt es natürlich noch in wenig(e)r vernufft scherffer Wan das ist pilleich So die vernufft der verstentnütcz in der sel auff nembt das wir dem grösser(e)n fleiss Ze lernen hab(e)n wand die weil vnd wir in dem leb(e)n sein So peleib(e)n wir nym(mer) in ainer aynung in chamerlay stund noh weil Darumb noch wir [2vb] nicht auf nemen So nemen wir ab des w(er)den wir weyser an naturlich(e)n vnd sichtig(e)n ding(e)n also wen dy sünn nicht mer für sich get So trit sy wider hinder sich an die stat da sy vor gewesen ist Vnd also pald sy nym(er) wechst so nymbt sy ab Also ist auch dem wenn menschleichs leb(e)n auff nymbt alzehant nymbt er ab vnd naigt Zu dem alter Darumb vnd die weil du in dem leb(e)n arbeitest so lerne allzeit vnd schecz auch nym(er) das dw genüg gelernt habst On czweiuel dw sichst wol das die natur chains vns(er) glider hinder sich Nür für sich geordent vnd geschicht hat vnd Zw übung vnd Zu bere das wir in tugendhafften werchen wirt abnemen icht hinder sich gen Aber wir schüll(e)n auff nemen mit gut(e)n werch(e)n vnd reglich für vns nergen. Wan die maystn synne Als aug(e)n hend vnd füess. sind für geseczt Da mit endet der fuchs sein lere vnd schied(e)n von ein ander Der mensch ist im gar ze nichte an weyshait

I, 5: Als lang vnd du totlich bist so bis allentthalben in wachen. (vgl. Scheintoter Fuchs und Rabe (Erzählstoff))

Druck 1490 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653

I, 9: Hab allein das ewige lieb das gerewet dych sicher nymmer. (vgl. Fuchs und Affe I (Erzählstoff))

Druck 1490 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653

I, 27: Ein gutter leumunde grunet allzeit in den vier angeltugenten. (vgl. Lorbeer, Ölbaum, Lärche, Palme und Feigenbaum (Erzählstoff))

Druck 1490 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653

II, 9: Ein geleichnuß dye ist wider dye die frei und ledig wöllen sein unnd keinen herrn habend. (vgl. Schaf und Hirsch (Erzählstoff))

Druck 1490 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653

II, 12: Dyse geleichnuß ist wider dye begier weltlicher höhe. (vgl. Wolke und Erde (Erzählstoff)

Druck 1490 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653

II, 13: Dyse geleichnuß ist wider die die sich groß und hoch wegen wann sy hoch gesetzt seind. (vgl. Ameise, Nachtigall und Biene (Erzählstoff))

Druck 1490 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653
In sumerlicher hayter da einer amayssen neüliche(n) flügel gewachssen ware(n)/Do erhub sie sy sich/ un(d) floge auf (?) irem irrdische(n) hause in de(r) klaren luft und kam in ein paum gefloge(n) den der may mit grünem laub allenthalb beklaidet het/ in deß(r?) saß(?) ein nachtigal der stymm erklange in sübsem (?) gedöne der amayssen in ire oren(?)·Der sprach sy also zu (ihr)·W(a)z pistu· Srach die nacht(i)gal· ich bin ein kleines waldvogelin· und freü mich hie des klaren liechtes under dem grüne(n)obdach in des gemachsamen frides Darnach sahe dei amaiß ein kleyne pynen umbfliegen/die fragt sy wo sy hin wölt/ do sprach dye pyn·Ich fleüg von einer plüme(n) zu(ü?) d(er) andern·un(d) klaub mein speise des süssen höniges zesame(n)·do das die amayß hort/do wagte aich sy die herrschaft(?)der flügel gar groß mit grossen freude(n) un(d) danckt d(er) gar dantknämklich (?)·und sprach mit freye(m) müt Edle natur ich danck dir d(a)z du mich von irrdischer wonu(n)g (?) un(d) vinsternuß von grossem fleyse wir ich zesammen klaub und vo(n) schwärer arbeit des eintrages meiner krancken speiß in meyn armes heüßlin gefreyet und erlediget hast·und hast auch mych in der gesellschaft pracht dye im klares tages liecht in wunnsamer rü des lufts und in hohe(n) freüden ir zeit vertreiben·unnd den der süß hönigsaum zü speiß ist geaignot· Do nun die amayse der natur also danckt un(d) auch ir die wonunge in dem lufttüber alle maß vil luftes in dem herzen pracht·Yedoch trat sy nit von irer alten maisterschaft· wa(n)n der heten(?) sy neü flügel mit gancz (?) und gar beraubt·darübe(r?) so bat auch sy die pynen das sy ir zu erkennen gäb ob in den hohen lüften in wunsamer zier der plüenden äst und in hönigsüsser speiß icht schedlich strick v(er)porgen (?) legen·do sprach die pyne·Ich sag dyr fürwar·Du gewynnest mangen widerteyl vo(n) oben herab versert dich schauriges ungewitter zü beyden seytten begreiffen dich groß un(d) kreftige wind/ zü zeiten gar kümerlich (?)kelten und zu zeiten tötlich hicz/da vindestu grymige klau der freyen vögel die raubes lebe(n) Da vindestu strick darinne(n) du verhefftett (?) wirst/do werde(n) dyr heymliche necz gezogen un(d) fürgestelt·und möchtest auch wed(er)? oben noch niden deinen fuß nymermer in Sicherheit gesecze(n)·do sprach die amaiß mit wiederred Den yeczgenannten dingen de(n) kan und mage ich akzemal wol mit fürsichtiger maisterschafftt wol entrynnen·Nun füget sich darnach in schnäller kürcz d(a)z (?tyronisches Zeichen) wolgeziert summer i hohe(n) freüden mit schnällem füße ein ende nam·und da (? tyronisches Zeichen?????????) hönigsüssen speise und wolversicherte(n)? rü entgegen lief gar manige pittere pitterkeit·Des ersten des scharpffen wintter hämmisch anblicke(n) yeczunder mit wildem ungewitter/yeczu(n)der mit ungefüge(n) wi(n)den ? mit grossem frost/aufwendiklich mit hunger und durstt inweniklichen unnd mit manigerley scheüczlichem ungeuert damit die jämerig amaiß i(n) irer neüen vogelweiß genötet unnd gequellet ward das sy hinwid(er) (? tyronisches Zeichen) müßt trachten vonn dannen sy kommen was·
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III, 23: Eines freymütigen wolthat sol ewig sein. (vgl. Donau und Meer (Erzählstoff))

Druck 1490 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653

III, 25: Der freymütig gibt frölichen· (vgl. Adler und Phönix (Erzählstoff))

Druck 1490[140] München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653
Der freymuotig gibt froelichen·

Das ·xxv· Capitel·

AIn Adler[141] der flog in hoher hoehe vnd sahe gar scherpflichen[142] vndersich wie er schnaell mocht erblicken einen raub der seinez adel geaignot waer· Do sahe er tiefe zuo tal vnd erblicket den schoenen vogel der Fenix genennt ist Der saß froelich in feüres gluott· In der er sich froelich natürliche() wolt verneüen· da ließ er sich geschwinde mit dem fluge vndersich· vnd kam zuo jm vnd sprach mit cluoger frage· Sage mir des bit jch dich Leidest nit schmercze(n) in dem feür· Do sprach d(er) Fenix Ich frage dich nun Sag mir ee[143] Pistu jcht freüdenreich in deym geiaid[144]· Do sprach der edel adler Ich mage des nit verschweige(n) wenn jch jage so pflige jch ganczer freüden· Darnach sprache d(er) Fenix zuo dez aren· Fürwar alls du begirige pist in geytigkeytt wann du den Raub mit freyez fluge erjagest· Also bin auch jch Fenix frey· vnd auch darzuo milte/ wann jch mich sol gancz geben in das feüer· Fürwar do ist kein kleiner freüd wo man mit freyer muetikeit leib vnd guotte außgibet wann man da mag in freüden leben da man mit freyer muetikeit mage zucke(n) vnd auch rauben/ wann ein yecklichs freies werck das tugentlich geschyhet/ dez volget nach lustlicher luste· Darumb mein allerliebster Are· Ich sag dir das jch leid keynen schmerczen in dem prynnenden[145] feüer/ wann lust ist mir nit teüer· Seider jch der nun anderwayd geborn wird vnnd verneüet daz pringet mir als großsen lust als verr vnnd jch mych gancz vnnd gar frey willkurlichen in das prynnend feüer setz Nun sage mir du edler Are Hastu nie gemercket wie die natur der bitterkeyt dye czuo dem tode würcket so ein weib gepern sol vo(n) rechter lieb wegen die sy darzuo noettet das sy den schmerczen gar klein wiget des sy doch on zweyfel muoß empfinden Seyt sy doch des keinen zweyfel hat [95r] oder sy gepaer von jrem leib ein me(n)schlich pild das jr müg geleychen wie groeßlich die nun leidt so mag es doch on lust nit seyn seyd hofnung jres geleiches sy troestet mit gedancken· Auch soltest du pillich wissen das die natur an keiner stat on lust freireiches muots jr woltat tuot außteylen/ wann jr freyperliche krafft die gibt dez marck das leben vn(d) all jr gab die gibt sy mit senfter woltat· Dz hercz das wirtt mit hoher freüd begossen vnd d(er) magen sein de wunge auß jm gibet so hat er lust in freüden/ wan(n) ei(n) jeckliche freye gab die geschihet mit wunnsamkeit des herczen/ Seyd jr gab nit and()s istt dann merunge freyer tugent· Wo aber man ein tugent mit d(em) andern sol volko(m)men machen das mag mit and(er)s nichs gesein es werde() dan(n) die tugent wol besessen· darwider mage man das versteen/ wenn ein man der des muots vnfrey ist das goldt vnd auch das silber in laymes weiß verhefftt do mage kein zweifel nit gesei(t)· od(er) es muoß zuom letsten sichselbs damit fliessen/ wann wer dz schwache gold außwendiklich vnfreymuetiklich besiczt so ist er auch jnwendiklich aller tugent beraubet· Vnd so er nun gegeben hat so hebt er an zuo trauren daz kommet dauon das er sein gab nicht freymuetiklichen gegeben hat Raubt er des freüet er sich/ vnd pringet jm lust· vnd waist der plind rauber nicht das er es alles mit widergeben gar vnuerdeütes zuo dem jüngsten wid(er) seinen willen muoß verlieren· nu(r) was hat der wieuil er hat der sich selber in tugenten nit besiczet Wann alle ding die endend sich wann die person sich endet· Darumb so sage jch fürware vnnd mage sein nicht geliegen wer d(er) schwachen geytikeyt zuo willen knechtlich dienet der mage mitt rechtem rechten keines freymuetigen herr gesein· Seyd in dz laster vestiklichen gefangen vnd verstricket hat Darumb so teil mit wille(n) auß Bis milt gib freüdenreycher So will jch des dein selbscholl sein das du mitsampt der tugent alles guot besiczest in der hoechsten sicherheit in der du ewigklichen bist gefreyet· Do des der edel Adler geleret was/ do ward er aber freyer vnd schwange sich wyder in die hohen lüfft·

IV, 5: Wider die die den wein zuo lieb habend. (vgl. Biene und Weinmücke (Erzählstoff))

Druck 1490[146] München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340 München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 254 Berlin, Staatsbibliothek, Mgf 459 Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 London, British Library: MS Egerton 1121 (im Moment offline) München, Staatsbibliothek: Cgm 9602 New Haven (Conn.), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library: MS 653
Wider die die den wei(n) zuo lieb habend·

Das ·v· Capitel

EIn Muck die vant ein kleyne Bynen die zohe vnd saugt den suessen hoenige tropffen auß den pluomen die der may geziert het Dye fraget was sy taet vnd wz sy suochet mit ganczem fleiß hin vnd her in der wilden wueßte[147]· da sprach die Byn mit tugentliche(n) worten· Mich dürstet vast vnd[148] trunck auch gern den suessen tra(n)cke des hoeniges/ den klaube jch mit ganczem fleiß zesamen auß dem safft der pluomen der darjnn verborgen liget· do[149] das die mucke/[150] erhort des lachet sy vnd sprach gar spotlich zuo der Bynen Der maister aristotiles hat wol geschriben in seym buoch d(er) maysterlichen fragen da spricht er offenlich· Das alle die die suesser di(n)ge begern vnd sy lustlich liebhaben der synn nit weiß vn(d) thorn seind· Nun hab jch ee gewaenet[151] du seyest der weyßheyt kluoges kind· Seyd dich dein weisel vn(d) dein Künig der doch dein weyser laitter ist allenthalben schon laytet vnd auch fueret· Vnd dye maisterliche natur mitt rechter kunst dich zieret vnd beklaydet Als aber jch gesehen hab so istt dein kunßt vil kleiner dann jch von dir gewaent hab· Wann[152] du hast noch nie erkennt was hoenige sej des leiplich suessikeit in früchten vnd in pluomen fich heymlich kan verpergen/ Darein es auß den wutczen verporgenlychen nach würken d(er) natur scho(en) troepflet vnnd auch fleüßt· Yedoch seyt mich mein treüe leret das jch deins schwaeren dienstes ein treües mitleiden mit dir habe darumb so kumm vnd fleüg mit mir so main jch dich zefueren in ein hauß da vindestu ein stat die vol des hoenig suessen ist das du da suochest daz ist da bey eina(n)der des magst du dich on grosse mue nach allem lust nieten[153]· Nun sage mir wes pist du den lange(n) tage in durstes not der dich tuot schwaerliche(r) phrengen· Du fleügest vmb on alle rue vonn eyner dürren pluomen zuo der anderen Volgest du mir nach So wyß fürwar· Ich fuorte dych zuo einez fluß/ darauß ein schoener mynnreicher prunn fleüsset der ist vol aller guotter suessigkeyt· Die pyne gelaubet vn(d) volget nach/ do [104r] floge die muck da sy ein vollen keler vand mit außerwoelte(m) wei(n) Do schrey sy auf in freüden das ist ein wolrieche(n)der geschmack· auß dem daz leben fleüßt genuog samikeit[154] der genade(n)· Suessikeyt der freüden· Erczney (?) salb gar kreftige ist das hoenig ist so wu(n)dersam das es niemant kan verschreiben· Wann sein kraft dye heylet das hercz vnd kreftigett ganczen leichnam· Es ist ein balsamreicher zaeher der mennschliches wesen sterckett vnnd linde[155] haylet· Es ist der aller reyneßtt tag[156] mit dem got gelobet vnnd geeret wirt vnd menschlich hercze erfreüet· Darumb du dürstiges vaß trinck dir genuoge wie vil du wilt des hastu guot statt· Trinck dir genuog on alle maß vnd ruoe mit lust in freüden· Do tranck die Byn nach jrer art in rechter maß wiewol sy in dem keler wz vnnd het gewalt d(er) schlüssel· Als bald die Byn getruncken het da nam sy war des ryechens vnd der kreft die von dez wein außdrungen vnd sprach· mit guoten sitten wann weißheite wz jr angeborn· Fürwar jch hab das la(en)gest gehoert wie wol jchß nie versuocht noch bewaeret hah dz liebhaber des weins des allzeit vol vnd truncken seynd wann das muoß sich an in on note verlauffen/ seyt sein rieche(r) vn(d) sein geschmack so creftig seynd· das sy dz haubt toebige vn(d) würfige[157] machen wie moechten dann die synnige sein die in on maße liebhaben vnd in sich füllen· daru(m)b du fayge muck seyt du alle zeit des weins vol bist so muoßt du auch am maisten allzeit vol sein· dauo(n) so folget dir dz nach/ das die lautern (?) v(er)nunft die an dir sollt leüchten vnd klaerliche() entzünt sein gancz v(er)tempfft istt vnd muoß davon[158] erlaeschen· waistu warumb das ist so sag mir es· du soeltest pillich wissen wye du von verruckte(m) wein geporn bist/ daru(m)b so redestu von wein Auch kannstu nit anders singen dann wie man Martin v(o)n Othmaren mit koepffen vnd flasche(n) mit zübern vnd mit laegeln lobe(n) soel in geylem muott· Waistu des nit so bist des vnweiß wiewol dem mund ein suesses hoenige ist so ist er doch de(in) haubt ei(ne) pittere gall· Er schmeckt in d(en) nasen vn(d) lauft darjnn mit kreften auf· ab er in dem bauch prynnet er vnd zündet an mit kreften· Er v(er)muet gancz die synn dz ma(n) sy nit auf gewynnen mage· kraft vn(d) machte sch()edt er/ v(er)stentnuß betreüget er/ die v(er)nunft plendet er vn(d) stoeret sy mit gewalt/ das gemuete beraubet er/ das sehen machet [104v] Er vinster/ das geaeder mag nitt sicher sein er künd es zügig machen vnd kreftigklichen zerpraechen· Er kane auch machen das die zung muoß stamlen in de(m) mu(n)de/ den mund den seczt er in scha(n)den macht er vnlustige mit sayfer vnd mit spayhel· Den hende(n) macht er zitters vil das wirt taegelich bewaert· Die prust macht er aufgeplaet als ob sy wassersichtige sey· Vnd das der poeßten eins ist zuo vnkeüsch ueber er alle zeit als vns die geschrift an maniger stat offenlich außzaigt· er reüttet auß mit seiner kraft die kraft früchtiges geperens· vnd bringet auch menschliche(n) ganck in sichtiges vngefert· Er wuestet alles das er vindt das lobs mage wirdige sein an einem me(n)schen wer der ist der sich sein vnder zeühet als verr bis das er in als schwach vn(d) gar zenichten mach Das niendert mag erfunde(n) wer den an allem seym leib ein statt die ganczes gesundes pflege sy sej dann hart verwunt nach de(n) leib vnd nach der sel· Wann tranckheit[159] als man wol waißt ist eines der aller schwaeresten laster· damit der mensch v(er)wundt wirt vom wirff lock bis zuo den solen[160] Bistu des noch nie gewesen daz der aller erst me(n)sch der am erste(n) wein erfand da er in trancke so schwaerlich dauon truncke(n) warde das er zuo geschwindem schlafe kam In dem er emploeßt warde seiner scham von seinen aige(n) kindern/ daz loestret in vn(d) ward damit verspotet/ das was d(er) heilige Noe/ da den der wein vergiftet het/ da ward auch er verspotet von seinen aigen sünen· Bey was geschahe dez fru(m)men Loth da den der wein gar giftiklichen gefelt het/ da empfande auch er sein selbs nit· vnd begienge ain laster groß mit seinen toechtern· Amon ward in trunckenheytt mit dem schwert seines pruoders gefelt· ?olofernes der ein heldt der manheit was· vnd mit dem schwret[161] sich woeret der ward vo(n) eines weybes hand on alle schwert in trunckenheit gefelt Vn(d) mit seiner aigen woer seins haubtes beraubt· O wein das du so sueß pist vn(d) pist doch ein gemeyne gifft· Ist das nit ein wid(er)parte[162] die du auf erde(n) würckest dye dich liebhaben die hasseßtu· die dich hassend die hastu lieb· dye dich nüczend die toetest du· Dye dich nicht nüczen die erzündest du· Die dich meyden den hilfest du· Die dir nachuolgen die aechtest du· Darmit lyeß dye Byne von der rede· vnd floge gar sittlichen wider von dannen in Ire wonunge·

IV, 9: Den iunckfrauen zuo lobe. (vgl. Rose, Lilie und Feigenbaum (Erzählstoff))

Druck 1490 Berlin, Staatsbibliothek, Ms. germ. 459, f. 254v-257r Herzogenburg, Augustiner-Chorherrenstift,

MS 369, f. 147v-149r

München Staatsbibliothek, Cgm 340,

f. 124vb-126ra

München, Staatsbibliothek, Cgm 584,

f. 136vb-137rb

Warschau, Nationalbibliothek, Cod. 8033 III,

f. 256va–257vb

München, Staatsbibliothek, Cgm 254,

f. 76r-77r

Den iunckfrauen zuo lobe· Das ·ix· Capitel Capitulum Nonum den Junkchfrawn zu lobe Cap(itulum) viiii den Junkchfrawen zu lobe Dis Newnt Capit(e)l sagt den Junkchfrawn zu lobe Cap(itulum) viiij Den Junckfraw(en) (?) zu lobe Das ix capitel ist den iunkchfrawn zu lobe

EIn Rosen und auch ein Gilgen dye wuochssen miteina(n)der bey einem feygenbaum· und do der selb feygenbaum ir schoengeferbte pletter die jrer farbe gar lustige warend und süssen taw miltiklich außgusse(n) mit wolriechendem schmack in die weytte außpraitet· Nu(n) waren doch die rosen un(d) auch die gilgen die sellben zeit außwendiklich jres scheines und jrer plue genczlich un(d) gar beraubt und gruonten beide(n)halben dannocht allein zuo jren summerfrüchten als sy die frau die frey natur kund maysteren und layten· Darnach ward der feyge(n)baum neydiklich erwegt und sprach in hohem muot d(er) Rosen und der gilgen zuo· Sagt mir des bit jch eüch wo seind eür su(m)mer früchtt/ wo sihet man eüer fruchtigs gepern nach so plueenreicher zeit des freüde(n)reiche(n) maien die sich bis her v(er)lauffen hatt wz mag so eitel und so gar vernichtet sein als so sich plu(e) erzayget der doch kei(n) frucht nachvolget/ wa(n)n die natur aller weyßheit maisterin v(er)pindt mit fleyß die frucht in d(er) pluome(n)/ daru(m)be so wirt die mayenreich plue vil ee gesehen und gepüret· Und darnach erst dye frücht verstuonden so gar schnaell das dye straff gefaerlich waz· Un(d) das auch sy entspra(n)g und wuochs auß nediger wurczen· Do sprachen sy züchtiklich…

AIn rass und auch ain lilig lilig die wuechsen mit einander pey ainem veygenpawm und do der selbig veygenpawm sein schön geuwerbte pletter die irer varbe gar lustig waren vnd suezzenn taw gar miltikchleich ausgussen mit wol riechundem smakchee in die weytt auspraittet nu waren doch die razz und auch die lilig die selb(e)n czeyt außwendikchlich jres scheines [255r] und jrer blüde genczleich und gar beraubet und gruentten baidenthalb dannoch alein zu iren sumer fruchten Als sy die fraw die freye natur chund maistern und auch Laitten Darnach so ward der veygenpawm gar neydikchleich erwegt und sprach in hohem muete der Rasen und der Liligen zw Sagt mir des pit ich ewch wo sind ewer sumer fruchte wa sicht man ewer fruchtiges gepern nach so plumen reicher czeit des frewdenreichen mayen die sich hincz her verlauffen hat was mag so eytl und so gar vernichtet sein Als wenn sich plüde erczaiget Der doch chain frucht nicht nachuolget wann die natur die aller dinge maisterin ist verpindet gar mit fleisse die frucht inder plumen Dorumb so wirt die wolgestalt und mayenreiche plude uil ee gesehen und gepert und Darnach erst die fruchte Nu verstund(e)n sy gar snelle das die straffe guerleich was und das auch sy entsprang und wuechs aus neydiger wuczen da sprachen sy gar zuchtikchleich…

Ayn Rosen und auch ein liligen die wuchsen mit einand(er) bey eine(m) veygenpawme und do derselb veig(e)npawm yre schongeuerbte plet(er) die yrer varib gar lustig waren vnd suessen taw gar miltichlich aus gussen mit wolriechund(e)n smakche in die weit aus praitet Nun waren doch die Rosen und auch die liligen dieselb(e)n zeit aus[148r]wendichlich yres scheynes und yrer blüde genczlich und gar beraubt und gruent(e)n pedenthab(e)n dan(n)och alain zu yren Sumerfrucht(e)n als sy die fraw die frey natur chund maist(er)n und auch laitt(e)n darnach so ward der veygenpawm gar neydichlich erwegt und sprach in hohem müte der Ros(e)n und d(er) liligen zu Sagt myr dez pitt ich ew wo sind ewr sumer fruchte wa siecht man ewr fruchtiges geperen nach so pluemreych(er) zeit des frowdenreich(e)n mayen die sich vncz her v(er)lauff(e)n hat waz mag so eytel und so v(er)nichtet als wenn sich blued erczaiget der doch chain frucht nachuoligt wann die natur dy all(er) weishait maysterin ist v(er)pindt gar mit vleyzze die fruchte in d(er) pluemen darumb so wirt die wolgestalt und mayenreiche blüde vil ee gesehen und geperet und darnach erst die fruchte verstunden so gar snelle daz die straff geuerlich was und das auch sy entsprankg und wuechs aus neydig(er) wurcz(e)n do sprachen sy gar zuchtichlich…

Ain Rosa und auch ain lilige dye wuechsen mit einander pey ainem vaeygenpawm · Und do der selb veig(e)npawm sein schön geuerbtten pleter dye irer varb gar lustig waren und süssen taw gar miltichleich aus gussen mit wolriechundem smakck und in die weytt auspraittet · Nu war(e)n doch die Rosen und auch die lilig dieselben czeit auswendichleich ires scheines und ir(er) blüede gänczleich und gar beraubet / und gruentten paydenthalb dannoch allain zu iren sumer früchten Als si die fraw dy frey natur chunde maistern und auch layttenn [125r] Darnach · do ward der veigenpawm gar neidichleich erwegt und sprach in hochem muet der Rosen und der Liligen czü Sagt mir des pitt ich euch wo sind ewr sumer früchte wo süecht man ewr früchtiges geper(e)n nach so plümen reich(er) czeit des frewdenreichn mayen die sich hincz her v(er)lauffenn hat · Was mag so gar eytell und so vernichtet sein wenn sich plüed erczaiget der chain frucht do nicht nach volget Wann die natur dye aller ding do ain maistrin ist verpindet gar mit vleizze dye frucht anderr plümen · Darumb so wirt die wolgestallt und mayenreich plüed vil ee gesehen und gepert und darnach erst die frücht · Nu verstuenden si gar snell das die straff geuarleich was und das auch si entsprang und wuchs aus neydiger wurcz(e)n Do sprachen si gar czüchtigkleich…

Ain rosen und auch ein lilig(e)n die wyschs(e)n mit ein(n)ander bey ein(e)m veyg(e)npawm und do der selb veyg(e)n pawm ir schon geuerbt(e)n plet(e)r die ir(er) vaerb gar lustig war(e)n und suessen taw gar miltiglich aus guss(e)n mit wolrichund(e)n smack in die weit aus praitet Nun war(e)n doch die ros(e)n und auch die lilig(e)n die selb(e)n zeit auswendiglich yres schones und ir(er) bludt ganczlich und gar beraubet und geruent(e)n und ped(e)nthalb(e)n dan(n)och alain zw ir(er) süm(er)frucht(e)n als sy die fraw die frey natur chundt mayster(e)n und auch laytt(e)n nicht kont(e)n (?) Darnach so wart der veig(e)npawm gar neydeglich erwegt und sprach in hoh(e)n muet der ros(e)n und der lilig(e)n zw Sagt mir des pitt ich ew wo sind ewr sumer frucht wa siecht man ewr fruch[137r]tiges geper(e)n nach so plu(e)lreicher zeit der frewd(e)n reich(e)n mayen die sich unst her v(er)laufen hat was mag So eyt(e)l und so gar v(er)nichtet sein als wenn sich plwed (?) erczaiget der doch chain frucht nach voligt wann die natur die aller weyshayt maysterin ist v(er)pint gar mit vleiz die frucht in der pluem(e)n darumb So wirt die wolgestalt Und mayen reiche blude vill ee geseh(e)n und geberet (?) und dar nach erste die fruchte die ros(e)n vnd die lilig(e)n verstund(e)n so gar Snelle das die straff geuerlich (?) was und das auch Sy enspra(n)g und wuchss aus neydes wurcz(e)n do spr(a)ch(e)n (?) Sy gar zuchtiglich…

Ayn rosen vnd auch lilige die wuchsen mit einander pai einem veigenpawm Und da der selbig veigenpawm sein schön geuerbte pleter die yrer (?) varb gar lustig waren und sussen taw gar miltickleich ausgussen mit wolriechundem smacke in die weit auspraittet Nu waren doch die ros un(d) auch die lilig die selben zeit auswendickleich ires scheins und ir blüde gänczlich und gar berawbet und grunten pedenthalben dannoch allain zu iren sumerfrüchten als sie die fraw die frey natur chund maistern und auch layten Darnach so wardt der veygenpawm gar neitleich erwegt . und sprach in hohem mute der Rosen und der liligen zu Saget mir des pitt ich ewch wa sint ewr summ(er) früchte wa siehet man ew(er) fruchtigs gepern nach so plumen[257r] reicher zeit des frewdenreichen mayen die sich hincz her verlawffn hat was mag so eytel vnd so gar vernichtet sein als wenn sich plued erzaiget der doch kain frucht nachvolget . wann die natur die aller weishait maisterin ist verpinttet gar mit vleisse die frücht in den plumen darvmb so wirt die wolgestalt und mayenreiche plüed vil ee gesehen und geperet vnd darnach erst die früchte Nu verstunde(n) sie gar snell das die straff geuärlieich was und das auch sie entsprang und wuchs aus neidig(er) wurczen Da sprachen sie gar zuchtickleich…

AIn rasen und ain lylig die wuechsen miteinander pey ainem veygenpawme do der selb veygenpawm sein schön geuerbt pletter mit scheinigem plüde die suezz(e)n tawe mit wolriechund(e)n gesmach(e)n ausgussen Da waren noch die rose und die lylige die selbig zeit ires scheines auswendichleich perawbet und darnach grünten sy paydenthalb zu iren gewöndleich(e)n frücht(e)n Do ward der veygenpawm gar neydichleich erwegt uvnd sprach in hochem müte wa ist eucher fruchte nach der so reicher und wunsamer pluede / wann wirt man yn sech(e)n das man sein nyezze Es ist gar ain eytel ding pluen / und nicht frucht haben wann die maisterlicheiche natur die pindet die frucht in der pluede und läzzt auch darob die liepleichen pluemen wachsen und erschein Do verstünd(e)n sy zuhant der rede würcz(e)n und sprachen gar gütichleich…

Bilder zu den Fabeln

Zu den Bildern der Gesamtüberlieferung vgl. Bodemann, Ulrike: Ulrich von Pottenstein, Cyrillusfabeln, deutsch.

MS Egerton 1121

MS 653

Cgm 254

Cgm 9602

Druck Augsburg 1490

Lehrkonzept

Zum Buch der natürlichen Weisheit liegt ein hochschuldidaktisches Lehrkonzept vor in Form eines Tandemseminars. Das Lehrkonzept wurde 2022 von der TU Chemnitz mit dem Lehrpreis in der Kategorie "Innovative Lehre" ausgezeichnet.

Anmerkungen

  1. Ediert bei Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 149-153; Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein, S. 150-153; Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 147f., 181f.
  2. Ediert in Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 1, S. 3f. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 20, 193, 203, 222.
  3. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 22, 23, 204, 205.
  4. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 40, 205.
  5. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 41.
  6. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 84, 205, 222.
  7. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. S. 202, 205, 222, 225f.
  8. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 32.
  9. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 84, 182f., 200, 203.
  10. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 29, 35, 180, 181, 194f., 198f.; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  11. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 26, 195, 201, 202, 203.
  12. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 181, 192f.
  13. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 193.
  14. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 26, 204, 222.
  15. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 181, 222, 227.
  16. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 35, 193, 204.
  17. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 41.
  18. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 84.
  19. Ediert bei Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein, S. 153-155. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 30f., 41, 204.
  20. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 26, 222.
  21. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 26, 203.
  22. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 23.
  23. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 23, 181.
  24. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 23, 84.
  25. Ediert bei Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 153-158; Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein, S. 155-159. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 26, 147f., 184-186, 190, 194-198, 203, 222; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  26. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 27, 181.
  27. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 181.
  28. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 23; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  29. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 84.
  30. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 204.
  31. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  32. Ediert in Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 1, S. 4-6. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 84.
  33. Ediert bei Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein, S. 159-161. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 32, 84, 221f.
  34. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24,84, 192; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  35. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 192, 203-205.
  36. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 86.
  37. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 46, 204, 208f., 222.
  38. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 84, 86, 209.
  39. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26.
  40. Ediert bei Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein, S: 161-164. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 204.
  41. Ediert bei Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 159-172. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 46, 147, 148.
  42. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 211, 215.
  43. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 41f., 84, 204, 205, 208.
  44. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 144, 204f., 207-209, 211, 215.
  45. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 145.
  46. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26.
  47. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26f.
  48. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 34, 47, 181, 215.
  49. Ediert in Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 164-172. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 147f., 198, 209.
  50. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  51. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  52. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 84, 213.
  53. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 40.
  54. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 210.
  55. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 28, 29, 209.
  56. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 26, 31.
  57. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 180, 210, 222; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  58. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 209, 222.
  59. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 223.
  60. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  61. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 84.
  62. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 86.
  63. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 34, 40; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  64. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 34, 40.
  65. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 223.
  66. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  67. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 47, 209; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  68. Ediert bei Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein, S. 165-174. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 84.
  69. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 41, 213, 223.
  70. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 33f.; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  71. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  72. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 205, 212.
  73. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 223.
  74. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 29, 210, 211.
  75. Ediert bei Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein, S. 175-179. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  76. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  77. Ediert in Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 1, S. 6f. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  78. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  79. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 84.
  80. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  81. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  82. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  83. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  84. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 223f.
  85. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  86. Ediert bei Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 172-179. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 147f., 213.
  87. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 212, 223.
  88. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 46.
  89. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  90. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 198, 212.
  91. Ediert bei Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein, S. 180-184. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  92. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  93. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  94. Ediert in Elschenbroich, Adalbert: Die deutsche und die lateinische Fabel in der Frühen Neuzeit, Band 1, S. 7-9. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 29; Wagner, Silvan: Die komplexe Meditation einfacher Wahrheiten
  95. Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24, 31f.
  96. Ediert bei Scharf, Georg (Hg.): Proben eines kritischen Textes der deutschen Cyrillusfabeln des Ulrich von Pottenstein, S. 185-188. Forschung: Bodemann, Ulrike: Die Cyrillusfabeln und ihre deutsche Übersetzung durch Ulrich von Pottenstein, S. 24.
  97. Transkriptionsrichtlinien: u und v werden beibehalten; s-Formen werden beibehalten, Schaft-s wird angeglichen; Abkürzungen werden in () aufgelöst; Superskripte werden aufgelöst; i und j werden der modernen Schreibweise angeglichen; ӱ → y; ë → e.
  98. Transkriptionsrichtlinien: S-Formen werden beibehalten; Schaft-s wird angeglichen; Abkürzungen werden in () aufgelöst; i und j werden der modernen Schreibweise angeglichen; ï → i; ӱ → y; ë → e; u, v und w werden beibehalten.
  99. Transkriptionsrichtlinien: u und v/w werden beibehalten; s-Formen werden beibehalten, Schaft-s wird angeglichen; Superskripte werden aufgelöst; i und j werden der modernen Schreibweise angeglichen; ë → e; rot markierte Buchstaben werden beibehalten.
  100. Transkriptionsrichtlinien: u und v werden beibehalten; S-Formen werden beibehalten; cz,ck,ch werden beibehalten; Abkürzungen werden in () aufgelöst; y wird beibehalten; rot markierte Buchstaben werden beibehalten.
  101. Transkriptionsrichtlinien: u und v werden beibehalten; S-Formen werden beibehalten, Schaft-S wird angeglichen; cz bleibt; Abkürzungen werden in () aufgelöst; Superskripte werden aufgelöst; ӱ → y; rot markierte Großbuchstaben werden beibehalten.
  102. Transkriptionsrichtlinien: Vokalisches v (statt u) bleibt; S-Formen werden beibehalten, Schaft-S wird angeglichen; Abkürzungen werden in () aufgelöst; ӱ → y; ë → e.
  103. Hier in der Bedeutung von "lernen", vgl. Grimm, Art. lernen. In der Parallelüberlieferung werden die Begriffe "leren" und "lernen" in der Überschrift in umgekehrter Reihenfolge verwendet.
  104. Auflösung des tironischen Zeichens „⁊c“ zu (et) c(etera).
  105. In der Handschrift ist das „cu“ fälschlich als tironisches Zeichen korrigiert.
  106. Die Naturkunde beschreibt den Fuchs als listiges Tier (vgl. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur. Buch 3A. Paragraph 69. S. 163f.). Außerdem schreibt die Naturkunde dem Fuchs Klugheit zu (vgl. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur. Buch 3A. Paragraph 69. S. 163f.). Innerhalb der Fabelsammlung wird der Fuchs als autoritär (vgl. Rabe, Fuchs und Affe (Erzählstoff)), beratend (vgl. Fuchs und Affe I (Erzählstoff)), belehrend (vgl. Wissbegieriger Fuchs und Rabe (Erzählstoff)) und listig (vgl. Bär, Fuchs und Hirschkuh (Erzählstoff)) inszeniert. Der Grund seiner List ist häufig erhoffter eigener Vorteil durch Täuschung anderer (vgl. Scheintoter Fuchs und Rabe (Erzählstoff)).
  107. Hier in der Bedeutung von "wissen", vgl. Lexer, Art. kunnen, künnen.
  108. "Aufbruchsbereit" im Sinne von hochmotiviert; "wegfertig" ist das Adjektiv zum Substantiv "wegfertigung", vgl. Grimm, Art. wegfertigung.
  109. Hier in der Bedeutung von „klug“, vgl. Lexer, Art. kündec, kündic, kündig.
  110. In der Naturkunde verbindet man den Raben mit Gerechtigkeit und Strafe (vgl. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur. Buch 3B. Paragraph 18. S. 176f.). Innerhalb der Fabelsammlung wird der Rabe semantisch mit den Merkmalen der Autorität (vgl. Rabe, Fuchs und Affe (Erzählstoff)), der Weisheit, der Belehrung (vgl. Pfau und Rabe (Erzählstoff)) und der List belegt, wobei letztere ausschließlich gemeinsam mit der Figur des Fuchses zu finden ist (vgl. Rabe und Fuchs I (Erzählstoff)).
  111. Hier in der Bedeutung von „wie“, vgl. Lexer, Art. alsô, alse, als.
  112. Relativpronomen, welches sich auf "gottes will" bezieht.
  113. Genitiv der Relation.
  114. Hier in der Bedeutung von "erwarten", vgl. Lexer, Art. vorlage.
  115. Der Rabe weiß, dass der Fuchs listig ist und Vögel überlistet, um diese zu fressen (vgl. Physiologus, Art. Rabe). In der Naturkunde ist die Klugheit des Fuchses meist mit List verbunden, um sich in seiner Umgebung zu behaupten. Durch Täuschungen überlistet er andere Tiere, was als schlaue Überlebensstrategie gilt. Dies verdeutlichen folgende Beispiele: Wenn der Fuchs hungrig ist, stellt er sich tot, um seine Beute anzulocken und sie zu fressen. Außerdem vertreibt er andere Landtiere wie den Dachs aus seiner Höhle, um dessen Höhle für sich zu nutzen (vgl. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur. Buch 3A. Paragraph 69. S. 163f.).
  116. Hier in der Bedeutung von "Jünger", vgl. Lexer, Art. junger.
  117. Im Druck durch einen falsch gesetzten Trennungsstrich als "begirelauffen" realisiert.
  118. Hier in der Bedeutung von "bedenken", "erwägen" und "abwägen", vgl. Lexer, Art. erwegen
  119. Die Differenzierung von äußerem und innerem Sehen wird bei Konrad von Megenberg mit dem Raben verbunden: Der Rabe kratzt dem Sünder die Augen aus, um ihn von der Sünde abzuwenden. Dies stärkt die innere Erkenntnis und macht die geistige Wahrnehmung klarer (vgl. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur. Buch 3B. Paragraph 18. S. 176f.).
  120. Hier in der Bedeutung von "gemäss (passend, angemessen)", vgl. Lexer, Art. billich.
  121. Hier in der Bedeutung von "Zustand, Lebensweise", vgl. Leser, Art. stant.
  122. Hier in der Bedeutung von "sich entfalten/entwickeln", vgl. Grimm, Art. aufnehmen.
  123. Hier bedeutet "für" "vorne", vgl. Grimm, Art. für 1a.
  124. In Verbindung mit dem Verb gên hier "rückwärts", vgl. Grimm, Art. hinter.
  125. Im Sinne von "sondern", vgl. Grimm, Art. aber 2.
  126. Hier als das Nomen "das Voranschreiten" zu verstehen.
  127. Hier als "an der Vorderseite angebracht" zu verstehen, vgl. Grimm, Art. fürsetzen 1.
  128. Hier handelt es sich um eine Ellipse, zu ergänzen wäre "sie" vor dem Verb, vgl. § S 232 in: Paul, Hermann. Mittelhochdeutsche Grammatik, Berlin, Boston: De Gruyter 2007.
  129. "in den hohen" ist durch Unterpunktung als falsch gekennzeichnet.
  130. In der Handschrift wurde die Rotmarkierung des "w" durchgestrichen.
  131. In der Handschrift steht außerhalb des Textes die Marginalie: d(az?) man.
  132. In der Handschrift wurde das „rr“ durchgestrichen und über dem Wort mit „rr“ korrigiert.
  133. In der Handschrift steht fälschlicherweise "enzimdet".
  134. In der Handschrift wurde der erste Balken eines "m" durchgestrichen.
  135. Falsches Trennungszeichen in der Handschrift.
  136. In der Handschrift falscher Trennungsstrich.
  137. In der Handschrift steht fälschlicherweise "waschen".
  138. In der Handschrift folgt ein tironisches Zeichen als Endzeichen.
  139. In der Handschrift steht fälschlicherweise "kümen".
  140. Transkriptionsrichtlinien: u und v werden beibehalten; s-Formen werden beibehalten, Schaft-s wird angeglichen; Abkürzungen werden in () aufgelöst; Superskripte werden aufgelöst; ӱ → y.
  141. Die Naturkunde beschreibt den Adler als König der Vögel und als großen Räuber, außerdem haben Adler scharfe Augen. Adler werden als listig beschrieben, wenn es um Essen geht, aber auch als beschützerisch, wenn es um Ihre Kinder geht. Wenn Adler älter werden, werden ihre Augen schwächer. In der Naturkunde können Adler sich außerdem verneuern (verjüngen), indem sie 3 Stunden in eine Quelle tauchen (vgl. von Megenberg: Das Buch der Natur. Buch 3A. Paragraph 69. S. 163f.). In der Bibel wird Adlern ebenfalls die Fähigkeit der Verjüngung zugeschrieben (vgl. [1]). Innerhalb der Fabelsammlung tritt der Adler stets als Lernender über Weisheit und Selbsterkenntnis auf (vgl. Adler und Sonne (Erzählstoff) und Adler und Phönix (Erzählstoff)).
  142. „schneidend“ hier im Sinne von „scharf“, vgl. BMZ, Art. scherflîche , scherflîchen.
  143. Hier die Kurzform von „eer“ in der Bedeutung von „vorher“, vgl. Grimm, Art. eher
  144. Hier in der Bedeutung von „Kampf“ im Sinne von „Jagd“, vgl. Lexer, Art. gejegede, gejeide.
  145. Hier in der Bedeutung von „brennend“, vgl. Lexer, Art. brennen.
  146. u und v werden beibehalten; i und j werden beibehalten; S-Formen und ß-Formen werden beibehalten, Schaft-s wird angeglichen; Abkürzungen werden in () aufgelöst; Superskripte werden aufgelöst; ӱ → y; ý → y.
  147. "Wüste" ist hier als "Wiese" zu übertragen, da der Begriff der "Wüste" im Mittelhochdeutschen undifferentziert ist, vgl. Grimm, Art. Wüste.
  148. "vnd" wird an dieser Stelle als subordinierende Konjunktion in der Bedeutung von "deswegen" oder "deshalb" benutzt, vgl. Grimm, Art. Und.
  149. Hier in der Bedeutung von "als", vgl. Lexer, Art. dô.
  150. Querstrich ist nicht als das Ende des voherigen Satzes zu interpretieren.
  151. "gewaenet" wird im Neuhochdeutschen als "gedacht" übertragen, vgl. Lexer, Art. denken.
  152. Hier in der Bedeutung von "denn", vgl. Lexer, Art. wan.
  153. "nieten" bedeutet "eifrig sein" oder "sich befleißigen", vgl. Lexer, Art. nieten.
  154. "Zusammenspiel" als Substantivierung des Verbs "samieren", vgl. Lexer, Art. samieren.
  155. In den eingebeteten Kontext ist "linde" als "Schwäche" zu interpretieren, vgl. Lexer, Art. linde.
  156. Im Druck fälschlicherweise "taw".
  157. Aufgrund der damaligen Benutzung des Begriffs ist "würfig" als ein zerstörerisches und ungewünschtes Ereignis zu interpretieren, vgl. Grimm, Art. würfig.
  158. Im Druck fälschlicherweise "dauon".
  159. Im Druck fälschlicherweise "trackheit".
  160. "wirff lock bis zuo den solen" wird im Neuhochdeutschen zur Redewendung "Von Kopf bis Füß" übertragen.
  161. Im Druck fälschlicherweise "schwret".
  162. Hier in der Bedeutung von "Zwiespalt" oder "Widerspruch", vgl. Lexer, Art. wider-parte, wider-part.