Märe/Versnovelle: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[Der Hasenbraten (Der Vriolsheimer)]] [F, St, Z]
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*[[Mönch Felix Roth]]
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*[[Der Müller im Himmel]] [Fg]
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*[[Der Müller, sein Sohn und der Esel]]
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*[[Von dem phaffen und der pheffin (Meister Heinrich I)]]
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*[[Der Pfennigwertwitz]] [Fg]
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*[[Der Preller]] [F, St]
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*[[Der Ritter unter dem Zuber (Jacob Appet)]] [F, St, Z]
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*[[Der Rosendorn]] [Fg]
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*[[Die Rosshaut (Heinrich der Teichner)]] [F, Z]
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*[[Streitgespräch zwischen Christ und Jude]]
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*[[Der Streit um Eppes Axt (Elsässischer Anonymus)]] [Fg]
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*[[Der Striegel]] [F, St, Z]
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*[[Studentenabenteuer A]] [F, St, Z]
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*[[Der Teufel und der fahrende Schüler (Heinrich Kaufringer)]] [Fg]
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*[[Der Teufel und der Maler]]
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*[[Thomas von Kandelberg]]
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*[[Der undankbare Wiedererweckte]] [Fg, Z]
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*[[Die uneinigen Kaufleute (Heinrich Kaufringer)]] [Fg]
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*[[Der unentwegte Liebhaber]] [Fg, Z]
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*[[Die Unersättliche (Hans Raminger)]] [F]
*[[Die Unersättliche (Hans Raminger)]] [F]

Version vom 15. November 2018, 19:24 Uhr

Definitorische Ansätze

Hanns Fischer etablierte 1968 in seinen Studien zur deutschen Märendichtung Mären als Gattung in Abgrenzung zu Geistliche Rede, Weltlich-didaktische Rede, Kurzgnomik, Spruchgedicht, Politische Rede, Preisrede, Minnerede, Streitgedicht, Persönliche Rede, Quodlibet, Parodie religiöser Texte, Zechrede, Obszönrede, Klopfan-Spruch, Priamel, Legende, Mirakelerzählung, Teufelserzählung, Fromme Welterzählung, Historisches Spruchgedicht, Fabel, Weltliches Spiel, Heldenepik, Erzählendes Lied, Roman, Bispel. Auf Basis eines Merkmalskataloges definiert Fischer:

„Ein Märe ist eine in paarweise gereimten Viertaktern versifizierte, selbständige und eigenzweckliche Erzählung mittleren (150 – 2000 Verse) Umfangs, deren Gegenstand fiktive, diesseitig-profane und unter weltlichem Aspekt betrachtete, mit ausschließlich (oder vorwiegend) menschlichen Personal vorgestellte Vorgänge sind.“ (Fischer: Studien, S. 62f.).

Auf dieser Basis identifiziert Fischer ein Korpus von 220 Mären und 44 Grenzfällen (s.u.) und differenziert das Korpus auf Basis von Thema und Personal in die Bereiche schwankhaftes Märe, höfisch-galante Mären und moralisch-exemplarische Mären.

Parallel zu Fischer erschließt 1969 Karl-Heinz Schirmer in seinen Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle das Textkorpus auf rhetorischer Basis, wobei er alternativ den Begriff Versnovelle verwendet. Schirmer differenziert darin das höfisch-galante Märe, den reinen Schwank und das moralisch-exemplarische Märe als drei Hauptzweige der Märengattung (vgl. Schirmer: Motivuntersuchungen, S. II).

Ziegeler nimmt in seiner 1985 erschienen Arbeit Erzählen im Spätmittelalter Abstand von einem Gattungsbegriff und bezeichnet mit „Märe“ stattdessen eine „Form des Erzählens, die sich bemüht, sowohl im Rahmen der Erzählstrukturen, die einem Beweis dienen, durch Motivationen des Handelns der Figuren Identifikationen des Lesers zu stiften, als auch im Rahmen von Erzählschemata, die das Erzählen einer ‚Geschichte’ erleichtern, durch ‚thematische Engführung’ oder durch Konvergenz mit Schwankschemata den Leser wieder in Distanz zum Helden zu rücken“ (Ziegeler: Erzählen, S. 456]].

Ingrid Strasser stellt in ihrer 1989 erschienenen Studie Vornovellistisches Erzählen das Märe in die Tradition des französischen Fabliaux und grenzt es formal vor allem gegen das Bispel ab, dessen allegorisch oder vergleichend aufeinander bezogene zweiteilige Form dem Märe fehle.

Grundsätzlich kritisch zur Behauptung einer Gattung Märe verhalten sich Joachim Heinzle, der die fehlende Abgrenzbarkeit zum Bispel als „formale ‚crux‘ des Märenbegriffs“ bezeichnet (Heinzle: Märenbegriff, S. 99), und Walter Haug, der das Textkorpus als „Erzählen im gattungsfreien Raum“ (Haug: Theorie, S. 6) fasst.

Gemeinsamer Bezugspunkt dieser divergenten Gattungsdiskussion ist ein Gattungsbegriff, der letztlich auf Jauß: Alterität und einem statischen Merkmalsbündel aufbaut. Dies kritisiert Klaus Grubmüller in seiner Monographie Die Ordnung, der Witz und das Chaos von 1999. Er versteht die Gattung Märe als literarische Reihe, deren „aufeinander folgende[] Elemente oder Stufen sich [...] aufeinander beziehen“, so dass „Kriterien, die für den Anfang galten, am Ende nicht mehr unbedingt zu erwarten“ (Grubmüller: Ordnung, S. 200f.) seien. Den Beginn dieser dynamischen Gattung sieht Grubmüller beim Stricker, der das Exempel aus dem lateinischen Kontext löse (vgl. Grubmüller: Ordnung, S. 202).

Diesen Ansatz verfolgt Silvan Wagner im 2018 erschienenen Sammelband Mären als Grenzphänomen weiter und definiert Mären funktional als „deviante Komplementärliteratur“ im Vergleich zur übrigen höfischen bzw. später städtischen Literatur. Mären machten damit die literarische Sinngenese über die Basisunterscheidungen Ordnung/Unordnung bzw. Normalität/Abnormalität beobachtbar (vgl. Wagner: Grenzbetrachtungen).

Wichtige Editionen

Liste der Mären

Die Siglen in eckigen Klammern hinter den Texttiteln verweisen darauf, in welchen Textkatalogen der jeweilige Text als Märe identifiziert wird:

A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

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Q

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Z