Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt: Unterschied zwischen den Versionen

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*„Meine Zusammenstellung von Merkmalen besagt (...) nicht, dass Rosenplüt der Schöpfer, der ‘‘Dichter‘‘ dieser Stücke ist; dass diese 19 Dichtungen aber aus der Feder desselben ‘‘Bearbeiters‘‘ stammen, ist nicht zu bezweifeln.“ (328)
*„Meine Zusammenstellung von Merkmalen besagt (...) nicht, dass Rosenplüt der Schöpfer, der ‘‘Dichter‘‘ dieser Stücke ist; dass diese 19 Dichtungen aber aus der Feder desselben ‘‘Bearbeiters‘‘ stammen, ist nicht zu bezweifeln.“ (328)
*Prominente Merkmale:
*Prominente Merkmale:
**Redefiguren vom Typus ‚Gnaden-Wedel‘ (331-337)
**Redefiguren vom Typus ‚Gnaden-Wedel‘ (331-336)
**Metaphorische Bezeichnungen für Teufel, Hölle, höllisch (336)
**Nomina actionis auf -er (336f.)
**Abstrakta auf -ung, auf -heit (337)
**Abstrakta auf -ung, auf -heit (337)
**Infinitiv als Nomen (337f.)
**Infinitiv als Nomen (337f.)
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**„Bei Rosenplüts Metaphern scheint mir (...) besonders auffallend, dass er sich so vieles als Flüssigkeit vorstellt.“ (348)  
**„Bei Rosenplüts Metaphern scheint mir (...) besonders auffallend, dass er sich so vieles als Flüssigkeit vorstellt.“ (348)  
**Allegorische Bezeichnungen für transzendentale Wesen und Phänomene. (351-353)
**Allegorische Bezeichnungen für transzendentale Wesen und Phänomene. (351-353)
**Ausdruckshäufung (Hendiadyoin, Tautologie) (353-)
**Ausdruckshäufung, Wiederholung, Listung (353-380)
***Ausdruckshäufung als Füllmittel für Flickverse. (356-359)
***Ausdruckshäufung als Füllmittel für Flickverse. (356-359)
***„Rosenplüts Sucht, ‘‘zu wiederholen‘‘ zeigt sich nicht nur darin, dass er in jedem Gedicht einzelne Verse und oft ganze Pertieen anderer Gedichte verwendet (...), sondern auch in der Beharrlichkeit, mit der er in jedem einzelnen Gedicht denselben Gedanken immer wieder ausdrückt und lang ausspinnt, wobei oft die einzige Variation die Wahl der Worte ist.“ (359f.)
***„Rosenplüts Sucht, ‘‘zu wiederholen‘‘ zeigt sich nicht nur darin, dass er in jedem Gedicht einzelne Verse und oft ganze Partieen anderer Gedichte verwendet (...), sondern auch in der Beharrlichkeit, mit der er in jedem einzelnen Gedicht denselben Gedanken immer wieder ausdrückt und lang ausspinnt, wobei oft die einzige Variation die Wahl der Worte ist.“ (359f.)
**Musikalische Termini (367f.)
***Aufzählungen (363-374)
**Edelsteine und Metalle (368)
****Vergleiche (367)
**Himmelskörper (369)
****Musikalische Termini (367f.)
**Biblische Namen (369f.)
****Edelsteine und Metalle (368)
**Namen aus Geschichte und Sage (370f.)
****Himmelskörper (369)
**Geographische Namen (371f.)
****Biblische Namen (369f.)
**Sprachen (372)
****Namen aus Geschichte und Sage (370f.)
**Thematisierung von Kreuzigung Christi, Lob Gottes und Marias, Bußmahnung, Gnade, Sündenvergebung. (372-374)  
****Geographische Namen (371f.)
**„Um ein richtiges Bild von Rosenplüts Dichtungsweise zu geben, genügt es aber nicht, wie ich es hier getan, zu zeigen, dass er oft und gern aufzählt, und bestimmte Aufzählungen in verschiedenen Gedichten wiederholt. Man muss darüber hinaus feststellen, dass seine Gedichte – zum Teil sogar gänzlich – aus Aufzählungen bestehen, und dass er in fast all diesen Aufzählungen genau ‘‘einteilt‘‘ und besonders gerne wirklich ‘‘zählt‘‘ und ‘‘numeriert‘‘.“ (374)
****Sprachen (372)
**Betrachtungen (nicht-narrative Passagen) (379f.)
****Thematisierung von Kreuzigung Christi, Lob Gottes und Marias, Bußmahnung, Gnade, Sündenvergebung. (372-374)  
****„Um ein richtiges Bild von Rosenplüts Dichtungsweise zu geben, genügt es aber nicht, wie ich es hier getan, zu zeigen, dass er oft und gern aufzählt, und bestimmte Aufzählungen in verschiedenen Gedichten wiederholt. Man muss darüber hinaus feststellen, dass seine Gedichte – zum Teil sogar gänzlich – aus Aufzählungen bestehen, und dass er in fast all diesen Aufzählungen genau ‘‘einteilt‘‘ und besonders gerne wirklich ‘‘zählt‘‘ und ‘‘numeriert‘‘.“ (374)
***Betrachtungen (nicht-narrative Passagen) (379f.)
*Lebensdaten Rosenplüts (381-391)
*Lebensdaten Rosenplüts (381-391)
**„(D)ie einzigen sicheren Daten aus Rosenplüts Leben, die uns die ‚gesicherten‘ Gedichte liefern, sind Nürnberg und die Jahre 1447 und 1460. Und da die Jahre 1450 ([[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)|Markgrafenkrg.]]) und 1458 ([[Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt)|V. d. Türk.]]) von diesen umschlossen sind, brauchen wir nicht auf die Frage einzugehen, ob auch diese Jahre als sichere Daten gelten können.“ (383f.)
**„(D)ie einzigen sicheren Daten aus Rosenplüts Leben, die uns die ‚gesicherten‘ Gedichte liefern, sind Nürnberg und die Jahre 1447 und 1460. Und da die Jahre 1450 ([[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)|Markgrafenkrg.]]) und 1458 ([[Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt)|V. d. Türk.]]) von diesen umschlossen sind, brauchen wir nicht auf die Frage einzugehen, ob auch diese Jahre als sichere Daten gelten können.“ (383f.)
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=====1. [[Weingruß Edels Getranck]] (392-394)=====
=====1. [[Weingruß Edels Getranck]] (392-394)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 4 (''Du kanst mir als mein traurn verstopffen''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 23 (''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')
**V. 4 (''Du kanst mir als mein traurn verstopffen''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 29 (bei Von Schüching V. 23: ''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')
**V. 5 (''Selig sei der hecker, der dich hackt''): [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 22 (''selig ist der da behelt sein huld''); [[Die Flucht vor den Hussiten (Hans Rosenplüt)]], V. 166 (''selig ist der man und sol got danken''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 132 (''der hecker und der bauer'')
**V. 5 (''Selig sei der hecker, der dich hackt''): [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 22 (''selig ist der da behelt sein huld''); [[Die Flucht vor den Hussiten (Hans Rosenplüt)]], V. 166 (''selig ist der man und sol got danken''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 132 (''der hecker und der bauer'')
**V. 16 (''Unselig sei der, der ein solchs erdenckt''): [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 82 (''ob sie ein sollichs mit im kunt spiln''),  V. 292 (''wollt ir sollich gnad offenbern''); [[Der Spruch von Böhmen (Hans Rosenplüt)]], V. 199 (''sie hätten ein sollche Sach besonnen'')
**V. 16 (''Unselig sei der, der ein solchs erdenckt''): [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 82 (''ob sie ein sollichs mit im kunt spiln''),  V. 292 (''wollt ir sollich gnad offenbern''); [[Der Spruch von Böhmen (Hans Rosenplüt)]], V. 199 (''sie hätten ein sollche Sach besonnen'')
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=====3. [[Weingruß Allerliebster Trunck]] (397-399)=====
=====3. [[Weingruß Allerliebster Trunck]] (397-399)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 4 (''Ich wil dir tag und nacht nachschleichen''): [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 10 (''Dir schleichen nach die hellischen katzen''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 318 (''Ir habt sie lang gesucht und in nachgeslichen''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 183 (''eh dass der Tod uns hie erschleicht''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 127f. (Die treibt er aus dass sie von ihr weichen / Darum so soll man zu ihm schleichen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 140 (''Seines Vaters Reich du Mensch erschleichest'')
**V. 4 (''Ich wil dir tag und nacht nachschleichen''): [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 10 (''Dir schleichen nach die hellischen katzen''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 318 (''Ir habt sie lang gesucht und in nachgeslichen''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 183 (''eh dass der Tod uns hie erschleicht''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 127f. (''Die treibt er aus dass sie von ihr weichen / Darum so soll man zu ihm schleichen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 140 (''Seines Vaters Reich du Mensch erschleichest'')
**V. 13 (''Und kaum von dir kumbt zu mitternacht''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 86 (''der kumpt gar selten vor mitternacht heynn'')
**V. 13 (''Und kaum von dir kumbt zu mitternacht''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 112 (bei Von Schüching V. 86: ''der kumpt gar selten vor mitternacht heynn'')
**V. 16f. (''Noch gingen sy des morgens gern hinwider / Und suchen solch freüntschaft und lib zu dir''): vgl. Reim in [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)]], 212f. (''priester:verlist ir''), [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 243f. (''mit dir:ritter'')
**V. 16f. (''Noch gingen sy des morgens gern hinwider / Und suchen solch freüntschaft und lib zu dir''): vgl. Reim in [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)]], 212f. (''priester:verlist ir''), [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 243f. (''mit dir:ritter'')
**V. 21 (''Den stock, die reben, da du an hangst''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''den stock hack recht und schneid die reben'')
**V. 21 (''Den stock, die reben, da du an hangst''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''den stock hack recht und schneid die reben'')
**V. 24 (''Ich müst dich seczen an meinen kragen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 13 (''und füllet seinen Kragen'')
**V. 24 (''Ich müst dich seczen an meinen kragen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 39 (bei Von Schüching V. 13: ''und füllet seinen Kragen'')
*"Das ganze Gedicht drückt ohne Variation nur den einen Gedanken aus: Der Verfasser und alle anderen Menschen trinken gern." (399)
*"Das ganze Gedicht drückt ohne Variation nur den einen Gedanken aus: Der Verfasser und alle anderen Menschen trinken gern." (399)


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**V. 8 (''Ob er dich gefelscht hab mit seinem feczen''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 39 (''und auch gefetzt sein mit gemecht'')
**V. 8 (''Ob er dich gefelscht hab mit seinem feczen''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 39 (''und auch gefetzt sein mit gemecht'')
**V. 12 (''Damit der kelerknecht dein muß warten''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 40 (''Von einfeltigen unweisem knecht'')
**V. 12 (''Damit der kelerknecht dein muß warten''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 40 (''Von einfeltigen unweisem knecht'')
**V. 16 (''So hat dichs ungelt ganncz versalczen''): [[Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt)]], V. 3,5 (''versalzen' in einem Vergleich gebraucht); [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 346 (''nachred ist eine versalzne speis'')
**V. 16 (''So hat dichs ungelt ganncz versalczen''): [[Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt)]], V. 3,5 (''versalzen'' in einem Vergleich gebraucht); [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 346 (''nachred ist eine versalzne speis'')
**V. 22 (''Als einer der ein gut mel aus meuskot wil malen''): [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 216 (''meiner eren mal das würd zu kleien''); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 38-40 (''Dein acker tregt eitel bös getreide / daraus man solche kleien melt / Darin dein sele wird ewiglich gequelt''), V. 129f. (''der dir eitel zuckermel tut leien / und giltest im wieder eitel rucke kleien''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 181f. (''ein warhaftig mund ist ein mül / die eitel zuckermel ausmelt'')
**V. 22 (''Als einer der ein gut mel aus meuskot wil malen''): [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 216 (''meiner eren mal das würd zu kleien''); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 38-40 (''Dein acker tregt eitel bös getreide / daraus man solche kleien melt / Darin dein sele wird ewiglich gequelt''), V. 129f. (''der dir eitel zuckermel tut leien / und giltest im wieder eitel rucke kleien''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 181f. (''ein warhaftig mund ist ein mül / die eitel zuckermel ausmelt'')


=====5. [[Weingruß Neczen Gumen]] (403-406)=====
=====5. [[Weingruß Neczen Gumen]] (403-406)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 1f. (''Weingruss Neczen GumenNu grus dich got, du liber neczen gumen! / So warumb wiltu nit oft zu mir kumen?''): vgl. Reim in [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 7f. (''gumen:kumen'')
**V. 1f. (''Nu grus dich got, du liber neczen gumen! / So warumb wiltu nit oft zu mir kumen?''): vgl. Reim in [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 7f. (''gumen:kumen'')
**V. 5 (''Und machst, das im sein zung hinckt''): [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 378 (''ir ere die hat noch nie gehunken''); [[Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt)]], V. 39, 3 (''eure grade ere wirt hinken''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 207 (''und an seinem cristenglauben nit hink'')
**V. 5 (''Und machst, das im sein zung hinckt''): [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 378 (''ir ere die hat noch nie gehunken''); [[Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt)]], V. 39, 3 (''eure grade ere wirt hinken''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 207 (''und an seinem cristenglauben nit hink'')
**V. 9 (''Und machst, das mancher sein haubt ser clagt''): "'klagen' mit Akk. Obj. im. S. v. betrauern, bejammern auch [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)|Kais. z. Rom]] 237 und 393" (405)
**V. 9 (''Und machst, das mancher sein haubt ser clagt''): "'klagen' mit Akk. Obj. im. S. v. betrauern, bejammern auch [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)|Kais. z. Rom]] 237 und 393" (405)
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**V. 16 (''Doch ist die schuld nit eitels dein''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 414 (''eitel pfaffenkinder''), V. 407 (''eitel jüden''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 195 (''eitel häuser''); [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 66 (''denn eitel frumen'') (weitere Belege 405)
**V. 16 (''Doch ist die schuld nit eitels dein''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 414 (''eitel pfaffenkinder''), V. 407 (''eitel jüden''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 195 (''eitel häuser''); [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 66 (''denn eitel frumen'') (weitere Belege 405)
**V. 17 (''Das mancher heymhin kumpt so spet''): "'heimhin' und 'hinheim' werden wie hier von Rosenplüt abwechselnd benutzt, z. B. 'heimhin' in [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)|Herz. Ludw.]] 128; [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)|Markgrafkrg.]] 148, 394 u.a.; 'hinheim' [[Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt)|V. d. Türk.]] 12, 2".
**V. 17 (''Das mancher heymhin kumpt so spet''): "'heimhin' und 'hinheim' werden wie hier von Rosenplüt abwechselnd benutzt, z. B. 'heimhin' in [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)|Herz. Ludw.]] 128; [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)|Markgrafkrg.]] 148, 394 u.a.; 'hinheim' [[Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt)|V. d. Türk.]] 12, 2".
**V. 18-20: "Klage der Ehefrau über das Spielen, auch [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)|Drei Ehefr.]] 47ff.".
**V. 18-20: "Klage der Ehefrau über das Spielen, auch [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)|Drei Ehefr.]] 47ff." (eigentlich V. 75ff.).
**V. 20 (''Darumb in weib und kind anplart''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 25 (''und dich der Priester an werd plarrn''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], 42 (''Der ward sein  hern greulich anplarrn''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 81 (''wi sere in alle seine freund anplarrn'')
**V. 20 (''Darumb in weib und kind anplart''): [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 25 (''und dich der Priester an werd plarrn''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], 42 (''Der ward sein  hern greulich anplarrn''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 107 (bei Von Schüching V. 81: ''wi sere in alle seine freund anplarrn'')
**V. 25f. (''Wann aus einem krug wer mir dein liber ein süsser tropff / Dann ein ganczer emer wassers aus eim guldein kopff''): Vgl. hyperbolische Vergleiche, gesammelt S. 367
**V. 25f. (''Wann aus einem krug wer mir dein liber ein süsser tropff / Dann ein ganczer emer wassers aus eim guldein kopff''): Vgl. hyperbolische Vergleiche, gesammelt S. 367


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**V. 1 (''Nu gesegen dich got, du edle leibsalb''): [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 145 (''Daraus die heilsam salb her gusset''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 38 (''so machstu deiner sel ein salb''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 161 (''wenn er dann hie sein salb anstreicht''); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 203 (''salbe uns aus deinen heiligen fünf wunden'')
**V. 1 (''Nu gesegen dich got, du edle leibsalb''): [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 145 (''Daraus die heilsam salb her gusset''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 38 (''so machstu deiner sel ein salb''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 161 (''wenn er dann hie sein salb anstreicht''); [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 203 (''salbe uns aus deinen heiligen fünf wunden'')
**V. 2 (''Du erczneist mich allenthalb''): Gott als Arzt kommt auch vor in [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 158, und [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 120.
**V. 2 (''Du erczneist mich allenthalb''): Gott als Arzt kommt auch vor in [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 158, und [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 120.
**V. 4-6 (''Der kayser von Constantinopel / Und der gros chan von Kathaey / Und prister Johan, die mechtigen drey''): [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 197 (''Konstantinopel''), V. 86 (''der gross Chan dorst sich ir nicht schemen''), V. 202 (und an dem hofe prister Johan); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 50f. (''der hochmechtig Priester Johann / und auch der gross kam von Kathei'')
**V. 4-6 (''Der kayser von Constantinopel / Und der gros chan von Kathaey / Und prister Johan, die mechtigen drey''): [[Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt)]], V. 197 (''Konstantinopel''), V. 86 (''der gross Chan dorst sich ir nicht schemen''), V. 202 (''und an dem hofe prister Johan''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 50f. (''der hochmechtig Priester Johann / und auch der gross kam von Kathei'')


=====7. [[Weingruß Lieber Rebenknecht]] (408-409)=====
=====7. [[Weingruß Lieber Rebenknecht]] (408-409)=====
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**V. 4 (''Das sie oft zihen am narn seil''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 59 (''der würket an der narren ram'')
**V. 4 (''Das sie oft zihen am narn seil''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 59 (''der würket an der narren ram'')
**V. 5 (''Du trost die paurn in einem wirckel kittel''): [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 185 (''du maget, aller sünder trost''), V. 250 (''O trost aller sünder'')
**V. 5 (''Du trost die paurn in einem wirckel kittel''): [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 185 (''du maget, aller sünder trost''), V. 250 (''O trost aller sünder'')
**V. 19 (''Wann als mein traurn weicht von mir ab''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 23 (''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')
**V. 19 (''Wann als mein traurn weicht von mir ab''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 29 (bei Von Schüching V. 23: ''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')


=====8. [[Weinsegen Libe Rebenprü]] (410-412)=====
=====8. [[Weinsegen Libe Rebenprü]] (410-412)=====
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*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 2 (''Mit rechter lib und treü ich nach dir stell''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 60 (''und rechtlich nach dem Reich Gottes stellt''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 41f. (''das er nach adels ere / Stelle'')
**V. 2 (''Mit rechter lib und treü ich nach dir stell''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 60 (''und rechtlich nach dem Reich Gottes stellt''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 41f. (''das er nach adels ere / Stelle'')
**V. 9 (''Und schmeckst mir pas dann all die prunnen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 63 (''kein Kurzweil hätte mir nie bass geschmeckt'')
**V. 9 (''Und schmeckst mir pas dann all die prunnen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 89 (bei Von Schüching V. 63: ''kein Kurzweil hätte mir nie bass geschmeckt'')


=====11. [[Weingruß Süsser Himeltau]] (417-420)=====
=====11. [[Weingruß Süsser Himeltau]] (417-420)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 1f. (''Nu grüs dich got, du süsser himeltau! / Gee her und feücht mir meines herczen au''): [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 11 (''labender tau'' als Anrede für Maria); [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 11 (''von feuchtigung fruchtbars taues wedel''); zu ''herczen au'' vgl. zahlreiche Genitivkonstruktionen mit ''herz'', Belege S. 420; "zum Reim 'auftau' und 'rysel' vgl. 'in einer wohlgeblühmten Au / und in ein solchen Regen und Tau / wenn es eitel honig hätt' gesieselt' [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)|Uns. Fr. Schön. 120ff.]]
**V. 1f. (''Nu grüs dich got, du süsser himeltau! / Gee her und feücht mir meines herczen au''): [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 11 (''labender tau'' als Anrede für Maria); [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 11 (''von feuchtigung fruchtbars taues wedel''); zu ''herczen au'' vgl. zahlreiche Genitivkonstruktionen mit ''herz'', Belege S. 420; "zum Reim 'auftau' und 'rysel' vgl. 'in einer wohlgeblühmten Au / und in ein solchen Regen und Tau / wenn es eitel honig hätt' gesieselt' [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)|Uns. Fr. Schön. 120ff.]]".
**V. 5 (''Und alles, das mein syn erschleicht''): [[Die Flucht vor den Hussiten (Hans Rosenplüt)]], V. 87 (''hier haben wir ein volles Nest erschlichen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 140 (''seines Vaters Reich, du Mensch, erschleichst'')
**V. 5 (''Und alles, das mein syn erschleicht''): [[Die Flucht vor den Hussiten (Hans Rosenplüt)]], V. 87 (''hier haben wir ein volles Nest erschlichen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 140 (''seines Vaters Reich, du Mensch, erschleichst'')
**V. 6 (''Du machst, das mancher gaßt gemelich reicht''): "reichen i. S. v. reich sein, reich machen in [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)|Uns Fr. Schön.]] 101; [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)|Kais. z. Rom.]] 173, 344; [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)|Sechs Ärzte]] 162; [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)|Priest. u. Fr.]] 126
**V. 6 (''Du machst, das mancher gaßt gemelich reicht''): "reichen i. S. v. reich sein, reich machen in [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)|Uns Fr. Schön.]] 101; [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)|Kais. z. Rom.]] 173, 344; [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)|Sechs Ärzte]] 162; [[Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt)|Priest. u. Fr.]] 126
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=====15. [[Weingruß Lieber Wein]] (428-430)=====
=====15. [[Weingruß Lieber Wein]] (428-430)=====
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 7 (''Du pist der, der mir mein taschen kan leren''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 55-59 (''Wenn ich men, seine kleider hangen / dort in der Kammern an einer Stangen / und mein Gewand liege in dem Schrein, / so hat er's dort bei ihm zum Wein / und hat es verspilt und das Geld dazu'')
**V. 7 (''Du pist der, der mir mein taschen kan leren''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 80-85 (bei Von Schüching V. 55-59: ''Wenn ich men, seine kleider hangen / dort in der Kammern an einer Stangen / und mein Gewand liege in dem Schrein, / so hat er's dort bei ihm zum Wein / und hat es verspilt und das Geld dazu'')
**V. 12 und 16 (bei von Schüching 10 und 14: ''Und kanst mir auch mein kragen spülen'', ''Dennoch wölt ich dich seczen an meinen kragen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 13 (''und füllet seinen Kragen'')
**V. 12 und 16 (bei von Schüching 10 und 14: ''Und kanst mir auch mein kragen spülen'', ''Dennoch wölt ich dich seczen an meinen kragen''): [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 39 (bei Von Schüching V. 13: ''und füllet seinen Kragen'')


=====16. [[Weinsegen Lieber Rebensafft]] (431f.)=====
=====16. [[Weinsegen Lieber Rebensafft]] (431f.)=====
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*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 3 (''Und gnad und applas aller gelerten und leyen''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 436 (''gelert oder lei''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 34 (''gelehrt oder Laien''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 3 (''von gelerten und leyen''; vgl. dort V. 2 ''walt'', im Weingruß V. 4 ''wallen'')
**V. 3 (''Und gnad und applas aller gelerten und leyen''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 436 (''gelert oder lei''); [[Der kluge Narr (Hans Rosenplüt)]], V. 34 (''gelehrt oder Laien''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 3 (''von gelerten und leyen''; vgl. dort V. 2 ''walt'', im Weingruß V. 4 ''wallen'')
**V. 11-14 (''Und labst mirs hercz und fülst mir die plosen. / Nymandt dein kraft kan ausgekosen. / Du lemst die starcken und fellst die schnellen. / Du lernst ein sprach die heist die lellen''): [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 144 (zu ''ausgekosen'': ''wenn alle Maler ihre Kunst ausmölken''); [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 70 (''wenn alle Maler ihre Kunst ausmölken''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 27-30 (''Davon im nur voll würde sein Blasen / er werde ein Wort dawider nicht kosen / und kommt des Nachts heim mit dürren Seln / und führt ein sprach die heisst man die Lellen'')
**V. 11-14 (''Und labst mirs hercz und fülst mir die plosen. / Nymandt dein kraft kan ausgekosen. / Du lemst die starcken und fellst die schnellen. / Du lernst ein sprach die heist die lellen''): [[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]], V. 144 (zu ''ausgekosen'': ''wenn alle Maler ihre Kunst ausmölken''); [[Die Turteltaube (Hans Rosenplüt)]], V. 70 (''wenn alle Maler ihre Kunst ausmölken''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 53-56 (bei Von Schüching V. 27-30: ''Davon im nur voll würde sein Blasen / er werde ein Wort dawider nicht kosen / und kommt des Nachts heim mit dürren Seln / und führt ein sprach die heisst man die Lellen'')
**V. 15 (''Und machst die weisen zu fantasten''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 136 (''so wer ich wol ein rechter fantast'')
**V. 15 (''Und machst die weisen zu fantasten''): [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 136 (''so wer ich wol ein rechter fantast'')


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*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
*Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
**V. 2f. (''Dich fand von erst ein alter man: / Noe, der in der archen was''): [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 223 (''Herr, gib ihnen Alter als dem Noe'')
**V. 2f. (''Dich fand von erst ein alter man: / Noe, der in der archen was''): [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 223 (''Herr, gib ihnen Alter als dem Noe'')
**V. 10 (''Er hat ein bock, der imm nach schleich''): [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 10 (''Dir schleichen nach die hellischen katzen''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 318 (''Ir habt sie lang gesucht und in nachgeslichen''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 183 (''eh dass der Tod uns hie erschleicht''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 127f. (Die treibt er aus dass sie von ihr weichen / Darum so soll man zu ihm schleichen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 140 (''Seines Vaters Reich du Mensch erschleichest'')
**V. 10 (''Er hat ein bock, der imm nach schleich''): [[Die Welt (Hans Rosenplüt)]], V. 10 (''Dir schleichen nach die hellischen katzen''); [[Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt)]], V. 318 (''Ir habt sie lang gesucht und in nachgeslichen''); [[Die Beichte (Hans Rosenplüt)]], V. 183 (''eh dass der Tod uns hie erschleicht''); [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 127f. (''Die treibt er aus dass sie von ihr weichen / Darum so soll man zu ihm schleichen''); [[Die Woche (Hans Rosenplüt)]], V. 140 (''Seines Vaters Reich du Mensch erschleichest'')
**V. 15f. (''Und man her Noe sach die scham. / Er hat drey suͤn. Der ein hiesz Cham''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 31 (''Sem kam und gaffet nohels sün'')
**V. 15f. (''Und man her Noe sach die scham. / Er hat drey suͤn. Der ein hiesz Cham''): [[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]], V. 31 (''Sem kam und gaffet nohels sün'')
**V. 28 (''Du kanst mir als mein trauren wenden''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 23 (''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')
**V. 28 (''Du kanst mir als mein trauren wenden''): [[Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt)]], V. 102 (''mein trauren mir alles da verswant''); [[Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt)]], V. 29 (bei Von Schüching V. 23: ''das alles mein trauern mir entfiel''); [[Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt)]], V. 412 (''Got het im all sein trauren benommen''); [[Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt)]], V. 17 (''das all mein trauern aus mir wich'')


=====21. [[Biergruß Liebes Pir]] (443-445)=====
=====21. [[Biergruß Liebes Pir]] (443-445)=====
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====Diskussion der Autorschaft der Weingrüße====
====Diskussion der Autorschaft der Weingrüße====
*"Dass die 24 Grüsse, deren Ähnlichkeit mit einander schon dem ersten, flüchtigen Blick nicht entgehen kann, nir einem und demselben Autor zugesprochen werden können, ist wohl durch die unter II. angeführten Übereinstimmungen hinreichend dargetan. Dass der eine oder andere der Sprüche [...] 'eine talentvolle Fälschung' sein mag, ist vorstellbar; das Gegenteil lässt sich nicht beweisen, aber ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür. Dass etwa die Bier und Metgrüsse [...] eine Nachdichtung der Weingrüßsse sein sollten, lässt sich in keiner Weise begründen. Dasselbe gilt von den [... Grüßen [[Weingruß Lieber Wein|15]], [[Weinsegen Lieber Rebensafft|16]], [[Weingruß Gesunte Ercznei|17]], [[Weinsegen Liber Heylant|18]]], für die, so weit ich es im Augenblick beurteilen kann, die Nürnberger Hs. [...] die einzige Überlieferung aus dem 15. Jahrhundert bildet. Irgendwelche Unterschiede zwischen diesen Grüssen und dem Rest vermag ich nicht zu sehen." (453)
*"Dass die 24 Grüsse, deren Ähnlichkeit mit einander schon dem ersten, flüchtigen Blick nicht entgehen kann, nur einem und demselben Autor zugesprochen werden können, ist wohl durch die unter II. angeführten Übereinstimmungen hinreichend dargetan. Dass der eine oder andere der Sprüche [...] 'eine talentvolle Fälschung' sein mag, ist vorstellbar; das Gegenteil lässt sich nicht beweisen, aber ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür. Dass etwa die Bier und Metgrüsse [...] eine Nachdichtung der Weingrüßsse sein sollten, lässt sich in keiner Weise begründen. Dasselbe gilt von den [... Grüßen [[Weingruß Lieber Wein|15]], [[Weinsegen Lieber Rebensafft|16]], [[Weingruß Gesunte Ercznei|17]], [[Weinsegen Liber Heylant|18]]], für die, so weit ich es im Augenblick beurteilen kann, die Nürnberger Hs. [...] die einzige Überlieferung aus dem 15. Jahrhundert bildet. Irgendwelche Unterschiede zwischen diesen Grüssen und dem Rest vermag ich nicht zu sehen." (453)
*"Zweifel mögen bei den [... Grüßen [[Weingruß Din Krafft|13]], [[Weinsegen Dein Güt|14]], [[Weingruß Süsser Geschmack|19]], [[Weinsegen Ein Kron|20]]] bestehen. Für sie müsste aber erst die Frage der Überlieferung geklärt werden." (453)
*"Zweifel mögen bei den [... Grüßen [[Weingruß Din Krafft|13]], [[Weinsegen Dein Güt|14]], [[Weingruß Süsser Geschmack|19]], [[Weinsegen Ein Kron|20]]] bestehen. Für sie müsste aber erst die Frage der Überlieferung geklärt werden." (453)
*"Die Übereinstimmung (III) mit den 19 Gedichten sind zwar nicht gleichmässig verteilt, aber doch so zahlreich und oft fast wörtlich, dass man hier nicht nur von Anklängen, möglichem Einfluss von oder auf Rosenplüt, 'Rosenplütscher Schule' oder dergleichen reden kann. Zöge man ausser den 19 Gedichten auch noch die anderen heran, die Rosenplüt mit guten Gründen zuzusprechen sind, so blieben in den Weingr. nicht allzu viele Verse übrig, für die sich nicht eine Entsprechung nachweisen liesse." (453f.)
*"Die Übereinstimmung (III) mit den 19 Gedichten sind zwar nicht gleichmässig verteilt, aber doch so zahlreich und oft fast wörtlich, dass man hier nicht nur von Anklängen, möglichem Einfluss von oder auf Rosenplüt, 'Rosenplütscher Schule' oder dergleichen reden kann. Zöge man ausser den 19 Gedichten auch noch die anderen heran, die Rosenplüt mit guten Gründen zuzusprechen sind, so blieben in den Weingr. nicht allzu viele Verse übrig, für die sich nicht eine Entsprechung nachweisen liesse." (453f.)
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*[[Die Wolfsgrube (Hans Rosenplüt)]] (153, 467-469)
*[[Die Wolfsgrube (Hans Rosenplüt)]] (153, 467-469)
*[[Der Hasengeier (Hans Rosenplüt)]] (153, 470)
*[[Der Hasengeier (Hans Rosenplüt)]] (153, 470)
*[[Die Tinte (Hans Rosenplüt)]] (141, 153, 471f.)
*[[Die Tinte (Hans Rosenplüt)]] (141, 153, 471f., 516)
*[[Der Barbier (Hans Rosenplüt)]] (473-478)
*[[Der Barbier (Hans Rosenplüt)]] (473-478)
*[[Der Einsiedel (Hans Rosenplüt)]] (478f.)
*[[Der Einsiedel (Hans Rosenplüt)]] (478f.)
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*[[Die Handwerke (Hans Rosner)]] (481f.)
*[[Die Handwerke (Hans Rosner)]] (481f.)
*[[Der fünfmal getötete Pfarrer (Hans Rosenplüt)]] (483f.)
*[[Der fünfmal getötete Pfarrer (Hans Rosenplüt)]] (483f.)
*[[Die Disputation (Hans Rosenplüt)]]
*[[Die Disputation (Hans Rosenplüt)]] (485f.)
*[[Lerche und Nachtigall (Hans Rosenplüt)]]
*[[Lerche und Nachtigall (Hans Rosenplüt)]] (487)
*[[Der Bauernkalender (Hans Rosenplüt)]]
**V. 5, 3 (''der trinkt vil lieber wein dann wasser / und hetts der pabst geweiht''): [[Weinsegen Edle Leibsalb]], V. 15-17 (''Kumest du nicht dar mit vollen flaschen / So sleht alle freude in die aschen / Und were der pabst zu tisch gesessen''); [[Weingruß Neczen Gumen]], V. 25f. (''Wenn auss einem krug wer mir dein lieber ein suesser tropf / Denn ein gantzer eymer wassers auss einem guldein kopff''); [[Weinsegen Lieber Eydtgesell]], V. 9 (''und smeckst mir bass denn alle die prunnen / Due auss den velsen ye sein gerunnen'') (491, nachgereicht)
*Obwohl Rosenplüts Autorschaft als gesichert gilt, weist das Gedicht nur wenige Parallelen zu den 18 Gedichten auf. (489)
*[[Der Bauernkalender (Hans Rosenplüt)]] (487-494)
*"Selbst wenn ich, wie Michels es tut, nicht nachweislich Rosenplütsche Gedichte heranziehe, lassen sich die Beispiele nicht um allzu viele vermehren:" (490)
**Obwohl Rosenplüts Autorschaft als gesichert gilt, weist das Gedicht nur wenige Parallelen zu den 18 Gedichten auf. (489)
**V. 2, 2-4 (''bringt uns den meien / und das die frauen mit den mannen / in die gerten reien''): [[Weinsegen Edle Leibsalb]], V. 13f. (''im meien, / wenn man und frauen darüber reien''); [[Weinsegen Dein Güt]], V. 8 (''weib und man, priester und leien / Ich wil noch tantzen an dem reien'')
**"Selbst wenn ich, wie Michels es tut, nicht nachweislich Rosenplütsche Gedichte heranziehe, lassen sich die Beispiele nicht um allzu viele vermehren:" (490)
**V. 3, 7f. (''wurffel ... kartenplat''): [[Weingruß Neczen Gumen]], V. 18 (''der würffel, die karten und das spilbret'')
***V. 2, 2-4 (''bringt uns den meien / und das die frauen mit den mannen / in die gerten reien''): [[Weinsegen Edle Leibsalb]], V. 13f. (''im meien, / wenn man und frauen darüber reien''); [[Weinsegen Dein Güt]], V. 8 (''weib und man, priester und leien / Ich wil noch tantzen an dem reien'')
**V. 3, 4 (''macht die kirchen ler''): ''machen'' im Sinne von "bewirken" ist in den Weingrüßen sehr häufig, u.a. [[Weingruß Süsser Himeltau]], V. 8, 10; [[Weinsegen Edles Abkülen]], V. 6; [[Weingruß Lieber Wein]], V. 5; [[Metsegen Liber Met]], V. 7
***V. 3, 7f. (''wurffel ... kartenplat''): [[Weingruß Neczen Gumen]], V. 18 (''der würffel, die karten und das spilbret'')
**V. 4, 2 (''der macht uns tanntzen und springen''): [[Weinsegen Allerliebster Trost]], V. 7 (''So machst du tanntzen munchen und nunen''); [[Weingruß Din Krafft]], V. 13 (''zu tantzen reyen und zu springen'')
***V. 3, 4 (''macht die kirchen ler''): ''machen'' im Sinne von "bewirken" ist in den Weingrüßen sehr häufig, u.a. [[Weingruß Süsser Himeltau]], V. 8, 10; [[Weinsegen Edles Abkülen]], V. 6; [[Weingruß Lieber Wein]], V. 5; [[Metsegen Liber Met]], V. 7
**V. 5, 7 (''vollen flaschen''): [[Weinsegen Edle Leibsalb]], V. 15; [[Weinsegen Edles Abkülen]], V. 13
***V. 4, 2 (''der macht uns tanntzen und springen''): [[Weinsegen Allerliebster Trost]], V. 7 (''So machst du tanntzen munchen und nunen''); [[Weingruß Din Krafft]], V. 13 (''zu tantzen reyen und zu springen'')
**V. 5, 8 (''brunnen kalt''): [[Weinsegen Edle Leibsalb]], V. 13 (''von kulen prunnen in meyen'')
***V. 5, 7 (''vollen flaschen''): [[Weinsegen Edle Leibsalb]], V. 15; [[Weinsegen Edles Abkülen]], V. 13
**V. 9, 3 (''jungfrau pfladergeut''): [[Biergruß Liebes Pir]], V. 4 (''schnellen geutten''), V. 12 (''pfladergeutt'')
***V. 5, 8 (''brunnen kalt''): [[Weinsegen Edle Leibsalb]], V. 13 (''von kulen prunnen in meyen'')
**V. 9, 5 (''und machst uns geng das under loch''): [[Biergruß Liebes Pir]], V. 10 (''pratzel im loch''); [[Biersegen Liebe Gerstenprü]], V. 4 (''das mir das unter loch zu bleib'')
***V. 9, 3 (''jungfrau pfladergeut''): [[Biergruß Liebes Pir]], V. 4 (''schnellen geutten''), V. 12 (''pfladergeutt'')
**V. 9, 7f. ('''')
***V. 9, 5 (''und machst uns geng das under loch''): [[Biergruß Liebes Pir]], V. 10 (''pratzel im loch''); [[Biersegen Liebe Gerstenprü]], V. 4 (''das mir das unter loch zu bleib'')
*[[Die Wolfsklage II (Peter Schmieher / Hans Rosenplüt)]] (155
***V. 9, 7f. (''Wenn wir ein furtzlein wollen tun, / So vert es gar herfur''): [[Biergruß Liebes Pir]], V. 15f. (''Der muß gar seüberlich herfur lassen schleichen, / Das icht hef mit werd streichen''); [[Biersegen Liebe Gerstenprü]], V. 11f. (''Und eyl nit unten aus zuschnell, / Das mir kein senff in der prüch aufquell''); [[Metsegen Liber Met]], V. 15 (''Und mir zum hindern aushin pfeüfst'')
*Vom Studenten in Prag???
***V. 11, 7f. (''ee das in versaltzet gar / das ungelt und der zol''): [[Weinsegen Creftenreiche Labung]], V. 15f. (''Der zol der hat dich ubel gesmaltzen / So hat dich das ungelt gar versaltzen'')
*[[Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt)]]
***V. 12, 8 (''als dick lest er ein schiss''): [[Biergruß Liebes Pir]], V. 14 (''und wer von dir will lassen ein schais'')
*Die Stiefmutter und die Tochter???
***V. 16, 7f. (''ernider liegen weck und wurst / dartzu die veisten praten''): [[Weingruß Lieber Lantman]], V. 14 (''Die grossen weck, die veisten braten'')
*[[Spiegel und Igel (Hans Rosenplüt)]]
***V. 5, 6 (''ein halber biderman''): [[Weingruß Edels Getranck]], V. 20 (''du halbe kost''); [[Weinsegen Libe Rebenprü]], V. 8 (''der hat sein sinn wol halb verzedt''); [[Weingruß Süsser Geschmack]], V. 16 (''Du bist ein halbes himelreich''), V. 16 (''mit halbem mund'')
*[[Der Bildschnitzer von Würzburg (Hans Rosenplüt)]]
**"Eine Beziehung zu Rosenplüt, welcher Art und wie gering sie auch sein mag, ist nicht zu verkennen. Der aufzählende Charakter des Gedichts erinnert auch an die 19 Gedichte; aber sonst führt der Weg dieser Beziehung eben durch die Weingr. und, wie eine weitere Untersuchung zeigen würde, vielleicht noch durch Priamel und Fastnachtspiele." (492)
*[[Vom Pfennig]]
**Das Gedicht hebe sich markant von den 19 gesicherten Gedichten ab: "Die Verse des Kalender z. Nürnb. [...] haben etwas Natürliches, Selbstverständliches an sich, sie sind flüssig und flott, es fehlt ihnen all das Gequälte, Gepresste und Verzerrte, was wir in den 19 Gedichten fast überall finden. Selbst die Unflätigkeiten in diesem Gedicht, do deutlich und kräftig sie auch sein mögen, sind in einer natürlichen Weise eingeordnet und dem Ganzen untergeordnet, man merkt ihnen nicht das widerliche Behagen an, mit dem der Verfasser des Barbirs, der Schwänke, der Weingr. und auch der von Drei Ehefr. bei solchen Dingen verweilt." (492)
*[[Die meisterliche Predigt (Hans Rosenplüt)]]
*[[Die Wolfsklage II (Peter Schmieher / Hans Rosenplüt)]] (155, 495f.)
*Memorial der Tugend???
*[[Der Student von Prag (Peter Schmieher)]] (497f.)
*[[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]] (155, 186
*[[Frauenkranz (Konrad Harder)]] (498-504)
*Sage von der edlen und würdigen Stadt Nürnberg???
*[[Stiefmutter und Tochter (B351)]] (504f.)
*Dass Buhlschaft nit Sünd sei???
*[[Spiegel und Igel (Hans Rosenplüt)]] (505-507)
*Kluger Gars???
*[[Der Bildschnitzer von Würzburg (Hans Rosenplüt)]] (507f.)
*Krieg zwischen Herz und Mund???
*[[Vom Pfennig]] (508f.)
*Von einem Mönch und einer Frau???
*[[Die meisterliche Predigt (Hans Rosenplüt)]] (509f.)
*Spruch, dass alles in der Welt gut geht
*[[Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt)]] (155, 186, 511f.)
*Der Pfaffe in der Reuse???
*[[Die Sag von Nürnberg]] (512-514)
*Das Gredlein zu Lichtmess???
*[[Die Beichte einer Frau (B340)]] (514f.)
*Von einem Mönch???
*[[Kluger Gars]] (515)
*Klopfan???
*[[Gespräch zwischen Herz und Mund (B51)]] (515f.)
*Priamel???
*[[Der Lauf der Welt (Hans Schnepper)]] (517)
*[[Der Pfaffe in der Reuse (Heinrich von Pforzen)]] (518)
*[[Das schlaue Gretlein]] (519)
*[[Der Mönch als Liebesbote C (Hans Schneeberger)]] (519f.)
*[[Klopf an! klopf an! Der himel hat sich auf getan (Hans Folz)]] (520-524)
*[[Priamel]] (525)
*[[Die drei Wäscherinnen]] (526)
*Von den kuchen mayden, Von Dreien jungen Dirnen, Von dreien fleisch hackerin, Von Dreien Grasmeiden, [[Von dreyen Rockenmayden]], Drei schöne, junge dirn, Ein Paurnmeidtlein, Ich fragt ein Frauen, Frau Braut, Drei Nonnen (526-530)






[[Kategorie:Forschung Weingruß]]
[[Kategorie:Forschung Weingruß]]
[[Kategorie:Forschung Schwank]]
[[Kategorie:Forschung Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Forschung Preisrede]]
[[Kategorie:Forschung Gebet]]
[[Kategorie:Forschung Geistliche Rede]]

Aktuelle Version vom 4. Februar 2023, 20:57 Uhr

Zitation

Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt. Harvard 1952

Beschreibung

Kommentarhafte Untersuchungen zum kleinepischen Werk Hans Rosenplüts mit dem Schwerpunkt, die Verfasserfrage der Weingrüße zu klären.

Inhalt

Einführung

  • Über Rosenplüts Biographie ist nach wie vor kaum etwas gesichert, weswegen seine Autorschaft für zahlreiche Texte in Frage steht. Forschungszusammenfassung zur Verfasserfrage.
  • Die „Weingrüße und -segen (...) sind (...) stillschweigend Rosenplüts Werken einverleibt worden, und wo gelegentlich Zweifel an ihrer Echtheit geäussert werden, geschieht auch das ohne Hinweis auf Umstände, die gegen seine Verfasserschaft sprächen.“ (11)
  • Zusammenfassung der Stellungnahmen der vorgängigen Forschung zur Verfasserfrage der Weingrüße (S. 11-13) und der gescheiterten bisherigen Rosenplütausgaben. (S. 14-16)

Die neunzehn Gedichte der Handschrift Dresden M 50, die einheitlich mit „Rosenplüt“ gekennzeichnet sind

  • Die Turteltaube (Hans Rosenplüt) (57-70, 95-97, 134-136, 155)
    • „Charakteristisch an diesem Gedicht, in dem eigentlich nur das, was im Ave Maria in schönen und schlichten Worten gesagt ist, lang ausgesponnen und verzerrt wird, ist die ständige Wiederholung desselben Gedankens und die Häufung der Bilder und Beispiele“. (68f.)
  • Unser Frauen Schöne (Hans Rosenplüt) (70-97, 134-136, 155)
  • Die Welt (Hans Rosenplüt) (98-107, 134-136, 147-150)
  • Die Beichte (Hans Rosenplüt) (108-114, 134-136)
  • Der Priester und die Frau (Hans Rosenplüt) (115-164)
    • Rosenplüt greift wahrscheinlich auf Gedichte des Teichners zurück (135f.), daneben sind Parallelen zu Suchensinn und Folz festzumachen. (130-133)
    • Ausführungen zu den stilistischen Ähnlichkeiten der ersten fünf geistlichen Gedichte als Gruppe (134-136): „Nach einem (...) Vergleich mit der älteren und zeitgenössischen Mariendichtung habe ich den Eindruck, dass der spielerische Ton, die Freude an gewagten Vergleichen und an oft weit hergeholten, ans Komische grenzenden Bildern wesentliche Merkmale bei Rosenplüt sind (...). (136)
    • Ausführungen zum Verhältnis der Mariendichtung zu den ‚obszönen‘ Dichtungen Rosenplüts und einer parodistischen Lesart (137-143): Die Tatsache (...), dass der Verfasser sich im Mariengedicht sowohl wie im obszönen Schwank gleicher sprachlicher Mittel bedient, berechtigt die Ernsthaftigkeit dieser Gedichte anzuzweifeln“. (143)
    • Ausführungen und Forschungskritik zur literarischen Qualität, Autorschaftszuweisung und Datierung der geistlichen Dichtung. (143-164)
  • Der Spruch von Böhmen (Hans Rosenplüt) (158-171, 195, 237, 239)
    • „Was die Datierung des Gedichtes angeht, so können wir nur mit Sicherheit sagen, dass es nach 1427 verfasst sein muss; wieviel später, das wissen wir auch nicht. Nichts in dem Gedicht gibt uns den Eindruck, dass etwas unmittelbar Erlebtes geschildert wird – es ist ein Politisches Tendenzgedicht, und es ist durchaus denkbar, dass der Verfasser auch viele Jahre nach den Ereignissen diese zum Gegenstand eines Gedichtes wählte, um seinem oder seiner Mitbürger oder Auftraggeber Unwillen über die verfehlte Reichspolitik und die Unfähigkeit der Fürsten Ausdruck zu geben.“ (170)
  • Die Flucht vor den Hussiten (Hans Rosenplüt) (171-176, 196, 211, 237, 239)
  • Der Lobspruch auf Nürnberg (Hans Rosenplüt) (146, 176-200, 211)
    • Aufgrund der geringen Qualität des Gedichts und dem Fehlen einschlägiger Metaphern aus der geistlichen Dichtung Rosenplüts „erscheint (...) die Annahme gerechtfertigt, dass sowohl der grössere Teil der geistlichen Gedichte wie auch Spr. v. Beh. und Hussenfl. in der Zeit zwischen 1447 und 1460 entstanden sind und dass vielleicht Rosenplüts Leben etwas später anzusetzen ist als dies bisher geschehen.“ (198)
  • Der Markgrafenkrieg (Hans Rosenplüt) (196-212, 237, 239)
  • Das Lied von den Türken (Hans Rosenplüt) (196-226)
  • Auf Herzog Ludwig von Bayern (Hans Rosenplüt) (227-240)
    • „(D)as Gedicht ist stärker als viele seiner anderen mit den bei ihm überall wiederkehrenden Phrasen, Vergleichen, etc. durchtränkt; es besteht eigentlich nur aus solchen. Kein anderes der beglaubigten Gedichte zeigt eine so starke Konzentration seiner Manier.“ (238)
    • „Wir können (...) annehmen, dass (...) der grösste Teil seiner Produktion zwischen 1447 und 1460 entstanden (ist), wobei ein Teil der geistlichen Gedichte all den weltlichen vorangehen wird, die die ‚Gnaden-Wedel‘-Manier zeigen.“ (240)
  • Der König im Bad (Hans Rosenplüt) (237f., 241-251)
    • „Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass das Strickersche Gedicht Rosenplüts Quelle war“ (243). „Die Tatsache, dass wir in diesem einen Fall Rosenplüts Abhängigkeit von einer Quelle nachweisen können, ist insofern wichtig, als wir somit bei seinen anderen Erzählungen und vielleicht bei all seinen Gedichten mit der Möglichkeit rechnen müssen, dass auch sie nichts als Nachdichtungen sind. (...) Rosenplüts Nachdichtung ist alles andere als eine Verbesserung; er hat nichts zur Belebung der Erzählung beigetragen sondern nur vergröbert und verwässert. Das Gedicht ist seines epischen Charakters beraubt, aus einer Erzählung ist eine Aufzählung von Ereignissen geworden, denen jede natürliche Verknüpfung fehlt.“ (247)
  • Die Kaiserin zu Rom A (Hans Rosenplüt) (249, 252-283)
    • Diskussion der Abhängigkeiten der Rosenplütschen Fassung mit der Fassung von Paumholz. (270-283)
  • Der kluge Narr (Hans Rosenplüt) (283-287)
  • Der Müßiggänger (Hans Rosenplüt) (140f., 287-292)
  • Das Lob der fruchtbaren Frau (Hans Rosenplüt) (293-302)
  • Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt) (138-140, 303-307)
  • Die Woche (Hans Rosenplüt) (308-317)
  • Die sechs Ärzte (Hans Rosenplüt) (316-324)

Merkmale der 19 beglaubigten Gedichte

  • „Nur diese 19 Gedichte dürfen als Rosenplüts ‚Gesichertes Eigentum‘ angesehen werden, und nur sie können als Grundlage dienen zur Entscheidung der Frage, welche von den anderen Dichtungen, die man ihm zugesprochen hat, wirklich oder wahrscheinlich oder vielleicht als echt anzusehen sind. Gemeinsam ist diesen 19 Stücken zunächst, dass sie alle in der Dresdener Handschrift stehen, also in der Handschrift, die seit 200 Jahren oder länger traditionell als ‘‘die‘‘ Rosenplüt-Handschrift gilt; sie enthält kaum etwas, das Rosenplüt ohne weiteres abzusprechen wäre, und mehr als bei jeder anderen Handschrift können wir bei ihr annehmen, dass die Schreiber die Absicht hatten, Rosenplütsches Gut zu sammeln. Ferner steht auch in allen anderen handschriftlichen Belegen dieser Gedichte der Name Rosenplüt (...).“ (325)
  • „Meine Zusammenstellung von Merkmalen besagt (...) nicht, dass Rosenplüt der Schöpfer, der ‘‘Dichter‘‘ dieser Stücke ist; dass diese 19 Dichtungen aber aus der Feder desselben ‘‘Bearbeiters‘‘ stammen, ist nicht zu bezweifeln.“ (328)
  • Prominente Merkmale:
    • Redefiguren vom Typus ‚Gnaden-Wedel‘ (331-336)
    • Metaphorische Bezeichnungen für Teufel, Hölle, höllisch (336)
    • Nomina actionis auf -er (336f.)
    • Abstrakta auf -ung, auf -heit (337)
    • Infinitiv als Nomen (337f.)
    • Verben mit dem Präfix ‚über‘ (338)
    • Diminutive auf -lein (339)
    • Collectiva auf -lich (339)
  • Autorcharakteristika:
    • „Rosenplüt drückt gerne ‘‘Abstraktes‘‘ durch ‘‘Konkreta‘‘ aus und beschreibt konkrete Vorgänge in allegorischen Redewendungen.“ (341)
    • „Bei Rosenplüts Metaphern scheint mir (...) besonders auffallend, dass er sich so vieles als Flüssigkeit vorstellt.“ (348)
    • Allegorische Bezeichnungen für transzendentale Wesen und Phänomene. (351-353)
    • Ausdruckshäufung, Wiederholung, Listung (353-380)
      • Ausdruckshäufung als Füllmittel für Flickverse. (356-359)
      • „Rosenplüts Sucht, ‘‘zu wiederholen‘‘ zeigt sich nicht nur darin, dass er in jedem Gedicht einzelne Verse und oft ganze Partieen anderer Gedichte verwendet (...), sondern auch in der Beharrlichkeit, mit der er in jedem einzelnen Gedicht denselben Gedanken immer wieder ausdrückt und lang ausspinnt, wobei oft die einzige Variation die Wahl der Worte ist.“ (359f.)
      • Aufzählungen (363-374)
        • Vergleiche (367)
        • Musikalische Termini (367f.)
        • Edelsteine und Metalle (368)
        • Himmelskörper (369)
        • Biblische Namen (369f.)
        • Namen aus Geschichte und Sage (370f.)
        • Geographische Namen (371f.)
        • Sprachen (372)
        • Thematisierung von Kreuzigung Christi, Lob Gottes und Marias, Bußmahnung, Gnade, Sündenvergebung. (372-374)
        • „Um ein richtiges Bild von Rosenplüts Dichtungsweise zu geben, genügt es aber nicht, wie ich es hier getan, zu zeigen, dass er oft und gern aufzählt, und bestimmte Aufzählungen in verschiedenen Gedichten wiederholt. Man muss darüber hinaus feststellen, dass seine Gedichte – zum Teil sogar gänzlich – aus Aufzählungen bestehen, und dass er in fast all diesen Aufzählungen genau ‘‘einteilt‘‘ und besonders gerne wirklich ‘‘zählt‘‘ und ‘‘numeriert‘‘.“ (374)
      • Betrachtungen (nicht-narrative Passagen) (379f.)
  • Lebensdaten Rosenplüts (381-391)
    • „(D)ie einzigen sicheren Daten aus Rosenplüts Leben, die uns die ‚gesicherten‘ Gedichte liefern, sind Nürnberg und die Jahre 1447 und 1460. Und da die Jahre 1450 (Markgrafenkrg.) und 1458 (V. d. Türk.) von diesen umschlossen sind, brauchen wir nicht auf die Frage einzugehen, ob auch diese Jahre als sichere Daten gelten können.“ (383f.)
    • „War der richtige Name des Autors (...) Hans Sneperer oder war er unter diesem Namen in Nürnberg bekannt, so sind wohl Hussenfl., Spr. v. Nürnb. und die Urkunden eine hinreichende Grundlage zur Annahme, dass dieser Dichter Rotschmied und später Büchsenmeister war.“ (386)
    • „So bald man annimmt, Schnepperer und nicht Rosenplüt seit der bürgerliche Name, sind alle Spekulationen über die Bedeutung des Wortes Schnepperer müssig.“ (387)

Die Weingrüße

Ausführungen zu den einzelnen Weingrüßen

1. Weingruß Edels Getranck (392-394)
2. Weinsegen Allerliebster Trost (395-397)
3. Weingruß Allerliebster Trunck (397-399)
4. Weinsegen Creftenreiche Labung (399-402)
5. Weingruß Neczen Gumen (403-406)
6. Weinsegen Edle Leibsalb (406-408)
7. Weingruß Lieber Rebenknecht (408-409)
8. Weinsegen Libe Rebenprü (410-412)
9. Weingruß Lieber Lantman (412-414)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • V. 10-13 (Got füg dem stock pfell, pannt und mist / Und sunnen und regen und auch ain man, / Der dich wol schneiden und hacken kan): Die Beichte (Hans Rosenplüt), V. 102 (den stock hack recht und schneid die reben)
10. Weinsegen Lieber Eydtgesell (414-417)
11. Weingruß Süsser Himeltau (417-420)
12. Weinsegen Edles Abkülen (421-423)
13. Weingruß Din Krafft (423-425)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Keine erwähnenswerten wörtlichen Übereinstimmungen mit Rosenplüts 19 Gedichten." (425)
14. Weinsegen Dein Güt (426f.)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Auch hier sind Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten spärlich." (427)
15. Weingruß Lieber Wein (428-430)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • V. 7 (Du pist der, der mir mein taschen kan leren): Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt), V. 80-85 (bei Von Schüching V. 55-59: Wenn ich men, seine kleider hangen / dort in der Kammern an einer Stangen / und mein Gewand liege in dem Schrein, / so hat er's dort bei ihm zum Wein / und hat es verspilt und das Geld dazu)
    • V. 12 und 16 (bei von Schüching 10 und 14: Und kanst mir auch mein kragen spülen, Dennoch wölt ich dich seczen an meinen kragen): Drei Ehefrauen am Brunnen (Hans Rosenplüt), V. 39 (bei Von Schüching V. 13: und füllet seinen Kragen)
16. Weinsegen Lieber Rebensafft (431f.)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten". (432)
17. Weingruß Gesunte Ercznei (433-437)
18. Weinsegen Liber Heylant (437-439)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Arm an wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten". (439)
19. Weingruß Süsser Geschmack (439-441)
20. Weinsegen Ein Kron (442f.)
21. Biergruß Liebes Pir (443-445)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • V. 16 (Das icht hef mit werd streichen): Die Beichte (Hans Rosenplüt), V. 58 (die Hefe leer aus deines Herzen Fass)
    • "sonst keine Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten, abgesehen von der Beharrlichkeit, mit der in den 38 Versen dieses und des folgenden Gedichtes ein und dieselbe Tatsache versichert wird, nämlich dass Bier auf die Darmtätigkeit wirkt." (445)
22. Biersegen Liebe Gerstenprü (445)
23. Metgruß Süßs Geschleck (446-448)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten." (448)
24. Metsegen Liber Met (448-450)
  • Parallelen zu den 19 beglaubigten Rosenplüttexten:
    • "Keine wörtlichen Übereinstimmungen mit den 19 Gedichten. Verse 19-20 erinnern an Drei Ehefr. 30 'und führt ein sprach, die heisst man die Lellen', und 28-29 sprechen dasselbe aus, worüber sich in Drei Ehefr. die Frau in den Versen 32 ff. beklagt." (450)
    • "Das Gedicht wirkt wie eine resümierende Aufzählung von Freuden und Leiden des Trinkers, es ist fast im selben Masse aus Teilen der anderen Weingr. zusammengesetzt wie Herz. Ludw. oder Woche aus Teilen der 18 'gesicherten' Gedichte." (450)
Pseudo-Weingruß Noes Pau (450)
Vorspruch Weingruß (451)
  • "Die vorliegende Form spricht (...) dafür, dass er ein späterer Zusatz ist." (451)

Diskussion der Autorschaft der Weingrüße

  • "Dass die 24 Grüsse, deren Ähnlichkeit mit einander schon dem ersten, flüchtigen Blick nicht entgehen kann, nur einem und demselben Autor zugesprochen werden können, ist wohl durch die unter II. angeführten Übereinstimmungen hinreichend dargetan. Dass der eine oder andere der Sprüche [...] 'eine talentvolle Fälschung' sein mag, ist vorstellbar; das Gegenteil lässt sich nicht beweisen, aber ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür. Dass etwa die Bier und Metgrüsse [...] eine Nachdichtung der Weingrüßsse sein sollten, lässt sich in keiner Weise begründen. Dasselbe gilt von den [... Grüßen 15, 16, 17, 18], für die, so weit ich es im Augenblick beurteilen kann, die Nürnberger Hs. [...] die einzige Überlieferung aus dem 15. Jahrhundert bildet. Irgendwelche Unterschiede zwischen diesen Grüssen und dem Rest vermag ich nicht zu sehen." (453)
  • "Zweifel mögen bei den [... Grüßen 13, 14, 19, 20] bestehen. Für sie müsste aber erst die Frage der Überlieferung geklärt werden." (453)
  • "Die Übereinstimmung (III) mit den 19 Gedichten sind zwar nicht gleichmässig verteilt, aber doch so zahlreich und oft fast wörtlich, dass man hier nicht nur von Anklängen, möglichem Einfluss von oder auf Rosenplüt, 'Rosenplütscher Schule' oder dergleichen reden kann. Zöge man ausser den 19 Gedichten auch noch die anderen heran, die Rosenplüt mit guten Gründen zuzusprechen sind, so blieben in den Weingr. nicht allzu viele Verse übrig, für die sich nicht eine Entsprechung nachweisen liesse." (453f.)
  • "Fast alles, was den Weingr. eigentümlich ist, lässt sich unter einer der Rubriken meiner Zusammenstellung im vorangehenden Kapitel einordnen, wenn wir auch umgekehrt nicht für alle Eigentümlichkeiten der 19 Gedichte eine Entsprechung in den Grüssen finden; z. B. erinnern nur wenige Redewendungen an die Gnaden-Wedel-Figur, es erscheinen keine 'höllischen Lüchse und Sperber', die vier Temperamente kommen nicht vor und es fehlen 'Listen' von Edelsteinen u.ä. Enthalten die Weingr. nur wenige Worte, die nicht dem Wortschatz der 19 Gedichte angehören, so fehlen andererseits in den Grüssen eine ganze Reihe sonst bei Rosenplüt sehr häufiger Worte oder Redewendungen oder sie kommen nur selten vor. Ich will das nicht im einzelnen ausführen, es würde viele Seiten füllen. Es sei aber darauf hingewiesen, dass diese Unterschiede sich zum Teil schon aus der Verschiedenheit der besungenen Gegenstände ergeben, und dass wir ausserdem hier 522 Verse Weingr. mit fast 5000 Versen gesicherter Gedichte vergleichen, also nur so viel wie etwa 1 1/2 Gedichte durchschnittlicher Länge. Wir hatten gesehen, dass einzelne der gesicherten Gedichte überhaupt relativ arm an gemeinsamen Merkmalen sind und dass diese oder auch andere, die viele Kennzeichen aufweisen, mancher Charakteristika in Phrasenbildung und Wortschatz entbehren." (454f.)
  • "Rosenplüts Eigenart zeigt sich zunächst in dem häufigen Gebrauch allegorischer Ausdrucksweise und schmückender Epitheta. Einige der Beinamen, die er hier dem Wein gibt, hatten in den anderen Gedichten die hl. Maria bezeichnet ('Trost' Nr. 21 Weingr. (2) 1; 'Tau' Nr. 30 Weingr. (11) 1) [,] und 'Salbe' (Nr. 25 Weingr. (6) 1) bedeutete dort Christi Blut; mit 'Du wol zeltende sanfft drabung' (Nr. 23 Weingr. (4) 2) vergleiche O Welt 144 'So trabet denn zu der hellisch Zelter'. Und von den anderen Beinamen des Weines entsprechen viele 'mutatis mutandis', denen, die in den 19 Gedichten in so reicher Fülle zur Umschreibung von Gott, der Welt, den Sakramenten u.a. gebraucht wurden." (455)
  • "Die Weingr. sind genau wie die gesicherten Gedichte zu einem beträchtlichen Teil aus einem Vorrat von stereotypen Phrasen und ganzen Versen gezimmert, und wie wir gesehen haben, stammen viele von ihnen augenscheinlich aus demselben Vorratskasten." (456)
  • "Nähmen wir nun an, Rosenplüt sei nicht der Verfasser der Weingr., so müssten wir uns einen Dichter vorstellen, der nicht nur viele der 19 Gedichte gut kannte, sondern sie auswendig wusste und es sich zur Aufgabe gemacht hätte, in Rosenplütscher Manier zu dichten." (456)
  • "Ich würde die Weingr. jedenfalls in eine Rosenplüt-Ausgabe aufnehmen, wenn ich es für ratsam hielte, eine solche zu veranstalten." (457)
  • "Die Namenlosigkeit spricht in keiner Weise gegen seine Autorschaft; sein Name findet sich nur in den Schlussversen erheblich längerer Gedichte." (457)
  • "Soweit die handschriftliche Überlieferung überhaupt von Bedeutung für die Verfasserfrage ist, spricht sie mehr für als gegen Rosenplüts Autorschaft." (457)
  • "So weit mir bekannt, haben die Weingr. keine Vorgeschichte. In der Trink- und Weinpoesie bis zum 15. Jahrhundert finde ich nichts, was als Vorlage in Anspruch genommen werden könnte." (458)
  • "Dass Rosenplüt die Mariengrüße gekannt hat und aus ihnen manches für seine geistlichen Gedichte entlehnt haben mag, ist durchaus denkbar. Haben sie ihm auch für die Weingr. als Vorlage gedient, so hat er ihnen jedenfalls nicht viel mehr entnommen, als dass er die Anfangsverse jedes einzelnen Grusses oder Segens dem in den Mariengrüßen in jedem vierten Vers wiederkehrendes 'Wis gegrüezet' nachgebildet hat, dem dort stets ein oder mehrere Epitheta der hl. Maria folgen. Sonst sehe ich dort nichts, was Rosenplüt in den Weingrüssen nachgeahmt hätte." (459)

Die übrigen Dichtungen, die Rosenplüt zugeschrieben worden sind